Bürgerkrieg im Irak

@Foss

Mit dem kann man nicht diskutieren -- habe ihn in einem anderen Thread an die Wand diskutiert, bis heute keine Antwort mehr bekommen - das sagt alles über den guten Kerl aus.

@Glünggi

Leider konnte man dazu sonst nichts mehr lesen, gibt es noch andere Quellen?

@Eraz
zur Einnahme:
https://www.welt.de/newsticker/news2/article159551203/Irakische-Truppen-haben-Flughafen-von-Tal-Afar-westlich-von-Mossul-erreicht.html
und zur Aussage:

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte am Mittwoch gewarnt, die Türkei werde geeignete Maßnahmen einleiten, sollte Tal Afar angegriffen werden

http://de.reuters.com/article/irak-mossul-schiiten-idDEKCN12S12F
Ne aktuelle Reaktion der Türkei diesbezüglich, hab ich auch noch nicht mitgekriegt-

@Glünggi
@Eraz

Im Westen der Stadt wollen die verbündeten schiitischen Milizen nach der Eroberung des strategisch wichtigen Flughafens bei Tel Afar nun die nach wie vor bestehende Verbindung von Mossul nach Syrien angreifen. Die Straße ist Nachschub- und Fluchtweg für die IS-Dschihadisten und entsprechend hart umkämpft.

In den kommenden Tagen ist die irakische Regierung unterdessen mit einem enormen Sicherheitsproblem im Süden des Landes konfrontiert: Am Sonntag findet die schiitische Pilgerfahrt Arba-in in Kerbala ihren Höhepunkt. Abgesichert werden soll sie unter anderem von den schiitischen Milizen, denn die Pilger aus dem Irak und anderen Ländern der Region sind ein extrem verwundbares Ziel für IS-Untergrundzellen.

http://de.euronews.com/2016/11/18/offensive-auf-mossul-stockt-millionen-schiitischer-pilger-im-visier-des-is

unglaublich was für Tunnelsysteme iS gebauen hat,

http://www.iraqinews.com/iraq-war/photos-badr-organization-discovers-tunnels-kill-suicide-tel-afar/

November 17,


Iraqi Vice President Osama Al-Nujaifi said today that an agreement had been reached between Prime Minister Haider Al-Abadi and the US-led coalition that would see the Iran-backed Shia militias prevented from entering Tel Afar, Al Jazeera reported today.

Speaking to the Qatar-based news network, Al-Nujaifi said that the Popular Mobilisation Forces (PMF) would instead be limited to cutting the land route between Tel Afar, about 60 kilometres west of Mosul, and the Syrian border.

According to the Iraqi vice president, one of three in the country’s confessional-based system, if the PMF breaks this agreement and enters Tel Afar, then it may lead to a larger regional intervention.

His comments could be taken as suggesting that Turkey may move to protect the ethnic Turkmen population of Tel Afar, as Ankara had previously threatened to intervene should the PMF and other Iran-backed units attempt to commit sectarian atrocities against them.

Turkish President Recep Tayyip Erdogan had previously warned of Iranian infiltration of Iraq that represents a threat to the population of Mosul, Iraq’s second city, and the Turkmen people. This has drawn a sharp rebuke from Tehran, who claims that they are only in Iraq at Baghdad’s behest.

Qais Al-Khaz’ali, PMF commander and leader of the Asaib Ahl Al-Haq Shia militia, said before the start of operations to recapture Mosul from Daesh militants that the PMF would fight even in Mosul, no matter what anyone wanted or said.

The PMF has the direct backing of Iran, and its commanders have been frequently captured on camera meeting with Qassem Soleimani, commander of Iran’s Islamic Revolutionary Guards Corps’ (IRGC) Quds Force.

https://www.middleeastmonitor.com/20161117-iraq-vp-shia-pmf-will-not-enter-tel-afar/

Iraqi media outlets reported on Saturday, that leaders of the Islamic State extremist group started to flee toward Syria, along with their families, due to the advance of security forces from army, police and al-Hashd al-Shaabi in Tel Afar district east of Mosul.

http://www.libyanexpress.com/is-leaders-in-iraqs-tel-afar-escaping-to-syria-media-says/

Offen bleibt erst einmal, ob die schiitischen Milizen weder in Mosul noch in Tal Afar eindringen. Erdogan hat hier eine rote Linie gezogen, man darf annehmen, dass er anders als die US-Regierung unter Obama militärisch intervenieren wird, falls die PMU sich nicht an die Abmachungen halten.
Noch sagen die PMU, sie würden das Kommando turkmenischen Einheiten übergeben, wenn sie in die Außenbezirke von Tal Afar vorrücken.
Das ist eine ähnliche Strategie wie sie die kurdischen Milizen mit den SFD betreiben, an denen auch arabische Stämme beteiligt sind, die dann symbolisch die Macht übernehmen.

