Afghanistan, die Luft wird dicker

@saki2

saki2 schrieb: man sollte der Afghanischen Armee bessere Waffen zur Verfügungen stellen und eine angemessene Ausrüstung, weil mit der jetzigen Ausrüstung wird es sehr schwer im Gefecht mitzuhalten.

Ich frag mich nur, ob da nicht das Risiko besteht, dass am Ende ein Teil dieser besserer Waffen in den Händen der Taliban endet...

Aber klar, die afghanische Armee ist nicht ausgerüstet für so was.

Thawra schrieb:Ich frag mich nur, ob da nicht das Risiko besteht, dass am Ende ein Teil dieser besserer Waffen in den Händen der Taliban endet...

Die Taliban können höchstens mit einer AK-47 oder 74 ungehen, und deren Schulung für diese Waffen stammen von Afghanischen Offizieren die damals als die Taliban an die Macht waren noch über Kenntnis verfügten. Die heutigen Waffen erfordern einen richtigen Umgang, und gewisse Pflegung und Ausbildung, deswegen werden Bundeswehrsoldaten mindenstens 1 Jahr an das G36 geschult.

@saki2

Ich bin mir sicher, wenn sie die Waffen haben, hätten sie auch die Motivation, den richtigen Umgang zu lernen. Und ausserdem glaube ich nicht, dass sie ein paar Tote in den eigenen Reihen durch falschen Umgang so abschrecken würde. Sowieso: auch Leute, die moderne Waffen halb falsch einsetzen, sind noch gefährlicher als Leute, die eben gar keine moderne Waffen haben.

Thawra schrieb:Ich bin mir sicher, wenn sie die Waffen haben, hätten sie auch die Motivation, den richtigen Umgang zu lernen. Und ausserdem glaube ich nicht, dass sie ein paar Tote in den eigenen Reihen durch falschen Umgang so abschrecken würde. Sowieso: auch Leute, die moderne Waffen halb falsch einsetzen, sind noch gefährlicher als Leute, die eben gar keine moderne Waffen haben.

Die modernen Waffen benützen ein NATO Kaliber, ich glaub 5.56x39mm wenn ich mich nicht irre, sollte die Taliban in Besitz solcher Waffen kommen oder auch das nötige Wissen besitzen die Waffen einzusetzen, würdes ihnen ohne die Muntion wenig nützen, und bei Verlust der Waffen würde Europa kein Nachschub mehr liefern.

@saki2

saki2 schrieb:und bei Verlust der Waffen würde Europa kein Nachschub mehr liefern.

... womit zumindest mal eine eventuelle Überlegenheit der afghanischen Sicherheitskräfte wieder Geschichte wäre.

Thawra schrieb:... womit zumindest mal eine eventuelle Überlegenheit der afghanischen Sicherheitskräfte wieder Geschichte wäre.

Sagen wir es mal so: Wenn die Afghanischen Sicherheitskräft bei jeden Dienstbeginn sich in eine Listen schreiben und eintragen wieviel Muntion sie benützen, und diese Listen der ISAF jeden Tag Mailen kann die ISAF auch leicht nach kontrollieren wenn etwas fehlt, die Bundeswehr dokumentiert auch nach Waffenausgabe wer die Waffe hatte und wieviel Muntion ausgeben wurde.

@saki2

Ja, nur fürchte ich, das so was eher die Theorie darstellt und eine solche Praxis dann 'on the ground' untergraben werden kann...

Ich würde ja auch nicht jedem 'Mitglied' der afghanischen Sicherheitskräfte trauen.

Thawra schrieb: Ja, nur fürchte ich, das so was eher die Theorie darstellt und eine solche Praxis dann 'on the ground' untergraben werden kann...

Ich würde ja auch nicht jedem 'Mitglied' der

Die Afghanischen Sicherheitskräfte traut nicht jeder, wegen der Vorgeschichten ist dieses Misstrauen berechtigt, nur mit diesen Waffen verlieren sie den Kampfeswillen und laufen zu den Taliban über, deswegen muss man denen bessere Waffen Gewährleisten, sonst fällt nach dem Abzug der ISAF Afghanistan wieder in die Hände der Taliban.

@saki2

Auch ein Argument. Ist dann halt eine Frage der Balance, inwiefern traut man ihnen und rüstet sie entsprechend aus, und inwiefern traut man ihnen nicht und hat Angst, dass sie am Ende womöglich mit Waffen (und Know-how) überlaufen.

