Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Warden
Die Schlange ist lang, weil sie lang gehalten wird. Glaubt doch keiner , dass Deutschland vor lauter Andrang nicht hinterher kommen würde .... Deutschland ist einer der reichsten Länder der Erde und man tut so als wäre es schon bürokratisch überfordert, nur weil mehr Flüchtlinge in Deutschland einen Antrag ausfüllen und abgeben. Dahinter steht der Gedanke der Selektierung in erwünschte Asylbewerber und unerwünsche Asylbewerber. Die ganze Diskussion ist von vorn herein menschenverachtend. Das zeigt sich auch shcon daran, dass der Bund sich nicht beteiligen möchte bzw. kaum. Wenn aber Prestigeprojekte anstehen,dann hat man das Geld in der Tasche. Es wird Politik auf den Rücken der Ärmsten betrieben. Mich widert das an

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/freital-mutmasslicher-anschlag-auf-auto-von-linken-stadtrat-a-1045508.html

Freital kommt nach den Protesten gegen ein Asylbewerberheim nicht zur Ruhe: Nun ist offenbar ein Sprengsatz an einem Auto explodiert. Die Polizei ermittelt. Das Fahrzeug gehörte dem Linken-Fraktionschef der Stadt.

Unfassbar! Wenn das weiter so eskaliert wird sich ein anderer Teil der Bevölkerung radikalisieren. Versprochen. Das ist ein direkter Anschlag auf die Republik

@yummi

Ich verstehe Deinen Einwand zwar menschlich, aber rational muss man tatsächlich zwischen Asylbewerbern unterscheiden.

Warum sollen wir Menschen aufnehmen, die in einem sicheren Land leben, dem es aber finanziell schlechter geht und das daher weniger soziale Leistungen aufbietet?

Es kann nicht sein, dass Bürger eines anderen Landes hierherkommen, nur um bessere Sozialleistungen in Anspruch nehmen zu können. Wenn wir da alle aufnehmen, ist das Boot schnell voll. Wer dort nicht arbeitet und hier nicht arbeitet, soll besser dort nicht arbeiten.

Wir brauchen Platz und Ressourcen für Menschen, die tatsächlich Hilfe brauchen und davon gibt es mehr und mehr.
Diesen Menschen soll schnell geholfen werden und die "unerwünschten Asylbewerber" erschweren dies deutlich.

Dabei wären es dann nicht einmal unbedingt weniger Flüchtlinge, die bei uns aufgenommen würden, aber es wären die Flüchtlinge, die wirklich Hilfe benötigen.

Und wenn es sich darauf beschränken würde und alle europäischen Länder sich gleich gut beteiligen würden, wobei wir ohnehin schon peinlich wenig leisten, wenn auch andere gut gestellte Länder noch weniger leisten, wäre man auch in der Lage, die Flüchtlingssituation viel besser zu managen und von Erstversorgung in den Grenzländern bis zu Aufnahme in den EU-Ländern besser zu organisieren.

Der Verdacht, dies würde von unserer Regierung gesteuert, scheint mir abwegig. Ich habe eher das Gefühl, dass Flüchtlinge aus eigentlich sicheren ändern jetzt die Chance sehen, leichter aufgenommen zu werden, weil die Verhältnisse so chaotisch sind.

@Commonsense
Schon mal mit der Situation im Balkan von Sinti und Roma auseinandergesetzt und was da für Verhältnisse herrschen im Balkan?

@yummi

Als ob gerade Sinti und Roma bei uns nicht angefeindet würden. Der Unterschied besteht einzig darin, dass sie hier Geld bekommen, für das sie nichts tun müssen - das ist nicht unbedingt die humanitäre Leistung, die man gerne aufbringt, oder?
Außerdem habe ich mich gerade zwei Seiten zuvor belehren lassen, dass es weit weniger Sinti und Roma wären als ich annahm.

