Wofür sterben unsere Soldaten in Afghanistan?

Sumpfding schrieb:Mit ner anderen Haltung erreicht man da ja auch nix, siehe Russland!

Um in diesen Regionen Siegreich zu Sein muss man sich genauso verhalten wie der Feind !

Man sollte in diesen Regionen nicht siegreich sein, sondern sich überlegen, ob man sich nicht besser da heraus hält!

Sumpfding schrieb:Man sollte in diesen Regionen nicht siegreich sein, sondern sich überlegen, ob man sich nicht besser da heraus hält!

Meinst du nur Deutschland oder die NATO ?

Nee, die NATO generell. Ich denke, daß solche Länder nicht zu besiegen, bzw. zu kontrollieren sind, zumindest für eine Macht von außen. Und den Frieden bringt die NATO auch nicht in die Region, nicht wirklich. Die Taliban waren ein Regime, was für europäische Maßstäbe Angst und Schrecken verbreitete, womöglich war es auch bei
Teilen der eigenen Bevölkeruung verhaßt. Aber nur ein Afghane kann über Afghanistan herschen. Ich fürchte, daß selbst die europäische Ausbildung der Polizisten vor Ort unzureichend für diese Lebensverhältnisse ist.
Solange die NATO im Land ist wird dort gekämpft. Danach wohl auch noch, irgendwie ist die Region doch schon etwas verloren.

Der Feind in Afghanistan hat Zeit und er weiss genau das die NATO nicht ewig dort bleiben wird das ist sein Vorteil, jedenfalls wenn die Staaten schon mal dort sind Sollten Sie eine andere Strategie verfolgen und das wäre sich unters Volk zu mischen sich auszubreiten mit den Kleidern und Trachten sich anpassen das würde dem Feind Irritieren noch mehr beeindrucken, aber das Problem ist das Sie das nicht machen würden und dazu kommt sie unterscheiden sich überwiegend Äusserlich von den Afghanen man müsste Staaten aussuchen die Ihnen Ähneln aber da gibt es nicht viele !

Ich seh das wie Sumpfding, man kann solchen Völkern keine Demokratie aufzwingen....
Man sieht ja am Irak das es nicht klappt, dort werden sich die Amerikaner in zwei oder drei Jahren zurückziehen und das Land wird im Chaos versinken..... bis sich dann ein neuer Diktator durchsetzt und der ganze Rummel umsonst war.....

Mir fällt es irgendwie schwer die Situation so aussichtslos zu sehen, vorallendingen im Vergleich zur Sowjetinvasion.

Die Sowjets haben damals in 10 Jahren an die 15000 Mann verloren.

Kein Vergleich zu den ich glaub knapp über 900 die bisher in Afghanistan gefallen sind, wo auch noch die mit einbezogen werden, die bei Unfällen ums Leben gekommen sind.
Es sind meine ich 12 deutsche Soldaten durch Anschläge ums Leben gekommen und noch keiner bei "echten" Einsätzen gegen die Taliban.

Ich will damit natürlich nicht kleinreden was unsere Soldaten da für einen gefährlichen und schwierigen Einsatz haben bzw. was sie dort unten leisten und es soll natürlich auch nicht heißen, dass wir was die Opferzahlen angeht noch Platz nach oben haben.

Ich hab mir Gestern eine Reportage angesehen, die in der Nacht zuvor gezeigt wurde, in der französische Reporter wie es immer heißt "embedded" eine französische Einheit begleitet haben, die zusammen mit US-Soldaten und Soldaten der afghanischen Armee gegen die Taliban kämpfen.

