Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

Auch in den USA gibt es schon lange eine solche Debatte, wenn auch nicht im Karneval. Aber dafür schon seit den 70ern.

Der Comic-Indianer ist das Logo des Baseball-Teams Cleveland Indians und genauso bekannt wie umstritten. Nun muss der Chief, wie der Stammeshäuptling im Englischen heißt, weichen, er wird ersetzt von etwas Neutralem, an dem man sich kaum reiben kann: dem schnöden Buchstaben "C", passend zur Heimatstadt des Klubs.

Auch entlang dieses Maskottchens hat sich ein amerikanischer Kulturkampf entfaltet, und das vor Jahrzehnten schon. Rassistisch, sagen die einen - Tradition, sagen die anderen. Die einen haben nun gewonnen. Seit den Siebzigerjahren protestieren amerikanische Ureinwohner dagegen, dass ein Klischee von ihnen als Logo missbraucht wird. Sie seien Menschen, keine Maskottchen. Schließlich nutze auch niemand mehr Schwarze in Baströckchen als Markenzeichen. Es gab sogar etliche Klagen gegen Chief Wahoo vor Gericht - allerdings ohne Erfolg. Für die anderen, die oft weißen Fans der Mannschaft aus dem Mittleren Westen, war der Häuptling das Symbol der langen, großen Geschichte ihres Teams, das es 2016 sogar wieder in das Endspiel der Liga geschafft hat, die World Series. Chief Wahoo ist seit 1948 auf die Trikots aufgenäht.

Mehrere Gruppen, die sich für die Rechte amerikanischer Ureinwohner einsetzen, begrüßten den Schritt - allerdings nicht die Tatsache, dass der Name "Indians" beibehalten wird, und auch nicht, dass das Logo zumindest zum Teil in dieser Saison noch sichtbar bleiben wird. "Ich verstehe nicht, warum sie das hinauszögern", sagte Philip Yenyo vom American Indian Movement of Ohio: "Es ergibt keinen Sinn. Es sei denn, sie wollen weiterhin damit Quasi-Blutgeld verdienen." Solange das Team Indians heißt, würden die Fans mit rot bemalten Gesichtern und Federschmuck im Stadion erscheinen.

Etliche Universitäten, deren Teams einst nach Indianerstämmen oder Indianerklischees benannt waren, haben ihre Namen inzwischen geändert. Die St. John's University Redmen zum Beispiel heißen heute Red Storm, die Fighting Sioux der University of North Dakota treten seit 2015 als Fighting Hawks an. Der Eigentümer des Profi-Footballklubs Washington Redskins, Daniel Snyder, hingegen widersetzt sich weiterhin allen Forderungen, Namen und Logo zu ändern. Über den abwertenden Begriff "Rothaut" (Redskins) ärgern sich viele Ureinwohner besonders. Sogar der US-Kongress hat darüber bereits diskutiert. "Es ist unangebracht von Daniel Snyder, sich hinter der Tradition zu verstecken", sagte Harry Reid, der ehemalige Senator des Bundesstaats Nevada, und fragte: "Welche Tradition denn? Die Tradition von Rassismus?"
http://www.sueddeutsche.de/sport/cleveland-indians-im-baseball-die-indianer-ohne-haeuptling-1.3847329

Auch in Deutschland gibt es solche Clubs, wie zum Beispiel die Hannover Indians, oder die Memminger Indians.

Hört sich für mich irgendwie nach Kindergarten und mimimi an. Sry

NFL : Minnesota Vikings , Oakland Raiders, Tampa Bay Buccaneers , Pittsburg Steelers , Dallas Cowboys, Green Bay Packers, New Orleans Saints usw.

Echt traurig das sich manche Leute immer gleich angegriffen fühlen.

@antrax0815

Deine angesprochenen "Beispiele" sind doch gar keine. Erkläre mal bitte wer sich da alles angesprochen fühlt. Von allen die du jetzt schon mal aufgelistet hast.

antrax0815 schrieb:Hört sich für mich irgendwie nach Kindergarten und mimimi an. Sry

Außerdem lustig, hier wird ja immer alles abgetan, weil sich gruppenfremde für etwas einsetzen, was ihnen angeblich nicht zusteht.
Sind es dann aber mal betroffene Gruppen selbst, die sich diskriminiert fühlen und das schon seit den 70ern, dann ist das plötzlich Kindergarten und mimimi. Sry aber das ist lächerlich.