PMU-Kommandeur Ameri sagt, dass die schiitischen Milizen den Kampf bis an die Grenzen der Stadt führen und dann "die Söhne von Tal Afar", also turkmenische und sunnitische Einheiten, dafür verantwortlich seien, die Stadt unter Kontrolle zu bringen. Man würde ihnen aber helfen, wenn sie dies verlangen. Nach Ameri kämpfen bei der PMU auch 30.000 Sunniten und 10.000 Christen, Jeziden und andere Iraker.

https://www.heise.de/tp/features/Offensive-in-Mosul-stockt-schiitische-Milizen-vor-Tal-Afar-3492080.html

@lilit

Die Peschmerga kämpften nicht nur entschlossen gegen IS, sie nutzten den Kampf auch, um in Gebiete ausserhalb der Autonomiezone vorzurücken, die die Kurden ebenfalls als kurdisch betrachten. Es geht um Dutzende von Dörfern und Kleinstädtchen. Aber auch um die Grossstadt Kirkuk, das Zentrum der nordirakischen Ölproduktion. «Wir haben die Gebiete mit dem Blut der Peschmerga befreit und vor den Extremisten geschützt.»

«Völlig ausgeschlossen, dass wir sie wieder hergeben», sagt Khoshnaw und dasselbe sagt auch Mufti. In diesem Punkt sind sich die beiden politischen Lager einig. Doch in den umstrittenen Gebieten wohnen nicht nur Kurden, sondern auch Turkmenen, Araber. Die meisten aber seien von Saddam Hussein erst dort angesiedelt worden, argumentierten die Kurden. Der Zentralstaat protestiert. Es kam schon zu Scharmützeln mit schiitischen Milizen.

In Erbil spricht man von Verhandlungen, hofft auf Einsicht eines geschwächten und mit sich selbst beschäftigten Zentralstaats Irak. Doch Khoshnaw sagt im gleichen Atemzug: «Der entscheidende Unterscheid zu früher ist, dass unsere Truppen nun tatsächlich dort stehen.» Das ändert die Grundlage jedes Dialogs

http://www.srf.ch/news/international/der-kampf-gegen-den-is-als-weg-in-die-kurdische-unabhaengigkeit
Jo die lieben Peschmerga machen Erdogan wohl keine Freude und den Schiiten wohl auch immer weniger.

Birgit Svensson von der "zeit" meint:

Auch wenn es gelingt, Mossul vom IS zu befreien – vor welchen Problemen steht man dann in der Millionenstadt?

Viele sagen, dass es erst richtig los geht, wenn der IS dereinst besiegt ist. Im Kampf gegen den IS stehen jetzt alle Gegner der Dschihadisten zusammen, sie haben ein gemeinsames Ziel. Wenn der gemeinsame Feind dann mal weg ist, könnte der Kampf um Mossul erst recht vom Zaun brechen. Alle Volksgruppen, die in Mossul leben – Kurden, Turkmenen, Sunniten, Schiiten, Araber, Christen und weitere – werden dannzumal ein Stück der Stadt kontrollieren wollen. Und das wird noch richtige Probleme geben.

http://www.srf.ch/news/international/das-wird-noch-richtige-probleme-geben
Und sonst noch ein paar Dinge zur aktuellen Lage.

@Glünggi

Neues vom Kurt Pelda!

Sie sind erst kurz aus der nordirakischen IS-Hochburg Mossul zurück, wo die irakische Armee und ihre Verbündeten eine Militäroffensive zur Eroberung der Stadt gestartet haben. Wie war Ihr Eindruck?

