@Optimist @SvenLE @Bluemeanie @hidden @alhambra @cejar @paxito @Cthulhus_call

Quelle: https://www.fr.de/verbraucher/weniger-feiertage-fuer-arbeitnehmer-dieser-tag-koennte-wegfallen-zr-94066403.htmlWährend andere Länder mit längeren Arbeitszeiten punkten, sehen deutsche Wirtschaftsvertreter das hiesige System aus vielen Urlaubstagen und zahlreichen Feiertagen zunehmend als Standortnachteil.
Ja, weg mit den Feiertagen und Urlaubstagen! Wieso haben die Deutschen eigentlich so viel Urlaub? Warum machen wir es nicht wie die Japaner? Dort gehört es zum guten Ton, wenig Urlaub zu nehmen und mindestens die Hälfte der Urlaubstage dem Chef zu schenken. Schließlich haben wir hier einen Standort zu verteidigen.Bertram Brossardt, Geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), hat konkrete Vorstellungen, welche Feiertage verschwinden könnten. Ich muss aber schon sagen, dass sich die Bayern da jetzt auch noch so aufschwingen, ist schon irgendwie lustig. Denn ausgerechnet die haben mit Abstand die meisten Feiertage - teilweise drei mehr als andere Bundesländer. Und dann sagen die auch noch: „Oh, de hom aba no zu vui do. De kinna joa a bo weniger hom, de Sau Preissn, Kruzifix no a moi."Gegenüber der Bild-Zeitung nannte er drei spezifische Kandidaten: Ostermontag, Pfingstmontag und den zweiten Weihnachtsfeiertag. Es reicht doch vollkommen, wenn man nur noch einen Weihnachtsfeiertag hat. Wozu soll man auch zu Oma und Opa fahren, wenn die an der Front kämpfen und Drohnen in russische Orcs reinsteuern?
Normalerweise wird ja der zweite Weihnachtstag genutzt, um Oma und Opa zu besuchen, aber das ist ja auch Quatsch, denn schließlich sind die ja mit ihrer Aktivrente und Krieg beschäftigt.
Überhaupt fährt man doch nur zu Oma und Opa, damit denen mal einen Tag lang nicht langweilig ist. Aber wenn sie schon für das deutsche Kapital an der Front kämpfen oder in den Suppenküchen oder sonst irgendwo arbeiten, dann sind sie ja auch gut beschäftigt.Der Wirtschaftsvertreter argumentiert mit internationalen Vergleichszahlen: Deutsche Arbeitnehmer arbeiten im Durchschnitt nur 1.343 Stunden jährlich - das sind 92 Stunden weniger als in Österreich, 186 Stunden weniger als in der Schweiz und sogar 391 Stunden weniger als in Italien. Woran liegt das? Na ganz einfach. Wenn man sich jetzt mal die Vollzeitstellen anschaut, dann arbeiten deutsche Vollzeitbeschäftigte tatsächlich teilweise mehr als in anderen Ländern. Also die durchschnittliche Vollzeitarbeitswoche liegt irgendwas bei 40,9 Stunden.
Wenn man das mal international vergleicht, befindet sich Deutschland damit im oberen Mittelfeld.
Betrachtet man aber alle Beschäftigten und bildet einen Durchschnitt, dann hat Deutschland deutlich weniger geleistete Arbeitsstunden pro Jahr, was vor allem daran liegt, dass in Deutschland sehr viele Frauen in Teilzeit arbeiten, während in anderen Ländern Frauen oft noch ausschließlich zu Hause sind und unbezahlte Care-Arbeit leisten - und somit nicht in der Arbeitsstatistik erfasst werden. Die tauchen da nur auf, wenn sie einer bezahlten Teilzeitbeschäftigung nachgehen.
