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FDP

1.051 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: FDP ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

FDP

12.08.2022 um 20:03
@bgeoweh

Wir reden ja jetzt von "Leistungsträgern" - ich rede jetzt von 40 Stunden Vollzeit. Bei einem Mindestlohn von EUR 12 kommt ein hart Arbeitender Mensch auf 23k Brutto im Jahr - dh dieser ist längst in der Tarifzone 3 angekommen, ist aber noch weit entfernt von den 42k.

Dh wir reden von den harten Zahlen dort nicht mehr über Stufe zwei, die tatsächlich extrem rasant ansteigt von 10k bis 15k um 10% wo der "Aufstieg" tatsächlich kaum lohnt.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ein Stufensystem mit harten Grenzen ist ziemlich doof weil da erwartbar Steuergestaltung um die Grenzen herum stattfindet und es leistungsfeindlich ist; das deutsche progressive System mit kontinuierlich steigendem Grenzsteuersatz ist eigentlich vom grundsätzlichen Aufbau her nicht schlecht, nur mittlerweile in der Ausgestaltung viel zu kompliziert v.A. bei den ganzen Abzugs- und sonstigen Sonderregeln. Und natürlich schwierig zu reformieren, weil das alles über Jahrzehnte gewuchert hat und jedes noch so kleine Sonderprivileg eifersüchtig von irgendeiner Interessengruppe verteidigt wird.
Aber genau das meine ich. Harte Grenzen kannst Du nicht ziehen, dennoch sollte derjenige der "Stärker" ist auch mehr belastet werden, für mich (persönlich) ein Grundprinzip einer funktionierenden Gesellschaft - die Starken helfen den Schwachen.

Dh bevor wir sagen kalte Progression muss weg, möchte ich ein Konzept sehen, was statt dessen passiert.

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12.08.2022 um 20:07
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ist doch ganz hervorragend, dass auch noch eine Partei, dazu in der Regierung, diejenigen vertritt, die die rotgrüne Einhornzucht bezahlen müssen.
Die FDP hat schon immer das unsozialste Steuermodell gehabt. Ihre eigene Klientel sind nun mal Apotheker, Ärzte und Hoteliers, welche nicht in die normalen Kassen einzahlen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das können die Bewohner des Ahrtals jedenfalls bestätigen. Da hat unser Staat sein Komplettversagen gut aufgezeigt.
Wobei das auf jeden Fall darin besteht, falsche Klima- und Umweltpolitik zu betreiben. Flüsse lassen sich nicht begradigen und in Beton giessen. Ein Glück dass wir bald nur noch Dürre haben. Dann gibt es wenigstens keine Flut mehr und die Deiche reichen.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:So viel Ehrlichkeit sollte dann schon mal drin sein.
Von der FDP? Wie kommst du darauf, dass Sie Steuergeschenke auch als das bezeichnen. Irgendjemand wird immer als Alibi vor das Loch geschoben.
Zitat von IlianIlian schrieb:Autofahren wird doch subventioniert bis zum geht-nicht-mehr.
Woher soll das Porsche-Fahrer Lindner wissen? Man kann doch schon froh sein, dass er den Weg ins Ministerium findet.


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FDP

12.08.2022 um 20:16
Zitat von cejarcejar schrieb:Dh bevor wir sagen kalte Progression muss weg, möchte ich ein Konzept sehen, was statt dessen passiert.
Die kalte Progression zu beseitigen heißt ja prinzipiell erstmal nur dass man die Zonengrenzen in irgendeiner Weise regelmäßig an die Inflation anpasst, um zu vermeiden dass man alleine durch die Geldentwertung einen stetig steigenenden Grenz- und damit auch Durchschnittssteuersatz bei gleichbleibender realer Kaufkraft eines gegebenen Bruttolohns erleidet. D.h. es soll nur verhindern, dass man alleine durch den Kaufkraftverfall ständig weniger reales Netto beim gleichen nominalen Brutto hat. Da kann eigentlich niemand wirklich dagegen sein. Ich verstehe auch nicht warum man dass durch eine riesige Diskussion so übertrieben aufwertet, das ist eigentlich trivial lösbar durch z.B. eine Indexregelung. Was halt nicht geht ist dass diese reine rechnerische Maßnahme gleich auch noch erwünschte Umverteilungseffekte auslöst, und daran hängt sich die Diskussion jetzt auf.