Wenn man Syrien Flugzeuge oder Hubschrauber hört, fühlt man sich bedroht. Das ist im Irak ganz anders. Tag und Nacht ist der Himmel ist voll von Aufklärungsflugzeugen, Drohnen, Kampfjets, Kampfdrohnen, Spionageflugzeugen. Das Verrückte ist, dass die proiranischen schiitischen Milizen mit ihren religiösen Flaggen genauso Dschihadisten sind wie der IS oder Al-Kaida, nur die schiitische Version davon. Die Schiiten sind zwar etwas weniger radikal und weniger ideologisch, aber was Brutalität betrifft sind sie genau gleich. Und sie haben moderne US-Waffen. Die Amerikaner waren so blöd, mit ihrer Aufrüstung der irakischen Armee letztlich auch diese schiitischen Milizen aufzurüsten, die nicht mehr unter der irakischen Zentralregierung stehen, sondern auf Befehle aus Teheran warten. Mit diesen Milizen will sich der Iran ein Einflussgebiet von der eigenen Grenze bis ans Mittelmeer und vor allem an die israelische Grenze sichern. Das halte ich für eine Dummheit historischen Ausmaßes: Die Amerikaner haben es dem Iran – auch mit dem Atomabkommen – ermöglicht, ihre Regional- und Machtpolitik direkt bis an die israelische Grenze auszudehnen. Wenn das gelingt, dann haben wir in den nächsten Jahren eine Atommacht direkt an der israelischen Grenze und dann möchte ich die amerikanischen und europäischen Politiker sehen, die immer gesagt haben, Assad sei das kleinere Übel.

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/welt/weltpolitik/858404_Eine-Dummheit-historischen-Ausmasses.html (Archiv-Version vom 26.11.2016)

wenn es anstatt ein Miteinander nur Gegeneinander gibt, kommen die nie auf einen grünen Zweig! :(

@Glünggi

Glünggi schrieb: irgit Svensson von der "zeit" meint:

Ist ja mit Ansage. Wenn man mal nur die Hisbollah hernimmt so ist das nunmal ebenfalls eine terrororganisation.

lilit schrieb: Das Verrückte ist, dass die proiranischen schiitischen Milizen mit ihren religiösen Flaggen genauso Dschihadisten sind wie der IS oder Al-Kaida, nur die schiitische Version davon

Umso feierlicher das eben jene in Syrien als Befreier umjubelt sind von den apologeten .

Ist halt durchaus problematisch das die USA ohne Fahrplan arbeitet und primär erstmal der IS auf der Liste steht.
Noch problematischer ist das sich durch die gemengenlage auf Jahre dort kein Frieden einstellen wird wenn man es nicht schafft alle an einen Tisch zu bringen.
Ansonsten kann die Devise nur lauten die sich weiter die Köppe einschlagen zu lassen bis der letzte übrig ist .

Aber man sieht ja allgemein das sich die Welt rückwärts bewegt.

Hier noch etwas zu den Waffen der IS im Irak:

30'000 Waffen haben sie allein im Irak dokumentiert – beauftragt und finanziert von der Europäischen Union.

Ihre Resultate seien ein Abbild des Stellvertreterkriegs im Irak und in Syrien, sagt David. Es seien Waffen aus Beständen der irakischen und der syrischen Armee. Daneben auch chinesische, russische, iranische Rüstungsgüter, Waffen aus den USA und Saudi-Arabien – sämtliche Kriegsparteien tauchen in seiner Datenbank auf.

Was David aber wirklich beunruhigt, ist nicht die Herkunft, sondern wie rasch die Waffen in die falschen Hände geraten: In vielen Fällen dauere es weniger als zwei Monate zwischen dem Export aus dem Herstellerland und bis David und sein Team die Waffen in ihren Händen hielten.
Dass dieser Prozess so schnell vor sich geht, ist eine neue Erkenntnis. Aber wirklich überrascht klingt David nicht. Wer Waffen in ein Konfliktgebiet liefere, der müsse damit rechnen, dass er – früher oder später – mit den eigenen Waffen bekämpft werde.

http://www.srf.ch/news/international/wie-die-is-miliz-zu-ihren-waffen-kommt

Theoretisch gibt es schon Waffen mit Authentifizierung aber gerade bei Kriegswaffen hat sich das nicht durchgesetzt, heute zumindest technisch kein Problem mehr, wird sicherlich nicht unter Einsatzbedingungen optimal lösbar sein.

