Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

@TunFaire

Schwarz/weiß-Denken ist eben ein Merkmal extremer Denkweisen. Jeder muss sich da selbst eine Meinung bilden.

Wenn in einem Theater Blackfacing betrieben wird, weil man der Meinung ist, es gäbe keinen fähigen schwarzem Schauspieler, dann ist das rassistisch.

Wenn die Sternsinger unterwegs sind, sehe ich das anders. Ganz frei von der Intention kann man es eben doch nicht sehen. Außer man macht es sich einfach.

@Atrox
es ist das Gleiche, blackface ist blackface. Nur kann man Kindern keinen Vorwurf machen, allerdings kann man es ihnen erklären und sie ohne Farbe im Gesicht losziehen lassen

@Tussinelda

Nein, es ist eben nicht das gleiche. Im ersten Beispiel ist eindeutig eine Abwertung enthalten. Im zweiten Beispiel geht es nicht um eine Wertung, sondern um die Darstellung von drei Personen, die halt so aussahen, wie die aussahen, wenn man den Darstellungen unterstellt korrekt zu sein.

Tussinelda schrieb:es ist das Gleiche, blackface ist blackface. Nur kann man Kindern keinen Vorwurf machen, allerdings kann man es ihnen erklären und sie ohne Farbe im Gesicht losziehen lassen

Nur das keiner der drei deutscher war. Also bitte dann gar nicht mehr losziehen.
Abschaffen

@Atrox
es ist blackface. ich wüßte nicht, was es daran nicht zu verstehen gäbe.

@TunFaire
was hat das denn mit irgendwas zu tun?

@Tussinelda

Und ich weiß nicht, was so schwer daran ist Intention und Wirkung mal nicht entkoppelt zu betrachten.

Wir haben ständig Situationen in denen der Empfänger etwas negativ versteht, obwohl der Sender es nicht negativ meint. Wenn ausschließlich die Wirkung beim Empfänger maßgeblich ist, bewegen wir uns auf ganz absurde Gesellschaftsstrukturen zu.

Tussinelda schrieb:was hat das denn mit irgendwas zu tun

Naja, du stufst den Rassismus ab. Ich bin da konsequenter. Gleiches Recht auf Rassismus für alle.
Wenn ich den Afrikaner nicht mehr darstellen darf, muss das gleiche auch für den Asiaten gelten. Und beide gibt es genauso wenig wie den Europäer. Den also auch nicht, wäre Stereotyp. Dazu ist das Ganze kulturelle Aneignung. Wurde ja nicht hier erfunden.

@Atrox
Der feuchte Tram der Deutungshoheit - der Sender traut sich ncihts mehr zu sagen oder tun, weil der willkürlichen Bewertung ausgesetzt ist.
Check, Ziel erreicht.

Tussinelda schrieb:Nur kann man Kindern keinen Vorwurf machen, allerdings kann man es ihnen erklären und sie ohne Farbe im Gesicht losziehen lassen

Ich hoffe allerdings, das du dies nur theoretisch in Erwägung ziehst und nicht womöglich noch praktisch dafür sorgst das Kinder ausgegrenzt werden.

Atrox schrieb:Wenn in einem Theater Blackfacing betrieben wird, weil man der Meinung ist, es gäbe keinen fähigen schwarzem Schauspieler, dann ist das rassistisch.

Es dürfte etwas schwierig sein für jede Rolle den entsprechenden Kollegen vorrätig zu haben. So groß ist kein Ensemble. Oder gilt das wieder nur für schwarz/weiß? Das wäre Rassistisch.
Konsequenterweise, dürften dann ja Schauspieler nur Rollen übernehmen für die sie sozusagen geboren wurden.
Was ein Widerspruch zum Beruf des Schauspielers ist. Er lebt ja eigentlich davon die Rolle eines anderen zu spielen.
Ein jeder Schauspieler sollte jede Rolle spielen dürfen. Ich habe auch nicht gehört dass bei der letzten Inszenierung der Räuber in München sich jemand beschwert hat das eine Frau den einen Sohn gespielt hat. Dürfte dann ja auch nicht sein.

Tussinelda schrieb:es ist das Gleiche, blackface ist blackface. Nur kann man Kindern keinen Vorwurf machen, allerdings kann man es ihnen erklären und sie ohne Farbe im Gesicht losziehen lassen

Klar, Geschichte ändern ... verleugnen das es schwarze und weiße Menschen gibt, das scheint nicht rassistisch zu sein.

Wenn man das weiterdenken würde, meine Güte Rassismus pur.

Abahatschi schrieb:Check, Ziel erreicht.

Bloß nicht das richtige Ziel ...... Die Sternensinger rassistisch zu deuten, was kommt denn noch .... Das Mandela nur gewählt wurde weil er schwarz ist?

Abahatschi schrieb:Der feuchte Tram der Deutungshoheit

Ich hoffe das sie sich nicht durchsetzen

neugierchen schrieb: Die Sternensinger rassistisch zu deuten, was kommt denn noch ....

@neugierchen
Ach, man kann heutzutage fast alles als Rassismus deuten und auslegen, wenn man will. Von Martinszügen über Apotheken bishin zu darstellender Kunst und dem Melchior. Sind ja genug Beispiele vorhanden.