Thawra schrieb: Auch ein Argument. Ist dann halt eine Frage der Balance, inwiefern traut man ihnen und rüstet sie entsprechend aus, und inwiefern traut man ihnen nicht und hat Angst, dass sie am Ende womöglich mit Waffen (und Know-how) überlaufen.

Die muss man über die Taliban aufkären, wenn die bei Gesunden Menschenverstand sind werden sie verstehen das überlaufen nicht viel bringt, das G3 könnte man denen geben aber nicht das G36, beim G3 wäre das in Ordung aber mit dem AK-47 haben die eine schlechte Präzesion wenn man es denen einfach in die Hand drückt.

saki2 schrieb:Die Taliban können höchstens mit einer AK-47 oder 74 ungehen, und deren Schulung für diese Waffen stammen von Afghanischen Offizieren die damals als die Taliban an die Macht waren noch über Kenntnis verfügten. Die heutigen Waffen erfordern einen richtigen Umgang, und gewisse Pflegung und Ausbildung, deswegen werden Bundeswehrsoldaten mindenstens 1 Jahr an das G36 geschult.

Die "Einarbeitungszeit" am G36 ist deshalb so lang, weil es ein "Schickimicki-Gewehr" ist. Es wird ja nicht umsonst als "Barbie-Flinte" bezeichnet! Das Teil schießt mit hoher Präzision ... das ist Richtig!
Aber es ist unter Kriegsbedingungen (Staub, Schlamm usw.) sehr störanfällig und überhitzt auch sehr schnell.

Über die Vorzüge des AK 47, kannst du dich ja selbst mal informieren (Wiki oder sonstwo). Die wird zwar immer als primitive Knarre bezeichnet, ist aber in Wirklichkeit eine geniale Konstruktion. Da wurde an alles gedacht! Selbst das automatische Abführen von Dreck, Schlamm und Wasser wurde bei der Entwicklung berücksichtigt. Das Ding ist natürlich kein Präzisionsgewehr ... aber dafür zuverlässig wie sonstwas! ;)

@m_connor

Jedenfalls die russische Variante. Die chinesischen Fabrikate scheinen öfters zu klemmen, was natürlich fatal sein kann. ^^

saki2 schrieb:Die muss man über die Taliban aufkären, wenn die bei Gesunden Menschenverstand sind werden sie verstehen das überlaufen nicht viel bringt,

aus Sicht vieler Mitglieder der Afghanischen Sicherheitskräfte schon. Die Taliban zahlen, soweit ich gehört habe, deutlich besser als der afghanische Staat. Und aus deiner Sicht mögen die Taliban einen Sockenschuss haben, aber aus Sicht vieler Afghanen stellt sich das anders da.

Vergesst die Warlords nicht bei Euren Planspielen.

m_connor schrieb:Aber es ist unter Kriegsbedingungen (Staub, Schlamm usw.) sehr störanfällig und überhitzt auch sehr schnell.

Faszinierend was immer alles unter Wahrheiten abgestempelt wird nur weil bei einem 48 Stunden Gefecht angeblich mal ne G36 schlappgemacht hat.

@saki2

Wenn man die afghanischen Streitkräfte mit unseren modernen Waffen ausstattet und die ISAF nicht mehr als Kontrollorgan da ist, sind die Waffen schneller auf dem Bazar als man gucken kann.
Als wir damals Ausrüstung übergeben hatten (keine Waffen, eher persönliche Aussrüstungsgegenstände und anderes Material, wie Kanister o.ä.), konntest du einen Großteil davon bereits am nächsten Tag beobachten, wie die Sachen zum Verkauf geboten wurden.
Einfach weil die ANA schlecht und unregelmäßig zahlt.

Achja, und die Listen, die die mailen sollen, kann man mehr als leicht fälschen, mal abgesehen davon, dass immer noch ein großer Teil der Bevölkerung (und auch der ANA-Soldaten) Analphabeten sind.

Du meinst sicherlich das Kaliber 5,56x45. Die AK 74 hat meines Wissens nach 5,45x39, die AK 47 7,62x39.
Allerdings ist ein G36 nicht schwer zu bedienen. Das bekommt ein durchschnittlich schlecht gebildeter Afghane ohne Probleme hin. Dazu benötigt man auch kein großes technisches Verständnis.
Vielleicht zum ordnungsgemäßen zerlegen und zusammensetzen, aber nicht zum Schießen.

m_connor schrieb:Die "Einarbeitungszeit" am G36 ist deshalb so lang, weil es ein "Schickimicki-Gewehr" ist. Es wird ja nicht umsonst als "Barbie-Flinte" bezeichnet! Das Teil schießt mit hoher Präzision ... das ist Richtig!
Aber es ist unter Kriegsbedingungen (Staub, Schlamm usw.) sehr störanfällig und überhitzt auch sehr schnell.

