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Kopftuch im Islam - Zwang?

3.088 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 13:27
Zitat von vincentvincent schrieb:Zumindest was die private Ausübung in der Öffentlichkeit angeht. Dass die Problematik um die Berufswahl und die damit einhergehende Beschränkung eine andere ist, ändert daran auch nicht viel.
Stimmt, da muss man sich rechtfertigen, warum auch nicht. Eine Gesellschaft muss sich eben auf Verhaltenskodexe einigen.

Alles andere funktioniert auf Dauer nicht.
Zitat von vincentvincent schrieb:ss die Problematik um die Berufswahl und die damit einhergehende Beschränkung eine andere ist, ändert daran auch nicht viel.
Muss man halt so hinnehmen. DA Menschen sowas ja aus freien Willen entscheiden müssen sie eben akzeptiern das es nachteile hat.
Zitat von vincentvincent schrieb:in Kopftuch kann doch Symbol für alles mögliche sein; selbst - obwohl du es glaube ich verneint hast - für eine progressive Einstellung.
Erläuter das mal. Das würde mich sehr interessieren.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 13:30
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:auch hier dann die Konservertiven
Das stimmt nicht, vor allem nicht in Israel. Und ich kenne das Land nicht nur von zwei Wochen Party in Tel Aviv, sondern hatte da mal einen Alltag.

Wie man das jetzt bewertet ist erstmal egal, aber sowas kann ganz individuelle Bedeutungen für seine Träger*innen haben. Identität z.B.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Rationale Gründe gibt es nicht. Gott/Mann will es eben.
Das sind ja zwei unterschiedliche Dinge schon mal.

Der eine wäre dann ein spiritueller Grund,


der andere Zwang von Vater oder Ehemann.

Letzteres hab ich mit keinem Wort verteidigt.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 13:31
Zitat von vincentvincent schrieb:Doch klar, siehe eben Burka-Diskussion. Die Argumente sind fast deckungsgleich auf das Kopftuch übertragbar. Zumindest was die private Ausübung in der Öffentlichkeit angeht. Dass die Problematik um die Berufswahl und die damit einhergehende Beschränkung eine andere ist, ändert daran auch nicht viel.
Ich habe da höchstens sporadisch mitgelesen. Was ist das Argument?
Zitat von vincentvincent schrieb:Ein Kopftuch kann doch Symbol für alles mögliche sein; selbst - obwohl du es glaube ich verneint hast - für eine progressive Einstellung.
Das verneine ich weiterhin, weil ich auch in diesem "stolze die Identität nach außen tragen" oder Antihaltung zur Mehrheitsgesellschaft vornehmlich reaktionäre Tendenzen sehe.
Zitat von vincentvincent schrieb:Für man andere kann es progressiv sein, von der Burka auf das Kopftuch zu wechseln usw. usf
Oh...das ist tatsächlich ein ein Beispiel für Progressivismus.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 13:50
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:DA Menschen sowas ja aus freien Willen entscheiden müssen sie eben akzeptiern das es nachteile hat.
Ja, das hat die Natur halt so eingerichtet. Muss man halt akzeptieren.. wenn man beispielsweise mit Kopftuch nicht an der Schule lehren darf. Ist dann halt so, was sollte man da hinterfragen, kritisieren oder auch ändern. Verhaltenskodex, isso. Jetzt und für alle Zeiten.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Erläuter das mal. Das würde mich sehr interessieren.
Steht doch da, emanzipatorisch betrachtet, ist ein selbstbestimmtes Tragen des Kopftuchs progressiv ggü. dem durch die Familie aufgezwungenen Kopftuchs.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Was ist das Argument?
Hm, naja. Im Grunde kacke-weil-isso, unterdrückung, islam-ist-doof und ähnliches. Besonders gute Argumente las ich hier wie drüben nicht.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Das verneine ich weiterhin, weil ich auch in diesem "stolze die Identität nach außen tragen" oder Antihaltung zur Mehrheitsgesellschaft vornehmlich reaktionäre Tendenzen sehe.

Oh...das ist tatsächlich ein ein Beispiel für Progressivismus.
Das ist mir auf den ersten Blick viel zu ideologisch getrübt. Ich glaube, ich kann da cesare halt verstehen, obwohl ich jetzt auch nicht so viel gelesen habe..
Eine Antihaltung ggü. einer reaktionären Mehrheitsgesellschaft, was meist ja auch der Fall ist, wird in den meisten Fällen progressiv sein. Nur mit Antihaltung kann man das schlecht begründen. Die durch die AKP ausgelöste islamisierung und Zersetzung des Laizismus, fanden sich nicht wenige AKP-nahe Muslima auf den Unis mit ihren Kopftüchern doch auch total progressiv.

