Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

mitras schrieb:Rezept könnte dann sein, die Reichen zu lieben, damit sie endlich das besitzen, was ihnen ihr ganzer äußerer Reichtum nicht einbringt und damit getreu Jesus und Erich Fromm zu sein, das äußere Jagen um Anerkennung und anderes mehr in ein Inneres Heil-Gefüllt-Ganz- und Miteinander-Sein zu verwandeln.

mitras schrieb:man müsste tatsächlich Gesprächszirkel gründen

Beachtenswert ! Ähnliches schrieb ich schon in mehreren Threads.

Diese Gesprächszirkel gibt es schon !
Die Kirchen !
Doch sie haben ihr Thema vergessen, ziemlich schnell, sofort, nachdem es ihr Religionsstifter ausgesprochen hat:
Die Feindesliebe.
Vergessen.

Persönlich habe ich "den Gesprächszirkel" mit dem vergessenen Thema so schnell wie möglich verlassen (bin aus der katholischen Kirche ausgetreten)

In den Kirchen wird ausschließlich von Nächstenliebe gesprochen. Nächstenliebe ohne Ende. In TV- Diskussionen, in Talkshows, in Ohilosophischen Gesprächsrunden, überall wo Sinnfragen des Lebens berührt werden sollen: Nächstenliebe! Nächstenliebe! Nächstenliebe! (Auch Almy-User haben scheinbar noch nichts anderes gehört)
Das lässt mir keine Ruhe:
Weil ich es satt habe, habe ich Kirchgänger, Prediger und Pfarrer auf Jesu Forderung an uns angesprochen und bin auf Ablehnung und Entrüstung gestossen.
Wenn gerade Holz und Werkzeug zur Hand wäre, könnte man fürchten, für diese Störung der Heuchelei immer noch ans Kreuz geschlagen zu werden.

Solange die Gebote des Mannes am Kreuz missachtet werden und seine Worte andererseits für die Rationalität und die angebliche Demokratie und die Werte des christlichen Abendlandes mißbraucht werden, stehe ich den Erfolgen von Gesprächszirkeln noch skeptisch gegenüber.

Vielleicht sollte man beginnen, die Kirchen umzustülpen ?
Sie wären ideale Lokalitäten für Gesprächszirkel !
Warten wir ab, wie weit die verhärteten Strukturen der Kirchen in ihrer scheinbar grenzenlose Selbstgefälligkeit noch ihrer selbstverschuldeten Vertrauenskrise werden wiederstehen können.
Am unverdächtigsten wäre es, käme der Wandel aus der Kirche selbst.
Der Heimatschutz würde staunen.

Wie wäre es, nur noch über das neue Testament, besonders die bisher flüchtig gestreiften Stellen bei Matthäus, Lukas und Johannes ganz gründlich zu diskutieren ?
Meinetwegen reichte am Anfang auch wiederholtes Predigen.

Die Worte von Jesus haben alle Sprengkraft, die wir brauchen !

@eckhart
Die Kirche halte ich für die Hure Babylon, sie wurde niemals von Jesus rechtmässig in ein Amt erhoben und auch nicht von Petrus, seinem angeblichen Nachfolger einer angeblichen Lehre; Jesus sagtes selbst in anderen Worten, es gibt nichts guts, außer man tuts! Untätige Ethik und Moral ist wie ein Fass mit Wasser, das man lange stehen lässt, es fängt an zu stinken. Echte Ethik und Moral ist wie ein See, der einen Zulauf und einen Ablauf hat, nicht wie ein Fass, das nur von oben gefüllt werden kann und bei einigen sogar ohne Boden ist.

Ich gebe dir ja sehr schon recht, das Paradies wird es durch vieles Reden und die Gesprächskreise nicht geben, da wird höchstens Sand zu Sand geschüttet und neu umgewirbelt. Außerdem, die alten Philosphen, Gnostiker und Mystiker wussten es eh schon, was man nur wiederholen oder anders verpackt ausdrücken kann - bedeutet, für einen Tauben ist das begeisterte oder erschütternde Wort nichts wert, er hört es nicht. Aber wer da dürstet, in Anlehnung an Jesus, der findet sowieso selbst zur Quelle und stillt dort seinen Durst.

Trotzdem ist die Idee nicht ganz schlecht, denn wir befinden uns hier alle im Abwartezustand auf Schlimmeres, auf Börsencrashs, auf noch mehr Assozialität, auf noch mehr Verblendung und Warten ist immer schlimmer als zu handeln.

