Militärische Intervention in Libyen!

In der ganzen Welt ist jeder Politiker sehr für Revolution, für Vernunft und Niederlegung der Waffen - nur beim Feind, ja nicht bei sich selbst.
Hermann Hesse

Wir sollten uns imho eher gedanken machen, wie wir die bevölkerungsexplosion und die daraus resultierende nahrungsmittelknappheit in den griff bekommen.

Wir sollten verhütungsmittel anstatt waffen und militär schicken.


1960
Ägypten 27,8 Mio
Äthiopien 22,5 Mio
Sudan: 11,7 Mio
Uganda: 6,8 Mio
Kenia: 8,1 Mio
Gesamt 1960 : 76,9 Mio

2009
Ägypten 83 Mio
Äthiopien 83 Mio
Sudan 42,3 Mio
Uganda 32,7 Mio
Kenia 39,8 Mio
Gesamt 2009 : 280,8 Mio

Prognose 2050
Ägypten 130 Mio
Äthiopien 160 Mio
Sudan 80 Mio
Uganda 65 Mio
Kenia 80 Mio
Gesamt 2050 : 515 Mio

http://www.google.com/publicdata?ds=wb-wdi&met=sp_pop_totl&idim=country%3Cimg%20src=

Innerhalb von 90 Jahren wird sich also die bevölkerung in der nil-region etwa verachtfacht haben. Schon in den letzten 50 Jahren hat sie sich annähernd vervierfacht.
Äthiopien, kenia und uganda sind außerdem ein hot spot des klimawandels mit augeprägten dürren seit einigen jahren.

Gadaffi ist seit jahrzehnten an der macht in libyen. Und alle haben ihn unterstützt, wieso eigentlich ?

Das eigentliche problem ist glaube ich nicht gadaffi, und die lösung daher auch nicht eine militärische intervention in libyen.

edit: Gaddafi


"Frau Merkel, haben sie denn Beweise, dass Gaddafi bis unter die Zähne bewaffnet ist?" Merkel: "Natürlich, ich hab' ja noch die Quittungen!"

@fish
Die Libysche Armee nutzt keine Deutschen Waffen...

@Tyon:
Gratulatiion zum originellsten Joke des Tages!

Sorry für den 3fach Post, aber es gab scheinbar zwischenzeitlich Serverprobleme.
Der jungen Dame aus Gaddafis Leibwache steht ihre HK aber auch prächtig!

@Koriander

Begriffe wie NWO sind mir ein wenig arg starr, obwohl ich nichts ausschließen mag ... für mich steht erst einmal (nach Jahren von Irren und Wirren) nur fest, dass mächtige Netzwerke agieren, um die Menschen global zur Liebe zu ihrem Gott (nein ich meine das nicht wörtlich, sie beten keine satanischen Mammonstatuen an, wie das manche Verschwörungsgläubige annehmen) schnöden Mammon zu trimmen, an erster Stelle über TV und Internet (das zwar weniger leicht gefiltert, aber ebenso leicht manipuliert werden kann), Bildungsrhetorik (Karriere ist alles), Genderdebatten (Die Frau muss auch im hintersten Winkel von Saharaafrika ein Teil des kapitalistischen Wirtschaftskreislauf werden) usw

Auf den Punkt gebracht:

1. Ghaddafi hat die Ölindustrie verstaatlicht ... das ist allein schon ein Grund, um DIE Gelegenheit der Aufstände in Nordafrika zu nutzen. Zwar hat er zuletzt Europa zuverlässig beliefert, aber er bleibt immer ein wenig unberechenbar und mit modernem Know How der Ölrieesen ließe sich auch noch mehr von dem libyschen Öl, das von hervorragender Qualität sein soll, herauspunpten.