Am Ende kann man das doch sowieso nur anhand der Begründung beurteilen. In einer Sache hast du recht, sich auf einen 1400 Jahre alten Mann und seine zweifelhaften Ansichten zu berufen und darin heute noch irgendwie Fortschritt zu sehen, grenzt im Allgemeinen ans Unmögliche ran.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 13:57
Andererseits, was ist schon progressiv. Ist es progressiv, wenn man Frauen mehr wert zuschreibt als Männern. Nur weil es früher andersrum war und es sich heute angleicht. Wohl eher nicht. Wäre es dann progressiv vorsorglich eine Männerquote zu fordern.. :ask:


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Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 15:02
Zitat von CesareCesare schrieb:Das stimmt nicht, vor allem nicht in Israel. Und ich kenne das Land nicht nur von zwei Wochen Party in Tel Aviv, sondern hatte da mal einen Alltag.
Wir sprechen nicht über Israel, auch nicht über Saudi Arabien, Wie sie es dort handhaben ist ehe ihr Ding .Wir sprechen über die BRD und vielleicht noch Europa
Zitat von CesareCesare schrieb:Das sind ja zwei unterschiedliche Dinge schon mal.

Der eine wäre dann ein spiritueller Grund,
Jein, weil es ja reine Auslegungsache wäre... Explizit spricht niemand davon sich ein Tuch über die Haare zu ziehen.
Zitat von CesareCesare schrieb:er andere Zwang von Vater oder Ehemann.

Letzteres hab ich mit keinem Wort verteidigt.
Ach bist du wenigstens soweit schon gekommen.
Zitat von vincentvincent schrieb:Ja, das hat die Natur halt so eingerichtet. Muss man halt akzeptieren.. wenn man beispielsweise mit Kopftuch nicht an der Schule lehren darf. Ist dann halt so, was sollte man da hinterfragen, kritisieren oder auch ändern. Verhaltenskodex, isso. Jetzt und für alle Zeiten.
Nein, aber das sind die Grenzen der Individualität. Gesellschaft ist Konsens, und nicht jedem alles hinterhertragen.

Die Schule ist so das Problem weil das Kopftuch ein Religiöses Symbol ist. DA wären wir wieder bei der Neutralität des Staates.

Nun man muss sich eben entscheiden ob der Aberglauben es einen nicht Erlaubt das Kopftuch abzulegen. Grundsätzlich hat Gott noch keine Frau deswegen abgestraft..

Und ja man kann es hinterfragen, ich sehe aber keinen Vorteil darin wenn der Staat jetzt wieder Religiöse Symobolik zulässt.
Zitat von vincentvincent schrieb:Steht doch da, emanzipatorisch betrachtet, ist ein selbstbestimmtes Tragen des Kopftuchs progressiv ggü. dem durch die Familie aufgezwungenen Kopftuchs.
LOL,, welch Konsrukt. Mega Emanzipatorisch, wobei das aufgezwungen ja eigentlich schon Ordnungswidrigkeit bis hin zur Straftat zählen kann. Also emanzipation gegen etwas unrechtmäßiges.

Lass ich nicht wirklich gelten.
Zitat von vincentvincent schrieb:Eine Antihaltung ggü. einer reaktionären Mehrheitsgesellschaft, was meist ja auch der Fall ist, wird in den meisten Fällen progressiv sein.
Ein Archaisches Frauenbild soll Progressiv wirken gegen eine Liberale Mehrheitgesellschaft? Auch nicht schlecht.

Vielleicht einigen wir uns mal was wir als Progressiv betrachten? Sind Menschenrechte Progressiv? Sind Steinigungen Progessiv?


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Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 17:49
Zitat von vincentvincent schrieb:Das ist mir auf den ersten Blick viel zu ideologisch getrübt. Ich glaube, ich kann da cesare halt verstehen, obwohl ich jetzt auch nicht so viel gelesen habe..
Eine Antihaltung ggü. einer reaktionären Mehrheitsgesellschaft, was meist ja auch der Fall ist, wird in den meisten Fällen progressiv sein. Nur mit Antihaltung kann man das schlecht begründen. Die durch die AKP ausgelöste islamisierung und Zersetzung des Laizismus, fanden sich nicht wenige AKP-nahe Muslima auf den Unis mit ihren Kopftüchern doch auch total progressiv.

