Aufstände von Stuttgart und FFM

@tudirnix

ich schrieb ja schon, das die Ermittlungsmethoden durchaus kritik- und diskussionswürdig sind.
Mich interessiert allerdings mehr, wie man in Zukunft solchen ausufernden Randaleevents vorbeugen kann, rsp. sich die Polizei überhaupt verhalten soll um nicht aus den Tätern Opfer zu machen. Da wäre ich guten Argumenten und Ideen zugetan.
Aber dazu kommt nichts. Stattdessen immer wieder das derailen auf andere Themen.

@Vymaanika

Dazu braucht man nicht beim Standesamt schnüffeln, ob da ,möglicherweise ein Migrant mit drin war, wie ich schon schrieb. Die Lebensumstände erfährt man auch beim Einwohnermeldeamt.

@Groucho

Groucho schrieb:Sicher, ein Diebstahl ist anders zu behandeln, als Raub oder Mord. Keine Frage.

Nein, das ist zwar so aber hier nicht gemeint.

Groucho schrieb:Aber ich bin sicher, dass mit diesen Zeilen oben nicht gemeint ist, dass man Syrer anders als Polen oder Deutsche behandeln soll.

Doch, das kann dabei raus kommen. Das ist aber nicht zum Nachteil des Syrers - vielmehr muss berücksichtigt werden, dass er aufgrund seiner Sozialisation anders auf zB Frustration oder Provokation reagieren könnte, als von den jenigen, die unsere Gesetze verfasst haben, vorausgesetzt worden ist. Das ist die Ungleichheit, die berücksichtigt werden muss und dadurch auch zwangsläufig zu einer ungleichen Behandlung führt. Aber auch bei dem polen und dem Deutschen wird geprüft, ob diese aus ihrer Persönlichkeitsentwicklung (beeinflußt durch Umfeld und Familie) heraus milder zu betrachtet werden müssten<- da kommt auch Dein RAF-Papa ins Spiel. Wenn Du als Polizist oder Jurist einer Straftat überführt wirst, musst Du auch mit einer ungleich-Behandlung rechnen, denn dann wird vorausgesetzt, das Du in der Lage gewesen wärst, die rechtswidrigkeit deines Tuns ollständig abzuschätzen und geschult bist, auf Konflikte rechtskonform zu reagieren. Und OB der Migrationshintergrund eines Tatverdächtigen überhaupt eine auswirkung auf dessen Persönlichkeitsentwicklung gehabt hat, mussja erstmal festgestellt werden - einfach anzunehmen, dass das nicht der Fall sein darf, denn sonnst wäre das irgendwie rassistisch, wäre zutiefst ungerecht <- es könnte ja sein.
Rassistisch wäre es, wenn der festgestellte Migrationshintergrund per se eine härtere Bestrafung zur Folge hätte, so nach dem Motto: Anders lernen "die" das nicht. Aber das sieht unser Rechtssystem zum Glück überhaupt nicht vor.


Apropos Rechtssystem:

rhapsody3004 schrieb:Das könnt ihr ja den zuständigen Haftrichter fragen, was schief gelaufen ist und warum man keine U-Haft rechtfertigen konnte und ob es manchmal nicht besser wäre Recht und Gesetz (u.a das GG und die StPO) zu ignorieren, nur um ein spürbares Zeichen zu setzen.

Welches Zeichen soll denn gesetzt werden, indem man geltendes Recht ignoriert und die Grundrechte von Tatverdächtigen, die bis zu Ihrer Verurteilung als unschuldig zu betrachten sind, verletzt werden? Dass in Deutschland Gesetze nichts wert sind und die Obrigkeit willkürlich verfährt? Na, das ist ja ein tolles Signal1

tudirnix schrieb:Dazu braucht man nicht beim Standesamt schnüffeln, ob da ,möglicherweise ein Migrant mit drin war, wie ich schon schrieb.

Jup, da muss ich dir auch recht geben, Einwohnermeldeamt dürfte reichen.

Gwyddion schrieb:Mich interessiert allerdings mehr, wie man in Zukunft solchen ausufernden Randaleevents vorbeugen kann, rsp. sich die Polizei überhaupt verhalten soll um nicht aus den Tätern Opfer zu machen. Da wäre ich guten Argumenten und Ideen zugetan.

Mittelfristig wird es darauf rauslaufen, dass wir in Mittel- und Großstädten schwer bewaffnete Streifenpolizisten in voller Montur an öffentlichen Einrichtungen und Plätzen Wache halten lassen müssen. Was dann (berechtigterweise) wieder als Militarisierung der Öffentlichkeit und Einschränkung von Freiheiten gedeutet werden wird. Der harmlose Kiffer wird sich dann auf irgendwelchen Hinterhofbrachen rumtreiben müssen, der durchschnittliche Partygänger nimmt dann eben das Taxi, andere Teile der unbescholtenen Bevölkerung werden sich ins Private zurückziehen.

bgeoweh schrieb:Mittelfristig wird es darauf rauslaufen, dass wir in Mittel- und Großstädten schwer bewaffnete Streifenpolizisten in voller Montur an öffentlichen Einrichtungen und Plätzen Wache halten lassen müssen.

