Deutschland: Wahlergebnisse und politisches Tagesgeschehen

@Pantheratigris

Ich kann deine Situation gut nachvollziehen, habe auch ein paar Freunde am Theater und einer meiner besten Kumpels ist in Berlin an einer Schauspielschule.

Aber was soll denn die Politik deiner Meinung nach machen? Die meisten Künstler, gerade am Theater, sind mehr oder weniger brotlos, das weiß man doch vorher. Sollen die Politiker jetzt einen Künstler-Soli-Zuschlag einführen oder wie?

Die Schauspielschulen werden schon merken, wenn die Sache mit zu hohen Gebühren in die Hose geht. Aber wenn der Markt das hergibt, bitte schön.



(komme mir keiner mit "Muss ja keiner zum Theater gehen")

Finde ich aber durchaus eine berechtigte Aussage. Ich wollte eigentlich Journalist werden, habe aber gemerkt, dass der Arbeitsmarkt beschissen aussieht und mich für was anderes entschieden. Wieso sollte das für dich nicht gelten?

@gop

Nur mal zur Info: Ich bin selbständig

So viel zu Deiner Pauschalisierung.

@chen

Meine Rechnung basierte auf den normalen Studiengebühren, ich brachte es nur nebenbei kurz an mit den Schauspielschulen. Ich arbeite bereits beim Theater, das Studium werde ich vllt irgendwann nach schieben wenn ich es mir leisten kann. Nur muss ein "normaler" Student ohne besondere Ansprüche, der einfach nur was stinknormales studieren möchte, eben um die 6000 Euro im Jahr aufbringen, vllt etwas mehr wenn er einfach mehr als 3 Euro am Tag zum Leben braucht, - und demnächst noch mehr, wenn die Studiengebühren erhöht werden.

gop schrieb:Ja, ich habe FDP gewählt. Für mehr Bürgerrechte, weniger Bürgerrechte und mehr Netto von meinem Brutto!

Für mehr Netto von DEINEM Brutto. Schön egoistisch, an die 2,4 Mio Kinder, die in Deutschland in Armut leben denkst Du nicht, gelle?

Es gibt Menschen, die sind sozial eingestellt, die anderen sind das Gegenteil davon. Den Ausdruck wähle ich hier mal lieber nicht.

Bin übrigens selbständig und gehöre zur eigentlichen Zielgruppe der FDP, dass nur mal zu Deiner Pauschalisierung. Und ich habe vor jedem Hartz4-Empfänger mehr Respekt als vor Menschen mit Deiner Sichtweise.

Leistung, es geht um Leistung.

Nicht einzusehen, warum Studenten nicht auch Studiengebühren bezahlen sollten.
Schließlich profitieren sie ja von ihrem Studium hinterher und die Intention ist sicherlich nicht altruistisch, dass man also nur der Gesellschaft helfen will. Nein, man will später gutes Geld (für sich) verdienen.

Leistung, es geht um Leistung.

Die Gesellschaft ist kein Wohlfahrtsverein. Dieses Anspruchsdenken muss weg.
Es ist nicht Aufgabe der Gesellschaft, jedem individuelle "Gerechtigkeit" zuzuführen. Das würde auch nicht gehen. Fokus der Gesellschaft liegt auf der Mehrheit, unter der ANGEMESSENEN Berücksichtigung von Minderheiten. Aber wie gesagt, angemessen.

GilbMLRS schrieb:Nich alle sind unzufrieden aber Sigrid und Siegfried Schwerverdien in ihrem Reihenhäuschen im Grünen halten sich logischerweise schön zurück.

Das ist übrigens die Wählerschaft der Grünen. Weil diesen Leuten ist im Prinzip alles egal weil sie weit weg vom Schuss sind und deren einzige Angst da drin besteht das vor dem Häuschen eine Autobahn oder Umgehungsstrasse gebaut wird. Nicht das die was gegen Autobahnen haben weil sie da selber mit Riesenbenzinfressern drüber bügeln aber bitte nicht an meinem Häusschen vorbei.
Da kenn ich sogar jemand der einzig und alleine deshalb für die Grünen kandidiert. Ansonsten hat der mit dem Wahlprogramm der Grünen alles andere als gemein.