Am Ende kann man das doch sowieso nur anhand der Begründung beurteilen. In einer Sache hast du recht, sich auf einen 1400 Jahre alten Mann und seine zweifelhaften Ansichten zu berufen und darin heute noch irgendwie Fortschritt zu sehen, grenzt im Allgemeinen ans Unmögliche ran.
Wie du selbst feststellst, ist das ja alles ohne konkreten Sachverhalt relativ.
Veränderung ist aus sich heraus nicht progressiv und das Festhalten an Normen und Werten nicht aus sich heraus reaktionär.
Was soll zugunsten von was verändert werden?
Dazu kommt noch, dass eine vorherrschende Ideologie oftmals wohl progressive wie reaktionäre Aspekte in sich vereint.
Eine fundamentale Antihaltung könnte daher auch - wenn wir uns mal an "den Westen" halten - in einer Ablehnung von demokratischen Prinzipien gipfeln.

Das ist also nicht nur undifferenziert sondern im schlimmsten Fall gefährlich.

Bleiben wir bei dem postulierten Kopftuch aus Protest (evtl hast du die Beiträge dazu ja gelesen):

Nun haben wir eine sich durch Abstammung definierende Mehrheitsgesellschaft, die in Folge dessen logischerweise auch Menschen exkludiert...zumindest dahingehend.
Dagegen protestiert man. Ein legitimes Anliegen und in meinen Augen auch progressiv so pauschal betrachtet.

Aber ist das tatsächlich noch progressiv, wenn man dem "Deutschsein" jetzt einfach das "Ausländersein" gegenüberstellt?
In meinen Augen nicht, denn man zementiert hier die vorgegebenen Kategorisierungen, man bewegt sich genau in den vorgegebenen Spielregeln. Keinerlei Emanzipation, nur der Beweis, dass man selbst nicht in der Lage ist, außerhalb des Konstrukts zu denken, das man eigentlich ablehnt.
Und das ist kein "Ausländerproblem" sondern die gesamten postmodernen Strömungen innerhalb der Linken haben es sich in Rassekonstrukten gemütlich gemacht, wo man zwar so ein wenig am den Schrauben zu drehen versucht, aber dann doch im Endeffekt Handlungen und Eigenheiten gewissen Gruppen zuordnet und das dann auch noch schützen möchte und als erhaltenswert deklariert.
Es ist ein wenig so als wolle man der Sklaverei damit begegnen, es auch für schwarze Menschen möglich zu machen, weiße Sklaven zu halten ohne je auf den Gedanken zu kommen, dass die Sklaverei an sich das Problem darstellt.

Und man hat dann noch gar nicht darüber gesprochen, dass man für diese Art Protest dann auch noch ein eher fragwürdiges Symbol bzgl Emanzipation wählt.
Auch nicht über den Zwang oder indirekten oder direkten sozialen Druck der teils mit dem Tragen einhergeht.

Ich könnte mich jetzt auch noch über religiöse Motivation, oder patriotische bis nationalistische, traditionaliatische, auslassen, aber das wird alles nicht besser.
Mir fällt keine Motivation ein, die ich beklatschen würde.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

09.05.2019 um 23:03
Zitat von FiernaFierna schrieb:Aber ist das tatsächlich noch progressiv, wenn man dem "Deutschsein" jetzt einfach das "Ausländersein" gegenüberstellt?
In meinen Augen nicht, denn man zementiert hier die vorgegebenen Kategorisierungen, man bewegt sich genau in den vorgegebenen Spielregeln. Keinerlei Emanzipation, nur der Beweis, dass man selbst nicht in der Lage ist, außerhalb des Konstrukts zu denken, das man eigentlich ablehnt.
Und das ist kein "Ausländerproblem" sondern die gesamten postmodernen Strömungen innerhalb der Linken haben es sich in Rassekonstrukten gemütlich gemacht, wo man zwar so ein wenig am den Schrauben zu drehen versucht, aber dann doch im Endeffekt Handlungen und Eigenheiten gewissen Gruppen zuordnet und das dann auch noch schützen möchte und als erhaltenswert deklariert.
Es ist ein wenig so als wolle man der Sklaverei damit begegnen, es auch für schwarze Menschen möglich zu machen, weiße Sklaven zu halten ohne je auf den Gedanken zu kommen, dass die Sklaverei an sich das Problem darstellt.
Darin besteht halt die Kunst etwa bestimmte gesellschaftliche Phänomene und ihre (möglichen) Ursachen zu analysieren und zu beschreiben ohne dabei selbst in stigmatisierende Kategorisierungen und damit auf diskreditierende Ebenen abzurutschen. Besonders in der Rassismusforschung zum Beispiel ein ganz großes Thema wenn es um Methodiken geht.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Und man hat dann noch gar nicht darüber gesprochen, dass man für diese Art Protest dann auch noch ein eher fragwürdiges Symbol bzgl Emanzipation wählt.
Auch nicht über den Zwang oder indirekten oder direkten sozialen Druck der teils mit dem Tragen einhergeht.