@Bone02943
Das ist ja grad das Lächerliche, dass jetzt Logos und Namen geändert werden müssen, die es Jahrzehnte gab ohne großen Aufschrei.

Die Menschen sind zu empfindlich geworden und fühlen sich durch jeden kleinen Scheiß diskriminiert.

Es ist ja nicht so, dass Indianer in Amerika im Bus hinten sitzen müssen oder nicht wählen dürfen etc.

Was hat die Welt davon, dass sich die Red Skins umbenennen?
Es wäre nur ein weiterer Schritt Richtung kulturelle politisch korrekte Beliebigkeit.

Soll man dann am besten hierzulande an Fasching nicht mehr als Indianer gehen dürfen, weil sich ein paar Ureinwohner am anderen Ende der Welt diskriminiert fühlen?

Bone02943 schrieb:Deine angesprochenen "Beispiele" sind doch gar keine. Erkläre mal bitte wer sich da alles angesprochen fühlt. Von allen die du jetzt schon mal aufgelistet hast.

Bei den Saints könnte die Kirche angepisst sein wenn sie wollten. Bei den Packers könnten sich die Niederländer diskriminiert fühlen da die Packers sich auch Cheaseheads nennen und das eine Beleidigung für einwohner eines ganzen LAndes ist usw. Man muss nur die hemmschwelle ziemlich niedrig setzen dann findet man überall was. Aber das kann doch nicht der sinn sein

Moses77 schrieb:Es ist ja nicht so, dass Indianer in Amerika im Bus hinten sitzen müssen oder nicht wählen dürfen etc.

rischtisch.....sie dürfen Bus fahren und wählen, da kann es doch keine Diskriminierung, gar Rassismus mehr geben, schon gar nicht dürfen Befindlichkeiten geäussert werden......das wäre dann ja, wenn diesen nachgegeben würde nur

Moses77 schrieb:kulturelle politisch korrekte Beliebigkeit.

, was immer das sein soll. Hört sich für mich an, wie: was interessieren mich die Diskriminierungen anderer......

antrax0815 schrieb:Bei den Saints könnte die Kirche angepisst sein wenn sie wollten. Bei den Packers könnten sich die Niederländer diskriminiert fühlen da die Packers sich auch Cheaseheads nennen und das eine Beleidigung für einwohner eines ganzen LAndes ist usw. Man muss nur die hemmschwelle ziemlich niedrig setzen dann findet man überall was. Aber das kann doch nicht der sinn sein

oder man muss einfach keine Ahnung haben und Vergleiche ziehen, die keine sind......Wisconsin hat die größte Käseproduktion der USA, da sind die stolz drauf........deshalb ist es keine Beleidigung/Diskriminierung.......das Gleiche bei den "Saints", das ist auf den All-Saints-day zurückzuführen, einen Feiertag, dem Gründungstag der Mannschaft....hat also genau welchen Bezug zu welcher Bevölkerungsgruppe die dadurch diskriminiert wäre? Komm, hau noch mehr raus, ich erkläre es Dir gerne

Wodurch sind denn Indianer überhaupt mal positiv wahrgenommen worden? In Deutschland durch die Bücher eines Karl May und deren Verfilmungen. Beides bediente plumpe, wenn auch zum großen Teil positiv besetzte, Stereotype.

Dies hat auch dazu geführt, dass sich Kinder für 'die Indianer' zu interessieren begannen. Dies führte dazu, dass sich auch erwachsene Europäer für die Verbesserung der Lebensverhältnisse des ersten Volkes eingesetzt haben.

So ähnlich, wie die Grundidee des Schutzes von Delfinen durch eine realitätsferne Serie namens Flipper eine gewaltige Breite gewann, nicht durch noch so gut gemeinte Flyer von Umweltschutzorganisationen auf grauem Papier in der Schriftgröße 6.