Nebenbei da hier immer so schön die Studiengebühren zitiert werden.
Komisch das seid der Einführung der Gebühren die Zahl der Studienanfänger gestiegen ist.

@gop

Wer nicht studiert, findet keinen guten Job. Wer keinen Job hat, bezahlt keine Steuern. Wer keine Steuern zahlt, kann später dem Staat praktisch nix einbringen. Mal ganz davon abgesehen, dass es wenige Länder in Europa gibt, die den Jugendlichen so viele Steine in den Weg legen Richtung Zukunft.

@zertifiziert

Na klar, es sind ja auch die Anforderungen der Firmen gestiegen. Dafür gibts immer höhere Arbeitslosigkeit unter den 16-24jährigen denn wer eben kein Studium vorweisen kann, kriegt nix mehr, von dem er leben könnte.

@Pantheratigris

Ok, sorry, hatte dich ein bisschen falsch verstanden. Aber selbst mit den normalen Studiengebühren geht die Rechnung meines Erachtens nach auf.

Ich zahle: 160 € Miete + NK pro Monat, 100 € für Essen, 200 € Studiengebühren im Semester. Macht 3520 € pro Jahr. Mit Gedöns hier und da sind es gut 4500.

Meine Eltern haben seit meiner Geburt Geld in einen extra Fonds angelegt, welches ich jetzt ausbezahlt bekomme.
Bei manchen meiner Kumpels ist das nicht so, die müsssen halt nebenher arbeiten und brauchen dadurch vielleicht auch ein Semester länger, sind aber trotzdem glücklich und zufrieden. Die meisten jedoch bekommen Bafög und damit auch so über die Runden.



Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, nach dem Abitur von Hamburg nach Thüringen zu ziehen, um Studiengebühren zu sparen und deutlich weniger Lebenshaltungskosten zu zahlen. Ich frage mich, wieso das so wenige tun.

Leistung, es geht um Leistung.

Stimmt, sollen die Kinder, die unterhalb der Armutsgrenze leben doch endlich ins Bergwerk gehen...kann ja nicht sein, dass diese Schmarotzer der Gesellschaft uns allen auf der Tasche liegen.

Und dann noch die Friseurinnen in Sachsen, die für 3;06 arbeiten, wie es doors schon anmerkte....sollen sie doch 60 Stunden am Tag arbeiten.

Jetz weiß ich, wer alles diese Partei gewählt hat, selber eins von Leistung labern aber schön verkennen, dass etliche Vollzeit-Arbeiter immernoch staatliche Hilfe beziehen müssen, weil die Löhne zu niedrig sind...Herr lass Hirn vom Himmel regnen.

@chen

chen schrieb:In jungen Jahren 500 Euro pro Semester zu zahlen, um später ein vielfaches dessen zusätzlich verdienen zu können, ist eine sofort lohnende Investition.

Naja, das ist aber auch nur der Anfang der Fahnenstange. Das wird jetzt noch steigen. Nächster Schritt sind denke ich die 2500 Euro. Meine mich erinnern zu können dass das damals im Gespräch war, aber dann hatte es für Geld doch nicht mehr erreicht.

Und die FDP will ja auch nur die Fächer fördern die ökonomisch verwertbar sind. Also Fachidioten heranziehen.

Die Deutschen sehen sich ja gerne als Dichter und Denker. Wie du es als gute Bildungspolitik sehen kannst diese Tradition zerstören zu wollen erschließt sich mir nicht ganz.

Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, nach dem Abitur von Hamburg nach Thüringen zu ziehen, um Studiengebühren zu sparen und deutlich weniger Lebenshaltungskosten zu zahlen. Ich frage mich, wieso das so wenige tun.

Weils im Osten noch wie in der Steinzeit zugeht und hier alle mit Helmen wo Hörner dran sind rumlaufen? So is doch das Bild des Ostens im Westen, was auch immer fein propagiert wird.

@omem

Kinder sind in erster Linie Verantwortung der Eltern, nicht der Gesellschaft.
Wenn man kein Geld hat, um Kindern ein anständiges Leben bieten zu können, soll man sich keine zulegen. So einfach ist das.

Wieso haben denn die ganzen Hartz-Familien so viele Kinder?

Pantheratigris schrieb:Wer nicht studiert, findet keinen guten Job. Wer keinen Job hat, bezahlt keine Steuern. Wer keine Steuern zahlt, kann später dem Staat praktisch nix einbringen.