Ich könnte mich jetzt auch noch über religiöse Motivation, oder patriotische bis nationalistische, traditionaliatische, auslassen, aber das wird alles nicht besser.
Mir fällt keine Motivation ein, die ich beklatschen würde.
Angesichts des historisch-religiösen wie auch aktuell kulturell-gesellschaftlichen Hintergrundes in einigen Ländern und Familienkreisen ein sicherlich durchaus fragwürdiges Symbol. Einer (relativ) frei (also gänzlich ohne Zwang oder religiösen/ sozialen Drucks bzw. auch nicht als bloße Form des Protestes aufgrund von Diskriminierungserfahrungen etc. verstehend) getroffenen Entscheidung für das Kopftuchtragen könnte ich in Relation zu den oben genannten Aspekten jedoch durchaus sogar etwas Emanzipatorisches abgewinnen.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

10.05.2019 um 09:05
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein, aber das sind die Grenzen der Individualität. Gesellschaft ist Konsens, und nicht jedem alles hinterhertragen.

Die Schule ist so das Problem weil das Kopftuch ein Religiöses Symbol ist. DA wären wir wieder bei der Neutralität des Staates.

Nun man muss sich eben entscheiden ob der Aberglauben es einen nicht Erlaubt das Kopftuch abzulegen. Grundsätzlich hat Gott noch keine Frau deswegen abgestraft..

Und ja man kann es hinterfragen, ich sehe aber keinen Vorteil darin wenn der Staat jetzt wieder Religiöse Symobolik zulässt.
Den gesellschaftlichen Kontext gibt es nicht. Es gibt eine Vielzahl von sich teils widersprechenden Meinungen.
Die Neutralität des Staates anführen, ist angesichts der Kruzifixe - insbesondere des Söderschen Kreuzzuges - nicht besonders klug. Wir sind also nicht an einem Punkt, wo es um die Frage geht, dass der Staat wieder religiöse Symbolik erlauben würde; er verpflichtet 20 Jahre nach dem Kruzifix-Beschluss sogar wieder, Kreuze anzubringen. Sie hängen ohnehin noch oft genug in Schulen und/oder anderen staatlichen Einrichtungen, nicht nur in Bayern.
Bevor du wieder in Schnappatmung was von der christlichen Prägung erzählst.. ja, dann aber muss man sich entscheiden, ob die Neutralität mehr wiegt oder die Prägung.

Meiner Meinung nach können ruhig alle religiösen Symbole aus öffentlichen Räumen entfernt werden, was dann auch ein Kopftuchverbot beinhaltet.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:LOL,, welch Konsrukt. Mega Emanzipatorisch, wobei das aufgezwungen ja eigentlich schon Ordnungswidrigkeit bis hin zur Straftat zählen kann. Also emanzipation gegen etwas unrechtmäßiges.
Ich hab bisher auch noch nie von einer Emanzipation gegen eine rechtmäßige oder gleichwertige Behandlung gelesen. Wenn du mal ganz scharf nachdenkst wird dir auffallen, dass Emanzipation eigentlich immer das Auflehnen dagegen bedeutet.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ein Archaisches Frauenbild soll Progressiv wirken gegen eine Liberale Mehrheitgesellschaft? Auch nicht schlecht.
Das steht da nirgendwo. Befummel deinen Strohmann also bitte selbst.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