AlteTante schrieb:Wenn Sternsinger zum Dreikönigstag Spenden für einen guten Zweck sammeln und eines der Kinder sich das Gesicht geschwärzt hat, ist das rassistisch?

Tussinelda schrieb:ja, ist es, blackface ist immer rassistisch.

Gut zu wissen. Dann gebe ich nichts, wenn sie nächstes Jahr vor meine Tür kommen und sich eines der Kinder schwarz angemalt hat.

Wenn du es so siehst, dürfte man zu Karneval auch keine Perücke in anderer Haarfarbe tragen.

Hast du eigentlich gelesen, was andere zu den Heiligen Drei Königen geschrieben haben?

Nessi96 schrieb:Ach, man kann heutzutage fast alles als Rassismus deuten und auslegen, wenn man will. Von Martinszügen über Apotheken bishin zu darstellender Kunst und dem Melchior. Sind ja genug Beispiele vorhanden.

Genau. Und damit wird der real existierende Rassismus relativiert ... bitter.

@AlteTante

AlteTante schrieb:Dann gebe ich nichts, wenn sie nächstes Jahr vor meine Tür kommen und sich eines der Kinder schwarz angemalt hat.

Dann müsste man so verfahren, wie @TunFaire schon zu Bedenken gegeben hat:

TunFaire schrieb:Konsequenterweise, dürften dann ja Schauspieler nur Rollen übernehmen für die sie sozusagen geboren wurden.

Sprich: Nur schwarze Kinder dürften dann den Melchior spielen und DAS wäre dann wirklich rassistisch, weil man dann die Kinder aufgrund ihres Phänotyps aussuchen würde. Und gegen Weiße wäre das rassistisch, weil ihnen verboten würde, in Rollen zu schlüpfen.

@AlteTante
was hat denn bitte die Haarfarbe mit irgendwas zu tun? Erkläre mir doch bitte mal den Zusammenhang. Ja, habe ich gelesen....nichtsdestotrotz ist sich das Gesicht schwarz anmalen, um einen Schwarzen menschen darzustellen blackface und das ist rassistisch.

Atrox schrieb:Und ich weiß nicht, was so schwer daran ist Intention und Wirkung mal nicht entkoppelt zu betrachten.

weil die Auswirkungen zählen, nicht die Absicht. Und wäre die Intention, niemanden verletzen zu wollen, dann würde man es - so man weiß, dass es Menschen gibt, die das verletzt - ja einfach lassen, oder?
Ich habe schon mal das Beispiel gebracht, wenn ich Dich - aus Versehen verletze - tut es dann nicht weh, nur weil es aus Versehen war oder unabsichtlich? Und weil ich Dich - unabsichtlich - verletzt habe, bestimme ich dann auch noch, ob es Dir weh tun darf oder nicht?

Chefheizer schrieb:Ich hoffe allerdings, das du dies nur theoretisch in Erwägung ziehst und nicht womöglich noch praktisch dafür sorgst das Kinder ausgegrenzt werden.

ach, wen grenze ich denn aus?

neugierchen schrieb:Klar, Geschichte ändern ... verleugnen das es schwarze und weiße Menschen gibt, das scheint nicht rassistisch zu sein.

nein, nicht Geschichte ändern, nur keine rassistischen Handlungen begehen

neugierchen schrieb:Die Sternensinger rassistisch zu deuten, was kommt denn noch

ich deute die Sternensinger nicht als rassistisch, ich rede vom blackface, haste wohl missverstanden

neugierchen schrieb:Das Mandela nur gewählt wurde weil er schwarz ist?

nicht nur, aber ganz sicher auch

neugierchen schrieb:Genau. Und damit wird der real existierende Rassismus relativiert ... bitter.

Alltagsrassismus ist nicht real? In welcher Welt lebst Du bitte?

Nessi96 schrieb:Sprich: Nur schwarze Kinder dürften dann den Melchior spielen und DAS wäre dann wirklich rassistisch, weil man dann die Kinder aufgrund ihres Phänotyps aussuchen würde. Und gegen Weiße wäre das rassistisch, weil ihnen verboten würde, in Rollen zu schlüpfen.

oh mein Gott......

Tussinelda schrieb:oh mein Gott......

Lass Gott aus dem Spiel.

Gott mit Rasta-Locken, das wär doch mal was.
Michelangelo wäre ja dann rassistisch, denn Gottes Arme, die aus dem Himmel gucken, sehen immer weiß aus...

@Nessi96
ich kann ins Spiel bringen, was ich will, auch Redewendungen.

Tussinelda schrieb:ach, wen grenze ich denn aus?

Das weiß ich nicht, wie gesagt: ich hoffe das du niemanden ausgrenzt. Steht ja da.

Das Du eine zu strikte und eindimensionale schwarz/weiß Denkweise an den Tag legst muss man ja anhand Deiner Vorträge hier leider annehmen. In einer toleranten Gesellschaft wirkt das irgendwie Deplatziert bzw. rückwärts gerichtet.

@TunFaire
Nach meiner Erfahrung (vor kurzem bei Annie) werden Rollen vom Regisseur umgeschrieben bzw. angepasst, damit er mit seinen Spielern das Stück aufführen kann, sonst wird ein Casting ausgeschrieben um Rollen zu besetzen, oder es wird nicht gespielt. Die meisten Rollen sind nicht an eine Hautfarbe gebunden, sondern an Talent. :)