Tolle Aktion!

Young Iraqis have organized a mixed-gender cycling event in the middle of Baghdad, after a photo of a young woman on a bike went viral last week.

Marina Rada had posted the picture, taken by photographer Ayman al-Amiri, on her Facebook page last Sunday, accompanied with the caption: “I am society”. The image captured Iraqi imaginations and has become a symbol of the need for greater flexibility with regard to gender norms in the country.

http://www.albawaba.com/loop/baghdad-women-bicycles-social-media-911800

Weniger tolle Aktion:

Bei einem Luftangriff auf die irakische Stadt Al Kaim sollen laut dem irakischen Parlamentspräsidenten dutzende Zivilisten getötet worden sein. Al Kaim liegt rund 320 km westlich von Bagdad an der syrischen Grenze. Die Stadt wird vom «Islamischen Staat» kontrolliert.

Der Parlamentspräsident machte die irakische Regierung für den Angriff verantwortlich, der einen Markt getroffen haben soll. Ein Stammesführer aus der nahe gelegenen Stadt Haditha sagte jedoch, der Angriff sei von der US-geführten Koalition ausgegangen.

Aus der Stadt Al Kaim war bislang niemand zu erreichen, der genauere Angaben über die Zahl der Toten und Verletzten hätte machen können.

http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 19.07.2017)
Vielleicht auch ne Ente
Mal schauen ob und was da noch reinkommt.

Habe ich auch gehört . Ist eben die Frage ob dort wirklich einer am Bomben war,

der IS schlachtet das jedenfalls aus.

RT schlachtet das natürlich aus. Schuldigen haben sie, die USA die es nie zugeben würden.

LOL, wenn RT das bzgl Opfer durch Luftangriffe in Aleppo hätte schreiben müssen wären ihnen die Server knapp geworden






die Kommentare sind auch wieder eine Wucht.

Jetzt nimmt Teheran die KDP ins Visier:

„The office of the Kurdish president has described the remarks of a Shiite militia leader against the Peshmerga as disrespectful and warned that his group will not have a better fate than ISIS should they ever think of attacking Kurdistan.

President Masoud Barzani’s office said that Qais Al-Khazali, the leader of the Shiite Asaib Ahl al-Haq militia has made similar unacceptable remarks about the Kurds in the past. ‚Surely Al-Khazali and people like him who try to invade Kurdistan will not have a better future than ISIS,‘ said a statement from the spokesperson for the Kurdish presidency on Wednesday, adding that al-Khazali and his group are a lot weaker than ISIS.

In an interview with a local Iraqi TV station this week, the militia leader said that the Kurds posed a threat that had to be dealt with after ISIS and that it was something that could not be achieved peacefully. ‚After ISIS, Kurds are the greatest problem, especially Mr. Masoud Barzani. And solving the problems or peace with them is impossible.‘

http://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/neues-von-der-anti-is-koalition/

Wenn ich das so lese verschlechtert sich meine Meinung über den CIA noch mehr, scheinbar ist der Verein nur unfähig...
http://www.stern.de/politik/ausland/buch-ueber-saddam-hussein--cia-offizier-rechnet-mit-den-irak-luegen-ab-7247264.html

Auf direktem Wege in die Stammesgesellschaft.

The Iraqi parliament started discussing a bill last month that will give influential tribal chiefs increased powers, including partnering with the federal government to enforce national security. The proposal to establish the Iraqi ‚Supreme Council for Clans and Tribes,‘ which has passed its first reading, immediately drew criticism that the plan will further weaken the government and undermine state sovereignty. Critics also voiced fears that, if endorsed, the law, which is proposed by the government, will sow further divides in a country already gridlocked by deep ethnic and sectarian schisms.