Ich hatte sogar Gelegenheit, mit einem älteren Navajo zu sprechen. Ich habe auch mit ihm über eben diese Bücher gesprochen. Auch das klassische Indianerkostüm kam zur Sprache.

Ihr könnt sicher sein und schon mal Euer Gummitomahawk rausholen: Das geht ihnen am ... vorbei.

Menschen, die so leicht durch Stereotypisierungen zu beleidigen sind, wie von manchen befürchtet, sollten erst mal ihre eigenen Problemwelt lösen und dann auf andere zeigen.

sacredheart schrieb:Dies hat auch dazu geführt, dass sich Kinder für 'die Indianer' zu interessieren begannen. Dies führte dazu, dass sich auch erwachsene Europäer für die Verbesserung der Lebensverhältnisse des ersten Volkes eingesetzt haben.

So ähnlich, wie die Grundidee des Schutzes von Delfinen durch eine realitätsferne Serie namens Flipper eine gewaltige Breite gewann, nicht durch noch so gut gemeinte Flyer von Umweltschutzorganisationen auf grauem Papier in der Schriftgröße 6.

häh, na jetzt wird es aber doll, durch Flipper kam es wohl eher dazu, dass Tiere gequält wurden.......und durch Karl May kam es zu weiteren stereotypen Darstellungen von Indianern, Stichwort Exotismus zum Beispiel

Moses77 schrieb:Das ist ja grad das Lächerliche, dass jetzt Logos und Namen geändert werden müssen, die es Jahrzehnte gab ohne großen Aufschrei.

Aber wie man lesen kann kämpfen diese Gruppen(die es wirklich betrifft), schon seit den 70ern dagegen an. Es kommt also nicht plötzlich, nur scheint jetzt die Zeit so langsam reif zu sein, deren Interessen zu würdigen.

@antrax0815

antrax0815 schrieb:Bei den Saints könnte die Kirche angepisst sein wenn sie wollten. Bei den Packers könnten sich die Niederländer diskriminiert fühlen da die Packers sich auch Cheaseheads nennen und das eine Beleidigung für einwohner eines ganzen LAndes ist usw. Man muss nur die hemmschwelle ziemlich niedrig setzen dann findet man überall was. Aber das kann doch nicht der sinn sein

Das ist ja wohl völliger Käse den du jetzt schreibst. Das was du da aufgezählt hast hat einfach nichts mit dem Beispiel der Indians zu tun. Es sind nicht mal Minderheiten die in deinen Beispielen lächerlich dargestellt werden.

sacredheart schrieb:Menschen, die so leicht durch Stereotypisierungen zu beleidigen sind, wie von manchen befürchtet, sollten erst mal ihre eigenen Problemwelt lösen und dann auf andere zeigen.

wie bitte? Also wenn jemand einen diskriminiert, dann muss derjenige der diskriminiert wird die Fresse halten, bis er das perfekte Leben vorzuweisen hat, um dann ggf. , falls es die, die diskriminieren, erlauben, seine Befindlichkeiten zu äussern? Geht es noch ignoranter?

Tussinelda schrieb:oder man muss einfach keine Ahnung haben und Vergleiche ziehen, die keine sind......Wisconsin hat die größte Käseproduktion der USA, da sind die stolz drauf........deshalb ist es keine Beleidigung/Diskriminierung.......das Gleiche bei den "Saints", das ist auf den All-Saints-day zurückzuführen, einen Feiertag, dem Gründungstag der Mannschaft....hat also genau welchen Bezug zu welcher Bevölkerungsgruppe die dadurch diskriminiert wäre? Komm, hau noch mehr raus, ich erkläre es Dir gerne

Nein nein du hast das falsch verstanden es könnte sich doch jemand beleidigt fühlen der Rest ist doch egal

1992 klagte die Cheyenne-Aktivistin Suzan Harjo gegen die Verwendung des Namens (Harjo et al v. Pro Football, Inc.), verlor aber vor Gericht. In einer Umfrage unter Native Americans gaben 81 % an, kein Problem mit den „Washington Redskins“ zu haben.

