Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

@Rick_Blaine
Welche undemokratischen Mittel nutzt denn die Minderheit? Und zeichnet sich eine Demokratie dadurch aus, dass man Bedürfnisse von Minderheiten ignoriert, lächerlich macht oder ihnen vorwirft? Nur weil man die Mehrheit ist und somit die Macht hat?

Tussinelda schrieb:Welche undemokratischen Mittel nutzt denn die Minderheit?

Minderheiten nutzen diese Mittel eben NICHT, das nehmen sich ja meist " Gutmeinende" heraus, die sich zum Sprecher von Minderheiten erheben. Angekreidet wird es dann den Minderheiten.
Aber, muss ja jeder selbst wissen, was er mit seinem Tun anrichtet.

waterfalletje3 schrieb:das ist einfach der Humor des lebens ;-)

Frau.N.Zimmer schrieb:Eben. Letzendlich heisst es dann, die Asylanten sind schuld, DIE wollen das so. Und das ärgert mich unheimlich. Man hat aus den Fehlern um " St.Martin und Weihnachtsmärkte", die man umbenennen wollte, NICHTS gelernt.
Damals gab es, ausser ein paar uralten Männern vom " Zentralrat", auch kaum Muslime die sowas ernsthaft gefordert hätten.

Ja, es gibt etliche Nichtchristen,  die die christlichen Traditionen mögen, sie dekorieren ihre Wohnung mit Adventskranz und  Weihnachtsbaum, besuchen die Weihnachtsmärkte. Die Kinder spielen in Krippenspielen mit und singen Weihnachtslieder. 

Weihnachten ist Weihnachten und kein Winterfest!

ein paar Beispiele:

http://diepresse.com/home/panorama/integration/529638/Moslems-zu-Weihnachten_Die-die-trotzdem-feiern

https://www.news.at/a/iran-weihnachten-wie-gefeiert






[/quote]

@buntervogel
@Frau.N.Zimmer

buntervogel schrieb:Ja, es gibt etliche Nichtchristen, die die christlichen Traditionen mögen

Ja, und umgekehrt

buntervogel schrieb:!

Zum Glück sind nicht alle so festgefahren dass sie entweder vehement für eine Absurde Kampage einstehen, noch diese vehement anfeinden müssen..

So sind heuer etwa verkleidete bewaffnete Dschihadisten oder Fake-Chaoten mit Pflasterstein-Attrappen nicht unbedingt empfehlenswert: «Kostüme mit Waffenimitaten, welche echten Waffen zum Verwechseln ähnlich sehen, können zu gefährlichen Situationen führen», sagt Gnägi. Je nach Kostüm könne so jemand für eine Gefahr gehalten werden. Dies wiederum könnte unter Umständen zu einem Problem für die verkleidete Person werden. Der Polizist müsse hier nämlich innert Sekunden entscheiden, ob es sich um eine Verkleidung oder um eine echte Gefährdung handle.

http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Berner-Polizei-raet-von-Chaoten-Kostuemen-ab-28474796

In Bern gabs letzthin ziemlichen Ärger mit Li-Chaoten, also Einheimischen,
das hat nichts mit Rassismus zu tun
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@Neo81
Das ganze Karneval ist peinlich - aber man braucht halt einen Grund zum Saufen.

@Abahatschi

Da stimme ich dir zu - dieses kollektive Besaufen hat dann auch nichts mehr mit politischer Demonstration zu tun.

Neo81 schrieb:Da stimme ich dir zu - dieses kollektive Besaufen hat dann auch nichts mehr mit politischer Demonstration zu tun.

Karneval war und ist auch keine politische Demonstration, sondern das traditionelle Vernichten des Alkohols vor der Fastenzeit in katholischen Kulturräumen.

@Cesare

Sry, da hast du natürlich recht. Obwohl mir der Aspekt zur Überstilisierung politscher Verhaltensweisen einiger "Züge" noch das einzige war was mir am Karneval einigermaßen gefiel.

Hm, finde es schwierig.

Generell ist es wirklich nicht okay, sich schwarz anzumalen und die Lippen dick pink zu umranden oder sich große Hasenzähne in den Mund zu stecken und im Reishut herumzulaufen. Das geht nicht und ist einfach geschmacklos und rassistisch, auch, wenn es ja nur ~witzige überspitzte Klischees!!!~ sein sollen. Genau genommen ist eben das das Problem.
Solche Geschichten wie "lol ich geh als Terrorist guck mal mein Turban voll lustig der Joke" sind halt auch unterste Schublade.
Schwierig sind auch Geschichten wie Häuptling-Kostüme, der Federschmuck ist von großer Bedeutung und darf nur getragen werden, wenn man sich jede einzelne Feder verdient hat - oft auch durch Kriegsopfer. Man muss dabei eben bedenken, dass es Völker sind, die für ihre Kultur lange verfolgt wurden nur um später als Kostüm und coole Ästhetik angeeignet zu werden.

