Bürgerkrieg im Irak

@insideman

insideman schrieb: Ich frage mich inwiefern die ausgereisten Menschen dem Staat bekannt sind und bei ihrer Rückkehr gleich überprüft werden, vor allem was sie dort gemacht haben.

Ich denke das ist eine Kernaufgabe von Bundespolizei und Geheimdiensten, besonders des Verfassungsschutzes. Noch gefährlicher wird es allerdings, wenn solche Typen nicht selbst hier Anschläge verüben, sondern ihr Wissen über Waffen und Sprengstoffe, etc. an andere noch den Behörden unbekannte Verrückte weitergeben.

500 Panzerabwehrraketen, 16'000 Sturmgewehre, 10'000 Handgranaten und 240 Panzerfäuste: So sieht die Waffenliste für die Peschmerga-Kämpfer im Kampf gegen die Terrormiliz IS im Nordirak aus. Insgesamt haben die Rüstungsgüter aus Bundeswehr-Beständen einen Wert von 70 Millionen Euro.

«Deutschland greift in ein komplexes Gefüge unter den Kurden und innerhalb des Iraks ein – mit völlig offenem Ende.»
Mit dem Entscheid beteilige sich Deutschland an einem Krieg, ohne hierfür ein klares Mandat zu haben, sagt Nahost-Experte Lüders

Nebst der Lieferung von Waffen, sieht der Entscheid vor, dass deutsche Soldaten die Peschmerga-Kämpfer an den Waffen ausbilden. Bodentruppen im Nordirak seien aber keine vorgesehen, hiess es.

«Es ist atemberaubend zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit sich die deutsche Politik den Kampfhandlungen nähert», sagt Nahost-Experte Lüders. Zuerst sei allein die Rede von Waffenlieferungen gewesen. Doch nun würden auch militärische Berater in den Nordirak entsandt. «Es scheint mir, als würden deutsche Berater und Soldaten sukzessive in diesen Krieg hineingezogen.»

Deutschland habe sich in der Vergangenheit von Kriegen mit sehr komplexen Ursachen ferngehalten, sagt Nahost-Experte Lüders. Doch nun entstünde der Eindruck, dass das Land dabei sei, einen Wechsel in der Politik zu vollziehen. Es sei, als wolle «ein erheblicher Teil der deutschen Politik der Welt signalisieren, dass Deutschland bereit ist, die USA bei internationalen Einsätzen zu entlasten».

http://www.srf.ch/news/international/deutschland-wird-langsam-in-den-krieg-hineingezogen
Panikmache? Oder wie seht Ihr das?

Das wird sich langfristig ohnehin nicht verhindern lassen dass Deutschland in militärische Konflikte im Ausland eingreift, wenn die Sicherheit Europas gefährdet ist, wie jetzt z.B. durch IS. Das ist kein Spaß, IS betreibt Völkermord und, sollten sie sich etablieren, werden sie das von ihnen kontrollierte Gebiet als Ausgangsbasis und als Ausbildungslager für islamistische Terroristen in der ganzen Welt nutzen, besonders aber in Europa.

@Glünggi reine panikmache. die kurden sind verlässliche partner, wenn da waffen abwandern dann zur pkk, und die ist für den westen völlig ungefährlich.

Mal etwas von der Kreativabteilung:




Und eher kritisch als lustig:


Es gäbe da noch ein Bild von aegyptischen Feministinnen.. aber das erspar ich euch jetzt ;)

Ein paar Stimmen aus der USA und Deutschland:

«Die Terrororganisation Islamischer Staat muss vernichtet, nicht nur zurückgedrängt werden. Bald wird sie direkt die Vereinigten Staaten bedrohen»
McCain

«Wie lange dauert das noch? Je länger wir warten, desto gefährlicher wird der IS für uns.»
Peter King

«Wir können nicht einfach losballern und erst danach die wichtigen Fragen stellen. Wir müssen die richtigen Ziele haben und die richtigen Partner, wenn wir den IS erfolgreich bekämpfen wollen»,
Adam Smith

http://www.srf.ch/news/international/mccain-bald-wird-is-direkt-die-usa-bedrohen

Oppositionsführer Gregor Gysi von der Linkspartei kritisierte dieses Vorgehen, Waffen an die Kurden im Irak zu liefern, als Irrweg. Erstens bestehe das Risiko, dass die Waffen irgendwann in falsche Hände kämen. Zweitens müsse – wenn überhaupt – ein völkerrechtlich korrekter Weg gewählt werden und das gehe nur über die UNO und schliesslich bestehe die Gefahr, dass die Kurden im Nordirak die Waffen dazu verwendeten, sich vom Irak zu trennen und einen eigenen Staat zu erkämpfen. «Das ist der Antrieb, weshalb die nordirakische Regierung überhaupt die Waffen haben will.»