Das wäre natürlich ein Supergau. Vorher werden viele Plätze natürlich noch mit Überwachungskameras bestückt. Orwell läßt grüßen.
Bezahlt wird das in der Regel vom idiotischen, weil friedlichen Bürger mit Steuermitteln. Aber soweit wird das Eventpublikum nicht denken.

@tudirnix
Ich kann alles kontrovers diskutieren. Daraus folgt noch lange nicht, dass etwas verkehrt gemacht wird. Ich kann das rechsfahrgebot auf der Autobahn kontrovers diskutieren, dennoch ändert es nichts daran, dass es richtig ist. In manchen Diskussionen wird kontroverse Diskussion schon als Beleg fuer Fehlverhalten gewertet. Das ist zwar beliebt, aber falsch

Gwyddion schrieb:Das wäre natürlich ein Supergau. Vorher werden viele Plätze natürlich noch mit Überwachungskameras bestückt. Orwell läßt grüßen.
Bezahlt wird das in der Regel vom idiotischen, weil friedlichen Bürger mit Steuermitteln. Aber soweit wird das Eventpublikum nicht denken.

Da gibt es städtebaulich noch ganz andere Tricks als Kameras. Wenn sich die Problemlage so hält, wird man diese "Vergrämungsmaßnahmen" auch ergreifen, allerdings wird da außerhalb der Bauausschüsse ungern drüber gesprochen.

Das geht los beim Ab- und Rückbau (oder dem nicht-ersetzen) von Infrastruktur die zum Verweilen einlädt (Winsschutz an Warte- und Haltestellen, Sitzgelegenheiten) geht weiter bei der Bereitstellung von Annehmlichkeiten (Toiletten, Trinkwasser) und endet bei Dingen wie Beleuchtungsmanagement (hellere, grelle Birnen oder Natriumdampflampen). Dann noch z.B. die Eingänge zur U-Bahn bis aufs Nötigste vergittert, Rollgitter vor Hauseingängen und Schaufenster, Schließung von Bankautomaten und vergleichbaren Einrichtungen und so weiter.

Nicht alles davon ist zentral gesteuert, manches wird so oder so aus privater Tasche passieren (müssen).

Sonderlich schrieb:Welches Zeichen soll denn gesetzt werden, indem man geltendes Recht ignoriert und die Grundrechte von Tatverdächtigen, die bis zu Ihrer Verurteilung als unschuldig zu betrachten sind, verletzt werden? Dass in Deutschland Gesetze nichts wert sind und die Obrigkeit willkürlich verfährt? Na, das ist ja ein tolles Signal1

Ich möchte überhaupt kein Zeichen setzen und sehe es exakt so wie du! Ich bin ein Verfechter unseres Rechtsstaates, keine Sorge.



Mein Beitrag war eher sarkastisch gemeint an die, die sich gestern schon wieder darüber echauffiert haben, dass die Tatverdächtigen von FFM alle auf freiem Fuss seien und gehörig etwas falsch gelaufen ist.
Daraufhin mein Ratschlag die Frage vielleicht mal an den zuständigen Haftrichter und die StA zu richten, was denn so falsch gelaufen ist.

Persönlich denke ich, dass da überhaupt nichts falsch gelaufen ist, sondern einfach nur nach Recht und Gesetz gehandelt wurde.

tudirnix schrieb:Dazu braucht man nicht beim Standesamt schnüffeln, ob da ,möglicherweise ein Migrant mit drin war, wie ich schon schrieb. Die Lebensumstände erfährt man auch beim Einwohnermeldeamt.

Ich denke wenn "Schnüffeln" das ein so großes Problem ist sollte man keine Polizisten angreifen und Innenstädten verwüsten.
Ich garantiere Dir wenn nichts passiert, schnüffelt auch keiner.

@Abahatschi
Richtig, wer keine Gewalttaten begeht, wird auch nicht diesbezüglich überprüft. Das soziale Umfeld ist eben wichtig. Ausserdem könnte dadurch jemand ja auch Strafminderung bekommen, dann wär das vermutlich plötzlich nicht mehr "rassistisch" für manche.

@rhapsody3004
Sorry, zwischen all diesen Fanfaren um den Untergang des Abendlandes zum Sommerloch hatte ich den Sarkasmus nicht erkannt. Jetzt hab ich es kapiert! ;)

Gwyddion schrieb:Das wäre natürlich ein Supergau. Vorher werden viele Plätze natürlich noch mit Überwachungskameras bestückt. Orwell läßt grüßen.

Ich verstand das ehrlich gesagt nie bzw verstehe es nicht. Wieso Orwell? Es wird ja nicht von jedem einzelnen über Biometrie und Datenbanken ein Bewegungs- und Aktivitätsprofil erstellt (Zukunftsmusik lassen wir mal aussen vor weil alles kann und nichts muss) und dann endlos gespeichert.