@Commonsense
Hier ziehen, aber noch keine Rechtsradikale durch Sinti und Roma siedlungen und fackeln Häuser nieder. Das ist wohl ein schlechtes Argument, wenn es um die Dringlichkeit geht, dass Menschen verfolgt und angefeindet werden. Dann ist es der eine Unterschied, der das Leben hier für sie lebenswerter Macht, zu mal auch viele Familienmitglieder recht solidarisch zueinander stehen. Ich bashe keine "Zigeuner".

Und ob es weniger oder mehr Sinti / Roma sind ist irrelevant. Jeder Mensch der Asylbeantragt muss so oder so individual geprüft werden, warum sollte das durch eine Selektierung einfacher geschehen? Die Bürokratie ist die Gleiche.

Commonsense schrieb:Wenn wir da alle aufnehmen, ist das Boot schnell voll.

Kommt darauf an wie man das Boot definiert.
1. Wir sind Europa
Europa hätte schon längst eine Regierung haben müssen.
Europa hätte schon längst in jeder Beziehung harmonisiert sein müssen.

Damit ist nicht Gleichmacherei gemeint.
Denn aktuell gibt es beispielsweise noch Riesenunterschiede zwischen Westdeutschland und Ostdeutschland und trotzdem sind Wanderungsbewegungen von Ost nach West weitgehend zum Stillstand gekommen.
So würde das mit Europa auch funktionieren,denn schließlich herrschen hier zusätzlich Sprachbarrieren.

Das Boot ist Europa
Und wenn Regionalregierungen (wie Ungarn) aus der Reihe tanzen, sind wir das von den CSU-Querulanten (jetzt) längst gewohnt.

yummi schrieb:mit der Situation im Balkan von Sinti und Roma

Da gehört etwas kräftiger auf die Finger gehauen, denn die betreffenden Schuldigen machen sich Menschenrechtsverletzungen schuldig.

So, und wenn Europa funktioniert (das hätte schon längst der Fall sein müssen)
dann sind wir gerüstet, uns anständig um Asylbewerber zu kümmern.

In ganz Eropa schrumpfen die Bevölkerungen.
Da wird noch lange nichts voll !

@yummi

Es dürfte aber doch klar sein, dass es ca. 80% der Menschheit schlechter geht als den Deutschen. Dass wir die nicht alle aufnehmen können, sollte ebenso klar sein.
Die Aufgabe besteht darin, in solchen Ländern Verhältnisse zu schaffen, die eine Flucht unnötig machen.
Die gleiche Aufgabe haben wir auch in Kriegsgebieten, aber die Gefahr für Leib und Leben ist da eben akut und deswegen ist es unsere Pflicht zu helfen.

@eckhart

Das wird noch lange ein Traum bleiben und auch das liegt weniger an den Deutschen als viel mehr an den meisten anderen europäischen Nationen.
Kannst Du Dir ernsthaft vorstellen, dass Großbritannien und Frankreich auf ihren Nationalstolz verzichten und ihre Souveränität aufgeben? Und das sind nur zwei Beispiele...

@eckhart
Städte wie Berlin, Dortmund und Duisburg sind schon halbtot. Finanzlage schlimm und Arbeitslosigkeit den sozialen Frieden gefährdend. Nun leisten diese Städte aber beachtliches: Sie investieren(aus einem Haushalt, der eigentlich kaum mehr was her gibt) tausende Euro erstmal in die Integration von tausenden Zuwanderern aus Südosteuropa UND in tausende Flüchtlinge.
Und müssen sich um die bereits ansässigen Integrationsmaßnahmen bzw. deren Nachfrager finanziell kümmern.

Das ist für solche Städte und für deren Bevölkerungen zuviel.

Geld muss ja genauso dann an anderer Stelle gespart werden, um was ausgeben zu können. Oder neue Schulden müssen her. Und das wirklich bei genannten Städten.

