Hartz 4 und 400€ Job

@NoSilence
ich erwarte von politik nicht viel - der handlungsspielraum ist doch vorgegeben - solange lobbyisten im bundestag aktiv mitwirken wird es immer ein zugunsten von . . geben

politik am volk vorbei - wird gängig bleiben -

wozu noch wählen - spd = cdu usw.

direkte demokratie wäre eine möglichkeit, die mir sehr zu sagt - ich möchte gefragt werden , möchte gezielt dann eine antwort geben können -

für und wider abwägen - - regional ginge dies hervorragend - und zu ganz spezifischen fragen kann es auch bundesweit sinn machen . . . z.b. mindestlohn .. . usw.

kiki1962 schrieb:wozu noch wählen - spd = cdu usw.

Und genau das ist die falsche Einstellung. Wir legen unser Schicksal lieber den anderen in die Hände und lassen uns steuern, anstatt selbst aktiv zu werden.

Wer geht denn in Deutschland noch auf die Straße demonstrieren, so wie das Beispielsweise in Frankreich der Fall ist?

Da braucht nur der Arbeitgeber zu drohen, im Falle eines Streikes den Job zu kündigen, schon lässt man es bleiben. Und genau das ist die falsche Einstellung. Der Mensch ist ein Gefangener seiner Angst.

Die Caritas hat z.B. in den Arbeitsverträgen als Klausel drin stehen, dass Streiks ausdrücklich verboten sind und dies zu einer Kündigung führen kann. Obwohl es in meinen Augen gegen die Grundrechte der Menschen verstößt.

Obrien schrieb:Trotzdem gibt es großen Bedarf im Dienstleistungsbereich, Verwaltung und im Non-Profit-Sektor(wozu auchBetreuungs-, Pflege- und Gesundheitsberufe zählen).

Hier in Deutschland mag das auf die Gesundheitsberufe zutreffen. Die Luxemburg sieht es anders aus. Da verdient man in einem solchen Beruf bis zu 3500 Euro Netto, Tendenz nach oben.
Äußerst lukrativ, aber auch sehr begehrt. Dort eine Stelle zu bekommen, grenzt schon an Glück. Oder man braucht eben Vitamin B.

@KleinesWesen
Erstmal zur Utopie.
Das hab ich bei Wikipedia gefunden und es trifft den Kern.

Dennoch zeichnet sich eine Utopie im engeren Sinne dadurch aus, dass sie zur Zeit ihrer Entstehung als nicht sofort realisierbar gilt. Diese Unmöglichkeit der schnellen Realisierung gründet sich stets in einem (oder mehreren) der folgenden Gründe:

* Die Utopie ist technisch nicht ausführbar, d. h. es wird erkannt, dass die technischen Möglichkeiten noch lange nicht so weit sind, bzw. es wird behauptet, diese würden auch in ferner Zukunft niemals ausreichend fortgeschritten sein, als dass sie den in der Utopie dargestellten Umständen gerecht werden könnten (siehe George Orwell, 1984 − [wobei es sich hierbei allerdings um eine Anti-Utopie oder Dystopie handelt] und auch Werner von Siemens, Über das naturwissenschaftliche Zeitalter).
* Die Utopie ist aufgrund menschlichen Versagens nicht ausführbar, d. h. sie stellt so hohe Anforderungen an den Menschen, dass der beschriebene Idealzustand nicht erreicht werden kann, oder die dystopische Vorstellung setzt sich nicht durch, weil der Mensch es verhindert (siehe Stephen Hawking).
* Die Verwirklichung ist von einer Mehrheit oder Machtelite nicht gewollt oder wird von der Mehrheit der Bevölkerung als nicht wünschenswert abgelehnt.
* Bei einem (überzeichneten) Gegenbild zur gesellschaftlichen Realität der Gegenwart muss auch erwogen werden, dass eine Realisierung der Utopie vom Autor gar nicht gewollt ist. Der Versuch einer Realisierung wäre dann eine tragische Fehlinterpretation seiner − möglicherweise ironischen − Absicht (siehe z.B. Morus' Utopia).

Auf der gegebenen Möglichkeit einer Realisierung baut dagegen die Konkrete Utopie auf.

Ja, ich vergleiche die heutigen Menschen immer noch mit der Steinzeit. Du schreibst, die Welt ist reich und es reicht für alle. Damit hast du sicher eine wahres Wort gesprochen, aber meinst du, dass du dich deshalb zurücklehnen darfst und dir die gebratenen Tauben in den Mund fliegen lassen kannst? Die Tätigkeit des Menschen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, ist sowas wie ein Naturgesetz. Schau dich um. Jedes Tier macht das. Es ist dem Druck ausgesetzt, weil es fressen muss. Bei uns Menschen gestaltet sich das mittlerweile etwas anders, wir arbeiten um uns Essen kaufen zu können, aber letztendlich ist es das gleiche Prinzip. Ja, ich würde etwas tun, wenn ich für meine Bedürfnisse nicht arbeiten müsste. Das, was ich täte, wäre in den Augen der meisten unnütz, in meinen auch, es würde nur dem Spaß dienen. Ich brauche den Druck. Ich muss merken, wenn ich nichts tue, kriege ich auch nichts. Das ist für mich eine gesunde Einstellung, die ich seit jeher (auch in der sozialistischen DDR) pflege. Vom Schlaraffenland halte ich nichts.