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FDP

12.08.2022 um 20:25
@bgeoweh

Du hast mich verloren - wenn ich die Zonengrenzen anpasse, habe ich aber dennoch weiter eine Progression. Dh eine Progression ist erst dann eine kalte Progression wenn man real weniger Kaufkraft hat?


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FDP

12.08.2022 um 20:30
@cejar

Ne, die normale Progression ist ja erwünscht und soll auch bleiben.

Kalte Progression beschreibt den Effekt, dass durch die inflationsbedingte Verschiebung der Preis- und Lohnniveaus bei konstanten nominalen Steuertarifen die gleiche reale Kaufkraft auf einmal höher besteuert wird weil sie sich in nominal höheren Löhnen und damit höherer Besteuerung ausdrückt.

Beispiel:

Du hast in Jahr 1 ein Einkommen von 100€ und zahlst 10€ Steuern, du hast 90€ Kaufkraft Netto.

Jetzt ist in Jahr 2 eine Inflation von 100%, deine Löhne steigen mit. Du nimmst nominal 200€ ein, und zahlst wegen progressivem Tarif jetzt 25€ Steuern. Dir bleiben 175€ nominal übrig, die entsprechen in der Kaufkraft von Jahr 1 aber nur noch 87,5€.

Die 2,5€ die du an Kaufkraft verloren hast obwohl sich an deinem realen Brutto-Einkommen nichts geändert hat sind das Opfer der kalten Progression.


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12.08.2022 um 20:34
@bgeoweh

Me Culpa, go FDP :)

Ich habe das jahrelang falsch verstanden, ich dachte es geht um die normale Progression.


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FDP

12.08.2022 um 20:36
Zitat von cejarcejar schrieb:Ich habe das jahrelang falsch verstanden, ich dachte es geht um die normale Progression.
Es ist auch nicht ganz einfach zu verstehen.

Die kalte Progression heißt 'kalt' weil sie, bei positiver Inflationsrate, von ganz alleine, quasi schleichend, passiert wenn man einfach gar nichts macht und keine Änderungen am Steuertarif vornimmt. Einfach durch die weiterlaufenden Preis- und Lohnsteigerung. Im Gegensatz zu einer 'heißen' Steuererhöhung für die man als Regierung aktiv agieren muss.


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FDP

12.08.2022 um 21:19
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Die würde ja auch von dem Abbau der kalten Progression profitieren.
Sicher, aber eben viel weniger als die, die nich mal wirklich auf Hilfe angewiesen sind! Blöderweise sind aber die Mittel begrenzt. Das is letztlich so, als wenn man in ner Hungersnot denen, die von einer Tasse Reis am Tag leben müssen, nen Teelöffel Reis dazu gibt und denen, die 600g Hüftsteak mit Backkartoffeln schon gar nich schaffen noch nen Krabbensalat dazu stellt.
Da kann man sich natürlich hinstellen und sagen, die Ärmsten würden schließlich auch vom Löffel Reis mehr profitieren und das wäre selbstverständlich auch richtig, aber als sinnvolle Maßnahme würde das wohl kaum wer ansehen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich finde es auch mehr als überfällig, dass die Gruppe mal von einer staatlichen Maßnahme profitiert, die mit ihrer Arbeit und auch mit ihren Steuern das Land am Laufen halten.
Allerdings profitiert diese Gruppe ja schon sehr stark davon, dass deren Haushaltseinkommen deutlich stärker steigen als die derjenigen, die ein sehr viel geringeres Einkommen hat. Reicht das nich eigentlich?

kuno


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FDP

12.08.2022 um 21:58
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Wobei das auf jeden Fall darin besteht, falsche Klima- und Umweltpolitik zu betreiben. Flüsse lassen sich nicht begradigen und in Beton giessen.
@SvenLE
Und das soll rechtfertigenn, warum die Anwohner vom Staat derart im Stich gelassen wurden, dass letzten Endes Metallica aushelfen mussten?

Haben die Anwohner selbst ganz ohne Wissen der Regierung Flüsse begradigt?
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Ihre eigene Klientel sind nun mal Apotheker, Ärzte und Hoteliers, welche nicht in die normalen Kassen einzahlen.
In welche Steuerkassen zahlen die denn ein?
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das is letztlich so, als wenn man in ner Hungersnot denen, die von einer Tasse Reis am Tag leben müssen, nen Teelöffel Reis dazu gibt und denen, die 600g Hüftsteak mit Backkartoffeln schon gar nich schaffen noch nen Krabbensalat dazu stellt.
Ich bin sicher, dass die Krankenschwestern, die ich kenne sich in Deinem Vergleich nicht wiederfinden.