@Commonsense
Nochmal jeder Asylantrag muss individual geprüft werden. Es spielt letztendlich keine Rolle woher Asylanten kommen. Es spielt nur eine Rolle, ob ihre Asylgrund berechtigt ist oder nicht und das dürfte bei Sinti und Roma durch aus der Fall sein, wenn sie um ihr Leben fürchten. Tod ist Tod, ich erkenne da keinen Unterschied. Deutschland hat größere Probleme und Aufgaben als sich darüber zu brüskieren, dass viellicht der ein oder andere Asylbewerber grundlos in Deutschland aufhält oder Asyl beantragt. ic hfinde die Thematik unglaublich nichtig und diese wird so aufgebauscht als würde die eigene Existenz davon abhängig sein. Das macht das ganze so pervers.

@eckhart

Du hebst den sozialen Frieden und die soziale Stabilität in Stadtgesellschaften aus den Angeln, wenn du chaotisch und ohne Konzept den Haushalt einer Kommune oder eines Landes überlastest und die dortigen Bevölkerungen zuviel Herausforderungen gleichzeitig stemmen lässt.

Commonsense schrieb:Kannst Du Dir ernsthaft vorstellen, dass Großbritannien und Frankreich auf ihren Nationalstolz verzichten und ihre Souveränität aufgeben? Und das sind nur zwei Beispiele...

Ich kann mir sogar noch mehr vorstellen.
Sei stellvertretent nur der Nationalstolz der Bayern genannt, der sogar einen Nationalstolz der Preussen im Rest Deutschlands verortet,deshalb kann ich Nationalstolz nicht so ganz ernst nehmen.
Rede ich lieber von Bösartigkeit(auch liebevoll).

@kofi
Ist ja nicht so als könnte der Bund etwas dazu beisteuern. Zu mal die Bürger allgemein mit den Asylanten eh wenig bis gar nichts zu tun haben. Also in wie weit tangiert das einen normalen Menschen in seinem Alltagsleben?

kofi schrieb:Du hebst den sozialen Frieden und die soziale Stabilität in Stadtgesellschaften aus den Angeln, wenn du chaotisch und ohne Konzept den Haushalt einer Kommune oder eines Landes überlastest und die dortigen Bevölkerungen zuviel Herausforderungen gleichzeitig stemmen lässt.

Deshalb ja Vergrösserung=Verteilung der Last.

Aber sind ja alle nur besorgte Bürger, Tja Willkommen in Deutschland

Fahnenflucht - Willkommen in Deutschland

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@yummi

Dass sie individuell geprüft werden, steht doch völlig außer Frage. Die Beurteilung mag indes etwas anders ausfallen als Du es erwartest.

@eckhart

Das ist, mit Verlaub, Quatsch mit Soße. Ob die Bayern nun einen übersteigerten Nationalstolz haben, steht in der Diskussion um ein gemeinsam regiertes Europa wirklich nicht zur Debatte. Es gibt etliche Nationen, die sich einer EU-Regierung nicht unterordnen, oder nur sehr eingeschränkt, und einer Aufgabe der eigenen Souveränität sicher nicht zustimmen würden, da braucht es keine Bayern (die im übrigen ganz sicher nicht mehr Nationalstolz aufweisen als nahezu alle anderen europäischen Staaten).

@yummi

Das Zusammenleben findet vor Ort statt. Menschen treffen vor Ort aufeinander. Und dieses Zusammenleben muss deshalb vor Ort auch sinnvoll und mit einem Konzept gestaltet werden.

Vor Ort haste dann auch bestimmte Prioritäten und örtliche ohnehin Problemlagen. Zum Beispiel Stadtteile, die abzurutschen drohen. Musst erstmal sehen, dass du diese Stadtteile stabil halten kannst. Viele Südosteuropäer ziehen in diese Stadtteile, wie in meiner Heimatstadt. Dann musst du quasi dann alt gewordene Fortschritte versuchen durch ein neues Konzept wieder zu neuen Fortschritten zu machen. Du musst wieder verstärkt rein in die Stadtteile, und dort ne Menge an Verstaltungen und Sozialpolitik machen, um die Bürger/innen dort möglichst in der Stadtgesellschaft zu halten.