Das Ford Airborne liegt 150 von Kabul entfernt. Es gibt immer wieder Angriffe mit Mörsern und Raketen, die aber meisten schon vorher irgendwo in der Steppe einschlagen. Man vermutet 500 Taliban im Gebiet um das Camp. Es gibt wenn sie oder die Amerikaner rausfahren Hinterhalte. So gab es einen verletzen US-Sodaten, als die Taliban den Konvoi angriffen, mit sieben Mann von links der Straße und sieben Mann von Rechts der Straße. Die meisten von den Angreifern wurden festgenommen und einer getötet. Die saßen dann schön hinten in Handschellen im Fahrzeug und alle sagten sie wären keine Taliban, einer sagte er wäre ja nur ein Student aus Kabul.
Das ist eins der größten Probleme für die Soldaten. Der Feind ist erst erkennbar, wenn er schon auf sie schießt.

Was man aber mit Blick auf das was ich da kurz beschrieben habe sagen muss, wenn man jetzt hier den Schwanz einzieht, gegen einen Gegner, der wenn er selbst offen angreift keine Chance hat, dann tanzt uns bald jeder Warlord mit Privatarmee auf der Nase rum.

Wir müssen das da unten jetzt durch ziehen und dürfen nicht das Signal senden, so wie es allen voran die Deutschen machen, das wir schon bei dem Gedanken das Soldaten möglicherweise sterben davonlaufen.

Wir sind für die Taliban so schon die ungläubigen Untermenschen, wenn wir jetzt nachgeben, dann bestätigen wir sie auch noch in ihrer Meinung das wir schwach sind und sie werden daraus schließen, dass sie mit uns alles machen können was sie wollen, wenn sie uns nur hart genug angreifen.

Larry08 schrieb:Wir sind für die Taliban so schon die ungläubigen Untermenschen, wenn wir jetzt nachgeben, dann bestätigen wir sie auch noch in ihrer Meinung das wir schwach sind und sie werden daraus schließen, dass sie mit uns alles machen können was sie wollen, wenn sie uns nur hart genug angreifen.

Naja, die werden kaum in Europa einmarschieren^^

Ich meine natürlich ForT Airborne. :)

Zum Vergleich, was die Russen angeht, das ist nun 20 Jahre her, heißt also, daß die medizinische Versorgung auch besser geworden ist. Nicht jede Verwundung, die einen vor 20 Jahren umbrachte ist heute noch tödlich. Kennt jemand die Verwundetenziffern aus Afghanistan? Und die toten verbündeten afghanischen Streitkräfte?

van_Orten schrieb: In den 6 Monaten in denen die Jungs da unten sind gibts also 16565,40 Euro extra von Vater Staat. Also wäre ich Berufssoldat würde ich das Risiko eingehen.....

Abgesehen davon ist der Zuschlag viel zu hoch, wer Berufssoldat wird muss damit rechnen in Krisenregionen zum Einsatz zu kommen, die Zeiten in denen Soldaten hierzulande den ganzen Tag Bier saufen sind ja nun gottlob vorbei

Wenn man keine Ahnung hat....
Rechne mal den Stundenlohn für uns dort aus:
Wir sind 24 Stunden im Einsatz, immer in Bereitschaft, arbeitszeiten, Wochenende oder Feierabend gibt es nicht.
JEDE Firma die da unten rumeiert (Bauplanungsfirmen, Entsorgungsfirmen, Sicherheitsunternehmen,...) zahlt ihren Leuten mehr: Bis zu 600 Dollar am Tag für Blackwaterangestellte, über 500 Euro für Angehörige der Armourgroup. Bei uns im Lager war die Firma Sani aus Neumünster, die haben alle mehr verdient als wir Soldaten, genausop verhält es sich mit der Firma ABZ, mit KMW und so weiter.
Die Jungs haben aber feste Arbeitszeiten, Wochenende, mehr Urlaub und bessere Unterkünfte.
Nur mal so am Rande.

