Rassismus

Abahatschi schrieb:man zeigt eine Versichertenkarte mit einem anderen Vornamen

und das hat sie wohlbemerkt vorab dazu gesagt.

Abahatschi schrieb:Das ist doch die ganze Wahrheit, oder?

Nein, das ist eben nicht die Wahrheit. Die Wahrheit ist das die Kassiererin von vornherein Vorbehalte hat und diese hat sie ja direkt zum Ausdruck gebracht mit den Worten "der Name ist viel zu deutsch für sie".

Und auch alle anderen Zeugen, die den Vorfall direkt daneben beobachtet haben, haben das ebenso geschildert.

calligraphie schrieb:nicht in das " Zufalls Generator System " an der Kasse geraten zu sein .

So ganz zufällig ist das nicht.
Bezahlen mit Unterschrift ist billiger für den Händler, hat aber das Risiko dass man die Identität selbst feststellen muss.
Bezahlen mit PIN ist teuerer für den Händler, er trägt aber kein Risiko mehr.
Es gibt 3 Arten von Läden:
Nur mit Unterschrift, ich kenne es persönlich vom TOOM Baumarkt, da müssen alle den PA vorzeigen.
Nur mit PIN, fast überall.
Und dann gibt es die "Spezialisten" wie Netto die es vom System entscheiden lassen, sprich von der Bonität des Zahlers
-> gute Bonität -> Unterschrift und PA. (Vorgang billiger)
-> schlechte Bonität PIN. (Vorgang teuerer).
Welche Konstellation in diesem Fall Vorlag kann ich nicht sagen.

https://www.techbook.de/easylife/ec-karte-zahlen-mit-pin-unterschrift

Pattimay schrieb:Die Wahrheit ist das die Kassiererin von vornherein Vorbehalte hat und diese hat sie ja direkt zum Ausdruck gebracht mit den Worten "der Name ist viel zu deutsch für sie".

Und wann bringst Du das in die "Wahrheit" ein- bleibst Du bei der Behauptung dass sie nur aufgrund ihres Namens und Aussehens aufgefordert wurde den Ausweis zu zeigen?

Fest steht: Auf Vanessa H.’s Girocard fehlte die Unterschrift. In diesem Fall muss jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter vorschriftsmäßig alle Kundinnen und Kunden bitten, den Ausweis zu zeigen. Das gilt für alle, für weiße oder Schwarze Deutsche, für Einheimische mit ausländischem Pass oder für Touristen: bei Rossmann soll jeder gleichbehandelt werden.

https://www.bz-berlin.de/berlin/charlottenburg-wilmersdorf/es-tut-uns-leid-rossmann-entschuldigt-sich-nach-rassismus-vorfall-vanessa-h

Abahatschi schrieb:bleibst Du bei der Behauptung dass sie nur aufgrund ihres Namens und Aussehens aufgefordert wurde den Ausweis zu zeigen?

Hab ich das so geschrieben? Ich glaube nicht.

Kassiererin sieht den deutschen Namen auf der Karte und das erste "Kartenbetrug", das kann ja nicht ihre Karte sein, der Name ist ja deutsch und sie ist schwarz.

Das ist Rassismus.

@Pattimay
Im ersten Satz verneinst Du es, im zweiten wiederholst Du es.
Darf eine Kassiererin nach dem Ausweis fragen wenn die Unterschrift fehlt? Ist die Vorschrift des Unternehmens in Ordnung?
Ich darf auch erinnern dass in jedem Schreiben einer Bank steht dass die Karte sofort zu unterschreiben ist.

Abahatschi schrieb:Darf eine Kassiererin nach dem Ausweis fragen wenn die Unterschrift fehlt? Ist die Vorschrift des Unternehmens in Ordnung?

Klar, das musste ich auch schon öfters, da ich sie nicht direkt unterschrieben hatte. Das IST völlig in Ordnung. Ich habe auch nichts gegenteiliges geschrieben.

Der Rest der Geschichte ist Rassismus, willst du das leugnen?

Pattimay schrieb:Der Rest der Geschichte ist Rassismus, willst du das leugnen?

Wieso leugnen wollen? ich hatte Dir doch schon vorher geschrieben:

Abahatschi schrieb:Bevor wir uns im Kreis drehen, mein Vorschlag: ihr Verhalten war der Auslöser des Streits, was danach kam war nicht in Ordnung.

@Abahatschi
Ok.

Ich weiss allerdings noch immer nicht was an ihrem Verhalten jetzt nicht in Ordnung war um einen Streit auszulösen. Das sie in ihrer Tasche gesucht hat? Sie die Versicherterkarte gezeigt hat mit dem Zusatz das ein anderer Vorname da steht? Die Karte nicht unterschrieben war? Sie nach kurzer Suche auch ihren Ausweis gezeigt hat?


Aber lassen wir das, wir drehen uns im Kreis und das hat keinen Sinn.

Kürbisgesicht schrieb:Und weil jemand anders aussieht, geht man also automatisch davon aus, dass dieser Mensch seine Wurzeln nicht in Deutschland hat?