Wenn allgemein noch ne Zahl an Asylanten dazu kommen, musste wieder umdisponieren. Finanzen anpassen, Sozialarbeit planen, Strukturplan für die Stadtteile usw. Geld aus dem Bund kann vor Ort die finanzielle Lage mildern/bessern, aber ich muss @Commonsense da recht geben, dass erst ein wirkliches Konzept zur Verteilung von Ressourcen da grundsätzlich Abhilfe schaffen kann.

Und ein Konzept, wie "Integration" gestaltet werden soll. Im Prinzip denke ich, ist "Wirtschaftsflüchtling" keine tragische Sache, sie müssen halt eigentlich nur schnell deutsch lernen und alsbald in Lohn und Brot kommen. Sonst gefährdeste die soziale Lage in der Stadtgesellschaft.

Von meiner Heimatstadt her weiß ich, dass es doch oft großem organisatorischen Aufwand und hoher Koordination bedarf, um tatsächlich Flüchtlingsarbeit und gleichzeitig wie in bestimmten Städten Arbeit für die Zuwanderer aus Südosteuropa zu leisten.

Es braucht dazu die Unterstützung der Bürger/innen einer oder der Stadtgesellschaft: Aus ihnen gehen doch schließlich hauptberufliche Sozialarbeiter und sonstige hervor, die die entsprechende Sozialarbeit machen für Flüchtlinge und Zuwanderer allgemein, und es muss ne größere Zahl an ehrenamtlich arbeitenden Menschen geben, aus den Parteien usw. Die brauchen immer wieder Erfolgserlebnisse, sonst geht es bergab mit Motivation und Moral. Du musst nicht meinen, in Unterstützerkreisen läuft alles automatisch oder ist ein (ideologischer) Selbstläufer.

@eckhart
Es gibt ja wirklich viel Kritik an der SPD, teils sogar berechtigt. Aber die Partei leistet auf kommunaler Ebene echt in vielen Punkten einen Bombenjob. Das Zaubermittel heißt rein in die Stadtteile, muttersprachliche Beobachter einsetzen, die bei den ersten Hinweisen auf Stabilitätsprobleme Warnungen abgeben. Oder generell berichten, wie sich die communitys vor Ort entwickeln. Wie geschrieben, dazu brauchste nicht nur Kohle, sondern auch Personal und ehrenamtliche Helfer. Und die müssen bei der Stange gehalten werden durch Erfolgserlebnisse. Aber dafür sind ja insbesondere dann auch die Stadtteilfeste und sonstigen social events in den Stadtteilen da. Hilft aber nicht immer, da springen dir viele ab, weil sie überlastet sind. Leider, gehört dazu.

Brauchst auch ne enge Zusammenarbeit von Ordnungsamt, Polizei und Stadt, die den Überblick behalten.

In diesem Sinne: Alles fordern ist gut, aber irgendjemand muss es ja auch umsetzen bzw. den Kopf hinhalten @eckhart

Commonsense schrieb:Das ist, mit Verlaub, Quatsch mit Soße.

Nein, das ist das was nötig wäre.
Und es hebt keineswegs meine Meinung über Nationalstolz.
Wenn es eben so sein sollte, dass es dermaßen viele Idioten auf der Welt gibt,
dann sind wir ja "prima gerüstet" für die Herausforderungen der kommenden Jahre:
-Verschwinden der von uns gewohnten Arbeitswelt.
-Weitere Zunahme von Flüchtlingsströmen.
-Klimaprobleme.
(um mich kurz zu fassen)

Ich bin gespannt (da schon alt genug) und noch ne Weile da,
wie wir mit Abschottungspolitik, Ignoranz und lauter kleinen Colonia Dignidads auf dem Land diesen Herausforderungen begegnen wollen.
PS: Der Einzige der davon unbeeindruckt bleiben wird, ist das bereits globalisierte Kapital.

Wie gehabt.

@kofi
Mit klein klein kann man maximal Probleme verschieben.
(wie täglich beobachtbar)