Deutschland unter Kanzler Merz

abberline schrieb:Realistisch nutzt doch kaum wer Englisch in Betrieben oder privat, sobald die Schule vorbei ist. Du hast da viel zu hohe Erwartungen.

Das halte ich in der Form für nicht generalisierbar - es gibt ganze Berufszweige, in denen (v.A. technische) Dokumentation und Fachliteratur primär in Englisch existiert und in denen man dementsprechend ständig darin zumindest konsumiert, und je nach gesellschaftlichem Umgang wird auch im Privaten Englisch benutzt. So gut wie jeder, der studiert und ein Sozialleben hat wird zumindest gelegentlich auf Englisch als lingua franca zurückfallen, wenn's mit dem eigenen Portugiesisch, Japanisch oder Norwegisch doch nicht ganz so weit her ist, und das hört natürlich auch nicht auf wenn die "Schule" vorbei ist. Und bevor es jetzt heißt "die paar Akademiker" - mittlerweile fängt mehr als die Hälfte eines Geburtsjahrgangs ein Studium zumindest an, von "kaum jemand" kann da keine Rede sein. Ein Studium ist heute ohne gebrauchsfähiges Englisch schlicht nicht mehr umsetzbar, auch in nominal deutschsprachigen Studiengängen nicht.

SvenLE schrieb:. Die Erwartungshaltung, schon vorher Deutsch zu können. Natürlich kann man Deutschkurse verlangen, wenn ein längerer Aufenthalt geplant ist, aber sowas als Erwartungshaltung zu formulieren? Kannst du wenigstens Spanisch?

wenn ich vor hätte dauerhaft in ein anderes Land zu ziehen, würde ich versuchen vorher mir Sprachkenntnisse anzueignen, damit ich mich grob über das Wichtigste austauschen kann... oder wenn mir das zu schwer fällt gehe ich entweder nicht in ein anderes Land oder erwarte zumindest nicht, dass die Einheimischen wegen mir und Anderen eine andere Sprache lernen.

SvenLE schrieb:Englisch als Amtssprache war nie gefordert - wäre aber mal eine Überlegung wert.

es soll also in Ämtern nur noch Englisch gesprochen werden?
Na schön Dank auch, seitens aller, denen es schwer fällt, Vokabeln zu lernen (soll es geben, dass es nicht Allen leicht fällt, eine andere Sprache zu lernen)

Übrigens kämen meine Bekannten aus Kamerun mit Englisch nun auch nicht weit, in ihrer Heimat haben sie nämlich französisch gesprochen.
Am Besten jetzt Alle noch französisch lernen? 😉

SvenLE schrieb:genau das fördert aber die sofortige Integration von Menschen. ...

das ist richtig, aber deswegen der einheimischen Bevölkerung etwas auferlegen, was nicht Allen leicht fällt - z.B. Älteren...?

SvenLE schrieb:wenn hier all zu doof zum Englisch sind?

wem es schwer fällt, etwas auswendig zu lernen, muss nicht zwnagsläufig doof sein, sondern hat seine Begabungen möglicherweise woanders - z.B. vielleicht beim logischen Denken....

SvenLE schrieb:Die Zeiten ändern sich und eine Fremdsprache sehe ich in Europa als Pflicht(!) an - für jeden!

schönen Dank auch, da werden sich Viele freuen, denen sowas schwer fällt.

Optimist schrieb:wenn ich vor hätte dauerhaft in ein anderes Land zu ziehen, würde ich versuchen vorher mir Sprachkenntnisse anzueignen, damit ich mich grob über das Wichtigste austauschen kann... oder wenn mir das zu schwer fällt gehe ich entweder nicht in ein anderes Land oder erwarte zumindest nicht, dass die Einheimischen wegen mir und Anderen eine andere Sprache lernen.

Diverse Vertreter der Gattung Pumilus germanicus var. orientalem sind hier heimisch, verlangen aber trotzdem von allen anderen, dass sie sich an ihre tagesaktuelle Weltanschauung anpassen und alles verändern sollen. Unter anderem durch Anpassung an ihre Privatreligion (die zahlreiche Speisege- und -verbote beinhaltet, dem Allgemeinverstand nicht zugängliche Tabus und Rituale wie den Verzicht auf Individualmobilität, die Verwendung unverständlicher Sprach-Zauberformeln und so weiter)

Optimist schrieb:es soll also in Ämtern nur noch Englisch gesprochen werden?

Es wäre ein Fortschritt, würde in Ämtern zuverlässig auf Deutsch kommuniziert, und nicht nur auf Amtsdeutsch. Ein gewisses Maß an Fachvokabular muss sein, aber den Normalbürger verliert man zuverlässig irgendwo zwischen Beitragsbemessungsgrenze, Verbrauchsfolgefiktion und negativem Progressionsvorbehalt...

Optimist schrieb:Am Besten jetzt Alle noch französisch lernen? 😉

Französisch ist neben Englisch eine der (zahlreichen) offiziellen Amtssprachen der EU und als Weltsprache nicht wesentlich schlechter geeignet als z.B. Spanisch. Was uns zum nächsten Punkt bringt:

Optimist schrieb:schönen Dank auch, da werden sich Viele freuen, denen sowas schwer fällt.

Englisch als Fremdsprache an "höheren" Schülen ist in der Bundesrepublik seit 1955 Pflicht, Englisch in der Grundschule seit dem Schuljahr 2004/2005. Die "Älteren", die sich nie mit Fremdsprachen befassen mussten, sind folglich also mindestens 76 Jahre alt. Selbstverständlich benötigt es noch einige Jahre Sonder-Übergangszeit für oben erwähnten Pumilus, der beim Towarisch seine Extrawurst in die Borscht bekommen hat, aber dann hat sich das auch irgendwann mal erledigt.

bgeoweh schrieb:Englisch als Fremdsprache an "höheren" Schülen ist in der Bundesrepublik seit 1955 Pflicht, Englisch in der Grundschule seit dem Schuljahr 2004/2005. ...

In meiner Schulzeit war Englisch ein Wahlfach.
Ich war einfach bissel faul, aber paar Brocken sind hängen geblieben 😉 - weil viele Worte dem Deutschen recht ähnlich sind.

Falls es der Regierung tatsächlich mal einfallen würde,, Englisch zur Amtssprache zu erheben, bin ich froh, dass dies die in meinen Augen leichteste Sprache ist 🙂