Aber wenn Du fragst, ob ich es für richtig halte, dass die Leistungsträger sich auch noch geriebenen Käse auf die Nudeln mit Tomatensauce tun sollen und diejenigen, die keine Leistung erbringen nicht, dann ja.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Allerdings profitiert diese Gruppe ja schon sehr stark davon, dass deren Haushaltseinkommen deutlich stärker steigen als die derjenigen, die ein sehr viel geringeres Einkommen hat. Reicht das nich eigentlich?
Tun sie ja durch die kalte Progression eben nicht, also sollte man da nachbessern.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Reicht das nich eigentlich?
Nein, es reicht nicht. krankenpflegerinnen werden händeringend gesucht. Auch für ausländisches Pflegepersonal ist Deutschland recht wenig attraktiv. Also reicht es nicht.

Wir bräuchten eine Verteilung bzw Bezahlung, die dazu führt, dass Deutschland für Fachkräfte attraktiv und für Lauschepper unattraktiv ist. Stattdessen laufen wir mit Herrn Heils Fantastereien ins Gegenteil.


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FDP

12.08.2022 um 23:44
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich bin sicher, dass die Krankenschwestern, die ich kenne sich in Deinem Vergleich nicht wiederfinden.
Nicht? Das würde dann immerhin bedeuten, dass eine Krankenschwester im gleichen Umfang von der Abschaffung der kalten Progression profitierte, wie ein, sagen wir mal, leitender Angestellter mit mittlerem 6-stelligen Jahreseinkommen und dieser auch in vergleichbarem Umfang unter der momentanen starken Preiserhöhung leidet.
Ich bin da ja doch etwas skeptisch, lass mich aber durch Fakten gern vom Gegenteil überzeugen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber wenn Du fragst, ob ich es für richtig halte, dass die Leistungsträger sich auch noch geriebenen Käse auf die Nudeln mit Tomatensauce tun sollen und diejenigen, die keine Leistung erbringen nicht, dann ja.
Hatte ich zwar nich gefragt, aber ich glaube, dass die Leistungsträger, die am stärksten von Lindners Plänen profitieren würden, dies auch so hinbekommen hätten. Meinste nich?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Tun sie ja durch die kalte Progression eben nicht, also sollte man da nachbessern.
Doch, tun sie sogar trotz kalter Progression! Darum geht es doch, während die real Einkommen der oberen 30% gestiegen sind, sind die der unteren 60% leider gefallen.
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61769/einkommensverteilung/
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nein, es reicht nicht. krankenpflegerinnen werden händeringend gesucht. Auch für ausländisches Pflegepersonal ist Deutschland recht wenig attraktiv. Also reicht es nicht.
Du hast schon bemerkt, dass mein "reicht es nicht" sich eben gerade nich auf die unteren und mittleren Einkommen bezog, sondern auf die, die am stärksten vom Abschaffen der kalten Progression profitierten.
Die oft bemühte Krankenschwester dient doch nur als Feigenblatt für die großen Profiteure, leider bist auch du dir nich zu schade so zu argumentieren.
Sag doch einfach, dass es dir darum geht, dass du selbst mehr Netto vom Brutto willst, is doch legitim, da brauchst du doch niemand anders vorzuschieben.

kuno


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FDP

13.08.2022 um 00:21
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Hatte ich zwar nich gefragt, aber ich glaube, dass die Leistungsträger, die am stärksten von Lindners Plänen profitieren würden, dies auch so hinbekommen hätten. Meinste nich?
Wie soll man (von staatlicher Seite) denn auch von Steuererleichterungen profitieren, wenn man ohnehin kaum steuerbelastet ist?

Ich denke nach wie vor, daaa man Fairness nicht diskutieren kann ohne eine Flat tax ins Spiel zu bringen.


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FDP

13.08.2022 um 07:48
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Nicht? Das würde dann immerhin bedeuten, dass eine Krankenschwester im gleichen Umfang von der Abschaffung der kalten Progression profitierte, wie ein, sagen wir mal, leitender Angestellter mit mittlerem 6-stelligen Jahreseinkommen und dieser auch in vergleichbarem Umfang unter der momentanen starken Preiserhöhung leidet.
Ich bin da ja doch etwas skeptisch, lass mich aber durch Fakten gern vom Gegenteil überzeugen.
@kuno7

Bei meinen Vorstellungen von Leistungsträgern kamen mir die Jungs im Konfirmanden Anzug, von denen niemand so genau weiss, was die tun außer aus- und einzuatmen gar nicht in den Sinn.