Wikipedia: Washington Redskins#cite note-kritik-52

Also höchstens 19 % die das Stört und 100 % von irgendwelchen PC leuten also wo genau ist das Problem?

@antrax0815

Das mag auf diesen einen Fall zutreffen. Aber ist keine Garantie das dieses Ergebnis auch in den anderen Fällen zustande kommt, oder überhaupt heute noch das selbe wäre.

Bone02943 schrieb:Das man auf diesen einen Fall zutreffen. Aber ist keine Garantie das dieses Ergebnis auch in den anderen Fällen zustande kommt, oder überhaupt heute noch das selbe wäre.

Edit: Genau das Problem sind die leute die meinen 1/5 einer Minderheit verteidigen zu müssen und denen helfen zu müssen egal was die Mehrheit will.

Würde man die Umfrage bei den Linken oder Grünen machen würden sich viel mehr gestört fühlen als die die sich eigentlich gestört fühlen könnten. Das ist das Problem an der Sache.

Euch ist doch jede Quelle egal die nicht eurer meinung entspricht zeig mir mal gegenteiliges ?

@antrax0815
ja genau, es wurden 500 noch was, lass es 600 sein, befragt.......das ist dann natürlich repräsentativ, wogegen dies natürlich völlig zu vernachlässigen ist, ganz klar

In recent years, every major Native American organisation in the United States has spoken out against the team’s name, in addition to civil rights organisations, religious leaders, civic groups, and elected officials from both parties.

https://www.independent.co.uk/voices/thanksgiving-nfl-game-washington-redskins-native-americans-insult-offensive-a8068896.html

@antrax0815

warum sollt ich mich auf eine Umfrage von 1992 verlassen? Warum meinst du muss es heute noch genau die selbe Verteilung sein?
Das ist doch Unsinn.

Erkläre mal lieber wer sich bei den Piitsburg Steelers, Oakland Raiders oder den Tampa Bay Buccaneers diskriminiert fühlen soll.

antrax0815 schrieb:Euch ist doch jede Quelle egal die nicht eurer meinung entspricht zeig mir mal gegenteiliges ?

Und "euch" sind doch auch alle Argumente egal. Erst sind sie nichtig weil sie von Leuten kommen die nicht betroffen sind, dann sind sie nichtig, weil die betroffene Gruppe nicht groß genug ist, dann sind sie nichtig, weil die betroffene Gruppe selbst nicht perfekt ist,...

Es ist doch lächerlich wie versteift so manche sind. So Leute bestellen in einem Restaurant bestimmt auch lauthals ein Zigeunerschnitzel, obwohl es auf der Karte gar keins gibt, zum Nachtisch dann ganz laut den Negerkuss haben wollen, obwohl er auf der Karte ganz anders heißt. Super und dann fragt man sich wer hier eigentlich ein Fass aufmacht. ;)

Bone02943 schrieb:Erkläre mal lieber wer sich bei den Piitsburg Steelers, Oakland Raiders oder den Tampa Bay Buccaneers diskriminiert fühlen soll.

Die ganzen hart arbeitenden Stahlarbeiter in Stahlwerken? Die opfer von verschiedenen Räubern oder Piraten da diese hier Glorifiziert werden. Klingt irgendwie lächerlich ja für mich auch aber ich hab mit dem Quatsch nicht angefangen.

Tussinelda schrieb:In recent years, every major Native American organisation in the United States has spoken out against the team’s name, in addition to civil rights organisations, religious leaders, civic groups, and elected officials from both parties.

Genau hier sind wir nun wieder bei dem Problem das sich heutzutage viel zu viele Menschen gleich angegriffen fühlen. Ist einfach nur ein unnötiger Trend vor 16 JAhren hat das noch keinen der Betroffenen interessiert.

@antrax0815
Ich halte diese Aktionen gegen Indianer als Maskottchen etc auch für Stellvertreterkriege. Sinn und Zweck dahinter ist gar nicht in erster Linie die Abschaffung der Symbole, sondern ein Sichtbarmachen der Minderheiten, eine Sensibilisierung für deren Probleme etc. Weil man das aber nicht pe Klage durchsetzen kann, klagt man auf was anderes. Veränderungen brauchen nun mal Zeit.