Auch ich kann das Bedürfnis verdammt gut nachvollziehen, einfach mal als Geisha oder ähnlichem zu gehen, weil die Ästhetik einfach sehr ansprechend ist - aber man muss sich im Hinterkopf behalten, dass Geishas für gewöhnlich nicht Geishas waren, weil sie es wollten, sondern weil ihre Eltern sie als letzte Chance an ein Haus verkauft haben und sie kein Leben kannten außer dieser gezwungenen Kunst in oft miserablen Umständen...und es gehört immer noch zur asiatischen Kultur.

Solche Kostüme verstärken eben oft auch demütigende Stereotypen. Wenn man dann eh schon jahrelange Unterdrückung in seiner Geschichte hat, setzt das nichts angenehmes oben drauf.

Andererseits zuckt ja niemand mit der Wimper, wenn zB das beliebte Pfarrer- oder Nonnenkostüm ausgepackt wird. Dabei müsste man es dann ja eigentlich ganz durchziehen und sagen, dass keine religiösen Kostüme getragen und damit verwitzelt werden sollten. Liegt dann wohl daran, dass das Christentum in dieser Form nie aktiv verfolgt wurde (man lasse die Anfänge und Verfolgungen im Iran aus?) sondern eher für Kreuzzüge, Ketzerfolter und Hexenverbrennungen bekannt ist. Damit also eher der Buhmann. Darüber darf man wohl herziehen.
(Sage ich so ironisch klingend als bekennende Liebhaberin des Nonnenkostüms :D )

Kreativere und ausgefallenere Kostüme sind aber eh viel interessanter und schöner als sich irgendwelchen alten, respektlosen Klischees zu bedienen. Immerhin gibt das Karneval auch noch einen hübschen Aspekt und nicht nur die lächerliche Sauferei.

Man kann auch alles Kaputt Machen. Wie schön das die Welt keine Ernsthaften Probleme hat.

Grablicht schrieb:Darüber darf man wohl herziehen.

Nee eher weil man weiß das die einen dafür nicht mit LKW übefahren, oder Messerattacken folgen und co

Jaja, es ist nicht einfach, sich politisch korrekt zu verhalten.

Als Indianer darf man sich nicht verkleiden, weil die Indianer ja unter anderem von den weißen Siedlern verfolgt wurden.
Als Cowboy oder Mitglied der Kavallerie auch nicht. Immerhin waren das ja die Verfolger.
Und von den Conquistadoren wollen wir gar nicht erst anfangen.

Auch darf man sich nicht als Farbiger verkleiden oder als Gangster. Das ist nämlich rassistisch. Ein Dashiki als Weißer tragen? Auf keinen, das ist genauso kulturelle Aneignung, wie der Afro oder die Dreadlocks.

Vielleicht geht dann die Hexe? Bloß nicht, schließlich wurden Hexen ja auch mal verfolgt und grausam ermordet. Teufel? Nein, Teufel sind böse und Satanisten haben schon Menschen ermordet.
Dürfen sich kleine Mädchen als Fee oder Prinzessin verkleiden? Bitte nicht, das reproduziert doch nur stereotype, diskriminierende Frauenrollen.
Und Jungen als Prinzen? Stereotyp und diskriminierend!

Dürfen sich denn Kinder und Erwachsene als Aladdin verkleiden, mit Fes oder Turban usw.? Nein, man könnte sie ja für radikale Moslems halten!
Oder als Priester und Nonne? In Anbetracht der Tatsache, dass so viele vertuschte Verbrechen von der katholischen Kirche begangen wurden, dürfen wir doch keine Witze machen, indem wir uns als katholische Pastoren, Mönche oder Nonnen verkleiden.

Geht vielleicht der Polizistin oder Polizist mit Schlagstock und Handschellen? Nein, damit macht man sich schließlich über unerträgliche Polizeigewalt lustig, das geht gar nicht.

...