Aber wenn Du Dir die Progressionskurve ansiehst, liegt das Riesen Einkommen eines solchen Krawattenträgers im Wesentlichen im Spitzensteuersatz und profitiert daher nicht sehr von einer Abschaffung der kalten Progression, weil erhebliche Teile seines Einkommens gar nicht mehr stärker besteuert werden können.

Wenn man bei der Abschaffung der Progression zB Personen ausklammert, deren Einkommen über 300000 Euro liegt, würde es mich nicht stören. Wie das rechtlich zu machen wäre: Keine Ahnung.

Aber es ist wirklich eher die hochqualifizierte Intensivschwester, die von der Abschaffung der Steuerprogression profitiert, als der CEO, weil bei dem nicht so viel progrediert.

Denn wenn Schwester xxx 300 Euro mehr brutto bekommt zB durch eine Zusatzqualifikation, spürt sie das beim Netto oft kaum, was so nicht sein sollte.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Sag doch einfach, dass es dir darum geht, dass du selbst mehr Netto vom Brutto willst, is doch legitim, da brauchst du doch niemand anders vorzuschieben.
Das nehme ich persönlich, weil ich zu den Deppen gehöre, die richtig arbeiten, mit meinen Händen und so und eine Krawatte und ein Konfirmandenanzug wären mir dabei hinderlich.


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FDP

13.08.2022 um 09:28
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Denn wenn Schwester xxx 300 Euro mehr brutto bekommt zB durch eine Zusatzqualifikation, spürt sie das beim Netto oft kaum, was so nicht sein sollte.
Also wenn sie vom Durchschnittsgehalt von 3200 auf 3500 steigt hat sie netto in Hamburg bei Klasse 1
160 EUR mehr.

Aber jetzt redest Du doch von der normalen Progression, nicht von der kalten Progression, wie ich mir es gestern von @bgeoweh erklären lassen dürfte.

Wie willst Du denn die normale Progression aushebeln?


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FDP

13.08.2022 um 10:18
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Denn wenn Schwester xxx 300 Euro mehr brutto bekommt zB durch eine Zusatzqualifikation, spürt sie das beim Netto oft kaum, was so nicht sein sollte.
Darum geht es mir ja die ganze Zeit! Diejenigen, die von einer 300€ Lohnerhöhung kaum was spüren, die sind doch von den momentan extremen Verteuerungen im Bereich Energie oder Grundnahrungsmittel kaum betroffen, es sei denn, sie würden sehr verschwenderisch leben. Ich sag ja auch gar nich, die würden kein höheres Einkommen verdienen, vermutlich steigt deren Einkommen ohnehin viel stärker als das der Niedriglöhner.
Die entscheidende Frage is meiner Meinung nach aber diese: Warum sollte der Staat ausgerechnet jetz, einen guten Teil der recht begrenzten Mittel dafür verwenden, denen finanziell unter die Arme zu greifen, die sich in keiner Notsituation befinden und somit denjenigen Mittel vorenthalten, die nich wissen, wie sie mit ihrem Einkommen durch den Winter kommen sollen?

kuno


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FDP

13.08.2022 um 11:26
@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die entscheidende Frage is meiner Meinung nach aber diese: Warum sollte der Staat ausgerechnet jetz, einen guten Teil der recht begrenzten Mittel dafür verwenden, denen finanziell unter die Arme zu greifen, die sich in keiner Notsituation befinden und somit denjenigen Mittel vorenthalten, die nich wissen, wie sie mit ihrem Einkommen durch den Winter kommen sollen?
Die Frage 'warum jetzt gerade' finde ich nicht einmal unberechtigt. Ich würde sie aber um eine 'Warum nicht schon lange vorher' ergänzen'.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Darum geht es mir ja die ganze Zeit! Diejenigen, die von einer 300€ Lohnerhöhung kaum was spüren, die sind doch von den momentan extremen Verteuerungen im Bereich Energie oder Grundnahrungsmittel kaum betroffen, es sei denn, sie würden sehr verschwenderisch leben.
Ich würde sagen, betroffen schon, dem Hungertod nahe nein.