«Niemand kann kontrollieren, wo diese Waffen am Ende landen oder zu welchem Zweck sie später eingesetzt werden.»
Anton Hofreiter

«Wer handelt, muss die Konsequenzen tragen. Aber Verantwortung tragen nicht nur diejenigen, die handeln. Verantwortung müssen wir auch für unser Nicht-Handeln tragen.»
Thomas Oppermann

http://www.srf.ch/news/international/niemand-weiss-wo-die-waffen-landen

@Glünggi

Danke für die Links.

Gysi redet sich vielleicht was zurecht...
Ein "völkerrechtlich korrekter" Weg, ist klar, bis dahin sind die Leute tot.
Ich finde Waffenlieferungen auch nicht das Gelbe vom Ei, aber wenn sich schon nicht mit Truppen beteiligt wird, dann ist es das Mindeste, außer, man überlässt die Menschen kaltblütig ihren Schlächtern :-(

@Mao1974
Ja es ist ein für und wider ... es hat positive Aspekte und negative Aspekte.

@Glünggi Das mit "Planet of the Apes" ist nicht schlecht :)

TristramShandy schrieb:Das wird sich langfristig ohnehin nicht verhindern lassen dass Deutschland in militärische Konflikte im Ausland eingreift, wenn die Sicherheit Europas gefährdet ist, wie jetzt z.B. durch IS

Ich sehe keine Gefährdung Europas durch die IS.
Jedenfalls jetzt nicht.
Die sind in ihrem Land damit beschäftigt, alle umzulegen.
Wichtig ist halt nur, so einen Handtuchkof dann schon an der Grenze abzufangen und entweder in einer Sandgrube detonieren zu lassen oder zurück nach Hause zu schicken.

Sollten die aber ihre Drohung wahr machen und Spanien annektieren, was ich derzeit für nicht möglich halte, dann werden sie zu einer Gefahr Europas.

Trotz der Nichtgefährdung für Europa sehe ich aber eine Notwendigkeit, denen entschlossen entgegenzutreten und gerne auch mit Deutscher Rüstung den Arsch zu versohlen. So kann man gleich mal sehen, wie sich unser Material so macht und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt...

@TristramShandy
Ist auch mein Favorit
@StUffz
Der Saudische Obermufti da der meinte dass in ca 3-4 Wochen Europa mit den ersten Anschlägen rechnen muss ... und er muss es ja wissen ;)
Und es dauert noch mindestens nen Monat bis es losgeht. Bedenke dass Obama auf den 25 September das Gipfeltreffen einberufen hat..und dass er noch keine Strategie hat... weil der Geheimdienst anscheinend gepennt hat.
Eine Eroberung Spaniens halt ich aber auch für unmöglich.

StUffz schrieb:Wichtig ist halt nur, so einen Handtuchkof dann schon an der Grenze abzufangen

Das geht bei 10 Terrorhonks noch ganz gut..aber wenn da 500 zurückkommen wird's etwas eng mit dem überwachungspersonal. Das wär dann der Fall wenn IS zusammenbricht.
Man muss auch noch bedenken dass die europäischen Jihadisten nicht wirklich für den Kampf zu gebrauchen sind. Da nimmt man lieber Tschetschenen oder Iraker... die haben Kampferfahrung.
Europäische Jihadisten sind Kanonenfutter und werden zu Medienzwecken eingesetzt... und halt eben für Selbstmordattentate.
Solch ein Anschlag kann auch von Istanbul aus koordiniert werden... Landeanflug.
Zu den Kurden:
Audiopopup über Kurden und IS dauer 26min mit Reinhard Schulze:
http://www.srf.ch/player/radio/popupaudioplayer?id=efdcdd83-01e8-4f7f-9919-fac78d3cf833&starttime=0.0
Text:
http://www.srf.ch/news/international/die-peschmerga-ihre-freunde-ihre-feinde-ihr-traum

Glünggi schrieb:Der Saudische Obermufti da der meinte dass in ca 3-4 Wochen Europa mit den ersten Anschlägen rechnen muss ... und er muss es ja wissen ;)
Und es dauert noch mindestens nen Monat bis es losgeht. Bedenke dass Obama auf den 25 September das Gipfeltreffen einberufen hat..und dass er noch keine Strategie hat... weil der Geheimdienst anscheinend gepennt hat.
Eine Eroberung Spaniens halt ich aber auch für unmöglich.

Meine Vermutung ist, dass sie sich nicht viel weiter ausdehnen können.
Ist wahrscheinlich wie mit der Wehrmacht im Russlandfeldzug. Zu wenig Personal für zu viel Raum.
Irgendwann wird es stagnieren. Bei den Kurden kommen sie nicht weiter, wenn die USA sogar in Syrien bombardieren, dann sieht es für IS nicht so rosig aus.
Dann ist es nur ne Frage der Zeit, bis der Laden zerfällt und dann muss man sehen, was davon wird.
Sollte die Infrastruktur erhalten bleiben, dann besteht sicherlich die Gefahr, dass sie anfangen, im Westen Terroranschläge zu verüben, halte ich aber auch nicht unbedingt für sehr wahrscheinlich.
Wenn die Infrastruktur mit vor die Hunde geht, dann hast du einen Haufen hilflose und zutiefst verstörte Wichtel die zwar zu allem bereit aber zu wenig fähig sind...