Abgesehen davon, dass er sich politisch wie finanziell für die afrikanische Einheit (wobei sein Einheitsverständnis häufig auch die Unterstützung von zweifelhaften "Revolutionären" beinhaltet; insofern ist eine Ironie der Geschichte, dass er jetzt selbst von zweifelhaften "Revolutionären" in die Enge getrieben wird) und die Stimme Afrikas in der UNO einsetzt ... das schmeckt den Machthabern der Welt einschließlich Russland und China auch nicht besonders, auch wenn Ghaddafi keine Bäume ausreißen kann.

2. Die Aufstände in Tunesien und Ägypten waren denke ich nicht von oben geplant, denn die beiden Potentaten waren zuverlässige Partner der westlichen Welt, sprich der USA bzw. besser gesagt dem geheimdienstgestützten industriell- militärischen Komplex, der als Schattenstaat im Staatenverbund der USA agiert ;).

Allerdings kann es nicht sein, dass es einfach Volkserhebungen gibt, ohne dass die Netzwerke was zu sagen haben ... am Ende kommt noch eine unberechenbare "islamistische" Regierung an die Macht! Weil das nicht geht, müssen die längst in den Schubladen der Strategen vorbereiteten Optionen für den Fall "was wäre wenn" abgewägt werden ... besser Mubarak geht im Rahmen eines "behutsamen" Wechsels: Vermutlich wird es in Zukunft etwas demokratischere Strukturen geben, das Militär wird aber im Hintergrund weiterhin die Fäden ziehen, Der Raubtierkapitalismus wird vlt jetzt verarmte, gebildete Mittelschichten ein wenig mehr am Reichtum beteiligen, die arme und wenig gebildete Bevölkerung (ein erheblicher Anteil in Ägypten) bleibt natürlich da wo sie ist; Israel bleibt unangetastet; Der Suez- Kanal wird nicht als Druckmittel eingesetzt.

Unter diesen Voraussetzungen ist den Netzwerken jede "gemäßigte Regierung" recht, die idealerweise im und vom Westen gelernt hat, sei sie islamisch- kapitalistisch oder national- kapitalistisch orientiert, Hauptsache sie ist kapitalistisch und ein guter Geschäftspartner ...

Trotzdem: Die Rolle des Westen ist nicht sehr durchsichtig. Icn persönlich glaube, dass der Westen eher reagiert als agiert.

D.h. die Aufstände, die ihm ungeheuer sind, sollen in Richtung "Bewahrung der Ordnung unter Aufrechterhaltung der Militärherrschaft + leise demokratische Reformen gelenkt werden.

Die Aufstände, die ihm in den Kram passen, werden durch Agentenwerk (Briten sind in Libyen schon aufgeflogen ...) und Medienpropaganda forciert.


Vlt steckt auch mehr dahinter. Ein Inder meinte, vlt wird mit den kleinen Fischen versucht, Unruhen in den beiden Gigafischen China und Indien zu provozieren, wobei man das große Ziel mit kurzfristigeren strategischen Zielen (der ölreiche, islamisch geprägte Gürtel an der Südflanke Europas) verbinden kann.

Klingt absurd, aber wer weiß, wer weiß ...

Ich weiß, dass ich nichts weiß, aber ich weiß leider nicht, WAS ich nicht weiß ;)

@passat

passat schrieb:Gratulatiion zum originellsten Joke des Tages!

Dein Beweis sind die weiblichen "jungfräulichen" "Bodyguards" Gaddafis? Wie wäre es mit der Armee?

wirkliche Relevantes Militärgerät ist meist UDSSR herkunft CHina etc.

westliche Waffen sind eher die Ausnahme, ( Milan wurde von Frankreich geliefert)


http://www.globaldefence.net/streitkraefte-der-welt/waffensysteme-weapon-systems/169-afrika-libyen-libya.html?start=1 (Archiv-Version vom 26.12.2010)

@Fedaykin

Hat ja auch niemand gesagt, dass es schwierig werden könnte in Libyen eine Militärische Aktion zu starten, aber keine Ahnung warum sich der westen immer noch zurückhält!

understatement schrieb:keine Ahnung warum sich der westen immer noch zurückhält

Wegen Libyen will man keinen Krach mit der Arabischen Union. Der Irak war leichter, praktisch alle arabischen Staaten wollten Saddam entmachtet sehen und der Iran war auch nicht unglücklich (Dank der USA plus Willigen haben die Schiiten jetzt ja eine demokratisch-demographische Mehrheit und sitzen am Öl).

