Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

@DJS4000:

DJS4000 schrieb:klinische beobachtung. es ist ja nicht so, dass es das erst seit gestern gibt und es noch nie zur verabreichung von entsprechend hohen dosen kam.

Nur dass solche Untersuchungen eher zeigen, ab wann es wie gefährlich wird als dass sie zeigen dass es bis zu einem bewissen Maß "ungefährlich" bleibt.

DJS4000 schrieb:und wenn es danach ginge "wie glaubwürdig sind grenzwerte", würden wir immernoch asbest oder bleihaltige farben benutzen.

Die Frage sollte schon sein:
Sind diese Grenzwerte (aus wirtschaftlichen Gründen) zu hoch angesetzt oder irrt man sich lieber auf der sicheren Seite und legt sie tiefer als die tiefsten bekannten Werte bei denen noch Folgen auftraten?

CU m.o.m.n.

Um Unklarheiten vorzubeugen:

"Nur dass solche Untersuchungen eher zeigen, ab wann es MIT SICHERHEIT wie gefährlich wird"

Nur dass solche Untersuchungen eher zeigen, ab wann es wie gefährlich wird als dass sie zeigen dass es bis zu einem bewissen Maß "ungefährlich" bleibt.


naja. der grenzwert für den durchschnittsbürger ist 1/100 vom dem, was landläufig WAHRSCHEINLICH zu erbgutveränderungen führen KÖNNTE und 1/500 von der dosis, die eine veränderung des organismus überhaupt wahrnehmbar macht. ich denke der sicherheitsbereich ist groß genug.

Die Frage sollte schon sein:
Sind diese Grenzwerte (aus wirtschaftlichen Gründen) zu hoch angesetzt oder irrt man sich lieber auf der sicheren Seite und legt sie tiefer als die tiefsten bekannten Werte bei denen noch Folgen auftraten?


siehe oben, gendefekte bei geringen dosen konnten noch nie stichhaltig und zweifelsfrei auf die einwirkung von kernkraftwerken zurückgeführt werden. dafür ist die grundbelastung durch hintergrundstrahlung schon viel zu hoch, teilweise höher als der grenzwert für zivilisatorische belastung.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass Kinder, die in der Nähe von Kernkraftwerken aufwachsen, besonders gefährdet sind, Krebs oder Leukämie, also Blutkrebs, zu bekommen. Vermutet haben sie das schon länger, aber jetzt haben sie sehr genau geprüft, wie weit die kranken Kinder vom nächsten Kernkraftwerk entfernt aufgewachsen sind.

Herausgekommen ist: Je näher Kinder an einem Kernkraftwerk wohnen, desto größer ist die Gefahr, dass sie Krebs bekommen. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren. Komisch ist: Die radioaktive Strahlung im Kraftwerk soll nicht schuld sein. Angeblich ist die viel zu gering, weil alles gut nach außen abgeschirmt ist. Das haben Messungen gezeigt.
http://www.br-online.de/kinder/fragen-verstehen/klaro/lupe/2007/02057/

außerdem gibt es von den ärzten auch eine analyse, die besagt zwar, dass es eine erhöhte leukemie-erkrankung bei kindern gibt - aber dass sie nicht sicher

Eine Studie auf der Basis des Deutschen Kinderkrebsregisters untersuchte die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken – mit unerklärlichen Ergebnissen.

Auf den ersten Blick wirken die Zahlen einer Studie des Deutschen Kinderkrebsregisters am Klinikum der Mainzer Universität wie ein überzeugender Indizienbeweis: 77 Kinder, die weniger als fünf Kilometer von einem Kernkraftwerk entfernt lebten, erkrankten zwischen 1980 und 2003 in Deutschland an Krebs, davon 37 Kinder an Leukämie. Im statistischen Durchschnitt wären 48 Krebserkrankungen beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten gewesen. Zudem nimmt das Krebsrisiko signifikant zu, je näher die Kinder an einem Atommeiler wohnen. Da drängt sich der Verdacht auf, radioaktive Strahlung aus den Kernreaktoren könnte die Ursache für die häufigeren Krebsfälle sein.

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=58265

zweifelhaft - glaubhaft - wir können es uns aussuchen

Nunja, vielleicht hat man die Reaktoren auch da hin gebaut, wo von Natur aus höhere Krebsraten herrschen.

*Argumente verdreh*

@kiki

ich sach nur Tritium, welches aus den Schornsteinen (ja, sowas haben auch Kernkraftwerke) abgelassen wird und sich in biologischem Gewebe anreichert. Ist aber auch schon lange bekannt. Die direkte Strahlung ist in der Umgebung eines Kernkraftwerk wirklich nicht erhöht, dazu sind die zu gut geschirmt und die Strahlung selber hat eine viel zu geringe Reichweite.

@DJS4000:

Ist halt immer so eine Art Unglückslotterie:

Wenn etwas nur in jedem zehntausensten Fall eintritt dann gibt es 9.999 die vielleicht gar nicht mal wußten, dass sie ein Risiko eingeangen sind, aber der eine, den es getroffen hat, der hat an 100% der möglichen Folgen zu tragen. :-(

CU m.o.m.n.

