Afghanistan, die Luft wird dicker
10.09.2009 um 15:46Anzeige
mrcreasaught schrieb:"Wir haben gesagt "Nie wieder Krieg!", aber wir haben auch gesagttja, so ist es - sich wie ein Fähnlein im Winde drehen, passt doch zu vielen Polititikern ( egal welcher Farbe -- mag sie noch so blumigwiesig aussehen ;)
"Nie wieder Auschwitz!"
Wer war das?
Genau die Pazifisten, die am liebsten sofort nach Antritt der Regierungsbeteiligung die
Bundewehr abgeschafft hätten!
Und genau die schickten die BW in ihren ersten Kampfeinsatz!
Siehe oben!
Der Luftangriff auf zwei entführte Tanklastwagen vor einer Woche in Afghanistan wird „einen positiven Einfluss auf die Sicherheitslage haben“. Diese Einschätzung hat der örtliche Chef der Kriminalpolizei in der Provinz Kundus, Mirsa Mohammed Jarmand, nach Informationen von WELT ONLINE vorgenommen. Jarmand sagte am Mittwoch in einer internen Gesprächsrunde – an der Vertreter örtlicher Behörden, der afghanischen Armee, der Isaf-Truppen und der Bundeswehr teilnahmen – , dass sich die Sicherheit in der Region mutmaßlich verbessern werde, weil bei dem von dem Bundeswehr-Kommandeur Oberst Georg Klein veranlassten Luftangriff 46 Taliban getötet worden seien.http://www.welt.de/politik/ausland/article4506944/Afghanischer-Kripo-Chef-lobt-Bundeswehr.html?page=1#article_readcomments
In dem Gespräch sind erstmals viele Details der Militäroperation in der Nacht zum Freitag vergangener Woche und deren Folgen deutlich geworden. So berichtete Jarmand, bei seinen Untersuchungen am Tag nach dem Luftangriff seien die Menschen in den umliegenden Dörfern zunächst „ausgesprochen verärgert“ gewesen über das Vorgehen des Militärs. Nach seiner Unterhaltung hätten ihm die Menschen aber zugestimmt, dass die vorangegangene Entführung der beiden Tanklastwagen durch die Taliban eine „räuberische Tat“ und nicht gerechtfertigt gewesen sei.
Die Taliban wie auch Zivilisten, die in der Nacht gekommen seien, um Kraftstoff aus den Fahrzeugen zu zapfen, hätten sich „allesamt schuldig gemacht“, gab Jarmand die Stimmung der Dorfbewohner wieder. Ausdrücklich verteidigte Jarmand das militärische Vorgehen der Isaf-Truppen. Zugleich kritisierte der Kripochef Äußerungen des US-Oberkommandierenden General Stanley McChrystal, der das Bombardement kritisiert habe, ohne die Untersuchungen darüber abzuwarten.
Der afghanische Geheimdienstchef Bandi berichtete in der Runde von der Vorgeschichte des Bombardements. Einer beiden Tanklastwagen habe in der Nähe wegen eines Defekts eine Tankstelle ansteuern müssen. Dabei seien beide Fahrzeuge von zunächst sechs bewaffneten Taliban entführt worden. Sie seien bei der Flucht in der Furt des Kundus-Flusses stecken geblieben, wo später der Luftangriff erfolgte. Während der eine Lkw-Fahrer, Hamayun, so hieß es in der Runde, mit einem Kopfschuss ermordet wurde, behandelten die Taliban den anderen Trucker zunächst freundlich. Später wurde er mit einem AK-47-Gewehr geschlagen. Dann gelang ihm die Flucht. Der Fahrer berichtete weiter, mit dem gekaperten Fahrzeug sei er an vier Checkpoints der Taliban vorbei gekommen und habe dabei insgesamt 45 bewaffnete Kämpfer gezählt.
Jarmand bezifferte die Zahl der bei dem Luftangriff Getöteten auf „56 bewaffnete Taliban“ sowie 24 „Unterstützer“. 20 Personen seien zudem verletzt worden, vier Menschen würden vermisst. Damit wären insgesamt 80 Menschen ums Leben gekommen. Die Bundeswehr hatte hingegen von insgesamt 56 Toten gesprochen und versicherte, es habe sich bei ihnen ausschließlich um Taliban gehandelt.
Auch die afghanischen Gesprächspartner versicherten, unter den Opfern habe es mit Ausnahme eines zehnjährigen Jungen, der verletzt wurde, keine Frauen und Kinder gegeben. Die Afghanen legten den Deutschen nahe, die Familien der Getöteten – ausdrücklich auch der ums Leben gekommenen Taliban – finanziell zu unterstützen. Zwar liege die Schuld bei den Menschen, die sich an der Entführung oder Plünderung des Tanklastwagens „im heiligen Ramadam“ beteiligt und damit gegen islamisches Recht verstoßen hätten. Gleichwohl würde eine solche Hilfe durch die Deutschen als „gute Geste“ angesehen, sagte Jarmand.
Bei dem Luftangriff ist offenkundig ein hochrangiger Taliban-Funktionär verletzt worden, nämlich Kommandeur Dawud, der nach dem Festfahren der Fahrzeuge über sein Handy gezielt Mitkämpfer zur Hilfe rief. Er soll auch beim Anflug der F-15-Bomber seine Leute gewarnt und zur Flucht aufgefordert haben. Später sei Dawud, getarnt als „armer Bauer“, bei den Verletzten im Krankenhaus von Kundus gesehen worden. Als eigentlicher Organisator der Entführung wird der Taliban-Kommandeur Mullah Abdul Rahman bezeichnet.
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