Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

@Gildonus

Katrina hat aber keine Gegenden auf Generationen hinaus verseucht. Und dass New Orleans 'unterging' - das musste nicht sein, das war mehr oder weniger hausgemacht.

Gildonus schrieb:Einen GAU-Fall würde man in 5 KM Entfernung gar nicht bemerken.

Wie kommst du denn auf diese Idee?? Das Ganze ist ja völlig von Wind und Wetter abhängig - und vor allem davon, was genau passiert ist...

nurunalanur schrieb am 07.02.2013:Regierungsstudie: Atomunfall würde Frankreich 430 Milliarden Euro kosten

Da hat die französische Atomindustrie aber Glück gehabt, das sie im Schadensfall nur ca. 84 Mio. Euro davon zahlen muß. Aber wer zahlt dann die fehlenden 429916 Mio. Euro?


Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/099/1609979.pdf

Mal eine kleine Auffrischung was die Endlagerung betrifft.

nano spezial vom 6. März 2013: Wohin mit dem Atommüll?
Die schwierige Suche nach dem Endlager / Atommüllbehälter im Test - Korrosion unter Tage / Endlager-Standorte - Salz oder Ton / Endlager in der Schweiz - Sechs Optionen / Endlager-Desaster Asse / Zeitlose Symbole gesucht - Dauerhafte Warnung
http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=35244 (Archiv-Version vom 15.03.2013)

Wie es aussieht plant die rot-grüne Koalition in Niedersachsen das Endlager Gorleben zu schließen.

Transporte nach Gorleben
Die rot-grüne Koalition lehnt alle Maßnahmen ab, die in Gorleben weitere Fakten oder Sachzwänge schaffen. Sie wird alle Möglichkeiten ausschöpfen, um weitere Einlagerungen in das Zwischenlager Gorleben zu verhindern. In Gesprächen mit Bund, anderen Ländern und Betreibern will sie erreichen, dass die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um den Atommüll an anderen Standorten zwischenzulagern. Es sind Verhandlungen mit den EVU aufzunehmen, um sicherzustellen, dass Castoren aus Großbritannien in ein grenznahes Standortzwischenlager verbracht werden.

Neubeginn Endlagersuche für Atommüll
Die rot-grüne Koalition stellt fest, dass der Salzstock von Gorleben nicht als Endlager für hochradioaktiven Müll geeignet ist und endgültig aufgegeben werden muss. Die Ergebnisse des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses Asse und die Erkenntnisse des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses Gorleben haben die Koalitionspartner in dieser Auffassung bestätigt. Sie sehen die Gefahr, dass bei einem Verbleib Gorlebens im Suchverfahren die Sicherheits-, Ausschluss- und Abwägungskriterien auf Gorleben zugeschnitten werden würden.
http://www.gruene-niedersachsen.de/fileadmin/docs_lv/downloads/Dokumente/koalitonsvereinbarung-rotgruennds.pdf (Archiv-Version vom 02.03.2013)

Hallo @alle !

Ganz schön schlitzohrig, die Koalitionäre !

Man löse das ganze Gorlebenproblem indem man den Standort als ungeeignet erklärt.
Um zu verhindern das die mit der Endlagersuche beauftragten Personen zu einem anderen Ergebnis kommen als die Regierung, betrachte man die vorsorglich als "möglicherweise" parteiisch.

So kann man Probleme lösen, ohne sich die Finger schmutzig zu machen.

Gruß, Gildonus

Nach Fukushima gehört jedem Castordemonstranten gefälligst das Bundesverdienstkreuz verliehen.

@seraphim82
Danke,für das CS-Gas und die Bullenprügel die ich in Wackersdorf geschluckt hab hätte ich gerne ne lebenslange Leibrente,für die Schlacht im Brokdorfer Marschland ein Ehrengrab

Gildonus schrieb:So kann man Probleme lösen, ohne sich die Finger schmutzig zu machen.

In der Asse auch ?

Hallo @alle !


Gerade an der Gorlebenproblematik kann man erkennen wie irrational die deutsche Anti-Atomkraft Bewegung geprägt ist und welche Motive da eine tragende Rolle spielen.

Auch dem verbohrtestem Atomkraftgegner leuchtet die Notwendigkeit eines Endlagers ein. Selbst wenn man alle Atomkraftwerke heute abschalten würde, der Atommüll würde bleiben und müßte endsorgt werden. Man kann den Müll auch nicht wegdemonstrieren oder wegbeten, das geht nicht !

Hiermit stellt sich doch die rethorische Frage Frage wo den die Abneigung gegen den Standort Gorleben herkommt. Die Ursache liegt im Verhalten des damaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht. Der Mann hat, ohne die Bevölkerung zu fragen und ohne Alternativen zu prüfen, entschieden das Endlager soll nach Gorleben.