Am besten sagen wir Fasching und gleich auch Helloween ab. Oder tragen alle einfarbige, unförmige graue Säcke oder Kutten.
Obwohl...damit macht man sich doch über Arme lustig und diskriminiert sie oder? ;)

@Kc
ich weiß ja nicht, warum Du unförmige graue Säcke oder Kutten mit armen Menschen assoziierst, aber lassen wir das mal so dahin gestellt. Warum Berufskleidung gleichgesetzt wird damit diskriminierte Volksgruppen stereotyp darzustellen, lassen wir auch mal so dahin gestellt. Der Punkt ist, dass man sich sehr wohl verkleiden kann, hätte man Fantasie. Aber auf Stereotype zurückzugreifen, Minderheiten betreffend und diese dann noch zu veralbern, dass ist ein "Spaß", den eben nicht jeder als "Spaß" sieht.

Tussinelda schrieb: Aber auf Stereotype zurückzugreifen, Minderheiten betreffend und diese dann noch zu veralbern, dass ist ein "Spaß", den eben nicht jeder als "Spaß" sieht.

Genau vor allem ist es interessant das die angeblich Diskrimnierten sich nicht meldeten sondern eher die üblichen Moralapostel

@Fedaykin
vor allen Dingen ist es interessant, dass diese Behauptung hier schon mehrfach widerlegt wurde, egal wann und wo es hier um Rassismus geht. Du bist ja auch nicht erst jetzt dazu gestossen, solltest das also mitbekommen haben.

Tussinelda schrieb:vor allen Dingen ist es interessant, dass diese Behauptung hier schon mehrfach widerlegt wurde, egal wann und wo es hier um Rassismus geht. Du bist ja auch nicht erst jetzt dazu gestossen, solltest das also mitbekommen haben.

Nee,

Zeig mir mal die Aufschreier der hießigen Indianer und co..

Für dich ist eh alles sofort Rassismus,

Ich denke jeder hat die Freiheit sich anzuziehen wie er will.

Und diese ganze Aktion kam eben von PArteien, nicht von den angeblichen "Opfern"


Und Gott sei DAnk ist der Unsinn ja gescheitert und die Liberale Gesellschaft hatte mal wieder einen Punktsieg, vor allem einen der nicht Extremistische Kräfte in ihren Verhalten bestärkt.

@Fedaykin
sie kam von Menschen, die sich gegen Rassismus einsetzen.....und das war der Ausgangspunkt:
http://nativeappropriations.com/2011/10/open-letter-to-the-pocahotties-and-indian-warriors-this-halloween.html
Betroffene....aber kann ja mal ruhig ignorieren und den gleichen Mist wiederholen, den man jedes Jahr schreibt

Tussinelda schrieb:sie kam von Menschen, die sich gegen Rassismus einsetzen.....und das war der Ausgangspunkt:

Ja, und die gehen mal völlig am wichtigen Thema Vorbei.

Die Linke hat die Kampagne unterstützbzgl Stimmenfang und ein paar andere Organisationen.

Ich frage aber wieviel "Opfer" sich denn so beteiligt haben.

Und naja die US Kampange ist noch ein Unterschied zum Deutschen Karnval

Tussinelda schrieb:Betroffene....aber kann ja mal ruhig ignorieren und den gleichen Mist wiederholen, den man jedes Jahr schreibt

Dito.

Man kann sich wie gesagt aus Banalsten Dingen ein Fass aufmachen, das machen die Linken wie die Rechten.

Ich verkleide mich sowieso nicht, und von mir aus kann man Karneval auch abschaffen. Dann gäbe es wenigstens ein Problem weniger.

Ist harmlos. Ist ja nur 1x im Jahr. Mich nervt nur dass es so unlustig ist und Leute sich für lustig halten an Karneval. (Was aber nix mit ihren Kostümen zu tun hat.) Und sonst im Jahr über ernst sind. Wenn ich Spass haben will hab ich ihn so und Karneval ignorier ich, ist mir zu langweilig.

@Fedaykin
nee, man kann Betroffene in ihren Anliegen unterstützen, erst Recht, wenn sie keine oder keine ausreichende Lobby haben. Aber natürlich ist es weitaus wichtiger, dass Nicht-betroffene ihr stereotypes Bild, Minderheiten betreffend, schön zur Schau tragen. Übrigens setzt sich hier auch die Initiative Schwarzer Menschen gegen solche Kostümierungen ein, genauso der Schwarze Mob und viele andere Betroffenengruppen. Man müsste sich eben für die Anliegen der Betroffenen interessieren, dann wüßte man dies vielleicht auch.