@Glünggi Europäische Jihadisten sind vor allem auch wegen ihrer europäischen Pässe für IS sehr nützlich. Ich denke auch dass IS weniger Zeit mit Kämpfen als mit Massakern an unbewaffneten Zivilisten und Kriegsgefangenen verbringt. Die lassen ja sogar ihre Kinder mit abgeschnittenen Köpfen posieren. Also so eine unfassbare Barbarei habe ich bisher noch nie im Leben gesehen.

@StUffz

StUffz schrieb:Meine Vermutung ist, dass sie sich nicht viel weiter ausdehnen können.

Ja diese Einschätzung teile ich mit Dir.
Aber es ist halt wichtig, dass man überall gleichzeitig Druck macht sonst verschieben sie.
Hat man ja gesehn als die Kurden angegriffen haben mit den USA zusammen, dass sie dann in Syrien Druck machten.
Man muss sie in die Zange nehmen und man sollte die Stämme die gegen sie auflehnen wollen, koordinieren... aber halt möglichst gleichzeitig... nicht mal da und mal dort. Sonst weichen sie aus.

Mit den Terroranschlägen sehe ich es aber nicht ganz so rosig.
Auch wenn IS zusammenfällt ist nicht davon abzusehen, dass daraus eine andere Organisation entsteht. Und wenn sie in den Untergrund gedrängt werden ohne zu zerfallen... dann ist die Gefahr eh extrem hoch, dass sie darauf übergehen wie klassische Terroristen zu handeln.
@TristramShandy
jo halt ein Zugang zum Westen. Dieser Aspekt ist wichtiger als ihre nicht vorhandenen Kampferfahrungen.

@StUffz
Aber noch was:
Die IS ist eine Endzeitsekte.
Sie glauben, dass sie da den finalen Kampf führen.
Dass bald der Mahdi kommt und an ihrer Seite kämpft.
Wenn sie aber zerschlagen werden, könnten gerade die Jihadisten aus Europa evt. schnallen worauf sie da reingefallen sind. Wenn der Traum platzt und ihre Weltvorstellung in sich zusammenfällt.
Weil das ist meiner Meinung nach auch er Grund wieso sie soviele Leute mobilisieren können.
Es gelingt ihnen ihren Kampf als den finalen Kampf zu verkaufen. Solange sie noch Geländegewinne machen zieht die Nummer. Aber wenn sie massiv an Land verlieren,. wird die Quelle langsam versiegen.

StUffz schrieb:Ich sehe keine Gefährdung Europas durch die IS.
Jedenfalls jetzt nicht.

Kommt darauf an wie man das definiert. Gefahr insofern, dass die IS europäische Länder so angreifen wie momentan den Irak, dann nein.

Aber Terroranschläge halt ich für sehr leicht möglich, unabhängig wie das im Irak und Syrien ausgeht.

Die ganzen radikalen Islamisten die aus Europa in den Irak gingen und dort kämpfen, können irgendwann auch zurückkehren und dort dann Anschläge verüben.

Da hoffe ich dann, dass all jene die nun ausgereist sind vermerkt wurden und bei der Einreise gleich mal näher betrachtet werden

@insideman

insideman schrieb:Da hoffe ich dann, dass all jene die nun ausgereist sind vermerkt wurden

Ist nicht so einfach... wenn die sich nicht grad per Facebook präsentiert haben und sonst nicht auffällig wurden. Ich mein die reisen mit dem Ferienflieger in die Türkei und dann von dort weiter.
Da einen Türkeiurlauber von nem Terroristen zu unterscheiden ist nicht einfach.

@Glünggi

Die waren aber doch längere Zeit weg, das bleibt hier nicht unbemerkt.

Wenn einer nun ein halbes Jahr in der Türkei war, sollte man sich den dann genauer ansehen.

@insideman
joa... aber ich mein zbsp England und Frankreich die so fast 1000 Leute da unten haben.... wird etwas aufwendig... wenn man dann noch die unschuldigen Urlauber dazurechnet die man observieren muss.
Will sagen es vermittelt mir keine Sicherheit.

@Glünggi
@insideman
@TristramShandy
etc.
Interessante Theorie:

"«Wo es zu viele junge Männer gibt, wird getötet»

Nicht Religionen oder Hunger sind die Ursachen für Kriege. Zu Gewalt komme es dort, wo es einen Überschuss an jungen Männern gebe, sagt der Völkermordforscher Gunnar Heinsohn. So gesehen bleiben die islamischen Länder auch ohne Islam noch einige Zeit brandgefährlich. "
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/articleEO5X7-1.76650