Hier machst du einen Sprung von "keinen GUTEN Job" zu "keinen Job".

Noch mal: Wer studiert, der tut das für sich. Er will später mehr Geld verdienen.

Aber noch mal zum Sprung von gerade: Mit Abi findet man auch gute Lehren, sogar mit schon mit Realschulabschluss. Sagt ja Niemand, dass man arbeitslos sein muss. Aber es kann auch niemand verlangen, dass die Gesellschaft für SEIN Studium aufkommen muss.

@GilbMLRS
Der Grund für den Umzug wurde dir doch genannt.
Wisch dir den Sabber aus den Mundwinkeln und komm doch mal wieder runter.

chen schrieb:Meine Eltern haben seit meiner Geburt Geld in einen extra Fonds angelegt, welches ich jetzt ausbezahlt bekomme.
Bei manchen meiner Kumpels ist das nicht so, die müsssen halt nebenher arbeiten und brauchen dadurch vielleicht auch ein Semester länger, sind aber trotzdem glücklich und zufrieden. Die meisten jedoch bekommen Bafög und damit auch so über die Runden.

Und ich sage dir: DU wirst mal nie für deine Kinder Fonds anlegen können, das kann heute niemand mehr. Heute weiß man nicht mal, ob man sich jemals ein Kind leisten kann.

Deine Kumpels sind also glücklich und haben je nur einen Job nebenher, ja? Nur einen. Nur einen kleinen Fast-Vollzeit-Job. Weißte wie früher Studium lief? Da hatte man noch nen Sitzplatz im Vorlesungssaal, man konnte Nachmittags noch mal in die Notizen schauen und kam mit dem Lehrstoff mit. Man konnte sich darauf verlassen, mit dem abgeschlossenen Studium dann nen Job zu finden.

Bafög muss in 95% der Fälle zurück gezahlt werden - wenn auch nur irgendwann - und so starten seit Jahren sämtliche Studenten in einen Schuldenberg, um nach dem Studium festzustellen, dass sie A) zu alt sind, denn die Firmen wollen Junge, die alles können und n Auto haben, 10 Jahre Berufserfahrung aber unter 30 oder B) mit dem Studiengang grad noch Straßenkehrer werden können.

Und du merkst wirklich nicht, dass da in dem ganzen Studiensystem was stinkt? @chen

Jetzt schreib ich auch schon Fond ... ja genau ... ich mach mir nen Salat

Doch andersrum. Ach was solls, ich bin erkältet und heute wurde es nicht hell draussen.

@gop

Wieso haben denn die ganzen Hartz-Familien so viele Kinder?

1. Es gibt nich nur H4-"Familien"

2. Vllt waren die Kinder schon da, als die Eltern noch in Lohn und Brot standen? Reichts noch dazu, soweit zu denken?

3. Einige Familien, aber noch lange nicht alle, meinen, dass man ja dann fleißig Kindergeld absahnen könnte aber das is noch lange kein Grund, alle über einen Kamm zu scheren.

@gop

"Es ist nicht Aufgabe der Gesellschaft, jedem individuelle "Gerechtigkeit" zuzuführen."

du bist aber ziemlich weit vom weg abgekommen, wozu zur hölle ist sie den sonst da ?
wachstum? wofür ?
leistung? wofür ?
.
für wohlstand?
ja!

wachstum und leistung sind nur ein werkzeg. in mittel zum zweck. genauso wie jede art der marktwirtschaft. wenn es ein besseres system oder ein ebessere möglichkeit gibt wohlstand zu erzeugen dan sollte - dann muss man diese nutzen.
auch wenn leitung und wachstum auf der strecke bleiben.

wir leben schon in einer traurigen welt aber leute wie du die das auch noch toll finden und gute ansätzte wegen leistungsfixierten irrglauben untergraben, können sich von mir aus tot leisten. MEHR LEISTUNG.

viel spass, aber zieh andere nicht mit in deinen moralischen abgrund.

@klarabella

Keine Angst, ich sabber nich, mich regen nur Leute auf, die meinen, alles wo ALG2 drübersteht über einen Kamm scheren zu müssen, es geht ausnahmsweise mal nich um die FDP...also fahre deine klugen Ratschläge zurück.