Even after it emerged as a modern state after the collapse of the Ottoman Empire and with British colonial rule in the 1920s, Iraq has remained largely tribal and its society distinguished on ethnic and religious grounds. But why would the Shia-led Iraqi government risk moving forward to the past?

http://weekly.ahram.org.eg/News/19135/19/Towards-a-tribal-Iraq.aspx (Archiv-Version vom 22.12.2016)

Die kurdische Regionalregierung hat eine NGO für Jesiden geschlossen:

Yesterday, a prominent nongovernmental organization supporting the Yezidi religious minority said it was shut down by security officers from the Kurdistan Regional Government (KRG). The organization, called Yazda, is located in the city of Dohuk in the Kurdistan Region of Iraq. Three KRG officers came to the offices and told staff the organization was now ‚closed.‘ Although Kurdish authorities claimed they closed down Yazda after warning it to abide by KRG rules governing NGOs, Yazda staff said that they received no such warning. Rather, they said officers provided no reason, no paperwork, and no information on how long it was being closed. The officers put locks on the doors to prevent staff from coming back.

One person close to the organization told me he suspected that the decision stemmed from Yazda’s plan to support at least 3,000 families in Sinjar with livelihood materials, as part of a larger United Nations Development Programme (UNDP) project. Sinjar is an important Yezidi area that was overrun by the Islamic State, also known as ISIS, in August 2014. In December, Human Rights Watch issued a report on the KRG’s severe restrictions on goods, such as food, fuel, and car parts in and out of Sinjar. The UNDP project directly challenges that policy. When we wrote the report, the KRG said it was concerned about aid ending up with an armed Kurdish group, the Kurdistan Workers’ Party, with forces in Sinjar.

https://www.hrw.org/news/2017/01/03/kurdish-officials-shut-down-group-aiding-yezidis

Unglaublich... Die Menschen sterben wie die Fliegen..
Wie kann man nur so Leben:(

Ein lesenswerter Artikel über die Gefahren für bekennende Atheisten im Irak:

In vielen muslimischen Ländern organisieren sich zunehmend Atheisten – im Verborgenen. Am Beispiel Irak wird deutlich, wie gefährlich es für Atheisten sein kann, sich öffentlich zu ihrer Areligiosität zu bekennen. Zwar schützt die irakische Verfassung offiziell die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit sowie die Meinungs- und Kunstfreiheit. Diese Rechte werden jedoch in der Praxis häufig missachtet. Solange jemand seinen nicht vorhandenen Glauben stillschweigend im Privaten lebt, hat er womöglich nicht viel zu befürchten, da im Irak staatlicherseits nicht festgelegt ist, in welchem Ausmaß man sich religiös zu betätigen habe. Wer sich allerdings öffentlich als Atheist zu erkennen gibt, womöglich darüber auch noch eine Diskussion anstoßen möchte, der braucht Mut. (…)

Das Mindeste, mit dem Atheisten im Irak rechnen müssen, ist Unverständnis. Für viele gläubige Muslime ist es schlicht nicht vorstellbar, dass jemand nicht an Gott glauben kann. Hinter der zunehmenden Zahl von Atheisten vermuten einige daher gar ausländische Mächte am Werk, die die religiös-moralische Integrität des Staates zersetzen wollen. Atheisten stehen unter dem Verdacht, ‚unmoralisch‘ zu sein, ihnen drohen soziale Ächtung und der Verlust des Arbeitsplatzes. Auch Morddrohungen sind nicht selten, wenn auch seltener als gegenüber Konvertiten zu anderen Glaubensrichtungen. Streng gläubige irakische Muslime halten Atheismus für strafrechtlich relevant und berufen sich hierbei auf § 372 des irakischen Strafgesetzbuches, in dem das Thema Blasphemie behandelt wird. Unter den aufgelisteten strafbaren Handlungen werden Apostasie und Atheismus zwar an keiner Stelle erwähnt. Ungeachtet dessen ist es für streng gläubige Muslime bereits Gotteslästerung, wenn jemand nicht an Allah glaubt. Schließlich ist der Abfall vom Glauben laut Hadithen und Idschmāʿ islamrechtlich mit der Todesstrafe zu ahnden.

http://hpd.de/artikel/wagnis-atheismus-im-irak-13999

Kurdenführer Barzani droht dem Irak mit sofortiger Apspaltung und Unabhängigkeit der Autonomie Region Nord Kurdistan, falls Nuri El Maliki Präsident werden sollte.

Tja so ist es mit Autonomie Regionen, irgendwann erklären sie die komplette Abspaltung und Unabhängigkeit.