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Rassismus

24.989 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

12.04.2020 um 19:53
Ich finde es problematisch wenn Bücher geändert werden - immerhin spiegeln sie den Zeitgeist (und nein ich schreibe nicht von "Mein Kampf")
Man müsste wahrscheinlich 60-70% der mittelalterlichen Literatur "umschreiben" weil es heute nicht politisch korrekt wäre.
Ich fände Bildung besser oder einen zusätzliche erklärende Passage im Neudruck.

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12.04.2020 um 20:05
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:So, noch irgendjemand ein Problem mit der Änderung in den Büchern von Lindgren?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich finde es problematisch wenn Bücher geändert werden - immerhin spiegeln sie den Zeitgeist (und nein ich schreibe nicht von "Mein Kampf")
Absolut. Solange das Erstwerk erhalten bleibt, oder in der geänderten Fassung Bezug auf das Erstwerk genommen wird - also die Änderung kenntlich gemacht und die Motivation herausgestellt wird - habe ich damit kein Problem.

Die Verwendung des Wortes "Neger" war im damaligen Zeitgeist nicht rassistisch und somit war man nicht automatisch Rassist bei der Verwendung des Wortes. Die Aufklärung begann in den 60er/70ern (nicht steinigen..). Spätestens da wandelte sich die Wertung des Wortes.

Von daher, kein Problem.

Alle wie wir hier schreiben, hätten dieses Wort anno 40er verwendet, ohne Hintergedanken.


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12.04.2020 um 20:08
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Die Verwendung des Wortes "Neger" war im damaligen Zeitgeist nicht rassistisch und somit war man nicht automatisch Rassist bei der Verwendung des Wortes. Die Aufklärung begann in den 60er/70ern (nicht steinigen..). Spätestens da wandelte sich die Wertung des Wortes.

Von daher, kein Problem.
Sehe ich auch so. Manche Kandidaten sollten das Mal akzeptieren und nicht unnötig empört sein. Schmeckt manchen zwar nicht, ist aber nicht relevant. Damals war es halt anders. Bücher sind wie Zeitkapseln aus dieser Zeit, und wichtig für spätere Generationen.


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12.04.2020 um 20:14
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Man müsste wahrscheinlich 60-70% der mittelalterlichen Literatur "umschreiben" weil es heute nicht politisch korrekt wäre.
Wer - außer Mediävisten - liest denn bitte solche Literatur?


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12.04.2020 um 20:15
@Apache205
Ich selber habe da eine gute passende Analogie aus meinem Leben.
Als ich ein Kind war, wohnten wir in der DDR in einem sogenannten Wohngebiet. 10stöckige Häuser, 20 Eingänge, eins am anderem.
In unserem Sprachgebrauch war das unser "Ghetto" und ich dachte niemals daran das dieses Wort ein Problem wäre.

Ich kannte das Wort zwar aus der Schule, aus dem Geschichtsunterricht, die explizite Bezeichnung "Ghetto" für ausschliesslich ethnisch gesonderte Wohneinheiten wurde mir da aber nicht klar. Ich dachte es ist ein Wort wie jedes andere und wurde wie viele andere Wörter in diesem Zusammenhang verwendet.

Die Verwendung dieses Wortes wurde mir als Jugendlicher mal vorgehalten und mir die Bedeutung erklärt.
Ich habe den Moment grad wieder voll vor Augen.

Ich habe das Wort seitdem nie wieder benutzt, außer zur Aufklärung.


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12.04.2020 um 20:20
Zitat von Apache205Apache205 schrieb:Bücher sind wie Zeitkapseln aus dieser Zeit, und wichtig für spätere Generationen.
Ja, unbedingt. Da Rassismus aber bis heute in die eigentlich aufgeklärten Teile der modernen Gesellschaften hinein wirkt, ist so eine kleine Veränderung kein Drama, oder?

Würde Rassismus hinter uns liegen, würde ich das auch stehen lassen...


