Polizeigewalt in Deutschland

@xsaibotx
mag sein, es sind Erfahrungen, die mich vorsichtig werden lassen und ich beobachte aufmerksam ;)

kiki1962 schrieb:Erfahrungen

Erzähl doch mal von deinen persönlichen Erfahrungen. Da scheint es ja viele zu geben.

Wie ist das gelaufen, hast du auch Anzeige erstattet?

Psyche halt. Ich bin kein Psychologe und kann das nicht qualitativ darlegen, aber es liegt für mich nahe, dass manche eben "gruppenbezogene Ängste" (oder Vorbehalte) haben.

Vielleicht wissen ja nun, ganz wertfrei, jene die das z.B. bei Polizisten haben nun ungefähr, wie das bei jenen ist, die Personen bei spezifischen äußeren Erscheinungsbildern in Kategorien oder Stereotype einteilen. In dem Fall nicht Uniform / Berufsgruppe, sondern Herkunft/sozialer Stand sowie Kleidung.

Theoretisch dürften die gleichen Personen die bei Polizisten klagen jetzt nicht meckern, dass jemand ggf. zu Unrecht pauschalisiert / diskriminiert wird, wenn auch nur passiv im Geiste einer Person, eingeordnet als potentielle Bedrohung oder schlechter Mensch. Denn so wie nicht jeder Polizist sich ungebührlich verhält, so wird mich auch nicht jeder der erst mal Fremd oder 'asozial' bzw. 'sportlicher' oder 'rau' aussieht mich bedrängen oder mir böses wollen.

Ich denke man kann durchaus in beiden Fällen den Willen zur Differenzierung haben oder aufbauen - sei es nun Herkunft oder Berufsgruppe. Natürlich sind das am Ende nochmal unterschiedliche Dinge, aber ich kann hier in der Einteilung Gemeinsamkeiten finden - nämlich, dass es unter beiden schwarze Schafe gibt und normale Leute.

Ich wurde mal von nem "Südländer" quasi grundlos am Tage in den Rücken getreten. Da Kritiker solche persönlichen Erzählungen gerne als Anekdote o.Ä abtun (nicht, dass ich das beweisen könnte, noch hat das groß was mit dem Thema zutun) belasse ich es dabei, will ja auch nicht allzu themenfremd abschweifen. Ich habe von jemandem dem man einer "Kategorie" zuordnen könnte also Unrecht erfahren. Jetzt kann man geneigt sein, bei ähnlich aussehenden Leuten die jetzt auch nicht normale bis vornehme Kleidung haben, Vorsicht walten zu lassen. Und doch lasse ich mich nicht dazu hinreissen jemanden sofort mit Stempel in eine Schublade zu packen weil nicht jeder so ist.

Man kann jetzt "Südländer" durch "Polizist" ersetzen. Lange Rede kurzer Sinn: Wenn ich jetzt durch einen Polizisten Unrecht erfahren sollte werde ich auch nicht anfangen, an jedem Polizisten in Deutschland, noch am Berufsstand zu zweifeln. Ich darf ferner anmerken, dass ich auch schon in potentielle niedrigschwellige "Konfliktsituationen" mit Schulkumpanen und der Polizei kam. Wo jene den großen Macker markiert hätten können war man stets kulant. Da kann ich nicht groß meckern. Erwachsene, politische Aktivisten und Demogänger werden natürlich anders mit der Polizei zutun haben und andere Erfahrungen sammeln, schon klar, aber ich will damit sagen, ich sehe keine krassen Systemmängel.

Das soll keine akuten Fälle von Überschreitungen und rechtswidrigem Handeln kaschieren, es soll zugleich aber auch darlegen, dass aus meiner persönlichen Sicht manche vielleicht ein wenig "übertreiben", um es grob auszudrücken.

@Bruderchorge
natürlich - sie verliefen im nichts. Mehr Aufwand mit wenig Erfolg. Vielleicht würde es heute unter einem anderen Blick stehen, als Mitte der Neunziger oder Anfang der 2000er.