Naja, als ich letztes Jahr auf den Kapveridschen Inseln war (genauer gesagt auf Sal) wurde ich fast täglich von Einheimischen gefragt "Hey, where are you from? " Meistens gefolgt von einem "Wanna buy something?". In der Hotelanlage ging es noch. Aber sobald ich ein paar Schritte in die City (Santa Maria) gesetzt habe, kam alle paar Minuten jemand auf mich zu.
Ich frage mich bis heute, warum die ausgerechnet bei mir darauf kommen, dass ich meine Wurzeln nicht auf den Kapverden habe?

Rasenmayer schrieb:Ich frage mich bis heute, warum die ausgerechnet bei mir darauf kommen, dass ich meine Wurzeln nicht auf den Kapverden habe?

Naja, ist doch klar: das waren Rassisten.
Fühltest du dich rassistisch behandelt?

behind_eyes schrieb:Fühltest du dich rassistisch behandelt?

Ich hab's eher mit Humor genommen.

@Rasenmayer
Du möchtest Deine Erfahrungen als Tourist mit denen eines hier lebenden Deutschen vergleichen?


Mein schwarzer Freund wurde auf Trinidad auch immer wieder gefragt, woher er käme.
"Wie erkennen die, dass ich nicht von hier komme?" fragte er mich.
"Naja, angefangen bei Deinem breiten amerikanischen Akzent, über die Bermuda-Shorts zum Strohhut, die hier niemand trägt..."

FF schrieb:Du möchtest Deine Erfahrungen als Tourist mit denen eines hier lebenden Deutschen vergleichen?

Warum nicht? Unterm Strich bleibt, dass ich angesprochen wurde, weil ich anders aussehe. Wegen der Sprache kann es nicht gewesen sein, da ich, bis ich angesprochen worden bin, noch nichts gesagt habe. Ansonsten hatte ich normale Straßenjeans, ein T-Shirt und Turnschuhe an. Jetzt auch nichts sooo ungewöhnliches.

Als ob rassistische Erfahrung dafür schützt selber zum Rassisten zu werden. Leider ist dem nicht so, kann man aktuell ja auch wieder in der BLM Bewegung sehen die immer mehr vor Antisemitismus strotzt

Rasenmayer schrieb:Warum nicht?

weil es nicht vergleichbar ist, deshalb. Es wäre nur dann vergleichbar, wenn Du seit Jahren dort leben würdest, dort geboren wärest und Dich TROTZDEM die Menschen ansprechen. Aber auch dann wäre es kein Rassismus. Denn Du als Weißer blickst nicht auf eine entsprechende Historie zurück.

behind_eyes schrieb:Naja, ist doch klar: das waren Rassisten.

Nein, es waren clevere Geschäftsleute, die ihre Ware an den Mann bringen wollen. Dieser Rasenmayer hat doch geschrieben , das auf die Frage nach dem Herkunftsort meisten eine zweite Frage folgte, nämlich ob er etwas kaufen möchte.

Rasenmayer schrieb:"Hey, where are you from? " Meistens gefolgt von einem "Wanna buy something?"

Und um die Ware optimal zu verkaufen, fragt man den Touristen eben woher er kommt.

Tussinelda schrieb:weil es nicht vergleichbar ist, deshalb. Es wäre nur dann vergleichbar, wenn Du seit Jahren dort leben würdest, dort geboren wärest und Dich TROTZDEM die Menschen ansprechen.

Das heißt, wenn ich einen PoC, der in Deutschland nur Urlaub macht oder Freunde/Verwandte besucht, frage, wo er herkommt, ist das kein Rassismus? Und wo her weiß ich, wer hier seit Jahren lebt und wer nur Urlaub macht? Eben...in dem man fragt, bzw. ins Gespräch kommt.

Tussinelda schrieb:Denn Du als Weißer blickst nicht auf eine entsprechende Historie zurück.

Dann wären wir wieder bei dem Thema "Weiße können grundsätzlich keinen Rassismus erleben", was wir hier schon wiederlegt haben.

peekaboo schrieb:Nein, es waren clevere Geschäftsleute, die ihre Ware an den Mann bringen wollen. Dieser Rasenmayer hat doch geschrieben , das auf die Frage nach dem Herkunftsort meisten eine zweite Frage folgte, nämlich ob er etwas kaufen möchte.

Da gebe ich dir sogar recht. Die Geschäftstüchtigkeit kann man den Leuten nicht absprechen. Deswegen habe ich es auch mit Humor genommen und mich nicht gekränkt gefühlt.

@Rasenmayer
nee, das wurde nicht widerlegt, von Dir schon gleich gar nicht. Google mal Othering. Da geht es nämlich darum, dass diese Unterscheidung eine in gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen verankerte Praxis ist.

peekaboo schrieb:Nein, es waren clevere Geschäftsleute, die ihre Ware an den Mann bringen wollen. Dieser Rasenmayer hat doch geschrieben , das auf die Frage nach dem Herkunftsort meisten eine zweite Frage folgte, nämlich ob er etwas kaufen möchte.

Absolut, meine Aussage war ironisch gemeint.

Wenn die Frage nach der Herkunft nur dann rassistisch ist, wenn man lange als PoC hier wohnt und vielleicht sogar hier geboren ist, frage ich mich wie das in das gesellschaftliche Leben integriert werden soll - schließlich sieht man niemanden an ob er hier geboren ist.
Diese Argumentation ist in sich unlogisch und unsozial.