Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

@Bone02943

Es ist total irrelevant, ob die Heiligen drei Könige historische Personen oder eine Legende ist. Es ändert schlicht nichts an der angesprochenen Ausgangslage.

Missionierarbeit hat auch nichts mit der Ausgangslage zu tun. Ich weiß aber nicht, was daran jetzt so negativ am Grundbegriff behaftet ist. Ich habe alle vier Wochen einen Brief der Gemeinde im Briefkasten. Der geht in den Papiermüll und ich fühle mich keineswegs kulturell bedroht.

Atrox schrieb:Missionierarbeit hat auch nichts mit der Ausgangslage zu tun. Ich weiß aber nicht, was daran jetzt so negativ am Grundbegriff behaftet ist.

Geschichtlich gesehen gab es da schon ziemlich viel negative Begleiterscheinungen. Das man "ihnen" nur Kultur und Zivilisation brachte ist halt bisschen arg romantisch aufgehübscht.

@Bone02943

Hast du da Quellen? Ich habe auf die Schnelle nichts gefunden.

@Atrox

Du brauchst echt Quellen für christliche Missionierungen, die aus der heutigen Sicht alles andere als toll gewesen sind?

Bone02943 schrieb:Geschichtlich gesehen gab es da schon ziemlich viel negative Begleiterscheinungen. Das man "ihnen" nur Kultur und Zivilisation brachte ist halt bisschen arg romantisch aufgehübscht.

jetzt lass aber die Kirche im Dorf
zurück zu deinem Ussprungsbeitrag, ich zitieren:

Ähnlich verhält es sich mit der Debatte um Blackfacing. Blackfacing, das ist, wenn Weiße sich das Gesicht schwarz anmalen und so im Theater, in Fernsehshows, zu Karneval, oder – ganz aktuell – zum Dreikönigsfest auftreten. Die Praxis ist rassistisch. Und bei Rassismus steht mehr auf dem Spiel als ein Fußtritt: Eine Gruppe Menschen trampelt auf der Würde der anderen herum und erniedrigt sie.

Wer Blackfacing betreibt, sieht aber häufig nicht das Problem – oder beruft sich auf die Meinungsfreiheit. Diejenigen, die Blackfacing als rassistisch kritisieren, ernten dafür Vorwürfe – auch von Linken: Sie beriefen sich auf eine Identität, heißt es dann, die ihnen einen exklusiven Opferstatus sichere – die Identität als Schwarze. Dazu später mehr.

Das mal nur als Anfang, der ganze Text ist hier zu finden: http://www.taz.de/!5367239/

Auch über die Geschichte dahinter kann man sicher mal nachdenken: Wikipedia: Blackface#Geschichte

es ging um den ungeheuerlichen Vorwurfes des rassistischen black-facings im Zusammenang mit Sternsingern! ich habe es deswegen hervorgehoben.

warum einer der Sternsinger als Schwarzer geht, habe ich dir anschließend anhand von mittelalterlichen religiösen Darstellungen aufgezeigt.

leider gibt es immer mehr Menschen, die in Ermangelung religiöser (umfassender Allgemein) Bildung weder die Geschichte, Kunstgeschichte noch die Gegenwartskultur ihres eigenen Landes verstehen.
einige gehen dann sogar soweit, Kultur die sie nicht verstehen als inexistent zu bezeichnen
Sätze, wie, "es gibt keine deutsche Kultur" meine ich damit

die Ablehnung " kultureller Aneignung" scheint sich nicht nur auf Indianerkostüme, Bauchtanz, dreadlocks etc zu beschränken, sondern auch auf die Wurzeln der eigenen Kultur.

Man könnte da durchaus Zusammenhänge vermuten

lawine schrieb:jetzt lass aber die Kirche im Dorf
zurück zu deinem Ussprungsbeitrag, ich zitieren:

Nunja, es ging eben zwischenzeitlich um die verbreitung des christlichen Glaubens. Und der ist wohl alles andere als, ich sage es mal nett umschrieben, unblutig abgelaufen.

@lawine

Was die Sternsinger betrifft so habe ich dir schon geschrieben, dass ich mich damit noch viel näher befassen muss. Dennoch sind diese nur ein Teil des Beitrages von mir, in dem es um Blackfacing geht.

@Bone02943
da ich keine pn interna preisgebe musst du damit leben, das ich dich in der Diskussion anspreche!

@lawine

Wie geschrieben, mit den Sternsingern muss ich mich weiter beschäftigen, sehe diese aber entfernt vom Karneval, Theater oder sonst was. Also all dem was du nicht mit grün markiert hast.

@Bone02943
was hältst Du von dem von mir verlinkten Chinesenfasching? Der war mir übrigens völlig neu, so nen schmarrn hab ich noch nie besucht ;)

@d.fense

Der ist mir auch noch relativ neu und so richtig kann ich mir dazu kein Bild machen. Scheinbar geht es dort dabei ja gerade eben um einen kulturellen Austausch. Ähnlich wenn Städte "Geburtstag" feiern und gegenseitig mit ihnen Partnerstädten halt jeweils Feste abhalten und sich dabei besuchen.