@voidol

Damit du mal wieder auf dem neuestem stand bist:

Die ´´arabischen Staaten´´ wollen dass die NATO eine Flugverbotszone errichtet.

@understatement

Danke! Das wusste ich noch nicht. Hab's jetzt nachgeholt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749918,00.html (Archiv-Version vom 12.03.2011)

@voidol

Das ist ja der Grund warum es mich so stutzig macht.

frankreich,England,die Arabischen Emirate, also die meisten befürworten einen Angriff aber niemand traut sich loszulegen???

@understatement

Man achtet eben die freiheitlichen Rechte der Libyschen Nation und möchte kein Blutvergiessen.

@understatement

Das ist mir auch schleierhaft, warum nicht längst gehandelt wird. Heute morgen sah es so aus, als würde Gaddhafi den Aufstand in absehbarer Zeit niederschlagen können, wenn nicht bald Hilfe für die Widerstandskämpfer kommt.
Selbstverständlich ist die Einrichtung einer Flugverbotszone bereits eine militärische Intervention und es müssen Luftangriffe geflogen werden, um eine solche Zone einzurichten, aber es kann doch nicht im Interesse der westlichen Nationen liegen, daß Gaddhafi an der Macht bleibt...

@Puschelhasi

Das stimmt leider nicht so wie du es ausgedrückt hast, den Blut vergossen wird jetzt gerade auch und freitheitliche Rechte gibt es in Lybien schon seit 30 Jahren nicht mehr.

@Commonsense

Und so große Zustimmung für eine militärische Intervention hatte der Westen noch nie seitens der arabischen emirate gehabt, aber naja

Das hat die Kritiker der Irak und Afghanistan-Einsätze ja auch nicht gestört.

Also ich finde wir sollten erstaml ne klare Aussage kriegen, ob wir hinterher nicht auch wieder Schuld sind an allem Übel.

@understatement

@Tyon

Tyon schrieb:Die Libysche Armee nutzt keine Deutschen Waffen...

Deutschland war an 3.stelle der waffenlieferungen in bezug auf waffenlieferungen aus der EU. Und hier sind offensichtlich nur die direkten waffenlieferungen angeführt. Wäre ja z.b. interessant wo malta die gesamten waffen produziert:



An erster Stelle bei den Waffenexporteuren stand Italien, gefolgt von Malta. Deutschland stand bei den Lieferungen an dritter Stelle in der EU. Allein Italien erteilte Exportlizenzen im Wert von 112 Millionen Euro, der allergrößte Teil davon für den Verkauf von Flugzeugen und Hubschraubern an Libyen. Überraschend ist, dass auf dem zweiten Platz der Liste die kleine Mittelmeerinsel Malta auftaucht. Sie vergab Lizenzen über 80 Millionen Euro, vor allem für kleinkalibrige Waffen wie Pistolen und automatische Handfeuerwaffen.

Deutschland steht auf Platz drei mit Lizenzen über 53 Millionen Euro, der größte Teil für elektronische Geräte, zum Beispiel um Mobiltelefonnetze, Internet und GPS lahmzulegen. Auf dem vierten Platz des "unbequemen Rankings" folgt Frankreich mit 30,5 Millionen Euro vor Großbritannien (25,5 Millionen) und Belgien (22 Millionen).


http://www.tageblatt.lu/nachrichten/dossier/naher_osten/story/13000444

@Commonsense

Das Gaddafi an der Macht bleibt, wäre für den Westen keine Katastrophe. Da weiss man wenigstens was man hat.Wie es ohne ihn weitergeht ist nicht abzusehen, und manchmal kann man mit dem kleineren Übel besser leben...