Proteste gegen Gorleben sind demnach in der Hauptsache Proteste gegen den Staat, auf den jeder anspringt der gegen den Staat ist, und erst in der Nebensache ein Atomprotest. Das Endlager Moorsleben konnte weitgehend protestfrei bis zuletzt betrieben werden und die Moorslebengegner haben nie die Bedeutung der Gorlebengegner erreicht.

Gerade die "Grünen" sind in der Situation nicht zu beneiden.
Jahrzehnte lang haben die von den Demonstranten in Form von Wählerstimmen profitiert und manche Parteikarriere fing mit einer Anti- Castordemo. an. Jetzt müssen die eine Lösung finden bei der das böse, böse Wort Gorleben nicht auftaucht, obwohl es wegen der schon erfolgten Erkundungen und Vorarbeiten erste Wahl wäre.


Gruß,Gildonus

Gildonus schrieb:Das Endlager Moorsleben konnte weitgehend protestfrei bis zuletzt betrieben werden und die Moorslebengegner haben nie die Bedeutung der Gorlebengegner erreicht.

Genau das trifft doch auf die Asse auch zu ?

Oder nicht ?

bit schrieb am 28.02.2013:Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/099/1609979.pdf

Jetzt kann ich endlich auch die wirtschaftlichen Bewegründe zum Ausstieg nachvollziehen, wobei Deutschland wahrscheinlich so oder so haftet.

seraphim82 schrieb:wobei Deutschland wahrscheinlich so oder so haftet.

Weil Atomkraftwerke generell nur deshalb "so günstig" sind, weil immer und überall die Allgemeinheit dafür haftet und die Folgekosten tragen muss.
Das ist bei fast allen "besonders günstigen Technologien" so, also neben Kohle-, Öl-, Gas- oder erneuerbaren Energien
auch bei "besonders günstigen Technologien", die gar nichts mit Energieerzeugung zu tun haben.
Immer, grundsätzlich immer, werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert,
deshalb ist es ja "günstig", fragt sich kaum, für wen !

Der Einzige Unterschied ist die Größe und Dauer dieser Verluste und ob sich die Folgen dessen überhaupt wieder igendwann ungeschehen machen lassen.
Hier sieht es bei der Kernenergie-Nutzung im Vergleich zu allen Technologien mit Abstand am allerschlechtesten aus !

Stromausfall: Temperatur in Fukushima-Ruine steigt:



http://m.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/kuehlsystem-ausgefallen-stromausfall-temperatur-in-fukushima-ruine-steigt_aid_942929.html

Joh is klar, Atomkraft ist sauber! Atomkraft ist auch sauber, aber nur auf den ersten Blick.

Gildonus schrieb am 09.03.2013:Auch dem verbohrtestem Atomkraftgegner leuchtet die Notwendigkeit eines Endlagers ein. Selbst wenn man alle Atomkraftwerke heute abschalten würde, der Atommüll würde bleiben und müßte endsorgt werden. Man kann den Müll auch nicht wegdemonstrieren oder wegbeten, das geht nicht !

Mir wärs recht wenn er da bliebe wo er jetzt ist,überirdisch gelagert,mit Wänden drumrum und nem Dach obendrüber,mit ner grimmigen Wachmannschaft und nem griffigen Notfallplan falls es ruckelt oder gurgelt.Jeder Reaktorstandort,jede Atomfabrik hat ihr eigenes Hinterhoflager mit Abklingbecken,da kann das Zeug bleiben und richtet am wenigsten Schaden an

Hallo @Warhead , hallo @alle !


Ein überirdisches Endlager wäre auch ein Endlager.
Unter Berücksichtigung der Kosten, die man bei der Suche und Ausbau eines unterirdischen Endlagers hat, sowie die Schwierigkeiten, die da auftreten können ( siehe Asse ) ist das eine Überlegung wert.

Statt vier Wände drum herum und ein Dach drüber würde ich alles in Beton eingießen. Das ist nicht so teurer und ein potentieller Dieb müßte mit "schwerem Gerät" anrücken. Vor Jahrzehnten hatte man ein Verfahren entwickelt radioaktiven Müll in Keramik einzubinden. Das ist wasserfest, chemisch beständig und wenn es einer zerbricht, bleibt es Keramik. Man mische das Ganze mit Beton und gieße es an einer geeigneten Stelle in Form.

