Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

al-chidr schrieb am 10.06.2008:Warum?

wer unbedingt atomkerne zertruemmern will, mit allen damit verbundenen unmittelbaren gefahren und langzeitfolgen (sehr laaaaaange) soll das gefaelligst fuer sich alleine, und vor allem hermetisch abgeschlossen machen;)

na gut, dann mal ernsthaft und mit niveau:

ich bitte um vorschlaege fuer das sogenannte _endlagerproblem_.

welche unmittelbaren gefahren :)?
welche langzeitfolgen :)? Atommüll? zT Wiederaufbereitung zT tiefe erdstollen ... die halten ne ewigkeit!

Die Kernkraft ist für die Herstellung von Nuklearwaffen nicht unwichtig und dabei kann man nebenbei auch noch Strom erzeugen. Aber nur um damit Strom zu erzeugen ist das Risiko an sich viel zu hoch. Der Aufwand ist im übrigen enorm. Man muss das Uran erst mal aus den Uranminen fördern, aber da es so nicht zu gebrauchen ist, muss man es noch anreichern und schließlich aufbereiten zu sogenannten Kernbrennstoffen. Dazu gehört schon eine ziemlich aufwändige Industrie und immer mit dem Gefahrenpotenzial der Radiokativen Strahlung und Kontamination verbunden. Auch ein Kernreaktor ist ziemlich aufwändig zu bauen und zu betreiben. Und am Schluss bleibt die Frage wie und wo man den radioaktiven Abfall über die nächsten Jahrmillionen sicher lagern kann. Das ist alles andere als wenig Aufwand und alles andere als eine sichere Sache. Die Energieausbeute ist ebenfalls relativ gering im Vergleich mit dem damit verbundenen Aufwand. Das einzige was passiert, ist im Grunde nichts anderes, als Wasser zu erhitzen um damit eine Dampfturbine und einen Stromgenerator anzutreiben. So viel Aufwand und Risiko, um Wasser zu erhitzen? Ist das wirklich effektiv? Im übrigen geht die meiste Energie in Form von Wärme leider auch noch über den Kühlturm dabei flöhten. Nur ein kleiner Teil davon kommt also als Strom hinten wieder raus.

Ich glaube nicht, dass wir aus Tschernobyl gelernt haben. Ein zweites Tschernobyl können wir uns nicht leisten und das Risiko einzugehen ist eindeutig zu hoch. Moderne Kugelhaufenreaktoren können eine Überhitzung leider auch nicht verhindern. Ist die Masse einmal heiß und kritisch, kann sie auch ein Kugelhaufenreaktor nicht mehr kontrollieren und die Gefahr besteht immer. Im übrigen gehen beim hereindrücken der sog. Regelstäbe von oben, immer auch etliche Graphitkugeln kaputt. Die Technik hat sich leider nicht bewährt. Die Kernfusion bleibt meines Erachtens ein Wunschtraum.

oja... das sehen wir ja...

die einzige endlager möglichkeit wäre nen bergwerk in ner wüste. einfache bergwerke haben das problem mit dem wasser...
und es wird nciht soo viel vom müll wiederverwertet

"Kugelhaufenreaktoren können eine Überhitzung leider auch nicht verhindern. "

Falsch, Kugelhaufenreaktoren sind gegen Überhitzung sicher!

Wieso ein Wusnchtraum?
kernfusion ist schon im gange leider benötigt man (noch) mehr energie als man gewinnt

kernfusion ist etwas komplett anderes...

Die Kernleistungsdichte ist deutlich geringer als bei herkömmlichen Reaktoren (HTR: max. 6 MW/m3, DWR: 100 MW/m3). Dadurch lässt sich ein HTR so konstruieren, dass auch bei einem Ausfall der aktiven Kühlung die passive Kühlung allein ausreicht, um die Temperatur der Brennelemente unter dem Schmelzpunkt zu halten, eine Kernschmelze also unmöglich ist.

Wiki

@25h.nox

Du willst dich auch manchmal als dämlich darstellen oder?

Der thread heißt: "Was haltet ihr von Atomkraftwerken?"

Jetzt sag mir nicht das ein Fusionskraftwerk kein Atomkraftwerk wäre...