@Bone02943

Wikipedia: Dietfurter Chinesenfasching

Seit 1954 wird der Chinesenfasching in Dietfurt gefeiert und führt auf die für die Dietfurter teilweise im Volksmund gebräuchliche Bezeichnung "Chinesen" zurück. Deren Ursprung ist unbekannt: Eine Legende besagt, dass die Dietfurter sich im späten Mittelalter hinter ihren Stadtmauern verschanzt hätten, als der bischöfliche Steuereintreiber aus Eichstätt kam. Dieser berichtete umgehend beim Bischof von Eichstätt, dass die Dietfurter sich hinter ihrer großen Mauer versteckten und es daher wie die Chinesen täten. In einem Kalenderblatt des Jahres 1860 werden die Dietfurter ebenfalls als Chinesen bezeichnet, in einem wissenschaftlichen Artikel im Eichstätter Pastoralblatt wird das Gebiet um Dietfurt 1869 als Chinesenviertel angegeben.

Kaiser FU-GAO-DI ist mittlerweile der zehnte Kaiser in Dietfurt, vor ihm „regierten“ die Kaiser Wang-Ton, Sim-Ca-Gie, Ma-Ya-Muck, Ka-We-Son, Gu-Ze-Rull, Ma-Ya-Ki, Ma-Ler-Gie, Boo-Dah-Washy und Ko-Houang-Di. Kaiser Ka-We-Son regierte dabei sogar zusammen mit einer Kaiserin, Ria-Ria-Lin-Cia. Die Namen der Kaiser ergeben sich zumeist aus einer Anspielung auf ihr echtes Leben, vor allem auf den Namen oder den Beruf. Kaiser Ma-Ya-Muck hieß zum Beispiel mit Nachnamen Maier

Der Fasching war scheinbar lange (afaik 70 Jahre) vor der Partnerschaft mit Nanjing (afaik 2015) "chinesisch".
Mit Schlitzaugen, Chinesenbart, Deckelhut, Schminke und allem drum und dran.
Die Chinesen hats angeblich amüsiert und offensichtlich der Partnerschaft nicht geschadet.

d.fense schrieb:Die Chinesen hats angeblich amüsiert und offensichtlich der Partnerschaft nicht geschadet.

Immerhin.

Bone02943 schrieb:Du brauchst echt Quellen für christliche Missionierungen, die aus der heutigen Sicht alles andere als toll gewesen sind?

Ja, bitte. Dann brauche ich nicht raten, warum du die Missionarbeit so negativ besetzt findest.

@d.fense
@Bone02943
Hatte ich auch reingestellt - und es wurde für problemlos empfunden da sich niemand beschwert hat.
Beitrag von Abahatschi (Seite 76)
Ich frage mich gerade wie viel "Indianer" sich über Karneval beschwert haben (wehe keiner!).

Nun,Chinesen drücken ihr Missfallen nicht eben laustark und plakativ aus,da sind sie ähnlich wie Japaner,die sagen auch immer ja,die haben eine ganze Menge Arten von Ja,eigentlich haben sie nur Ja,die Kunst besteht darin sich hineinzufühlen bis man heraushört welches Ja Ja und nicht Nein bedeutet.
Folglich kann ein amüsiertes Lächeln auch "wartet mal ab,bald übernehmen wir den Laden in Bausch und Bogen,dann hat sichs für euch ausgekichert"bedeuten,wobei bald nach chinesischer Grössenordnung irgendein Zeitraum zwischen 100 und 400 Jahren sein kann

AlteTante schrieb:Wenn Sternsinger zum Dreikönigstag Spenden für einen guten Zweck sammeln und eines der Kinder sich das Gesicht geschwärzt hat, ist das rassistisch?

ja, ist es, blackface ist immer rassistisch.

lawine schrieb:wer bei den Sternsingern an Rassismus denkt, den kann ich nicht für voll nehmen.

es geht nicht darum, ob man bei den Sternsingern an Rassismus denkt, sondern das blackface rassistisch ist

@d.fense
ja, den Chinesen Fasching hatten wir schon, manchmal hilft die Suchfunktion

Abahatschi schrieb:Ich frage mich gerade wie viel "Indianer" sich über Karneval beschwert haben (wehe keiner!).

es haben sich Betroffene über solche Verkleidungen beschwert und das wurde verlinkt, was benötigst Du noch? Und ja, es kommt darauf an, wie es Betroffene sehen.

Tussinelda schrieb:ja, ist es, blackface ist immer rassistisch.

Das ist das reinste schwarz/weiß sehen

Gott kann man sich die Welt einfach machen

@TunFaire
es ist rassistisch, genauso wie das Wort "Neger". Und das hat nichts damit zu tun, sich die Welt einfach zu machen.