@mitras
Mit "sie wären ideale Lokalitäten für Gesprächszirkel" meinte ich, dass das einzig brauchbare an der Kirche, die herrlichen Gebäude sind.
Und Gesprächszirkel brauchen manchmal ein Dach über dem Kopf wenns regnet oder schneit.
Ansonsten ist kein Ort auf der Erde der falsche.
Und wenn sich tatsächlich einmal 2 oder 3 oder mehr Leute wirklich im wahrsten Sinne des Wortes in seinem Namen treffen würden, wäre Jesus wirklich sofort unter ihnen.
Zur Not auf der ganzen Welt zugleich.
Wer will, kann das auch alles als Methapher verstehen.
Eine Revolution wäre es allemal.

Wussten Sie,

dass die privaten Haushalte in Deutschland aufgrund der Weltwirtschaftskrise 50 Milliarden Euro verloren haben?
dass Deutschland bei einem Ausfall von nur 15 Prozent der Bank-Bilanzsummen der Staatsbankrott droht?
dass die Renten durch die Krise drastisch sinken werden?
dass sich die Staatsverschuldung in Deutschland seit 1990 verdreifacht hat?
dass die heutigen Staatsschulden bei einer realistischen Tilgungsrate erst in 800 Jahren abbezahlt wären?
dass es in Deutschland seit 1948 schon drei Währungsreformen gegeben hat?
dass der genaue Zeitpunkt der nächsten Währungsreform errechnet werden kann?
dass sich Regierungen durch eine von ihnen »geplante« hohe Inflation ihrer Schulden entledigen können?
dass es seit 1990 weltweit neun Hyperinflationen gab?
dass im Jahr 2009 vier europäische Staaten beinahe bankrottgegangen sind?
dass die Verschuldungen anderer EU-Länder die Ersparnisse der Deutschen reduzieren?
dass derzeit 12 Staaten akut von einem Staatsbankrott bedroht sind?
dass eine neue Immobilien- und Finanzkrise droht, die alles bisher da gewesene in den Schatten stellen wird?

boah kopp verlag

früher waren die Revelutionäre wenigstens noch intelektuell

ja die Welt war ja schon immer im Wandel.

Doch sagt mal ganz ehrlich ihr alle von euren Gefühl her.

1.Glaubt ihr das demnächst sehr viel passieren könnte, wie Staatsbankrott, 3 WK, mehr Kriege, Anarchie usw?

2.Oder glaubt ihr das sich alles wieder nach und nach erholt?

3. Oder das es noch viele Jahre dauern wird bis derartiges passiert?

Es wird sehr schnell gehen, in den nächsten 5 bis 7 Jahren wird das System ausgewechselt, aber es wird nicht zusammen brechen wie gerne geglaubt wird, sondern kontrolliert von den Eliten und Regierungen geändert werden. Damit wird dann die 2. Stufe der Neuen Weltordnung geschaltet (die erste ist schon mit dem Euro und dem Kampf gegen den Terrorismus geschaltet worden). Die Neue Weltordnung wird aber nicht reibungslos klappen, es wird immer wieder Systemkrisen geben, die sich häufen werden und dann werden wir alt sein und nicht mehr weiter erleben, was danach kommt, mit bedeutend weniger Bürger- und Menschenrechten.

@mitras

Das ist leider die traurige Wahrheit die sich ereignen könnte

@mitras
Ein mögliches Szenario, allerdings werden ab Mitte dieses Jahrhunderts die Europäer und ganz besonders die Deutschen zahlenmässig kaum noch eine Rolle in der Welt spielen.
Und das Ziel der neuen Weltordnung wird kaum noch Staaten, dafür aber bis an die Zähne bewaffnete Eigentumsrechtler kennen.
Also @Braveheart17 , so oder so 1. !

@eckhart

Mal sehen

Soeben (16.4.2010 23:20) ist ein Kriminalkommissar (zuständig für Korruption) zu Gast bei Pelzig im BR.

Der Kommissar bezeichnet Deutschland als das korrupteste Land der Erde.
Und belegt es.
Die korrupteste Branche sei die Pharmabranche.
Pelzig macht Witze: Unser neuer Gesundheitsminister könnte bald Betonschuhe bekommen, wenn er aufmuckt.

Erstaunlich, wie offen der Kommissar aussprechen kann,
dass Korruption und Lobbyismus in Deutschland jedes Vorstellungsvermögen der Öffentlichkeit übertreffen.

Was eigentlich jeder wohl schon lange vermutet:
Der Kapitalismus scheint in Deutschland besonders gut zu funktionieren !

Korruption ist nicht an Gesellschaftssysteme gebunden. Mag daran liegen, dass jeder Mensch käuflich ist.

eckhart schrieb:Erstaunlich, wie offen der Kommissar aussprechen kann,
dass Korruption und Lobbyismus in Deutschland jedes Vorstellungsvermögen der Öffentlichkeit übertreffen.

