Welche Politiker-Persönlichkeit fehlt heute?

@MajorQuimby

Du hast auch keine Ahnung, was "Diktatur des Proletariats" bedeutet.

Fierna schrieb:Du hast auch keine Ahnung, was "Diktatur des Proletariats" bedeutet.

Naja, bei Wikipedia stehen ja auch nicht durchweg erfreuliche Zeilen zu dem Topic drin. Wem Marx zu viel, zu schwer und zu dick ist, der liest halt Wikipedia.

@Realo

Bei Wikipedia steht genug, um es nicht so unsinnig zu verwursten.

Wie kann man sich dann folgende Aussage erklären?

„Der Sozialismus […] hat […] zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen – gegen Eigentum […] Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben.“

Wikipedia: Rosa Luxemburg#Kritische Solidarität mit der Oktoberrevolution

@vincent

Die Aussage hat damit überhaupt nichts zu tun, es steht schon in der Einleitung des Wiki-Artikels, dass sie die Parteiendiktatur Lenins kritisierte.

Aber zu der Aussage: Man wollte Privateigentum abschaffen und das andere ist eine Metapher.

@Fierna
Den Sturmwagen gebe ich dir. Aber die Gewaltmaßnahmen nicht.. das wird doch nicht metaphorisch gemeint sein.

vincent schrieb:Den Sturmwagen gebe ich dir. Aber die Gewaltmaßnahmen nicht.. das wird doch nicht metaphorisch gemeint sein.

Du kannst ja mal einen von den Albrecht-Brüdern fragen, ob er dir von seinen Milliarden eine Million abgibt. Wer bittet, ordnet sich nicht nur unter, sondern macht sich lächerlich, weil er als Schwächling angesehen wird. Nichts wird dir bei höflichen bürgerlichen Umgangsformen "freiwillig" gegeben. Eine ökonomische Revolution, die die Verhältnisse umwirft und die Karten neu mischt, kann grundsätzlich nur gewaltsam erfolgen, weil niemand freiwillig teilt. Aber warum das seit einem knappen Jahrhundert nicht mehr möglich ist, sagen dir die Geschichsbücher. Kannst also weiterhin beruhigt schlafen. :D

@vincent

Die habe ich auch nicht als Metapher bezeichnet.
Ihre anfängliche Bejahung der Oktoberrevolution und Rechtfertigung kann man ihr ja durchaus vorwerfen.

Das hat dennoch nichts damit zu tun, dass sie irgendeine Diktatur im heutigen Sinne gefordert hätte und dem habe ich widersprochen.

@Realo

Marx und Engels haben das ausdrücklich nicht gefordert.

Haben sie auch nicht, aber eine gewaltfrei Revolution ist, wie wir aus der Geschichte wissen, nicht möglich, denn wenn's um die eigenen ökonomischen Vorteile geht, ist jeder ein Schwein. Du kriegst Sozialismus, wenn du ihn möchtest, nicht für umme, sonst hätten wir ihn längst.

@Realo
Also Realo - einmal haben wir oder unsere Brüder /Schwestern in der DDR die gewaltfrei Revolution geschafft. Was mich wirklich begeistert - da ist nicht ein Schuss gefallen.

Und ich gebe gerne zu - wenn es mal klappen würde fehlerfrei ohne Unterdrückung und Diktatur wäre Kommunismus wohl das gerechteste System. Leider erleben wir aber immer wieder - es funzt einfach nicht - schade eigentlich.

Eins der Probleme ist wohl - viel Macht ändert einfach die Menschen auf Dauer. Führt zu Realitätsverlust und einer Gier die Macht zu behalten oder gar sie zu vergrößern.

Vielleicht könnten die, die nicht nach Macht streben damit umgehen - aber die kriegen sie ja auch nicht.

Fierna schrieb: ....und das andere ist eine Metapher

Wie sieht das mit Liedtexten von SA Liedern aus? "und wenn das Judenblut vom Messer spritzt....", ist das auch nur eine Metapher?

Frau Luxenburg wusste schon sehr genau, was sie schreibt.

MajorQuimby schrieb:Frau Luxenburg wusste schon sehr genau, was sie schreibt.

Du weißt das aber nicht und selbst wenn du was weißt, kannst du die Worte nicht deuten.

Gegen eine fundierte Kritik hat vermutlich niemand etwas einzuwenden.
Etwas dogmatisch scheiße zu finden, weil man irgendwo "Marxismus" oder "Kommunismus" gehört hat, ohne das auch nur im Ansatz argumentatorisch vertreten zu können, ist aber schlicht und ergreifend albern.

Fierna schrieb:Du weißt das aber nicht und selbst wenn du was weißt, kannst du die Worte nicht deuten.

Gegen eine fundierte Kritik hat vermutlich niemand etwas einzuwenden.
Etwas dogmatisch scheiße zu finden, weil man irgendwo "Marxismus" oder "Kommunismus" gehört hat, ohne das auch nur im Ansatz argumentatorisch vertreten zu können, ist aber schlicht und ergreifend albern.

Deine Argumentation kommt frisch dem Rhetorikseminar, wenn man nicht mehr weiter weiß, den gegenüber einfach als albern ggf als unfähig, etwas zu verstehen, hinzustellen.

Helmut Schmidt

MajorQuimby schrieb:Deine Argumentation kommt frisch dem Rhetorikseminar, wenn man nicht mehr weiter weiß, den gegenüber einfach als albern ggf als unfähig, etwas zu verstehen, hinzustellen.

Und deine Argumentation kommt frisch aus der rhetorischen Selbstverteidigungstrategie der Sorte argumentum ad personam Was unterscheidet dich, außer dass du mit Kritik nicht umgehen kannst? @MajorQuimby

@Oberfeldwebel
Ja der fehlt extrem - sehe ich auch so.

Gerade in letzter Zeit als kritischer Mahner war er so wichtig.
Also rauche ich jetzt mal schnell eine Gedenk Zigarette

MajorQuimby schrieb:Deine Argumentation kommt frisch dem Rhetorikseminar, wenn man nicht mehr weiter weiß, den gegenüber einfach als albern ggf als unfähig, etwas zu verstehen, hinzustellen.

Ne, ich könnte das sehr ausführlich belegen und begründen...es ist mir aber zu blöd, irgendwas zu zitieren, bis du vllt ein Argument hast, oder sowas.

MajorQuimby schrieb:Frau Luxenburg wusste schon sehr genau, was sie schreibt.

Alter, Luxemburg war eine marxistische Theoretikerin, nicht mehr und nicht weniger. Außerdem eine von den Antiautoritären. Ihre Theorien waren nicht der Oberhammer, aber im Vergleich noch besser als der offensichtlich autoritäre Mist den Lenin so fabriziert hat.

User1283 schrieb:Helmut Schmidt

Mag ja sein, dass irgendwelche Leute dauerrauchuchende Typen cool finden, aber Sozialdemokratie war leider nie mehr als eine vollkommen falschverstandene reformvariante des Sozialismus. Kannste leider vergessen.