Ach ja und was den Atommüll anbetrifft, wer kann schon bei noch so tiefen Stollen eine Garantie für die nächsten paar hunderttausend Jahre geben? McMööp, irgendwie scheinst du dir über die enormen Risiken und Gefahren überhaupt nicht bewusst zu sein. Auch die Wiederaufbereitung von abgebrannten Kernbrennstoffen ist hochgradig gefährlich, weil hierdurch das noch viel gefährlichere Plutonium frei gesetzt wird. Da werden Brennstäbe hinter dicken Glasscheiben mal eben zersägt, nachdem sie erst mal ein paar Jahre in sog. Abklingbecken abkühlen müssen. Und beim Wiedereinsatz von so aufbereitetem Material müssen schon besondere Reaktoren gebaut werden, die nennt man "Brüter". Einer davon steht in Kalkar und ist Gott sei Dank nie in Betrieb gegangen. Die arbeiten nämlich mit Natrium als Kühlmittel und nicht mehr mit Wasser. Und das ist extrem leicht entflammbar. Im übrigen entsteht beim brüten dann wieder neues, hochtoxisches Plutonium, der dadurch entstehende Müll ist Hochradioaktiv, also weitaus gefährlicher noch. Eine solche Technologie ist alleine zur Stromerzeugung unverantwortlich!

@Fabiano

Die wahrscheinlichkeit bei extra angelegten Endlagern kann man wohl als gering bezeichnen ;)

"hochgradig gefährlich, weil hierdurch das noch viel gefährlichere Plutonium frei gesetzt wird."
Man brauch pofessionelle Leute... Sprengstoff stellst du ja auch nicht in der Waschküche her!

@mcmööp ich sagte nciht das es keine atomkraft ist, jediglich das es etwas ganz anderes ist als das was wir heute an atomkraftwerken haben, die wirkungsweise ist grundverschieden, udn auch die abfälle sidn stark unterscheidliche gefährlich

es gehtum kernkraft ... alkso kann man jawohl auch das thema fusionsenergie ansprechen!

ich möchte gern wissen was für gefährlichen abfall es bei der fusionsenergie gibt ;)

Bauernopfer wegen Atomschlamperei

Wolfgang Pomrehn 06.09.2008

In Hannover rollen die ersten Köpfe wegen Asse II und Gorlebener Atomkraftgegner erinnern daran, dass es um ihren Salzstock auch nicht viel besser bestellt ist

Dem Bundesforschungsministerium ist der Betrieb des [extern] Atommüll-Lagers Asse II offensichtlich zu heiß geworden. Nach dem die unhaltbaren Zustände in dem Salzstock in den letzten Wochen immer höhere Wellen geschlagen haben ([local] Supergau der Endlagerfrage), hat sich Ministerin Schavan nun mit ihren Kollegen aus dem Bundes- niedersächsischen Landesumweltministerium darauf geeinigt, den Komplex abzugeben. Künftig wird Asse II in die Zuständigkeit des Bundesumweltministeriums fallen und damit dem Bundesamt für Strahlenschutz unterstehen. Das Bundeskabinett soll in den nächsten Wochen einen entsprechenden Beschluss fassen.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28666/1.html


HTR-Studie des Öko-Institut Freiburg
Der Thorium-Hochtemperaturreaktor in Hamm und die geplanten Hochtemperaturreaktor-Varianten
Bewertung von Bedarf und zugehörigen Einsatzstrategien in der Bundesrepublik Deutschland

Autoren: Günther Frey, Uwe Fritsche, Andreas Herbert, Stephan Kohler
August 1986, Herausgeber: Öko-Institut Freiburg

Diese umfassende, 198seitige Studie ist im Auftrag des Grünen NRW-Landesverbandes durchgeführt worden. Kritik an der HTR-Linie ist heute aktueller und notwendiger denn je geworden, da in der BRD die Parteien CDU und FDP diese Reaktorlinie im Rahmen der von ihnen befürworteten Renaissance der Atomkraft bevorzugen und international die Generation IV-Reaktoren von vielen Staaten massiv gefördert wird. Wer nach wissenschaftlich fundierten Analysen und Gegenargumenten sucht, findet sie hier.

http://www.reaktorpleite.de/Die-HTR-Studie-vom-oeko-Institut-1986.html (Archiv-Version vom 26.12.2008)

Die Wahrscheinlichkeit kann noch so gering sein, das hat man ja auch beim Super-Gau in Tschernobyl erfahren müssen, angeblich kommt sowas 1 x in 10000 Jahren mal vor - aber dieses eine Mal reicht völlig aus um enorme Umweltschäden je nach Windrichtung und Niederschlagsmengen über Generationen hin auf große Flächen, über Staatsgrenzen hinweg, verbunden mit Missbildungen und Erbschäden anzurichten. Von den direkten Auswirkungen erhöhter Radioaktivität mal ganz abgesehen und den enormen Risiken, die bei der Eindämmung eines so entstandenen Schadens bei den direkt betroffenen eintreten.