@ErikderRote
es geht nicht ums schlaraffenland

wenn du die wirtschaft anschaust ist es so, dass immer weniger menschen im produzierenden bereich arbeiten - das fängt mit den bauern an - mussten früher ganz viele feldarbeiter ran erledigen das heute maschinen

an fließband steht meist nur noch einer -

die technisierung machte es möglich, dass immer weniger menschen in den verschiedensten gewerken tätig sind

momentan werden weniger autos, technische geräte hergestellt, sie werden gerade nicht gebraucht - marktbereinigung - oder wie nennt man das?

diesen werdegang kann man nicht einfach unter den tisch fallen lassen

bleibt jetzt nicht die frage: was machen wir mit all jenen menschen, die nicht mehr benötigt werden - aber durch ihr dasein bestimmte bedürfnisse befriedigt haben müssen : wohnung, essen, kleidung, medizinische versorgung, bildung, kultur, sport usw.???

Da unterschlägst du aber, dass parallel zu den weniger werdenden Jobs im produzierenden Gewerbe, die Jobs im dienstleistenden Gewerbe zunehmen. Ob das gleichmäßig erfolgt ist eine ganz andere Frage. Das wichtigste ist aber, dass die heutigen Berufsprofile oftmals einen gewissen Bildungsstandard erfordern, den nicht alle erbringen können.

Und bevor es gleich wieder los geht: Damit will ich bei weitem nicht sagen, dass ausschließlich weniger gebildete Menschen zu den Verlierern der momentanen Entwicklung gehören, aber doch ist deren Anteil am höchsten.

kiki1962 schrieb:@ErikderRote
es geht nicht ums schlaraffenland

wenn du die wirtschaft anschaust ist es so, dass immer weniger menschen im produzierenden bereich arbeiten - das fängt mit den bauern an - mussten früher ganz viele feldarbeiter ran erledigen das heute maschinen

an fließband steht meist nur noch einer -

die technisierung machte es möglich, dass immer weniger menschen in den verschiedensten gewerken tätig sind

momentan werden weniger autos, technische geräte hergestellt, sie werden gerade nicht gebraucht - marktbereinigung - oder wie nennt man das?

diesen werdegang kann man nicht einfach unter den tisch fallen lassen

bleibt jetzt nicht die frage: was machen wir mit all jenen menschen, die nicht mehr benötigt werden - aber durch ihr dasein bestimmte bedürfnisse befriedigt haben müssen : wohnung, essen, kleidung, medizinische versorgung, bildung, kultur, sport usw.???

Also ich bin dafür, dass man (oder auch Frau :D ) sich Gedanken macht, wie dennoch ein berufsleben mit Verdienstmöglichkeiten funktionieren kann anstatt nur immer zu sagen, die Welt ist reich, gebt mir gefälligst was ab.

@annabea
der "dienstleistungssektor" bietet zwar eine vielfalt von arbeitsmöglichkeiten auch für jene mit "geringerem" bildungsgrad - stellt aber keine "werte" her - d.h. ausschließlich produktion und der damit verbundene handel macht "geld"

dienstleistungen kann sich nicht jeder leisten - wer geld hat nutzt sie - wer keines hat - wird darauf verzichten müssen . . . .

@ErikderRote

Auch ich möchte keine "Schmarotzer", die den Staat ausnutzen. Aber.... und das ist der springende Punkt in diesen Diskussionen.... Es ist nur ein kleiner geringer Anteil, der wirklichen "Schmarotzer". Trotzdem werden immer wieder Pauschalverurteilungen getroffen.
Bedenke auch, dass die ehemaligen Sozialhilfeempfänger ebenfalls zu den HartzIV-Empfängern gehören. Diese sind erst seit Einführung von HartzIV in der Statistik, können also auch Eindrücke "verwässern"

Ich war während meiner HartzIV Zeit nie alleine und ich denke, dass das auch etwas ist was stärkt, mal abgesehen davon würde ich mich schon als einen starken Menschen bezeichnen.
Viele fühlen sich allein gelassen im Kampf um einen Arbeitsplatz oder mit den zuständigen Behörden.

Die Frage, die sich mir immer aufdrängt: Warum werden nur die Negativ-Beispiele als Diskussionsgrundlage heran gezogen? Würde es nicht viel mehr Sinn machen, positive Beispiele zu bringen?

Da hast du ja Recht Kiki, aber für den Einzelnen ist es doch völlig unerheblich, ob in seinem Sektor eine Wertneuschöpfung stattfindet.Wichtig ist nur, dass auch dieser Sektor an dei Finanzströme angebunden ist. Es geht doch lediglich darum, dass wegfallende Berufe im produzierenden Bereich zumindest teils durch solche im Dienstleistungssektor und in der Forschung ersetzt werden können.