Nur ein Beispiel aus meinem "Erfahrungsschatz". Wir haben eine Lesung geplant. Zur Eröffnung des örtlichen Demokratiezentrums war die Scheibe stark beschädigt worden. Also entschieden wir uns, Polizei und auch das Ordnungsamt über die Veranstaltung noch mal direkt zu informieren.
Im Ort waren Rechte sehr aktiv. Ein Polizist kam am Vorabend im Zentrum vorbei und sagte neben einigem anderen oberflächlichen: "Na, ich rede mal mit den Jungs, dass sie morgen Abend die Füße still halten."
Mir entgleiste das Gesicht. Wie gesagt, eines von vielen Besipielen ...

kiki1962 schrieb:Im Ort waren Rechte sehr aktiv. Ein Polizist kam am Vorabend im Zentrum vorbei und sagte neben einigem anderen oberflächlichen: "Na, ich rede mal mit den Jungs, dass sie morgen Abend die Füße still halten.

Was hätte er sonst machen können, präventiv einsperren? Das nimmt orwellsche Züge an.

kiki1962 schrieb:Zur Eröffnung des örtlichen Demokratiezentrums war die Scheibe stark beschädigt worden.

Tja, macht das was bei Schäden der demokratischen Linke auch zu tun ist, zahlt die Scheibe und gut ist.

kiki1962 schrieb:Nur ein Beispiel aus meinem "Erfahrungsschatz". Wir haben eine Lesung geplant. Zur Eröffnung des örtlichen Demokratiezentrums war die Scheibe stark beschädigt worden. Also entschieden wir uns, Polizei und auch das Ordnungsamt über die Veranstaltung noch mal direkt zu informieren.
Im Ort waren Rechte sehr aktiv. Ein Polizist kam am Vorabend im Zentrum vorbei und sagte neben einigem anderen oberflächlichen: "Na, ich rede mal mit den Jungs, dass sie morgen Abend die Füße still halten."
Mir entgleiste das Gesicht. Wie gesagt, eines von vielen Besipielen ...

Also wenn solche Beispiele bei dir reichen, um so über Polizisten zu denken wie du es tust, hoffe ich, dass sich andere Menschen nicht so sehr von subjektiven Empfindungen (die bei dem von dir geschilderten Erlebnis ja auch noch komplett belächelt werden müssen) leiten lassen.

Ich mein was soll dann jemand tun der, unschuldig oder nicht, wirklich von Polizeigewalt betroffen ist. Oder wie sollen Frauen die so denken wie du, mit gewissen Männern umgehen, die bei ihnen in Köln am Bahnhof unabsichtlich angekommen sind....

Ja, subjektive, in dem Fall auch noch völlig haarsträubend übertriebene, Empfindungen, sind nicht gute Ratgeber und kennt man eigentlich eher aus einem anderen Eck.

Bei der Polizei sind wohl nicht nur Freunde und Helfer beschäftigt. Allen Anschein nach werden manche dieser schwarzen Schafe aus falscher Loyalität gedeckt. Folgende Fälle als Beispiel:

- Der Feuertod von Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle

- der Tod am Tag der Vernehmung des NSU-Zeugen Florian H.

- rechtsextremes Netzwerk in der Frankfurter Polizei

- diverse Skandale an Berliner Polizeiakademie (Unterwanderung durch Clans usw.).

Wie lange lassen sich die "anständigen Polizisten" das gefallen?

Wo sind eigentlich „die Kritischen“? Wikipedia: Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten

@insideman
nein, sie reichen nicht - es gibt mehr ...
aber es soll genug davon sein - letztlich speisen uns verschiedene Eindrücke und es ist nicht mein Ansinnen zu jüberzeugen.
Differenzierter an Themen zu gehen wäre gut.
Ich schmeise auch nicht alle Polizisten in einen Topf. Es gibt da auch große Unterschiede. Z.B. von einem jungen Polizisten, der sagte: "Ich schäme mich für manche Kolleg*Innen."
Also es gibt nicht "die" Polizisten. Es wäre gut, wenn manches in der Polizei thematisiert würde.

xsaibotx schrieb:Du bist der Diskussion nicht gefolgt und würdest von einen Wort getriggert :) kenn ich bereits :)

Wenn Du es kennen würdest, würdest Du nicht behaupten, es sei ein Wort!

xsaibotx schrieb::) kommt jetzt ne Runde Nazibullen Bashing ?