Vom gespartem Geld sollte auch noch eine Staffel Rottweiler drin sein. Die arbeiten für ihr täglich Chappi und als Nahrungsergänzungsmittel sollte gelegendlich ein Demonstrantenhintern her. ;-)


Gruß,Gildonus

Hier mal eine erschreckende Beispiel-Rechnung, das typische AKW Grafenrheinfeld erzeugt 1.345 Megawatt netto!
Wikipedia: Liste der Kernreaktoren in Deutschland
und liegt damit eher im unteren Bereich derer die noch in Deutschland, im Betrieb sind.


Die Größtmögliche Windkraftanlage die Enercon E-126 erzeugt hingegen nur 7,6 MW!


Um nur die "installierte" Leistung des AKW Grafenrheinfeld zu ersetzen brächte man also mindestens "176" dieser Windkraftriesen, samt Fundament und gerodeter Flächen, sofern sie jedenfalls nicht im Meer stehen.

Davon läuft aber kein einziges seine 7,6 MW dauerhaft, die reale Auslastung bzw. Nennleistung liegt eher bei 18% gibt schließlich auch Tage da ist nur Flaute, Quelle:
http://www.rwe.com/web/cms/mediablob/de/157956/data/157996/2/rwe-supply-trading/presse-news/pressemitteilungen-und-praesentationen/emw-01-07.pdf

also sagen wir mal 20%, das heißt um das AKW von der Leistung her wirklich zu ersetzen bräuchte man nicht 176 sondern das fünffache an Windrädern, "880" Riesenräder von Megatyp Enercon E-126!

Mit 880 Riesenrädern hat man also endlich die Netto-Leistung des AKW, allerdings immer noch nicht für die 24h Grundlast! Es müssten also immer noch riesige bis heute noch nicht mal angedachte Speicherkraftwerke gebaut werden, die zumindest den Öko-Strom für 24h aufnehmen können!

In der Summe, ergibt sich daraus ein riesiger Flächenverbrauch, sowie Wartungskosten die der Umwelt doch eindeutig eher schaden! Speziell für die Windräder an Land, werden ja auch immer riesige Waldflächen gerodet und es gibt bis heute auch keine Lösung gegen den Vogelschlag!

Wozu dieser Wahnsinn, denn irgendwann wohl auch niemand mehr bezahlen kann? :|

Korrektur: das AKW macht 1.275 MW netto, also soviel wie 850 E-126 Räder bei je 20% Auslastung! Man könnte vielleicht auch sagen ein Quadrat von 29 * 29 = 841 Riesen-Windrädern ersetzt ungefähr ein AKW, allerdings ja nach wie vor, ohne die nötigen Speicher für die Grundlast, die müssen von sonst woher einspringen!

Wieso baut man die Teile nicht höher und macht mehr als nur 1 Windrad dran.?.. rauf zum Jetstream damit ;)

Gildonus schrieb:Vor Jahrzehnten hatte man ein Verfahren entwickelt radioaktiven Müll in Keramik einzubinden.

siehe:
Wikipedia: Glaskokille
Flüssiger Atommüll,
der sich ansonsten permanent selbst überhitzen würde und mit Rührwerken ständig daran gehindert werden muss, wird in viele viele kleine Glaskokillen eingeschmolzen.
- Das ist immer noch aktuell !
Glaskokillen werden in Castorbehälter eingebracht um sie transportieren zu können.
- Auch das ist immer noch aktuell !
Am Bestimmungsort müssen die Glaskokillen von (großen) Castorbehältern in (kleine) Polluxbehälter umgelagert werden.
- Das ist noch nie gelungen !
Castorbehälter sind große Transportbehälter, Polluxbehälter sind kleine Endlagerbehälter.
- Es existiert noch kein einziger gefüllter Pollux !
Wikipedia: Castor (Kerntechnik)


Hallo @Gildonus , hallo alle !

Gildonus schrieb:Statt vier Wände drum herum und ein Dach drüber würde ich alles in Beton eingießen.

Damit lässt Du die gesamte Erhitzungsproblematik außer acht !

Gildonus schrieb:Vom gespartem Geld sollte auch noch eine Staffel Rottweiler drin sein. Die arbeiten für ihr täglich Chappi und als Nahrungsergänzungsmittel sollte gelegendlich ein Demonstrantenhintern her. ;-)

Vielleicht besser für Dich angebracht !

Glünggi schrieb:Wieso baut man die Teile nicht höher und macht mehr als nur 1 Windrad dran.?.. rauf zum Jetstream damit ;)

Was für eine geniale Idee, das würde zumindest das Platzproblem lösen! Die Flügel könnten richtig synchronisiert bestimmt auch ineinander laufen, dann wird es nicht ganz so hoch, pro Propeller!

Aber wahrscheinlich stellt das große E-126 heute schon der Stand der Turmtechnik dar, da geht nicht mehr viel! Und wenn unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in verschiedenen Höhen auf den Turm wirken, würde es den Turm bestimmt auch zerreißen!