Das war mal ein Teil einer politischen Agenda, die das Ganze reformiert und gesagt hat, wenn Frauen auch in Lohnabhängigkeit kommen, dann haben wir Feminismus erkämpft. Damals waren das vor allem die Grünen, die da sagten: „Frauen müssen auch erwerbstätig sein, dann ist der Feminismus erkämpft."
Im Patriarchat bleibt die Care-Arbeit aber nach wie vor an den Frauen hängen und deshalb müssen sie in Teilzeit gehen. Dadurch sinkt aber der Durchschnitt der Arbeitsstunden, während die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden einen absoluten Rekord zu verzeichnen haben.
Und auch hier wird wieder mal eine Metrik gewählt, die sich schön manipulierend einsetzen lässt, um zu suggerieren und so zu tun, als hätten die Deutschen ein „zu schlechtes Sklavenmindset“ und würden sich gegen zu viele Arbeitsstunden und Unterdrückung - was ja nicht der Fall ist - wehren.
Ganz im Gegenteil, denn deutsche Frauen, die mit Kindererziehung beschäftigt sind, ihre Oma pflegen und daneben noch zwei Teilzeitjobs haben, drücken den Durchschnitt der Arbeitsstunden runter. Die Grundidee dahinter ist simpel: Zusätzliche Arbeitstage erzeugen mehr Wirtschaftsleistung, was das Bruttoinlandsprodukt steigert und damit auch die Steuereinnahmen erhöht.
Ja, wenn jetzt z.B. ein Unternehmen eine maue Auftragslage hat und die ganzen Aufträge gar nicht bearbeiten kann, also wenn es gar nicht genug Aufträge hat, um ausgelastet zu sein, dann bringt dem Unternehmen ein zusätzlicher Arbeitstag auch nichts.
Dann gibt's einfach noch einen Tag mehr, wo die Arbeitnehmer in der Fabrik rumstehen und sich fragen, was sie da eigentlich machen.
Aber letztlich muss das Bruttoinlandsprodukt gesteigert werden. Warum? Weil es gesteigert werden muss. Warum muss es gesteigert werden? Weil es gut ist. Warum ist es gut? Weil es wichtig ist. Wieso ist es wichtig? Weil es unserer Wirtschaft gut gehen muss. Warum muss es unserer Wirtschaft gut gehen? Weil Standort Deutschland.
Man argumentiert da immer wie mit Sektenmitgliedern. Aber es ist ja richtig. Also mehr Arbeitsstunden, mehr Arbeitstage, gleich mehr Wirtschaftsleistung, gleich mehr BIP, gleich mehr Steuereinnahmen.
Aber, ob dadurch in der Gesellschaft irgendwas besser wird, also, ob es den Menschen irgendwie besser geht, ob dadurch Dinge produziert werden, die im täglichen Gebrauch genutzt werden, ob die Menschen dadurch ein gelingenderes Leben haben können oder nicht, spielt gar keine Rolle, denn die gesamte Logik des Wirtschaftssystems ist einzig auf Profit und Wachstum ausgerichtet und nicht auf gesellschaftliches Fortkommen. |

Quelle: https://www.zdfheute.de/wirtschaft/ruestung-industrie-synergie-100.html
Hier ist noch so eine glorreiche Idee, wie die deutsche Wirtschaft angekurbelt werden soll. Nicht nur das dem Arbeiter die Feiertage weggenommen werden soll, was ja erstmal Milliarden an Steuereinnahmen bringt und das BIP steigern würde, jetzt sollen auch noch zivile Unternehmen die Rüstungsindustrie stärken.
Wir haben ja längst auf Kriegswirtschaft umgestellt, weshalb Deutschland auch von den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ausgeschlossen wird. Deutschland hat also ein großes Interesse daran, dass diese Verhandlungen scheitern, denn sollten Russland und die Ukraine Frieden schließen, wäre der gesamte deutsche Wirtschaftsplan, also die derzeitige Ausrichtung der deutschen Wirtschaft, hinfällig. Deshalb ist Deutschland bei diesen Verhandlungen ja auch nicht vertreten. |