10.05.2019 um 09:31
Zitat von FiernaFierna schrieb:Aber ist das tatsächlich noch progressiv, wenn man dem "Deutschsein" jetzt einfach das "Ausländersein" gegenüberstellt?
Kommt halt drauf an..:
In meinen Augen nicht, denn man zementiert hier die vorgegebenen Kategorisierungen, man bewegt sich genau in den vorgegebenen Spielregeln. Keinerlei Emanzipation, nur der Beweis, dass man selbst nicht in der Lage ist, außerhalb des Konstrukts zu denken, das man eigentlich ablehnt.
In deinen Augen zu einem guten Teil eigentlich schon. Denn, wenn wir mal die Abstammungs-Problematik und die Abgrenzung heranziehen, dient das Kopftuch doch bei zahlreichen Frauen genau dafür.
Sich die Identität, die ihr durch die "fehlerhafte" Abstammung, in gewissen Zügen verweigert wird, selbst zuzusprechen, ohne irgendeine biologisch determinierte Barriere.
Ganz abstrakt steht also eine durch Abstammung definierte Identität einer selbstbestimmten Identität gegenüber. Dieser Aspekt müsste dann doch auch deiner Meinung nach progressiv sein?!

Dass das Kopftuch mit seiner religiösen Symbolik dazu nicht "besonders gut" geeignet ist, sehe ich aber auch so. Da gäbe es bessere Symbole.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Und das ist kein "Ausländerproblem" sondern die gesamten postmodernen Strömungen innerhalb der Linken haben es sich in Rassekonstrukten gemütlich gemacht, wo man zwar so ein wenig am den Schrauben zu drehen versucht, aber dann doch im Endeffekt Handlungen und Eigenheiten gewissen Gruppen zuordnet und das dann auch noch schützen möchte und als erhaltenswert deklariert.
Es ist ein wenig so als wolle man der Sklaverei damit begegnen, es auch für schwarze Menschen möglich zu machen, weiße Sklaven zu halten ohne je auf den Gedanken zu kommen, dass die Sklaverei an sich das Problem darstellt.
Ich bin innerhalb der ganzen Strömungen nicht so bewandert. Aber für mich liest sich das so, als würde man Minderheitenschutz aus den falschen Gründen gewähren. Was immer noch besser ist als aus falschen Gründen den Minderheitenschutz aufzulockern.
Ob man der kopftuchtragenden Fatima dann genauso stereotyp Eigenschaften zuschreibt, ist doch dann zweitrangig.

Für mich gleicht das eher dem Fall, eine sich frei zur Sklaverei bekennende Frau, damit schützen zu wollen, sie in eine andere Sklaverei - nämlich die eigene - zwingen zu wollen. Auch wenn man der tollste, gutmütigste Sklavenhalter wäre, bleibt's halt scheiße.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

10.05.2019 um 12:25
Zitat von vincentvincent schrieb:Den gesellschaftlichen Kontext gibt es nicht. Es gibt eine Vielzahl von sich teils widersprechenden Meinungen.
Doch den Gibt es , nennt sich Gesetz.
Zitat von vincentvincent schrieb:Die Neutralität des Staates anführen, ist angesichts der Kruzifixe - insbesondere des Söderschen Kreuzzuges - nicht besonders klug.
Doch ist es. Weswegen man Söder Kritisieren kann.
Zitat von vincentvincent schrieb:Ich hab bisher auch noch nie von einer Emanzipation gegen eine rechtmäßige oder gleichwertige Behandlung gelesen. Wenn du mal ganz scharf nachdenkst wird dir auffallen, dass Emanzipation eigentlich immer das Auflehnen dagegen bedeutet.
Na du hast Emanzipation und Kopftuch zusammengebracht. Emanzipation gegen den Rechtstaat? Gegen Gleichberechtigung. ? Gegen was denn?
Zitat von vincentvincent schrieb:Das steht da nirgendwo. Befummel deinen Strohmann also bitte selbst.
Deswegen fragte ich ja wogegen man sich Emanzipiert mit dem Kopftuch als "verpflichtente Kopfbedeckung"?


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Kopftuch im Islam - Zwang?

10.05.2019 um 18:29
In Frankfurt ist gestern eine Diskussion über das Kopftuch eskaliert. Diejenigen, die dagegen protestiert haben (linke und Frauen mit Kopftuch), sind mit Vorzeigefeministin Alice Schwarzer aneinander-geraten. Unsere Zukunft wird noch ein Spaß.

https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Rassismusvorwuerfe-gegen-Alice-Schwarzer-nach-Streit-mit-Muslima (Archiv-Version vom 20.01.2020)

(Video im Artikel zu sehen.)


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Kopftuch im Islam - Zwang?

10.05.2019 um 18:33
Das Problem am Kopftuch ist doch das folgende:

Wir müssen einerseits dafür sorgen, dass jeder es tragen darf ohne diskriminiert zu werden, andererseits, dass niemand dazu gezwungen wird, es zu tragen.