Solange er keine Namen nennt oder Organisationen, kann er äussern was er will. Das Recht hast Du doch auch. Nur er hat seinen Job scheinbar sicherer als so manch anderer.


@Doors

Du sagst es, es ist alles eine Frage des Preises.

Was eigentlich jeder wohl schon lange vermutet:
Der Kapitalismus scheint in Deutschland besonders gut zu funktionieren !
-------------------------------

Korruption ist ein Hauptfeind im Kapitalismus, weil er Marktverfälschend ist.

Und Korruption gibt es leider noch in jedem Land,

Fedaykin schrieb:Korruption ist ein Hauptfeind im Kapitalismus, weil er Marktverfälschend ist.

Ich setze dagegen:
Korruption und Kapitalismus sind ein gemeinsames Paar Schuhe geworden und haben sich zum gemeinsamen Hauptfeind der Marktwirtschaft entwickelt.

Wenn es anders wäre, würde Korruption ernsthaft verfolgt und nicht in der Politik mit Regierungsämtern und im Beratergewerbe mit Bundesverdienstkreuzen belohnt.

Badbrain schrieb:Solange er keine Namen nennt oder Organisationen, kann er äussern was er will. Das Recht hast Du doch auch. Nur er hat seinen Job scheinbar sicherer als so manch anderer.

Recht haben und Recht bekommen oder Recht behalten, sin verschiedene Dinge.

Bei uns werden ja Steuerfahnder auch zum Psychiater gebracht, wenn sie zu erfolgreich sind.
Diese sowjetische Methode könnte bei uns auch auf andere Personengruppen erweitert werden. ;)

Korruption und Kapitalismus sind ein gemeinsames Paar Schuhe geworden und haben sich zum gemeinsamen Hauptfeind der Marktwirtschaft entwickelt.
------------------------------------------------------------------------

?? Du setzt den Begriff Kapitalismus falsch ein.


Der Beruht auf Rechtsicherheit, und wie gesagt Kapitalismus wird nirgendwo angewandt, er ist so gut wie immer mit dem Staat Verwoben, und die Kombination ist halt gefährlich.


----------------------------------------------------
Wenn es anders wäre, würde Korruption ernsthaft verfolgt und nicht in der Politik mit Regierungsämtern und im Beratergewerbe mit Bundesverdienstkreuzen belohnt.
-----------------------------------------------------------------------------

Die Politiker sollen sich selbst verfolgen? Machen sie teilweise , aber es scheint in allen Parteien einen ziemlich deckmantel zu geben.

Korruption ist sowiso nicht immer so eindeutig nachweisbar.Ist ja nciht so als würden da die Aktenkoffer über die Tische wandern.

@eckhart

Ich sage immer: halte Dein Gegenüber nicht für dümmer als Du selbst bist. In diesem Sinne würde ich Dir sagen, er wird schon wissen, was er sagen kann und darf und was er lieber lassen sollte. Soviel traue ich diesem Mann schon zu... :)

Kapitalismus = Rechtsicherheit ? :D

Kapitalismus = Systemisch organisierte Verantwortungslosigkeit !

Fedaykin schrieb:Kapitalismus wird nirgendwo angewandt, er ist so gut wie immer mit dem Staat Verwoben, und die Kombination ist halt gefährlich.

"Ungefährliche Kombination" = Anarchokapitalismus (dafür reicht unser Reptilienhirn :D )

Buchtipp: L.Neil Smith "Der Durchbruch Erster Roman aus dem Gallatin Universum" (Heyne)

Schwierig miteinander zu diskutieren, wenn unterschiedliche Begriffe und scheinbar Vorstellung mit dem Begriffsnamen "Kapitalismus" verknüpft sind, man kann die Diskussion bzw. den Austausch, wenn sie eine sein soll, und nicht nur Monolog, dann nur auf 2 Ebenen konsequent führen, entweder als Auslegen des eigenen Begriffs oder als Ableitung von konkreten Phänomenen, was ja irgendwie auf das gleiche rauskommen kann.

@mitras
Unterschiedliche Definitionen von "Kapitalismus" sind gang und gäbe.
Schon allei dadurch entstehen Tag für Tag unschätzbare Schäden.

Andererseits hätte ich ohne das "Aneinandervorbeireden" nie erfahren, welche Perversionen hinter dem Begriff Anarchokapitalismus stecken.
Und doch hat er offenbar eine (vielleicht stark?) steigende Anhängerzahl.
Das Buch von Friedrich Merz "Mehr Kapitalismus wagen" hatte ich nicht richtig für voll genommen.
Und jetzt staune ich, welch große Anzahl von Politikern (auch Grüne ) offenbar die Nähe dieser Ideologie sucht. Da wächst was im ganz Verborgenen. ...