Bürgerkrieg in Syrien

die imperialistischen Mächte haben den nahen Osten falsch eingeschätzt. Die Leute wachen langsam auf und wissen das man sie gegeneinander ausspielt wie schon immer

@bafrali55
amen. das teile und herrsche prinzip wird bald nicht mehr funktionieren.
dank dem internet.

genauso ist es, wir stehen an einem Punkt wo es wahrscheinlich eine große Revolution geben wird und sich die Machtverhältnisse dramatisch verändern werden. Wir können nur nicht einschätzen wie lange es dauern wird

@robert-capa

robert-capa schrieb:lol, den arabern geht es doch nur darum das fell des bären zu verteilen und den einfluß des irans zurückzudrängen. den arabischen herrschern sind die syrer genauso egal wie den chinesichen, russischen oder westliche führern. naja das ist ja nichts neues und ich find das jetzt auch nicht besonders schlimm.

Ich schon.

@bafrali55

bafrali55 schrieb:genauso ist es, wir stehen an einem Punkt wo es wahrscheinlich eine große Revolution geben wird und sich die Machtverhältnisse dramatisch verändern werden. Wir können nur nicht einschätzen wie lange es dauern wird

Es gab schon grosse Revolutionen (arab. Frühling) und die Machtverhältnisse sind sich am ändern.
Syrien hat das Pech ein Schmelztiegel der versch. Interessen zu sein,
deshalb ist anfängliche Konfrontation von Demos und Machtaber jetzt so ausgeartet. Unproportionaler Einsatz von Gewalt durch Regime schwächt Opposition, die unterdessen zusätzlich unterwandert ist von fremdgesteuerten Kräften.



"Adonis, der größte arabische Dichter der Gegenwart, über die drohende Macht­übernahme radikaler Islamisten in seiner Heimat Syrien, die heuchlerische Politik des ­Westens und die triste Bilanz des ­arabischen Frühlings.

Ich wäre jedenfalls eher auf der Seite der inneren Opposition. Aber wissen Sie, da geht es um Machtwechsel. Nur, die Macht interessiert mich nicht. Mir geht es um die Veränderung der Gesellschaft. Der Westen sorgt sich nicht wirklich um die arabische Welt. Wir erleben einen Konflikt zwischen dem Westen und dem Osten, hier handelt es sich um Machtpolitik. Es gibt eine Achse Iran–­Syrien–Hisbollah. Diese Achse muss ­zerbrochen werden. Damit bin ich ein­verstanden. Aber man kann doch nicht ein Volk, ein Land, eine ganze Zivilisa­tion ­zerstören. Man muss andere Mittel ­finden."
http://www.profil.at/articles/1206/560/318878/syrien-ich-opposition (Archiv-Version vom 15.02.2012)

bafrali55 schrieb:die imperialistischen Mächte haben den nahen Osten falsch eingeschätzt. Die Leute wachen langsam auf und wissen das man sie gegeneinander ausspielt wie schon immer

Die Spielen sich jetzt hübsch immer noch selber gegeneinander aus, da braucht es keine Mächte, da reicht der Hass verschieder Gruppierungen unterinander

und wie hier angemerkt wurde, die Wahabiten sind da stark am Drücker, ob es am Ende besser wird für jamal Jedermann wage ich zu bezweifeln.

robert-capa schrieb:was mich aber ankotzt sind die typen die den irakischen widerstand, arabische terroristen, die hamas, die taliban und deren gewalt seit jahren verteidigen, aber sich jetzt hinstellen und die syrischen aufständischen verurteilen weil sie vom westen unterstützt werden. wenn israel beim kampf gegen terroristen artillerie einsetzt wird daraus gleich ein kriegsverbrechen, assads vorgehen wird aber verteidigt, das ist wirklich heuchlerisch.

word word word!!

Wer verteidigt denn eigentlich Assad? Außer die Profiteure von Assads Regime und vielleicht syrische Alawiten.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Die Spielen sich jetzt hübsch immer noch selber gegeneinander aus, da braucht es keine Mächte, da reicht der Hass verschieder Gruppierungen unterinander

und wie hier angemerkt wurde, die Wahabiten sind da stark am Drücker, ob es am Ende besser wird für jamal Jedermann wage ich zu bezweifeln.