Vielleicht hilft es, sich eine Kamera schlicht als ein weiteres (technisches) Augenpaar vorzustellen denn das ist es am Ende ja: wenn sie "live" sind schaut jemand zu, aber auch nicht durchgehend da einer mehrere Kameras betrachten wird. Ansonsten ist es zur Aufzeichnung da. Wenn nichts passiert und von der Polizei angefordert wird, wird das nach einem überschaubaren Zeitraum gelöscht.

Es macht aus meiner Sicht sinngemäß keinen Unterschied, ob ich auf einem öffentlichen Platz nun eine Kamera habe oder an der gleichen Stelle jemanden, der sich umsieht, weil ich auf einem öffentlichen Platz nunmal von irgendwem beobachtet werde.

Habe ich irgendwo einen Denkfehler? Öffentlicher Platz = irgendwer sieht dich halt. Ob es Ottonormal, ein Sicherheitsdienst oder ein Polizist ist, solange es beim reinen Sehen (und vergessen) bleibt, so what?

Die mögliche Zukunftsmusik würde ich erst beklagen, wenn sie Form annimmt und mehr mit Kameras bzw. dem Umfang der erhobenen Daten passieren soll.

Gwyddion schrieb:Von möglicherweise sinnvollen und wirksamen Alternativen zu Schlagstock, Wasserwerfer oder Hundestaffeln um diesen Treiben ein Ende zu setzen, durfte ich noch nichts lesen.

Dann fang doch mal damit an. Ich persönlich bin ja auch dafür besser immer die Ursachen zu erforschen und zu ändern als bloß mit purer Gewalt die Auswirkungen zu bekämpfen.
Aber das ist natürlich alles immer viel zu teuer und auch viel zu aufwändig, dabei ist es der einzige vernünftige Weg.
Den Menschen Hoffnung geben auf eine bessere Zukunft, gleiche Chancen, keine Ausgrenzung usw. Das wären Punkte über die man reden kann.

@abberline
Deutschland entwickelt sich eh gerade zu einer Lachnummer...einerseits sollte man sich nicht mit dem Täterumfeld beschäftigen, aber wenn es um Vorteile geht dann unbedingt.

McMurdo schrieb:Dann fang doch mal damit an. Ich persönlich bin ja auch dafür besser immer die Ursachen zu erforschen und zu ändern als bloß mit purer Gewalt die Auswirkungen zu bekämpfen.
Aber das ist natürlich alles immer viel zu teuer und auch viel zu aufwändig, dabei ist es der einzige vernünftige Weg.
Den Menschen Hoffnung geben auf eine bessere Zukunft, gleiche Chancen, keine Ausgrenzung usw. Das wären Punkte über die man reden kann.

Wenn pure Gewalt erforderlich ist, dann bin ich der letzte, der der Polizei ein hartes Durchgreifen absprechen möchte.
Hartes Durchgreifen immer der jeweiligen Situation entsprechend. Manchmal geht es nun mal wirklich nicht anders.

Wovon ich ich weiterhin Abstand nehme, dass pure Gewalt nur zu Erziehungszwecken angewandt werden soll oder um Tatverdächtigen größtmöglichen körperlichen Schaden zuzufügen, denn das darf nach wie vor nicht das Ziel durchgreifender Polizisten sein.
Ziel ist und sollte bleiben, wenn pure Gewalt schon erforderlich ist, damit nur eine Situation so schnell es geht in den Griff zu bekommen und um Tatverdächtige vorläufig festnehmen zu können.

@Abahatschi
Ja, migration soll positiv dargestellt werden steht so im migrationspakt. Da hilft es, Leute die gewaltorgien veranstaltet haben als partyszene zu bezeichnen. In ffm war das nicht ganz so easy, da sind unter den festgenommen viele polizeibekannte...... Aber das ist erst der anfang

Also der Anfang der ermittlungsarbeit meine ich. Inzwischen gibt es wohl auch schon erste massnahmen, wie zb betretungs-und Alkohol er böte ab einer bestimmten Uhrzeit.

@Seidenraupe
Und wer leidet am Ende darunter? Die friedlichen Menschen, die seit Jahr und Tag in lauer Sommernacht über beliebte Plätze flanieren, oder gemütlich irgendwo sitzen.
Dinge, die vermutlich seit Jahrhunderten schön waren und von den Bewohnern so gehandhabt wurden, sollen dann plötzlich wegen solcher Randalierer nicht mehr möglich sein.
Betretungsverbot hier, Alkoholverbot da....
Und wer zahlt dazu noch die Kosten für Kameras, Sicherheitsdienste, die man scheinbar seit ein paar Jahren an jeder Ecke benötigt?

Tja, ich denke auf kurz oder lang wird man sich den Fakten stellen müssen.

Abzusehen waren solche Vorfälle durchaus... Ist jetzt wohl beschleunigt worden durch Corona


Naja wenn es so weiter geht, wird schon irgendwann law and order gewählt, wie in New York seinerzeit.

Bis dahin bindet man der exekutive eine Hand auf den Rücken.. Ist Wahlkampf