@skeptikerin

skeptikerin schrieb:Die Frage, die sich mir immer aufdrängt: Warum werden nur die Negativ-Beispiele als Diskussionsgrundlage heran gezogen? Würde es nicht viel mehr Sinn machen, positive Beispiele zu bringen?

Ich will die Leute aufrütteln, damit sie anstatt zu jammern und gegen die Großen zu wettern, mal ihre eigenen Möglichkeiten ausloten!

@skeptikerin
welche positiven beispiele? - selbst jene, die arbeiten gehen bekommen keine "positive" resonanz - im gegenteil sie werden gemoppt - werden ausgenutzt und weggeworfen -

es ist wie ein schlechtes karma: der hat es nicht anders verdient - zu tief steckt die negative sicht auf jene, die zusatzhilfe brauchen müssen . . .

wenn ich solche sprüche höre wie: jeder ist seines glückes schmied - oder jeder kann raus aus den verhältnissen -

dann ist doch eindeutig zu spüren, wie realitätsfern jene sind

es gibt keine alternativen zum "aufstieg" oder mit bildung wieder nach oben zu kommen -

erst wenn das so aktzeptiert wird - wenn das wahrgenommen wird - erst dann ist das bewusstsein da, dass das system der verursacher ist - mit allen darin beteiligten "kräften" - politik und wirtschaft

@kiki1962

kiki1962 schrieb:welche positiven beispiele? - selbst jene, die arbeiten gehen bekommen keine "positive" resonanz - im gegenteil sie werden gemoppt - werden ausgenutzt und weggeworfen -

es ist wie ein schlechtes karma: der hat es nicht anders verdient - zu tief steckt die negative sicht auf jene, die zusatzhilfe brauchen müssen . . .

wenn ich solche sprüche höre wie: jeder ist seines glückes schmied - oder jeder kann raus aus den verhältnissen -

dann ist doch eindeutig zu spüren, wie realitätsfern jene sind

es gibt keine alternativen zum "aufstieg" oder mit bildung wieder nach oben zu kommen -

erst wenn das so aktzeptiert wird - wenn das wahrgenommen wird - erst dann ist das bewusstsein da, dass das system der verursacher ist - mit allen darin beteiligten "kräften" - politik und wirtschaft

Bitte ändere doch mal deine negative Einstellung! Allein damit lässt sich viel bewegen.

@ErikderRote
das ist nicht negativ - sondern realistisch - -

@kiki1962

Wow, das klingt schon echt verbittert. Aber ist ok, vieleicht hast du wirklich solche Erfahrungen gemacht. Trotzdem verallgemeinerst du mir etwas zu stark.

kiki1962 schrieb:welche positiven beispiele? - selbst jene, die arbeiten gehen bekommen keine "positive" resonanz - im gegenteil sie werden gemoppt - werden ausgenutzt und weggeworfen

Das klingt, als könnte es prinzipiell niemanden geben, der mit seinem Job glücklich wäre.
Ich kann dir ganz im Gegenteil sagen, dass dies bei vielen sogar der Fall ist. Doch doch, es soll wirklich Menschen geben, die Spaß an ihrem Beruf haben ;)
Aber halt moment, das passt ja nicht ins Bild des bösen bösen Systems!

@kiki1962

kiki1962 schrieb:@ErikderRote
das ist nicht negativ - sondern realistisch - -

Du wirst es nicht glauben, aber ich halte meine Einstellung zu dem Thema für positiv, da nach vorn gerichtet und mir kommt deine sooo negativ vor.
Die meisten, die wegen Hartz4 jammern haben überhaupt keine Ahnung, welche Möglichkeiten sie haben. Das Problem ist, sie versuchen gar nicht, ihre Möglichkeiten kennenzulernen. Anstatt bei Allmy über die böse Welt zu schimpfen, könnten sie sich im Internet informieren.

@ErikderRote

Da gibt es einen dann einen Unterschied zwischen uns: Ich versuche Menschen durch Motivation zu bewegen und durch Mitteilung meiner eigenen "Geschichte". Wenn sie es denn wollen.
Wenn nicht, ist es eh vergebliche Mühe... egal ob positiv oder negativ. Und jammern kann ich gar nicht leiden.

skeptikerin schrieb:Da gibt es einen dann einen Unterschied zwischen uns: Ich versuche Menschen durch Motivation zu bewegen und durch Mitteilung meiner eigenen "Geschichte". Wenn sie es denn wollen.
Wenn nicht, ist es eh vergebliche Mühe... egal ob positiv oder negativ. Und jammern kann ich gar nicht leiden.

Wo ist da der Unterschied zwischen uns? Meine Geschichte (erfolgreich) hab ich gestern beschrieben und mein Aufrütteln ist eben ein bisschen härter (Arschtritt). Bin ja auch ein Kerl.

Mit Härte Menschen entgegen zu treten, die schon ein wenig am Boden sind, halte ich nur in den seltensten Fällen für gut.

@ErikderRote

Aber da sind die Menschen wohl recht unterschiedlich.