Nein, der Hass würde nicht reichen,
der Waffenhandel und westliche Unterstützung von Saudis wurde genug erwähnt.
Das ist fortlaufendes Öl ins Feuer...

Die zahlreiche nicht fremdgesteuerte Opposition
ist schon in Sandwich zwischen Anhänger Ex-Regim, Anhänger nicht säkularer Parteien und Ultrareligiösen,
und unaufgeklärten, uninformierten Bevölkerungsteilen,

wenn zusätzlich noch von aussen einzelne Parteien unterstützt werden
schrumpfen die Chancen der "Originalen Opposition",
sich Demokratie und Kampf gegen Korruption zu verschaffen.

Gehört zu Ägypten, aber egal
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/Wer-nicht-fuer-seine-Rechte-kaempft-verdient-sie-nicht/story/18177943?dossier_id=852

"Das ist das Thema, dass den Westen mehr als die Frauenfrage beschäftigt hat: Drei Viertel der Abgeordneten des neuen Parlaments gehören islamistischen Parteien an. Haben die Armen Islamisten gewählt?
Zum grossen Teil. Die Islamisten waren aktiv in Orten, wo der Staat versagt hat, wo er gar nicht anwesend war. Islamisten haben sich um diese Menschen gekümmert, deshalb wurden Muslimbrüder und Salafisten gewählt. Aber diese beiden Parteien haben auch viel Geld erhalten, aus Saudiarabien, Katar und den Golf-Staaten. Die Muslimbrüder wurden von Katar unterstützt, die Salafisten von Saudiarabien. "

In Syrien ist andere Situation als in Ägypten.

http://derstandard.at/1328507534787/Videobotschaft-Al-Kaida-Chef-Vorwaerts-Loewen-von-Syrien?seite=5#forumstart

@lilit

lilit schrieb:Die Muslimbrüder wurden von Katar unterstützt, die Salafisten von Saudiarabien.

Und die Lazistischen Parteien wurden von einem Reporterheer westlicher Medien unterstützt... weil da unten ja alle West TV gucken, hats extrem viel gebracht.

Aber mal ganz im Ernst... wir können mit Saudiarabien rein finanziell nicht mithalten.
Es würde also nichts bringen da Stirn bieten zu wollen.
Ne man sollte es bei der Wurzel anpacken.... und zwar solange man noch Einfluss ausüben kann.
Sprich : Man müsste Reformen von Saudiarabien verlangen, damit die Wahabiten geschwächt werden innerhalb des Staates.
Und man muss es schnell machen... in 5 Jahren ist der zug abgefahren und in 10 Jahren kriegen wir die Rechnung serviert.
Aber wir sind ja nichtmal fähig Saudiarabien zu kritisieren... wir verschliessen einfach die Augen beim Tanken.
Und das ist einfach ein Punkt der mich ins Grübeln bringt... wo ich mich frage, was unsere Politiker vor haben? Weil ich kann nicht glauben, dass sie sich dessen nicht bewusst sind.
Wo liegt der Vorteil für den Westen, wenn die Region von Wahabiten beherrscht wird?
Oder existiert irgend ein Bilderbergplan wie man diese angehende Weltmacht wieder demontieren will?
Will man Saudiarabien und den Iran aufeinander hetzen, dass sie sich gegenseitig zermürben wie damals im 1. Golfkrieg mit dem Irak?
Aber dies müsste innerhalb der nächsten 5 Jahre passieren ... in 10 Jahren ist der Iran gegenüber der sunnitischen Staaten chancenlos unterlegen.
Es sei denn er hat bis dann die Bombe.... dann könnten wir da unten einen kalten Krieg spielen.
Einfluss auf Saudiarabien ausüben können wir uns aber schminken.
Weil die Saudis dann auch die Bombe haben werden und somit unser Einfluss massiv veringert wird.
Wir verlieren schon ein gutes Stück an Einfluss wenn Assad abdankt.
Aber was muss der Typ auch so dämlich sein... ich mein das was da abging ist Standartprogramm salafistischer Protestkultur.
Als der erste Schuss auf Demonstranten fiel, hat er schon verloren. Wenn er überhaupt jemals eine Chance hatte.
Hätte er gleich abgedankt,müsste man nun nicht zwingend eine radikalisierte Opposition erwarten.