Was, wenn zB. in einem Endlager, in welchem schon zig Tonnen hochradioaktiver Abfall über Jahre hinweg in Salz lagert, plötzlich irgendwo etwas undicht wird und das Grundwasser verseucht? Wie will man da unten jemals dran kommen um den Schaden zu beseitigen? Wie will man diese zigtausend Tonnen Abfälle über hunderttausende von Jahren auf ihre Dichtigkeit kontrollieren können?

Selbst wenn das Risiko als gering eingestuft wird, der Schaden ist um so höher, wenn er denn eintritt. Und damit ist auch ein geringes Risiko schon zu groß.

Man braucht überall professionelle Leute, aber es sind trotzdem alles nur Menschen. Und es gibt eben keine absolute Sicherheit. Die wäre beim Umgang mit hochradioaktiven Stoffen aber notwendig.

Kernfusionsreaktor

Durch Verwendung geeigneter Materialien, die allerdings zur Zeit erst entwickelt werden, kann erreicht werden, dass die Halbwertszeiten der entstehenden Nuklide überwiegend kurz sind. Entsprechend verringert sich die Problematik der Endlagerung; angestrebt wird, dass der allergrößte Teil des Restmaterials nach Ende der Nutzungsdauer eines Fusionskraftwerks nur für etwa 100 Jahre kontrolliert gelagert werden muss. Reparaturen und Wartungsarbeiten während der Nutzungsdauer des Reaktors müssen aber großenteils ferngesteuert ausgeführt werden. Die Freisetzung von Radionukliden aus der Anlage lässt sich zwar weitgehend reduzieren, kann aber aus physikalischen Gründen niemals vollständig verhindert werden.

Kritiker weisen auf die in weiter Zukunft liegende Verfügbarkeit hin und geben zu bedenken, dass Fragen der Sicherheit und Umweltverträglichkeit erst bei einem voll entwickelten Konzept beantwortbar seien.

DT-Fusionsreaktoren wären demnach eine Verbesserung gegenüber herkömmlichen Kernreaktoren, aber keineswegs frei von Radioaktivitätsproblemen. Eine Verringerung des radioaktiven Inventars um Größenordnungen wäre erst mit anderen, heute noch utopischen Fusionsreaktionen möglich.

Wikipedia: Kernfusionsreaktor

"DT-Fusionsreaktoren wären demnach eine Verbesserung gegenüber herkömmlichen Kernreaktoren, aber keineswegs frei von Radioaktivitätsproblemen. Eine Verringerung des radioaktiven Inventars um Größenordnungen wäre erst mit anderen, heute noch utopischen Fusionsreaktionen möglich."

Radiaktivitätsprobleme aber für max 100 jahre ... und das ist eine überschaubare zeit!

"Kritiker weisen auf die in weiter Zukunft liegende Verfügbarkeit hin und geben zu bedenken, dass Fragen der Sicherheit und Umweltverträglichkeit erst bei einem voll entwickelten Konzept beantwortbar seien."
Ahja... wenn mal n windkraftwerk gebaut wird werd ich selbiges sagen!

Haha, was ist denn bei Windkraftwerken in Fragen der Sicherheit und Umweltverträglichkeit zu beachten???

Ok, in gewisser Weise sollte man dabei auch den Standort berücksichtigen. Es ist mir vor allem im Winter schon öfters aufgefallen, dass Windkraftanlagen an sehr dicht befahrenen Straßen errichtet wurden, die dann größere Mengen an den Flügeln gefrorenes Wasser als Eisbrocken durch die Gegend schleuderten. Das ist schon ein gewisses Gefahrenpotential.

Aber im Vergleich zu den Risiken und Gefahren bei Kernkraftanlagen reden wir hier über gänzlich andere Dimensionen.

http://www.gulli.com/news/atomtechnik-der-reaktor-f-r-2008-11-12/

jetzt wirds krank...

@Fabiano
Immer dieses "zweite Tschernobyl"! Informiere dich darüber! Soweit ich weiss, hatten die damals irgendwelche Tests am Laufen und mussten/wollten deswegen Sicherheitsroutinen ausschalten/nicht befolgen. Im normalen Betrieb wäre so was nie zustande gekommen. Ausserdem kannst du niemals solche osteuropäischen Reaktoren mit den unseren, hiesigen vergleichen. Denkst du, das könnte "mit ein bisschen Pech" auch hier einfach so passieren? Falsch gedacht.