Griechenland unter Kontrolle der EU?
04.05.2010 um 14:33Anzeige
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1150523/
Hamburger Wirtschaftsprofessor: Griechenland ist nicht das einzige Land in Schwierigkeitenin diesem beitrag finde ich deine worte wieder -
Wilhelm Nölling im Gespräch mit Anne Raith
Der Wirtschaftswissenschaftler Wilhelm Nölling hat für den Fall, dass Deutschland Griechenland finanziell massiv hilft, Verfassungsklage angedroht. Griechenland müsse vielmehr aus der Währungsunion ausscheiden, um seine Freiheit im Außenverkehr über Wechselkurse und Abwertungen wiederzuerlangen, forderte das ehemalige Mitglied des Zentralbankrats der Deutschen Bundesbank.
Wenn die internationale Finanzwelt über den Internationalen Währungsfonds helfen muss, damit die Fehlkonstruktion nicht dazu führt, dass man Griechenland überhaupt nicht helfen kann, dann kann man nur sagen: Bitte, das muss dann geschehen. Man muss einfach sehen, dass Griechenland beispielsweise nicht das einzige Land ist, das hier Schwierigkeiten auf Dauer machen wird. Es hat nicht in die Währungsunion hineingehört und es gehört auch heute nicht hinein. Es gehört auch heute nicht unter die starken Wettbewerbsbedingungen einer Währungsunion. Das Land hat sich unfähig erwiesen, diesen Bedingungen zu entsprechen, und da gibt es auch noch andere Kandidaten. Das heißt, das Problem, über das wir sprechen, ist nicht nur das Problem Griechenlands, sondern der Währungsunion insgesamt.... finde diese aussage hart - wenn griechenland "nur" mitglied der eu wäre, dann sollte man sich auch gedanken machen, wie man diesem land auf die füße hilft . .
Flossbach: Einen Eindruck, der im Prinzip mein von vornherein schon relativ skeptisches Bild noch verstärkt hat. Sowohl seitens der Unternehmen, mit denen ich gesprochen habe, der Handelskammern, aber auch Professoren, VWL-Professoren und Unternehmern, ist mir eigentlich ein Bild bestätigt worden, das wenig Aussicht auf Erfolg bietet, und am beeindruckendsten waren die Gespräche eigentlich mit den Banken. Hier wurde noch mal gezielt im Vorfeld der Rettung - ich war interessanterweise genau an dem Freitag in Athen, als die Regierung ihr Hilfsgesuch einreichte -, indem die Banken zuvor gezielt griechische Staatsanleihen gekauft haben, um auf eine Rettung durch die EU und den IWF zu spekulieren. Das sind also auch genau diejenigen, denen wir jetzt mit dem Rettungspaket helfen. Das sind Banken, die zum Teil Milliardärsfamilien gehören wie Herrn Lazis, der 40 Prozent an der EFG-Eurobank hält, und der alleine erhält praktisch ein Geschenk von 1,5 Milliarden Euro durch die Rettung der EU und des IWF.das fettgedruckte spricht doch bände . . .