@Glünggi
Assad ist nur der Übername für ein von seinem Vater übernommenen Regime.
sein Einfluss war gering und begrenzt.
Sein eigenes Regime nutzt auch Aufstand um Positionen zu egreifen,
und Reformen fürchtet niemand mehr, als der,
der von dem absoluten Machtanspruch profitiert hat.
Der, der nur geschützt war.,
wünscht sich zwar Reform
aber so gemässigt, das er nachher nicht im Kugelhagel steht und stirbt.

@lilit

lilit schrieb:Assad ist nur der Übername für ein von seinem Vater übernommenen Regime.
sein Einfluss war gering und begrenzt.

Ja, ist mir bewusst.. genauso wie Achmedinedschad, hinter dem der Wächterrat steht.

lilit schrieb:und Reformen fürchtet niemand mehr, als der,
der von dem absoluten Machtanspruch profitiert hat.
Der, der nur geschützt war.,
wünscht sich zwar Reform
aber so gemässigt, das er nachher nicht im Kugelhagel steht und stirbt.

Sorry, schnall ich nun nicht ganz -.-

Mal ein interessanter Artikel über die Rolle Katars,die sogar Panzer leihen :
http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-814310.html

Da in Syrien kämpft eine sehr bunte Truppe ,die nur der Hass auf Assad eint. Trotzdem kann man Aufstände nicht in dieser menschenverachtenden Art niederschlagen.

Dabei möchte ich mal anmerken ,als Israel die Hizbollah bombadierte ,die sich nachweislich hinter Zivilisten verschanzte,war am Tod der Zivisten nicht etwa die Hizbollah sondern Israel schuld ,die Threads quollen über vor Empörung.

Wenn Assad jetzt mit der Billigung von Russland
In brutalster Weise diesen Aufstand niederschlägt ,hält sich die Empörung doch sehr in Grenzen.

Das nächste Mal braucht mir bei Israel auch keiner mehr damit ankommen,der jetzt schweigt,weil es nicht ins Konzept passt.

@lilit
also in Agypten hat man gesehen das es nicht immer nur den Bösen Westen bedarf damit sie sich in die Haar Kriegen. Eine Demokratie nach unseren Maßstäben dort zu erwarten ist Illusorisch.

@Glünggi

lilit schrieb: Der, der nur geschützt war.,
wünscht sich zwar Reform
aber so gemässigt, das er nachher nicht im Kugelhagel steht und stirbt.

Glünggi schrieb:Sorry, schnall ich nun nicht ganz -.-

Meine die Minderheiten, Palästinensische Flüchtlinge, Alawiten, Christen, Juden, Kurden etc.

Interessanter Artikel, über einen kleinen Staat den man bei uns wohl viel zu wenig ernst nimmt neben dem Getöse aus Teheran und Damaskus, oder auch Riad. Katar, "Chefdiplomat mit Waffen" am Golf die Tage...

..... Die wüsten Anschuldigungen Syriens sind auch ein Beweis dafür, wie wichtig Katar im Machtgefüge des Nahen Ostens geworden ist. In den vergangenen Monaten hat das Emirat sich als Vermittler in Krisensituationen unentbehrlich gemacht. Seit 2011 hat es Konflikte in der Westsahara, zwischen Äthiopien und Eritrea, in Indonesien, Somalia, Darfur und dem Libanon moderiert. Erst diese Woche konnte Scheich Hamad einen neuen diplomatischen Triumph feiern, als sich die lange verfeindeten palästinensischen Organisationen Hamas und Fatah unter seiner Ägide auf eine Regierung der nationalen Einheit einigten.

Doch Katar vermittelt nicht nur, es schickt auch Waffen, Truppen und Geld. Den Kampf der libyschen Aufständischen gegen das Regime Muammar al-Gaddafis im vergangenen Jahr unterstützte der Emir mit Panzerlieferungen und Spezialeinheiten, die Struktur in die aus Freiwilligen zusammengewürfelte Rebellenarmee bringen sollten. Der Zwergstaat beglich auch die Rechnung für die Gründung des Senders Libya TV, dem wichtigsten Kommunikationsmittel der Rebellen. Damaskus scheint jetzt ernsthaft zu fürchten, dass Katar in Syrien eine ähnliche Initiative plant.