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12.04.2020 um 20:25
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wer - außer Mediävisten - liest denn bitte solche Literatur?
Entweder behandeln wir alle Werke gleich oder halt auch nicht.
Da kann man eigentlich noch früher ansetzen zB. bei Aristoteles ansetzen (Barbaren sind geborene Knechten und man müsse mit ihnen umgehen wie mit Tieren), Rassismus wurde in der Zeit der Reconquista verwendet, in der von Magellan gereift und ab 1800 richtig konkretisieret...leider auch durch Kant, bei dem verstehe ich ehrlich gesagt nicht warum sie ihn alle hofieren.


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12.04.2020 um 20:28
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ja, unbedingt. Da Rassismus aber bis heute in die eigentlich aufgeklärten Teile der modernen Gesellschaften hinein wirkt, ist so eine kleine Veränderung kein Drama, oder?
Bücher verändern heißt Vergangenheit ändern...und die war nun mal nicht frei von Rassismus.


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12.04.2020 um 20:31
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Bücher verändern heißt Vergangenheit ändern...und die war nun mal nicht frei von Rassismus.
Bzw. nicht frei von Wörtern die im Laufe der Zeit ihre Wertung verändert haben.

Heutzutage erkennt man Rassisten am Sprachgebrauch - bzw. expliziten Wörtern - die im Zuge der Aufklärung zu dem geworden sind was sie heute sind - rassistisch.
"Neger" war nicht immer rassistisch in der Wertung des Wortes.


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12.04.2020 um 20:35
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Warum interessieren sich Menschen, die ganz offensichtlich keine Ahnung von Literaturproduktion haben, genau DANN für Literatur, wenn es gilt "N****" nicht mehr zu schreiben?
Es ist auch bezeichnend, dass der Aufschrei nur dann groß ist, wenn das N- Wort geändert wird/werden soll. In Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf ist der N****- König nun ein Südseekönig und in Otfried Preußlers Die kleine Hexe der N**** ein Messerwerfer. Das geht ja gar nicht, Frevel, Zensur und was nicht alles an Begründungen angeführt werden warum dieses überhaupt so gar nicht in Ordnung geht. Aber keiner von denen regt sich darüber auf, dass in Otfried Preußlers Die kleine Hexe desweiteren die bösen Kinder nicht mehr durchgewichst sondern verhauen werden. Auch nicht hier im Thread.

Was mögen wohl die Gründe dafür sein?


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12.04.2020 um 20:43
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Bücher verändern heißt Vergangenheit ändern...und die war nun mal nicht frei von Rassismus.
Straßennamen oder Gebäude zu verändern hieße auch die Vergangenheit ändern - und die war nun mal nicht frei von Nationalismus.

220px-Denazification-street
Eine „Adolf-Hitler-Straße“ (im Foto Trier) erhält ihren alten Namen wieder.
220px-Adler2C Robert-Piloty-GebC3A4ude2C
Unter dem Adler über dem Eingang zum Robert-Piloty-Gebäude der TU Darmstadt wurde das Hakenkreuz entfernt.
Wikipedia: Entnazifizierung

Soll man also das Hakenkreuz am Adler wieder anbringen und die Straße in ihrem vorigen Namen ''Adolf Hitler'' umbenennen?


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12.04.2020 um 20:44
@peekaboo
Was möchtest Du mir mitteilen?


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12.04.2020 um 20:52
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Als ich ein Kind war, wohnten wir in der DDR in einem sogenannten Wohngebiet. 10stöckige Häuser, 20 Eingänge, eins am anderem.
In unserem Sprachgebrauch war das unser "Ghetto" und ich dachte niemals daran das dieses Wort ein Problem wäre.

Ich kannte das Wort zwar aus der Schule, aus dem Geschichtsunterricht, die explizite Bezeichnung "Ghetto" für ausschliesslich ethnisch gesonderte Wohneinheiten wurde mir da aber nicht klar. Ich dachte es ist ein Wort wie jedes andere und wurde wie viele andere Wörter in diesem Zusammenhang verwendet.
@behind_eyes
Das Warschauer Ghetto war mir ein Begriff!
Deshalb verwendete ich als DDR-Kind das unverfängliche Wort "Arbeiterschließfach"

So klappts ohne Mißverständnisse!
Begriffe

Arbeiterschließfach: (Einraum-)Plattenbauwohnung.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/der-wortschatz-der-ddr-siechen-lernen-1.129191


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12.04.2020 um 20:54
Ich verstehe nicht warum sich so quer gestellt wird, Worte, Zeichen, Straßennamen und so weiter nachträglich zu ändern?