Der Niedriglöhner zahlt ja schon sehr geringe Steuern in Deutschland, ist aber im Rahmen seiner Steuerzahlungen ggf auch von kalter Progression betroffen, jedenfalls mehr als der Millionenerbe, der das Geld verjuxt. Insofern wird dem sogar mehr geholfen, als dem 'mit goldenem Löffel Geborenen'.

Dennoch halte ich es für falsch, wenn sich durch die Steuerschraube und irgendwelchen Hilfen der Lohn einer Fachkraft immer mehr dem Lohn des Ungelernten anpasst und der Lohn des Ungelernten durch Verteilungsirrsinn immer mehr demjenigen anpasst, der gar nichts tut.

Und die Frage 'Warum jetzt' würde ich gerne Herrn Heil stellen, warum bei 1,93 Millionen freien Stellen plötzlich jeder Langzeitarbeitslose praktisch ohne Folgen jeden Job, sprich auch gute Jobs, grundlos ablehnen kann. Hier werden Anreize in völlig falsche Richtungen gesetzt. Deutlicher kann ein Staat dem Dauertransferempfänger nicht mehr sagen: Bleib auf Deinem Sofa sitzen.
Und ganz nebenbei auch noch den Sofa Freunden aus anderen Ländern: Welcome to Germany, während man die Fachkräfte durch Bürokratie und Steuerweltrekorde abschreckt.

Insofern brauchen wir dringend in der Regierung eine FDP, die eben auch diejenigen auf dem Zettel hat, die etwas leisten und nicht nur diejenigen, die in 'Not' sind, aus welchem Grund auch immer. Denn diejenigen, die nichts tun, leisten eben auch keine Beitrag zur Gesellschaft, was sich auch im Lebensstandard niederschlagen darf und muss.

Schon der Irrsinn in der Sprache: Die ganzen Gender Sprache Fans behaupten ja immer, Sprache würde auch die Gedankenwelt formen. Ich halte das nur für zum geringen Teil zutreffend, aber dennoch: Wenn ich Transfer (eigentlich mal als Ausnahme für passagere Notlagen gedacht) Bürgergeld nenne, lege ich doch sprachlich nahe, dass diese Art des Einkommens der Normalfall wäre, was er nicht sein darf.


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FDP

13.08.2022 um 12:48
@sacredheart

Fällt es Dir nicht selber auf das wir von Leistungsträgern mit niedrigem Einkommen reden für die etwas getan werden, während du immer wieder Leistungsbezieher als Strohmann einwirfst. Niedrige und mittlere Einkommen gehören unterstützt, auch diese Leute arbeiten 40 harte Wochenstunden.


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FDP

13.08.2022 um 14:12
@cejar
Zitat von cejarcejar schrieb:Fällt es Dir nicht selber auf das wir von Leistungsträgern mit niedrigem Einkommen reden für die etwas getan werden, während du immer wieder Leistungsbezieher als Strohmann einwirfst. Niedrige und mittlere Einkommen gehören unterstützt, auch diese Leute arbeiten 40 harte Wochenstunden.
Hängen die Dinge etwa zusammen?

Erst mal gehören niedrige und mittlere Einkommen nicht unterstützt, allenfalls sollte man die Menschen unterstützen, die sich solche Einkommen erarbeiten. Ich halte es sogar für die Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass auch ein niedriges Vollzeiteinkommen ohne weitere Unterstützung reicht. Dazu war zB die Anhebung des Mindestlohns völlig richtig. Wenn Menschen mit niedrigen Einkommen immer wieder hier und da Unterstützung brauchen, dann zeigt das ja schon ein Problem auf und zwar nicht, weil ich Ihnen irgendeinen Zuschlag nicht gönne.

Und der erste Weg der Unterstützung ist es nun mal, ihnen möglichst wenig vom verdienten Geld wieder abzunehmen. Bei niedrigen Einkommen reicht das vielleicht manchmal noch nicht aus. Aber es muss Ausnahme bleiben, dass Menschen mit einem Vollzeitjob überhaupt Unterstützung vom Staat brauchen. Der Staat kann nicht dauerhaft einen Teil des Gehaltes zahlen. Das ist Aufgabe der Arbeitgeber. Dass Preise nicht explodieren, ist hingegen wieder überwiegend Aufgabe des Staates.