Es handelt sich um eine komplette Frage von Dir!

@eckhart
Ja ich hätte Bullen Bashing schreiben können, lieber eckhart :)

Das hätte die Sache vieleicht für dich verständlicher gemacht.

Wenn man sich in der Gegenwart von Cops halt nicht sicher fühlt, sie lieber unbewaffnet hätte weil man fürchtet es könnten Rechte drunter sein...... ja dann war es halt das nächste was ich erwartet habe , lieber eckhart :)

eckhart schrieb:Es handelt sich um eine komplette Frage von Dir!

Die nicht an dich gerichtet war, oder hast du auch Angst vor der Polizei?

xsaibotx schrieb:eckhart schrieb:
Es handelt sich um eine komplette Frage von Dir!
Die nicht an dich gerichtet war, oder hast du auch Angst vor der Polizei?

Ich warte immer noch auf: Beitrag von eckhart (Seite 277)
xsaibotx schrieb:
:) kommt jetzt ne Runde Nazibullen Bashing ?

Was verstehst Du darunter?
Wie funktioniert "Nazibullen Bashing"?




Mit

xsaibotx schrieb:eckhart schrieb:
Wie funktioniert "Nazibullen Bashing"?
Ach komm :palm: das weisst du nicht ?

Ich gehe jede Wette ein das du ganz genau weisst was ich meine :)

kann ich nichts anfangen.

xsaibotx schrieb:eckhart schrieb:
Es handelt sich um eine komplette Frage von Dir!
Die nicht an dich gerichtet war, oder hast du auch Angst vor der Polizei?

Trotzdem wirft sie Fragen auf!

eckhart schrieb:Trotzdem wirft sie Fragen auf!

Für dich vieleicht.

Ich meinte: BULLEN BASHING.

xsaibotx schrieb:Ja ich hätte Bullen Bashing schreiben können, lieber eckhart :)

Immer noch nicht gecheckt ?

eckhart schrieb:Wie funktioniert "Nazibullen Bashing"?

Wie so ein Bashing funktioniert, würde ich auch gerne wissen. Ich kann mir darunter nichts vorstellen.
@xsaibotx wohl auch nicht, sonst hätte er ja erklärt, wie sowas funktioniert.

xsaibotx schrieb:Ich meinte: BULLEN BASHING.

Und ich vertraue der internen Revision beispielsweise des Potsdamer Polizeipräsidiums, aber auch jener internen Revisionen in deren Bereichen Polizeireviere liegen, auf denen NSU 2.0 Morddrohungen verfasst wurden oder auch Unterlagen verschwanden, die zur Verhinderung des Terroranschlages des Islamisten Amri hätten dienen können.
Auch hoffe ich immer noch auf die NSU- Aufklärung.

und ich bin auch gespannt was Du zu alldem sagst:
Denn all das ist meine Antwort auf Deine Frage:

xsaibotx schrieb:oder hast du auch Angst vor der Polizei?

eckhart schrieb:Wie funktioniert "Nazibullen Bashing"?

https://www.tagesspiegel.de/berlin/beamter-bei-junge-alternative-polizei-will-ex-funktionaer-der-afd-jugend-loswerden/25306196.html

Ist das hier vielleicht so ein Fall von NaziBullen- Bashing, wenn die Berliner Polizei einen Polizei Beamten loswerden will, weil er eine AfD-Mitgliedschaft hat?

Basht man so Nazibullen @xsaibotx indem man sie loswerden will?

peekaboo schrieb:Basht man so Nazibullen @xsaibotx indem man sie loswerden will?

@xsaibotx
Das war der nächste Fall nach dem ich Dich coolio gefragt hätte.
Die Antwort interessiert mich auch!