Der Aufstieg Katars zum politischen Schwergewicht in Nahost begann 1995 mit dem Putsch des jetzigen Machthabers Scheich Hamad gegen seinen Vater. Kaum an der Macht, installierte der Junior eine Führungsriege ihm gesonnener Verwandter und begann ein ehrgeiziges Reformprogramm, mit dem er das Leben seiner etwa 300.000 Untertanen verbessern wollte. Nach vorsichtigen Experimenten mit halbdemokratischer Bürgerbeteiligung kündigte Scheich Hamad für 2013 die ersten freien Wahlen für sein Land an. ......

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,814310,00.html (Archiv-Version vom 14.02.2012)

Und vorallem einer der arabische Herrscher der wohl die Zeichen der Zeit erkannt hat.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:also in Agypten hat man gesehen das es nicht immer nur den Bösen Westen bedarf damit sie sich in die Haar Kriegen. Eine Demokratie nach unseren Maßstäben dort zu erwarten ist Illusorisch

Was hat man in Ägypten gesehen,
dass es schwierig ist, nach beinahe 40 Jahren Diktatur Demokratie einzuführen? Ja, ist schwierig, Ableger sieht man überall, siehe Deutschland (Neonazis).
Es ist nicht einfach,starke Oppositionen im Land zu stärken
wenn nur Nationalismus erlaubt ist
mit oder ohne Religion.

@jojo72
"Kaum an der Macht, installierte der Junior eine Führungsriege ihm gesonnener Verwandter und begann ein ehrgeiziges Reformprogramm, mit dem er das Leben seiner etwa 300.000 Untertanen verbessern wollte. Nach vorsichtigen Experimenten mit halbdemokratischer Bürgerbeteiligung kündigte Scheich Hamad für 2013 die ersten freien Wahlen für sein Land an. "
Hat Assad selbst vielleicht auch gewollt, hoffe der Scheich von Katar hat Chance...
Denke er ist auch nur so eine Vorhaltefigur..

@lilit

Da bin ich selber gespannt, vorallem bei dem gesetzten Zeitplan. Wobei bei 300'000 Einwohnern in einem flächenmässig sehr kleinen Landeine "Demokratie" natürlich leichter durchzusetzen ist als bei zweistelligen Millionenwerten. Wenn das so kommt, zusammen mit all den diplomatischen Bemühungen die noch erfolgreich waren, so könnte das eine "arabische Schweiz" geben zum Schluss. Würde der Region möglicherweise auch noch gut tun. Aber der Weg dahin ist noch lang und eben, er muss sich an der Macht halten. In einem Staat wo es mehr als einen Putsch gab.

@jojo72
Ein Muss für jede Regierung wäre Laizismus oder wie das heisst.
Oder Menschenrechte an erster Stelle!

In der UN-Vollversammlung läuft die Syrien-Sitzung zur arabischen Initiative. Eröffnet durch Navi Pillay. Und eine neue Entwicklung daraus sind die Anträge an den ICC. Fertig mit reisen.

States must “act now” to protect Syrian population, Pillay tells General Assembly

13 February 2012

NEW YORK – Citing the onslaught on Homs, and reports suggesting widespread and systematic attacks on civilians amounting to crimes against humanity, as well as the rising risk of a humanitarian crisis, the UN High Commissioner for Human Rights Navi Pillay on Monday urged states to “act now” to protect the Syrian population.

“Each and every member of the international community must act now to urgently protect the Syrian population,” Pillay said in an address to the UN General Assembly.

“I am outraged by these serious violations,” she told the assembled State representatives. “I am very distressed that the continued ruthless repression and deliberate stirring of sectarian tensions might soon plunge Syria into civil war. The longer the international community fails to take action, the more the civilian population will suffer from countless atrocities committed against them.” ......

“Children have not been spared,” she added. “Children have been killed by beating, sniper fire and shelling from Government security forces in several places throughout Syria.”

“The Fact-Finding Mission, the Commission of Inquiry on Syria,* and I myself have all concluded that crimes against humanity are likely to have been committed in Syria. I have encouraged the Security Council to refer the situation to the International Criminal Court. All Member States must ensure that these crimes do not go unpunished. Yet these crimes continue to be committed as I speak,” she said.”

ENDS

http://www.ohchr.org/en/NewsEvents/Pages/Media.aspx (Archiv-Version vom 19.02.2012)

Wird wohl einen Beschluss gegen Syrien geben, aber der ist nicht bindend. Auch eher symbolisch, zumindest von der Seite her.