Das ist sehr schwierig. Vielen Frauen ist der Zwang nichtmal bewusst, weil sie ihn erst dann spüren, wenn sie das Kopftuch ablegen wollen. Und dann auch erst sanft.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

11.05.2019 um 14:26
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist sehr schwierig. Vielen Frauen ist der Zwang nichtmal bewusst, weil sie ihn erst dann spüren, wenn sie das Kopftuch ablegen wollen. Und dann auch erst sanft.
Tya Dieses Dilemma ist lustigerweise ein Grundproblem des liberalen Verständnisses von Freiheit. Dieses baut nämlich auf der unhaltbaren Grundannahme auf, die Mündigkeit des Individuums wäre bereits gegeben und müsse nicht erst hergestellt werden.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

11.05.2019 um 16:23
Dabei berührt Schwarzer leicht den Arm der Muslima. Daraufhin kommt es zum Streit, die Frau droht mit Anzeige.
https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Rassismusvorwuerfe-gegen-Alice-Schwarzer-nach-Streit-mit-Muslima (Archiv-Version vom 20.01.2020)


Auch wenn ich das Kopftuch durchaus kritisch sehe, vor allem da in Ländern wie Saudi-Arabien und Iran Frauen mit schwerster Bestrafung zu rechnen haben, wenn sie es ablegen, hier hat sich Alice Schwarzer einfach respektlos verhalten.
Wenn jemand nicht angesprochen werden will, dann spreche ich ihn nicht an. Wenn jemand nicht berührt werden will, dann berühre ich ihn nicht - und falls doch, dann entschuldige ich mich danach.
Ich wäre über eine solche Aufdringlichkeit auch sauer.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir müssen einerseits dafür sorgen, dass jeder es tragen darf ohne diskriminiert zu werden, andererseits, dass niemand dazu gezwungen wird, es zu tragen.
Ja, das sehe ich auch so. Idealerweise würde man das Kopftuch auf und ablegen können, ohne Konsequenzen zu befürchten.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

11.05.2019 um 16:37
Zitat von PallasPallas schrieb:Auch wenn ich das Kopftuch durchaus kritisch sehe, vor allem da in Ländern wie Saudi-Arabien und Iran Frauen mit schwerster Bestrafung zu rechnen haben, wenn sie es ablegen, hier hat sich Alice Schwarzer einfach respektlos verhalten.
Etwas, ja, wobei auch hier wieder nur bewußt der Teil genommen wurde der Schwarzer Zeigt. DIe Diskussion ging wohl etwas länger und Wortgewaltiger..
Zitat von PallasPallas schrieb:Wenn jemand nicht angesprochen werden will, dann spreche ich ihn nicht an.
LOL, nein darum ging es nicht, schau nochmal genauer nach bzgl des Vorfalls
Zitat von PallasPallas schrieb:Wenn jemand nicht berührt werden will, dann berühre ich ihn nicht - und falls doch, dann entschuldige ich mich danach.
Ich wäre über eine solche Aufdringlichkeit auch sauer.
Nix für Ungut aber in einer Debatte kann es sein das es auch dann zu "Anfassen" der Textilien kommt. Ich würde das ganze mal nicht überbewerten. Aber es ist natürlich Futter für die Contras.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

11.05.2019 um 16:39
Zitat von PallasPallas schrieb:Ich wäre über eine solche Aufdringlichkeit auch sauer.
Wenn mich Alice berühren würde, wäre ich auch sauer.
Aber brav wie Kopftuchkolleginnen gleich aggressiv werden...ähhh friedlich reagieren.


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Kopftuch im Islam - Zwang?

11.05.2019 um 16:40
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Aber brav wie Kopftuchkolleginnen gleich aggressiv werden...ähhh friedlich reagieren.
Also mit Anzeige drohen?


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Kopftuch im Islam - Zwang?

11.05.2019 um 16:45
Echt? Du kannst Leute Anzeigen weil sie was getan hat? Weil eine deinen Jacke berührt?


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Kopftuch im Islam - Zwang?

11.05.2019 um 16:45
Zitat von PallasPallas schrieb:Also mit Anzeige drohen?
..und mit dem Geschrei. Die Sache mit der Anzeige ist lächerlich, bin mal gespannt ob eine Anzeige wegen Berührung verfolgt wird, auch wenn eine unbeteiligte Person das macht.
Aber gut, wir sind in Deutschland, man weiss ja nicht was die Gerichte entscheiden, vielleicht müssen wir dann so Abstand halten dass wir ja keine berühren.


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