@exeBücher und andere Medien sind ja in deinen Augen nur Propaganda; jedenfalls solange sie nicht deine Meinung wiedergeben.
Also habe ich mal ein wenig gegoogelt um nach Zeitzeugen zu forschen. Und siehe da:
Yüghaper, die alle Verwandten auf dem Marsch verlor, gab als letzte Augenzeugin am 14. Mai 1989 in Paris zu Protokoll, wohin ihre »Umsiedlung« führte:»Man brachte uns nach Scheddede, an eine Höhle. Ihre Öffnung war so groß wie ein Tisch, aber unten hatte sie das Ausmaß von zwei oder drei Zimmern. Man ergriff die Frauen wie Säcke, zündete ihre Rocksäume an und warf sie hinunter. Alles schrie. Als ich dran war, bin ich schnell selbst gesprungen. Ich blutete, kroch zitternd in einen Winkel, verlor das Bewusstsein… Am nächsten Tag kamen Männer in die Höhle, es waren keine Türken mehr, sondern Araber. Sie suchten nach Goldmünzen. Ich bekam mit, wie man einer Frau, die zugab, ihr Geld verschluckt zu haben, den Bauch aufschlitzte. Mich zerrten sie von einer Ecke zur anderen und brüllten: »Ausziehen, ausziehen!« Als ich immer wieder beteuerte, dass ich nichts hätte, nicht einmal zu essen und zu trinken, bekam einer von ihnen Mitleid. Sein Cousin, der ihn mit einem Seil hinuntergelassen hatte, zog mich herauf. Draußen lagen Frauen und Kinder mit aufgeschlitzten Bäuchen.
Aram: So sind wir tagelang völlig nackt gegangen. Es gab niemanden mehr, der befahl, der uns den Weg zeigte. Dann kamen wir an einen Ort, wo es einen Brunnen gab, aus dem ein Mann Wasser schöpfte. Meine Mutter sagte: ›Wir möchten trinken.‹ Der Mann schüttelte den Kopf: ›Das Wasser ist für die Tiere.‹ Meine Muter bat und flehte weiter. Sie sah wie ein Skelett aus, überhaupt kein Fleisch mehr am nackten Körper, nur Haut und Knochen. Wir sahen alle wie Skelette aus. Da zeigte der Mann auf mich: ›Wenn du mir diesen Jungen gibst, lasse ich euch ans Wasser.‹ Sofort willigte meine Mutter ein. Sie hat mich hergegeben, damit alle trinken konnten.« (
Zeit online)
Für weitergehende Forschung empfehle ich dir das bei mir um die Ecke liegende
Institut für Diaspora- und Genozidforschung, in dem 138 weitere Lebensberichte über die Vorfälle aufbewahrt werden.