Zur Verwundetenziffer:
Die Russen hatten mit Sicherheit nicht die Medizinischen Möglichkeiten wie wir heute.
Allerdings hatten die wohl auch mit einer besseren Versorgung kaum eine vierstellige Gefallenenzahl erreicht. Wer gezielt die Zivilbevölkerung angreift und ganze Dörfer bewusst ausradiert, wird wohl kaum damit rechnen können unbehelligt über die Strasse zu stiefeln.
Vielleicht sollte man noch erwähnen, das ca. 30.000 Soldaten der Roten Armee übergelaufen sind. Viele waren Drogenabhängig, schlecht motiviert und vor allem völlig unzureichend ausgebildet und ausgerüstet.

ICh versuch das mit den Verwundeten nochmal zu finden, wir hatten das mal in einer ausbildung.
War aber nicht wirklich dramatisch

@StUffz, ein paar von Dir genannte Firmen sind Söldnertruppen, ist ja wohl klar, warum die mehr verdienen.

StUffz schrieb:Wenn man keine Ahnung hat....

....muss dann halt als Soldat dahin und verdient zwar nicht soviel wie die Facharbeiter aber immer noch eine ganze Menge....

Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen das die Soldaten da unten unterbezahlt sind?

Jeder Bonus ist eben genau das was er ist, ein Bonus.... Im Grunde tun die Soldaten dort nur das wozu sie ausgebildet wurden.....

Wenn jetzt Wehrpflichtige dort wären würde ich die Empörung verstehen, wobei die Empörung ja ohnehin zu 99% aus der Zivilbevölkerung kommt. Die Soldaten machen ja eigentlich einen guten Job und sind sich ihrer Pflichten bewusst......

"Wer gezielt die Zivilbevölkerung angreift und ganze Dörfer bewusst ausradiert, wird wohl kaum damit rechnen können unbehelligt über die Strasse zu stiefeln."

Ob das nun gezielt oder "aus Versehen" passiert, da unterscheiden die Afghanen irgendwann auch nicht mehr und das kann ich vollkommen nachvollziehen.

Hi@all !

lesslow schrieb am 05.02.2008:Wofür sterben unsere Soldaten in Afghanistan?

Für die Sicherung des Zugangs zu "billigem" Rohöl, - das die Welt und
die Börsen am Laufen hält...

Eigentlich sollten sie ja nur da hin, um den Ammis "die Stiefel zu lecken", -
aber jetzt ist die Sache halt etwas aus dem Ruder gelaufen...

Man hätte es wissen können, - die Muhashedien haben schließlich schon,
- unter großen eigenen Opfern -, die Russen wieder aus dem Land geschmissen...
Und den NATO-Kräften wird es auf Dauer genauso gehen !


Kein Blut für ÖL !


Möge DIE MACHT mit Uns sein !

MIKESCH

Och Mikesch, jetzt du unser aller Illusionen zerstört!

Hi Sumpfding ; )

Das war meine Absicht !... ; )=)


Möge DIE MACHT auch mit Dir sein !

MIKESCH

Diesen Rohstoffblödsinn hatten wir schon abgehakt und was soll da aus dem Ruder gelaufen sein?


Nein ich will nicht sagen, das der AVZ zuviel ist, aber er ist auch mit Sicherheit nicht zu wenig. Mein Kamerad war zur selben Zeit wie ich in Afghanistan (er in Kunduz, ich in Mazar) denen sind in knapp 120 Tagen 64 Raketen um die Ohren geflogen. Dafür kann man wohl ein paar Mark extra verlangen.
Ich weiß das Blackwater und Armourgroup Sicherheitsunternehmen mit militärischen Zügen sind, schliesslich rekrutieren die ja auch bei uns und den Kollegen anderer Nationen.

Sicherheitsunternehmen, klingt wie der Sicherheitsdienst, der unser Betriebsgelände bewacht, das sind Söldneragenturen, nix anderes! Und wozu die da sind, ist auch klar!

StUffz schrieb:und was soll da aus dem Ruder gelaufen sein?

Also die Medien vermitteln einem im Moment schon den Eindruck das die Situation da langsam ausser Kontrolle gerät...empfinde ich zumindest so.....