Über die Vorzüge des AK 47, kannst du dich ja selbst mal informieren (Wiki oder sonstwo). Die wird zwar immer als primitive Knarre bezeichnet, ist aber in Wirklichkeit eine geniale Konstruktion. Da wurde an alles gedacht! Selbst das automatische Abführen von Dreck, Schlamm und Wasser wurde bei der Entwicklung berücksichtigt. Das Ding ist natürlich kein Präzisionsgewehr ... aber dafür zuverlässig wie sonstwas! ;)

Was das G36 angeht, muss ich dir widersprechen. Die Waffe ist nicht schlecht und hat sich auch unter Einsatzbedingungen bewährt. Die meisten Probleme die auftreten sind meist auf unsachgemäßen Umgang zurück zu führen.
Wirkliche Probleme hatte man höchstens mit gewissen Arten von Manövermunition und den MPG`s.

Was die AK angeht, volle Zustimmung. Die alten Dinger, die auch nicht wirklich gepflegt wurden, schießen nicht wirklich geradeaus, aber sie schießen und schießen und schießen und......

Tyon schrieb:Faszinierend was immer alles unter Wahrheiten abgestempelt wird nur weil bei einem 48 Stunden Gefecht angeblich mal ne G36 schlappgemacht hat.

Es wird vom Hersteller explizit darauf hingewiesen, das die Waffe (G36) nicht für Dauerfeuer geeignet ist! Sie überhitzt und verliert an Präzision ... damit ist sie für nen richtigen Taliban wertlos. Der ist mit seiner Knarre verheiratet und braucht keine zickige "Braut" aus Plastik. ;)

Das G36 ist eine gute Waffe ... aber halt nur in den Händen eines richtigen Soldaten! Ein Taliban will seine Knarre 3 Tage in der Regentonne verstecken. Und hinterher muß die sofort funktionieren! Dafür ist die Kaschi perfekt geeignet. Deshalb wird das Teil auch in 30 Jahren noch im Einsatz sein! Die brauchen nix anderes. ;)

Jo die Preise für Waffen sind in Afghanistan so hoch wie selten...da sich alle auf das Kommmende vorbereiten.

In den Krisengebieten dieser Welt ist der Preis für eine Kalaschnikow, das in der Sowjetunion entwickelte Sturmgewehr AK-47, oft ein Indikator für die Sicherheitslage. Wenn die Menschen befürchten, dass ihre Sicherheit in Gefahr ist, steigt die Nachfrage nach dieser Waffe – und, ganz marktwirtschaftlich, sehr schnell der Preis

http://augengeradeaus.net/2012/11/tausend-dollar-fur-eine-kalaschnikow/

“The price of one AK-47 has gone up to $1,000,” Masood said. “People are well prepared.”

Und sorry wegen der Quelle, hab den erst besten Link genommen bei Google.

Als die russischen Truppen, damals hier aus der Ex-DDR abgezogen wurden, haben die alles verscherbelt, was unnötiger Ballast war. Eine Kalaschnikow (incl. 3 voller Magazine) hat damals für 150 DM den Besitzer gewechselt!
Auch wenn das jetzt über 20 Jahre her ist, könnte ich drauf Wetten, das davon immer noch viele in Privathaushalten existieren.

In den vielen stillgelegten Kiesgruben und Tagebaulöchern, die es hier gibt, hört man öfter mal noch paar "Übungsschüsse". Wenn die Leute wüßten, was ihre Waffen in Krisengebieten für Geld bringen würden ... ;)

m_connor schrieb:Als die russischen Truppen, damals hier aus der Ex-DDR abgezogen wurden, haben die alles verscherbelt, was unnötiger Ballast war. Eine Kalaschnikow (incl. 3 voller Magazine) hat damals für 150 DM den Besitzer gewechselt!

Glünggi schrieb: “The price of one AK-47 has gone up to $1,000,” Masood said. “People are well prepared.”

ließen Kalaschnikows eigentlich in die Berechnung der Inflationsraten ein? Von 150 Mark auf 1000 $ in 20 Jahren ist schon ein ziemlicher happiger Preisanstieg...