Martin Schulz Kanzlerkandidat - Wird jetzt alles gut für die SPD?

Aldaris schrieb: Es kann dann ja nur auf Rot-Rot-Grün hinauslaufen oder auf Rot-Schwarz, mit der SPD als Mehrheit in der Regierung.

@Aldaris
wenn die CDU/CSU keine einigung über eine obergrenze beim asyl hin bekommen,
dann wäre noch eine CDU,SPD, FDP koalition denkbar. also ohne CSU.
allerdings wäre schulz bei dieser konstellation nicht kanzler.

schulz kann nur kanzler werden, wenn die CDU ohne die CSU in eine koalition
mit der SPD eintritt. das ist zwar unwahrscheinlich,aber nicht auszuschliessen.
ohne die CSU ist die CDU schwächer wie die SPD. die SPD würde den kanzler stellen.
ein starkes abschneiden der SPD vorausgesetzt.
allerdings würde diese groko nur sehr knapp die mehrheit stellen.
diese wahl wird so spannend wie nie, denn es sind dermassen viele konstellationen
denkbar, so dass eigentlich alles möglich ist.
die flüchtlingspolitik der angela merkel hat das land auf den kopf gestellt.

ferner werden auch unsere französischen und holländischen nachbarn die wahl mit
beeinflussen. schneiden dort wilders und le pen als jeweils stärkste kraft ab, wird das der
AFD auftrieb geben.

Ich bin ohnehin sehr auf Lindner gespannt. Der profiliert sich in letzter Zeit ziemlich deutlich, und hat meiner Ansicht nach auch keine schlechten Karten. Gut, Merkelkritik ist momentan Mode, zudem sind liberale Werte meiner Ansicht nach sowieso "unterbewertet", nur muss man hier auch immer bedenken, wie sowas verkauft wird, und da hat Lindner durchaus Charisma, Sachverstand und rhetorisches Fingerspitzengefühl gezeigt, was ihm auch im sozialdemokratischen Lager Sympathie einbringen könnte. An Jamaica glaub ich nun nicht so, das wäre wohl zu instabil, und die zickigen Grünen sind mir etwas zu wenig pragmatisch, aber vllt hat die sozialliberale Koalition wieder eine Chance, wenn sich noch etwas mehr bewegt. 

liberta schrieb:8%, wer es glaubt wird seelig. Der Mann wird jetzt von den Medien künstlich hochgepusht, damit man einerseits die AfD schwächen kann wie aber auch die CDU mit der Merkel. Gelingen wird es trotzdem nicht, denn sind wir ehrlich, im Vergleich zu diesem Kotzbrocken ist sogar der Gabriel ein Sympathieträger.

Schaust du dir dann das Personal der SPD an, wie Innenminister Jäger ( NRW)oder der jetzt eingelochte Bürgermeister von Regensburg, tut das ein übriges um die 8% wieder runterzuschrauben, zumal in Berlin mit der ehemaligen SED koaliert wurde .

Würde ich jetzt ein erstes resümee ziehen, würde ich sagen das Martin Schulz seit der bekanntgabe von Gabriel nicht anzutreten im allgemeinen gut angekommen ist.

Als künftiger kanzlerkandidat wirkt er nicht nur authentisch, sondern wird auch so ernst-und  angenommen.

Nachdem es wegen seiner "nur" kommunalen erfahrung als bürgermeister in der bundesdeutschen politik zu anfangs zweifel für eine kandidatur gab, macht es mir doch den eindruck das er jetzt im allgemeinen akzeptiert wird.

Seine bodenständigkeit, das wissen das es ihm leben auch nicht immer gut ging und er dies in den griff bekam kommt beim bürger und den menschen besser an, als ein "elitäres" gehabe wie es manch andere spd-kanzlerkandidaten wie ein Scharping zb. hatten.

@egaht

Ich nehme stark an, dass die CDU nicht mit der CSU brechen wird und vice versa. Obergrenzen hin oder her, bis jetzt war alles bloß heiße Luft. Man wird diesen Machtverlust nicht hinnehmen. 

Das wäre zudem eine ärgerliche Koalition für die SPD, die dann wohl fast gar nichts mehr durchsetzen könnte (auf Rot-Schwarz-Gelb bezogen). Abgesehen davon fände ich die Vorstellung einer solchen Koalition schrecklich.

@Aldaris

Seehofer hat doch schon am Sonntag verkündet - die CSU steht hinter der Kanzlerin. Nur Schulz wusste das scheinbar noch nicht, als er bei Anne Will war.

Wird sich zeigen wieviel Wähler die CSU wegen diesem Entschluß abstrafen. Die Geduld der Bayern ist auch endlich.