Die Vergangenheit ändert sich dadurch nicht, sie bleibt dennoch dieselbe aber ich muss doch Rassistisches und Diskriminierendes nicht weiter beibehalten.


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12.04.2020 um 20:57
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Was möchtest Du mir mitteilen?
Vielleicht, dass die Empörung eher an jenen liegt, denen erklärende Fußnoten nicht ausreichen, um Kinder von derlei Kost zu verschonen.


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12.04.2020 um 21:01
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Vielleicht, dass die Empörung eher an jenen liegt, denen erklärende Fußnoten nicht ausreichen, um Kinder von derlei Kost zu verschonen.
Dann ist es Quatsch. Ich habe gesagt dass man das ändern kann aber nur mit einer zusätzlichen Erklärung.
Und wenn man unbedingt Parallelen aufzeigen möchte um irgendeinen Strick raus zu drehen:
- wenn das N Wort verschwinden sollte, sollte auch der Nationalsozialismus wegradiert werden?
Das ist doch bescheuert.

Ich hatte es genau erklärt:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich finde es problematisch wenn Bücher geändert werden - immerhin spiegeln sie den Zeitgeist (und nein ich schreibe nicht von "Mein Kampf")
Man müsste wahrscheinlich 60-70% der mittelalterlichen Literatur "umschreiben" weil es heute nicht politisch korrekt wäre.
Ich fände Bildung besser oder eine zusätzliche erklärende Passage im Neudruck.



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12.04.2020 um 21:14
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:wenn das N Wort verschwinden sollte, sollte auch der Nationalsozialismus wegradiert werden?
Das ist doch bescheuert.
Es geht um ein paar Fußnoten in Kinderbüchern! Nicht um den NS, nicht um das Mittelalter.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich fände Bildung besser oder eine zusätzliche erklärende Passage im Neudruck.
Zustimmung.


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12.04.2020 um 21:18
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Entweder behandeln wir alle Werke gleich oder halt auch nicht.
Man sollte gleiche Werke gleich behandeln.
Aber Literatur, die nur noch von Mediävistengelesen wird mit gängigen Kinderbüchern zu vergleichen ist eben Unsinn.
Zitat von grottenolmgrottenolm schrieb:Was mögen wohl die Gründe dafür sein?
Die haben mMn jedenfalls nichts mit Literatur zu tun....
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Bücher verändern heißt Vergangenheit ändern...
Wie jetzt?

Wenn ich in allen Büchern irgendwelche Hinweise auf die NS Zeit tilge, wird es den dritten WK samt Holocaust nicht gegeben haben?

Was für ein Unsinn. :D


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12.04.2020 um 21:18
Auch hier habe ich den Eindruck, dass Leute über Bücher und Übersetzungen schreiben, die davon nichts verstehen.
Auch ich hatte mir darüber zu wenig Gedanken gemacht.
Muss ich zugeben!
Bis ich auf Deutschlandfunk hörte, was eigentlich Übersetzer und Lektoren machen:
„Man muss dasselbe Buch schreiben wie der Autor, aber mit den Mitteln der anderen Sprache“, sagt Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel. Wie man einen Houellebecq oder Diderot also quasi neu, auf deutsch schreibt, erklären er und sein Kollege Frank Heibert.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/literaturuebersetzer-und-ihre-arbeit-wir-sind.1270.de.html?dram:article_id=438248

Warum zum Teufel sollte man dann diskriminierendes 1:1 übersetzen?
„Alles lässt sich übersetzen“



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12.04.2020 um 21:30
Zitat von eckharteckhart schrieb:Warum zum Teufel sollte man dann diskriminierendes 1:1 übersetzen?
Weil es der Wahrheit entspricht?
Oder sollte "Mein Kampf" in der Übersetzung entschärft werden?


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