Es wäre zB auch Aufgabe des Staates gewesen, Anreize zu schaffen, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, spätestens als 1,5 Mio Menschen in kurzer Zeit hierher kamen. Es ist ja nicht so unvorhersehbar, dass die irgendwo wohnen müssen. Wenn ich als Staat sage 'Wir haben Platz' dann muss ich auch dafür sorgen, dass diese Aussage stimmt oder wenigstens zeitnah wahr wird.

Ein Teil der Probleme, die Menschen mit niedrigen Einkommen haben, hängen eben mit den höheren Mieten dank knappem Angebot zusammen. Die Probleme hat der Mensch mit niedrigem Einkommen nicht geschaffen, sein AG auch nicht und auch nicht die Menschen, die hierher gekommen sind. Die Verantwortung haben die Politiker, die erst diesen weltweiten Sonderweg gewählt haben, ohne die Folgen zu bedenken.

Und natürlich müssen auch die Sozialausgaben eingenommen werden, was die Sozialleistungen ins Spiel bringt. Wir können nicht kleine und mittlere Einkommen steuerlich entlasten bei erwartbar geringem Wirtschaftswachstum und gleichzeitig immer mehr für Soziales raushauen. Das wird nicht klappen.

Das wird auch mit einer verfassungsrechtlich kaum zu machenden Übergewinnsteuer nicht reinzuholen sein.

Also müssen wir versuchen, die 1,93 Mio freien Stellen zeitnah zu besetzen, im Idealfall mit Leuten, die aktuell Leistungen beziehen.
Die Signale gehen aber genau in die andere Richtung.


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FDP

13.08.2022 um 18:37
@sacredheart

Alles richtig, aber nichts davon packt die FDP an.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und natürlich müssen auch die Sozialausgaben eingenommen werden, was die Sozialleistungen ins Spiel bringt. Wir können nicht kleine und mittlere Einkommen steuerlich entlasten bei erwartbar geringem Wirtschaftswachstum und gleichzeitig immer mehr für Soziales raushauen. Das wird nicht klappen.
Kleine und mittlere Einkommen können wir nicht entlasten, aber höhere schon?


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FDP

13.08.2022 um 19:09
@cejar
Zitat von cejarcejar schrieb:Kleine und mittlere Einkommen können wir nicht entlasten, aber höhere schon?
Hat ja niemand behauptet.
Zitat von cejarcejar schrieb:Alles richtig, aber nichts davon packt die FDP an.
Teils schon.

Immerhin werden mittlere und zT kleine Einkommen mit dem Abbau der kalten Progression entlastwt und zwar stärker als die Reichen, weil Spitzensteuersatz eben Spitzensteuersatz bleibt.

Immerhin hat die FDP angekündigt den Verteilungswahnsinn eines Herrn Heil dadurch einhegen zu wollen, dass Sanktionen bleiben sollen, sprich überbaupt noch Vermittlung möglich bleibt.

Weiterhin hat die FDP auch Einiges zur Erleichterung von Wohnungsbau auf den Weg bringen wollen.

Da haben auch rot und grün zB in Berlin ihr dümmstes Gesicht gezeigt mit ihrem Mietendeckel. Die glaubten ernsthaft, dass man Mangel dadurch beseitigt, dass man den Mangel belässt und sichere Anreize schafft, nie wieder eine Mietwohnung zu errichten.

Die FDP setzt auch nicht auf Rosa Einhörner wie ein kaum umsetzbare Übergewinnsteuer, die reinster Populismus von ganz weit links ist.

Bei der FDP habe ich auch den Eindruck, dass ihnen bewusst ist, dass ich nur den Euro ausgeben kann, den ich auch einnehme.

Allerdings vermisse ich auch bei der FDP eine klare Haltung zur EZB und ihrer Politik der Inflationsberschärfung und zur dauerhaften Überschreitung ihrer Kompetenzen.


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FDP

13.08.2022 um 19:29
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Bei der FDP habe ich auch den Eindruck, dass ihnen bewusst ist, dass ich nur den Euro ausgeben kann, den ich auch einnehme.
Ich hab eher den Eindruck, die FDP möchte ihrer Wählerschaft möglichst viele Steuern sparen, damit sie wiedergewählt wird. Ob Steuersenkungen in der konkreten Situation gerade sinnvoll sind, scheint dabei eher sekundär zu sein.
Da kann man mal sehen, wie Eindrücke sich unterscheiden können. :)

kuno


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