Alle lieben Schulz -noch!

http://www.sueddeutsche.de/politik/spd-alle-lieben-schulz-noch-1.3360907

"Hier muss man nach der Wahrnehmung innerhalb und außerhalb der Partei unterscheiden. Innerhalb der SPD speist sich ein hoher Prozentsatz der Begeisterung ganz banal aus der Erleichterung darüber, nicht mit Sigmar Gabriel an der Spitze in den Wahlkampf ziehen zu müssen. Hinzu kommt das Bedürfnis einer Partei, die jahrelang immer nur das eigene Elend bejammern durfte, sich endlich mal wieder zu freuen. Und schließlich weckt Schulz, so vage er inhaltlich noch bleiben mag, allein durch Optik, Auftreten und Sprache bei vielen seiner Genossen die Erinnerung an goldene Zeiten, als man sich nur mit Erbsensuppe und rotem Sonnenschirm in die Innenstadt stellen musste - und schon kamen die Wähler".

"Vom Reiz des Neuen wird Martin Schulz dann kaum noch profitieren. Und auch sonst kann bis dahin einiges schiefgehen. Zur Erinnerung: Auch Peer Steinbrück startete einst mit mehr als passablen Umfragewerten in den Wahlkampf".

Steinbrück, Scharping, Schröder, gehörten für mich alle in die liga "selbstdarsteller durch irgendein hohes amt".

Andere spd-kanzlerkandidaten wie Lafontaine oder Rau, waren mir da doch politischer und sachlicher, respektive menschlicher und näher beim bürger.

Wenn auch dann widerum in ihren ansichten, vor allem Lafontaine, extrem in zu viele wege verzweigt denkend.

Von allen die es ausser Schröder auch nicht schafften das kanzleramt zu erreichen, kann ich dann von Schröder während seiner amtszeit einzig auch nur positiv hervorheben die deutsche absage zur teilnahme am "irak-krieg" 2003.
Die für das ansehen der brd in der welt sehr positiv war.^^

Sie, die drei oben genannten waren mit ein grund warum ich damals das gefühl hatte, das die spd den bezug zum tatsächlichen arbeitervolk verliert.

Und von Müntefering und vor allem aber dem, entschuldigung unsäglichen Clement, die mit "ihrem" häßlichen stempel, den sie völlig unsinnig der ganzen hartz-4 sache aufdrückten und damit der spd und vielen menschen schadeten, gar nicht zu sprechen.

Das ganze verhalten von "superminister" Clement bis zum ihm angedrohten parteiausschlußverfahren, nagt noch heute bei vielen genossen.


Martin Schulz hat jetzt die möglichkeit und auch das know how mit unterstützung der gesamten spd da wieder einiges an ansehen aufzubauen.

berüht es Sigmar Gabriel eigentlich, dass die SPD miit Schulz als Kanzlerkanditat derzeit ein Plus von 8% mehr Stimmen hätte in den aktuellen Wahlumfragen??


was sagt das über die SPD aus, die an Gabriel festhalten wollte und keine Urwahl (wie bei den Grünen zu den Spitzenkanditaten) in Fragen Kanzlerkanditatur zu lassen wollten?

Die aktuelle Politik der SPD hat nichts mehr von dem „mehr Demokratie wagen“, wie es Willy Brandt formulierte. Sie trägt nichts mehr dazu bei, die Lage und den Einfluss der arbeitenden Menschen national und international  verbessern und den Frieden gegen die Kriegstreiber zu sichern. Die Regierungspolitik der SPD steht heute eher für Sozialabbau, Beschneidung von Grundrechten und eine als „Verantwortung Deutschlands“ kaschierte militaristische Interventionspolitik.

Hartz IV
Sozialabbau
Neoliberalismus
Leiharbeit, Werkverträge, Offshoring
Ende der paritätischen Finanzierung der Sozialversicherung
Zulassung hochspekulativer Finanzprodukte
Steuerbefreiung für Konzerne beim Verkauf von Unternehmensbeteiligungen
Neue und höhere Verbrauchssteuern
EEG-Umlage, Ökosteuer
Riester-Rente als Parasiten-Turbomastprogramm für die Maschmeyers
Misswirtschaft in zahlreichen Landesbanken
Vorratsdatenspeicherung
TTIP, TISA, CETA, etc.
Tarifeinheitsgesetz
usw.

Sie trägt absolut nichts mehr dazu bei, die Lage und den Einfluss der arbeitenden Menschen national und international  verbessern und den Frieden gegen die Kriegstreiber zu sichern.

Gewonnen beim Buzzwordbingo...

Muss man schauen, wie sich das in den nächsten Monaten entwickelt. Die SPD-Sympathisanten haben schon lange auf einen neuen Kanzlerkandidaten gewartet, da war Gabriel nie erste Wahl .... Deshalb ist der Sprung in den Umfragen auch nicht überraschend.

Aber immerhin kommt damit die SPD wieder auf die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl ... Von einer mitte-links-Mehrheit sind sie aber noch weit entfernt ...

lawine schrieb:berüht es Sigmar Gabriel eigentlich, dass die SPD miit Schulz als Kanzlerkanditat derzeit  ein Plus von 8% mehr Stimmen hätte in den aktuellen Wahlumfragen??

@lawine
der siggi hat ein starkes selbstbewusstsein.
wahrscheinlich denkt er, da die BRD momentan den besten aussenminister
aller zeiten vorweisen kann,ist das umfragehoch auf ihn zurückzuführen.