PS: Da die Ursprungsfrage in diesem Thread lautet "Was haltet ihr von Atomkraftwerken?": Ich denke mal, auch diejenigen die nichts gegen AKWs haben möchten nicht, dass eins in IHRER Nachbarschaft einzieht. ;-S

GilbMLRS,ich bin damals in Aue gewesen,ich war auf den Abraumhalden,ich bin spassmässig nachts durch Aue mit nem Geigerzähler gelaufen,die Werte waren zum Fürchten.Oben auf der Abraumhalde traf ich zwei Typen von der Strahlenschutzabteilung des Umweltamtes,die meinten wenn ich da oben schon ohne Schutzanzug rumlatsche so möge ich wenigstens ein Kampfduschen veranstalten und meine Klamotten entsorgen.
Ein Freund von mir,übrigens Pogoanarchist,arbeitet im Hahn-Meitner Institut,ja Pogoanarchisten haben Zugang zu kerntechnischen Anlagen...Hilfe,holt die GSG9...der läuft ständig mit seinem Dosimeter rum,das schleppte er mal bei einer Demo in Brokdorf rum,der Wert ging von 0,02 Millisivert auf 0,9 Millisivert hoch,ich meine über das Normalniveau hinaus,das entspricht einmal Zähne röntgen in vier Stunden.Offensichtlich sind die Menschen die dort leben,und jene die dort arbeiten tagtäglich solchen Werten ausgesetzt.

@DJS4000
Do wohnst aber nicht in interkontinentaler Flughöhe,auf dem Nanga Parbat oder 10000 über N.N.
Du wohnst auch nicht bei Krümmel oder Stade wo die Blutkrebsrate sechsfach erhöht ist,oder Phillipsburg wo die Quote fünffach so hoch ist.

In den sechzigern und siebzigern haben sie erzählt ohne Kernkraft gehen hier die Lichter aus,sie erzählten der Strom würde sooooooo billig werden,sie verschwiegen die Probleme der Entsorgung und das Anfallen hochgiftigen Drecks bei der Wideraufbereitung,sie verschwiegen Störfälle bei denen erhebliche Mengen radioktiver Isotope freigesetzt wurden

http://de.youtube.com/watch?v=SOqQucrIyl8

zweifelhaft - glaubhaft - wir können es uns aussuchen

hast du den artikel vom ärzteblatt auch bis zum schluss gelesen? speziell den teil, der erklärt, dass es häufungen von leukämie auch und speziell in gebieten OHNE kernkraftwerke gibt? hast du die zahlen mal in relation gesetzt? 16 kernkraftwerke mit 5km "umfeld", in denen es 17 von 5893 leukämiefällen gab. das sind weniger als 3,5%. im umkehrschluss heisst das, dass 96,5% aller leukämiefälle in gebieten auftreten, in denen es keine kernkraftwerke gibt. noch dazu im artikel selbst davon gesprochen wird, dass WENIGER kinder an leukämie erkrankt sind, als im bundesdeutschen durchschnitt erkrankt hätten MÜSSEN. zahlen lügen nicht, egal was das subjektive empfinden sagt.

Wenn etwas nur in jedem zehntausensten Fall eintritt dann gibt es 9.999 die vielleicht gar nicht mal wußten, dass sie ein Risiko eingeangen sind, aber der eine, den es getroffen hat, der hat an 100% der möglichen Folgen zu tragen. :-(

bedauerlich, ja, auch nicht strittig, nein, aber nicht haltbar. die gefahr beim autofahren zu sterben (jaja, abgedroschen) ist sehr viel höher.


Do wohnst aber nicht in interkontinentaler Flughöhe,auf dem Nanga Parbat oder 10000 über N.N.
Du wohnst auch nicht bei Krümmel oder Stade wo die Blutkrebsrate sechsfach erhöht ist,oder Phillipsburg wo die Quote fünffach so hoch ist.


hat mit wohnen nix zu tun, es ging darum dass so ein flug die jahresdosis mal ganz schnell nach oben korrigiert. und die geschichte krümmel liegt nicht am akw selbst, sondern dass da anscheinend reste aus wiederaufbereitungsanlagen in der gegend verteilt wurden. schlampig, ja. unendschuldbar, ja. aber durchaus vermeidbar.

@DJS4000: Wieso nicht haltbar?

Die Zahl 10.000 war jetzt nur mal so gewählt um das Prinzip klar zu machen und sollte keinenfalls das Risiko einer Krebserkrankung durch ein benachbartest AKW oder eines tötlichen Unfalls im Staßenverkehrs darstellen.