Ich sehe die Chancen für Schulz nicht so gut.
Wenn es ihm nicht gelingt ein Thema, bspw die Flüchtlingspolitik, zu finden, bei dem er sich deutlich von Merkel abgrenzen kann, wird er gegen Mutti nicht gewinnen können.
Und das merkelsche Wahlkampfteam wird ja auch nicht untätig bleiben.
Wird nicht einfach.

@Zz-Jones
@egaht
@Issomad
@Fedaykin
@LaDaya
@lawine
@aero
@Frau.N.Zimmer
@Aldaris
@Bauli

Guten Abend,

auch bei Martin Schulz scheint der alte Ausspruch zu stimmen.
"Geld stinkt nicht"

Zu seiner Zeit als bei der EU hat er Wahlkampf betrieben und gleichzeitig Tagegeld für seine Tätigkeit bei der EU bekommen.


Hier der Bericht des Focus:
 http://www.focus.de/politik/deutschland/verschleiertes-zusatzeinkommen-schulz-kassierte-eu-tagegeld-im-wahlkampf-das-koennte-sich-jetzt-raechen_id_6594121.html


Venerdi

Dieser Schulz sagt mir nicht zu.

Er hat, um ehrlich zu sein, die Ausstrahlung eines verdorrten Kaktuses und seine Redeweise holt die Kohlen auch nicht wirklich aus dem Feuer...

Politisch ist er eigentlich nur meistens GEGEN etwa, kaum Reformwillen. Er hat es bisher nur dann in die Schlagzeilen geschafft, wenn er so Leuten wie Berlusconi oder LePen die Stirn geboten hat.. Recht viel mehr war da nicht da...

Und wenn ich mir seinen Lebenslauf anseh... braucht Deutschland in solchen Zeiten einen gelernten Buchhändler? Mit der lauten und raumgreifenden Rhetorik der Rechten kann er es eigentlich kaum aufnehmen.

Ich weiß nicht, was an diesem Mann so Tolles dran sein soll. Da ist die Merkel um einiges wählbarer - und das heißt was.

@venerdi

danke für den interessanten Beitrag über Schulz.

Was soll man auch anderes von der politischen "Elite" erwarten?
Mich erstaunt es eigentlich gar nicht.

Wie im Bericht erwähnt: Wasser predigen und selbst Wein saufen!

Meiner Meinung nach kann man wählen wen man will, es bleibt bei der neoliberalen Politik.
Nur Schulz und Konsorten würden etwas Sozialkosmetik (wie bisher auch) betreiben was den Agenda 2010 Geschädigten auch nicht wirklich hilft. An die großen Probleme traut sich eh keiner ran.

Der Schulz ist mir schon durchaus sympathisch. Rein menschlich finde ich den Kerl weniger gruselig als Merkel, aber weiß man mittlerweile wofür dieser Mann steht? Leider hat er mich gerade bei seinem Auftritt bei Anne Will echt nicht überzeugen können, ja gerade zu peinlich war die Episode mit dieser Verkäuferin, bei der er blank ziehen musste. Ich verstehe auch nicht, warum der Schulz/SPD keine konkrete Aussage zu Koalitionen macht. Natürlich muss die SPD alle Möglichkeiten in Betracht ziehen: Rot-Rot-Grün, Rot-Grün-Gelb. Warum kann man nicht sagen "Frau Will, ich ziehe alle Möglichkeiten in Betracht (außer AfD): Rot-Rot-Grün, Rot-Grün-Gelb und wenn es unbedingt sein muss, unter großen Schmerz, auch 'ne große Koalition." Mich langweilen zutiefst diese Politik-Journalisten-Rituale.

Zudem muss man sich auch die Frage stellen: Würde es ein Schulz schaffen gegen einen Trump, Erdogan und Putin zu bestehen, womöglich mit einer Le Pen im Rücken? Verfügt er über die Fähigkeiten sich den kommenden Sturm, und nichts anders erwartet die Deutschen, entgegen zu stellen? Merkel traue ich das zu, aber Schulz? Hmmm, ich weiß ja nicht...

@venerdi

schön, das war schon auf Seite 1.

Ist aber auch eher für Kleingeister die sich aufregen. Politiker sind im verhältnis zum Aufwand recht mies bezahlt.

Chomsky schrieb: weiß man mittlerweile wofür dieser Mann steht?

diese Frage geht mir seit Tage durch den Kopf, ehrlich.

Bis jetzt höre ich von Schulz nur, dass er der bessere KK sei, dass er der "kleine Mann von nebenan" sei, der die Niederungen des Lebens kennt. Das qualifiziert nun aber keinen Menschen zum Bundeskanzler .

Also, was steckt hinter der Fassade von "I'm the best man"

welche ur-sozialdemokratischen Werte vertritt Schulz?
würde er die ethisch-moralisch-emotional regierende Kanzlerin mit einer inhaltlich sozialdemokratischer Politik ablösen?