CU m.o.m.n.

dsj4000: ja habe ich - natürlich -
deshalb habe ich ja auch die adresse mit eingegeben - trotzdem sollte es nicht bagatelisiert werden u. am anfang steht: Auf den ersten Blick wirken die Zahlen einer Studie des Deutschen Kinderkrebsregisters am Klinikum der Mainzer Universität wie ein überzeugender Indizienbeweis

klar o. unklar - für mich jedenfalls eine kipplige sache

während auf der kinderseite ganz klar steht, dass höhere krankheitsrisiken bestehen -

mir reicht der verdacht u. wie gesagt: der müll ist auch noch da - u. wird nie verschwinden -

Das was du vermeidbar nennst ist schon im Programm mit eingepreist,die Pleite ist Programm,denn das Programm wurde von Menschen mit Fehlern entwickelt

@Warhead

Ich bin ab und zu in Aue, bei der Firma, die da bei den Halden Erdbewegung also Transport und Logistik macht, danke für die Information^^

kiki,
während auf der kinderseite ganz klar steht, dass höhere krankheitsrisiken bestehen -

dennoch erkrankten weniger als im bundesdeutschen durchschnitt. und jetzt?

mir reicht der verdacht u. wie gesagt: der müll ist auch noch da - u. wird nie verschwinden

müsste man eben mehr in der richtung forschen, wie an anderer stelle schon gesagt.

warhead,
Das was du vermeidbar nennst ist schon im Programm mit eingepreist,die Pleite ist Programm,denn das Programm wurde von Menschen mit Fehlern entwickelt


es ist also unvermeidbar, dass kleine kügelchen mit spuren von uran in der nähe von kernkraftwerken rumliegen? ich denke nicht.

menschen machen fehler, ja. aber dann dürfte man keinerlei maschinen mehr bedienen/herstellen/benutzen.

memyselfandi,
Die Zahl 10.000 war jetzt nur mal so gewählt um das Prinzip klar zu machen und sollte keinenfalls das Risiko einer Krebserkrankung durch ein benachbartest AKW oder eines tötlichen Unfalls im Staßenverkehrs darstellen.


ich wollte damit nur ausdrücken, dass gemäß der statistischen unfallwahrscheinlichkeit es nicht unbedingt weise ist so zu schlussfolgern. die wahrscheinlichkeit von nem blitz getroffen zu werden ist auch sehr gering. trotzdem gehe ich vor die tür. verstehst du wie ich das gemeint habe?

ja es ist verständlich - aber es ist nicht beruhigend -

u. ich finde keine gründe für mehr dieser atomkraftwerke - es ist mir zu wage zu sagen: es passiert zu wenig - und wir können uns sicher fühlen -

aber wehe wenn - - -

Naja Kernkraft hat auch nicht wirklich zukunft da die Uranvorräte sich dem Ende nähern und ebenfalls zu Weltmarkpreisen gehandelt werden.

die neueren Kraftwerke sollten aber durchaus noch weiterlaufen bevor die Alternative Braunkohle heißt.

@DJS4000:

DJS4000 schrieb:die wahrscheinlichkeit von nem blitz getroffen zu werden ist auch sehr gering. trotzdem gehe ich vor die tür. verstehst du wie ich das gemeint habe?

Klar, leben bedeutet Risiken eingehen zu müssen - aber eben auch zu versuchen, Risiken soweit wie möglich zu minimieren.

CU m.o.m.n.

PS: Es heißt "MyMYselfAndI", wenn dir das zu schwierig zum schreiben (oder merken :-o ) sein solllte dann vertrau der C+P-Funktion, die C+P-Funktion ist deine Freundin. ;-)

hm es gibt aber doch gegenden in dt wo es niemanden intressiert da die bewohner alle über 60 sind, da ist das mit der unfruchtbarkeit nicht mehr so schlimm, außerdem haben die meist sowieso schon ne emnge strahlung abbekommen

Mal im Ernst. Wir konsumieren doch alle viel zu viel Strom.

Warum sollten wir zu der Minderheit der Menschen gehören, die Strom haben?

Ich habe ja bereits gesagt, dass es ohne Atom und Kohlestrom nicht zur Deckung kommen würde, na und?

Wir sind verpeppelt und können uns ein Leben mit wenig Strom nicht vorstellen, doch es geht. Das beweisen uns zum Beispiel diese Low-Cost-Laptops, die man per Kurbel aufziehen kann. Auch eine PSP ist fast ein vollständiger Computer im Kleinformat, verbraucht jedoch in mehreren Stunden das was ein anderer PC in wenigen Sekunden durchballert. Dazu eine ordentliche Tastatur und man hat eine Büromaschine.

Es ist ja nicht nur beim PC so, auch beim Licht verschwenden wir sehr viel Energie, nur damit wir uns wohl fühlen, daneben auch noch Fernsehen, früher ging es doch auch ohne? Autos gab es früher auch nicht so viele wie heute. Das ist eben alles Luxus und wir merken es noch nichteinmal..
Ehrlich, es gibt Leute für die das Wort "Warmduscher" eine Beleidigung ist.

Ich will es mal harmlos ausdrücken: Wir veraasen Energie wo wir nur können, fühlen uns wohl dabei und sagen als Ausrede "Die Amis sind noch viel schlimmer!"..