Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@T.Rick
Naja...die zu Lebzeiten ausgesprochene Spendenbereitschaft ist danach deutlich zurückgegangen, ebenso die von angehörigen Postmortal zugestimmte...muss also Zusammenhängen. Ich finde keine Statistik die was anderes sagt.
Also haben die Mediziner die mit falschen Daten Patienten in Wartelisten gepuscht und damit andere Bedürftigere getötet haben es versaut.
Jetzt versucht man das auf HauRuck wieder zu kitten...und das finde ich nicht gut.

@ransom
War es beim Spendenskandal nicht eher so das Menschen durch falsche Angaben auf weiter oben in der Empfängerliste geführt wurden?

Da hat doch niemand Organe "geklaut" sondern "nur" die falsche Angaben zu Gunsten seines Patienten gemacht, oder nicht?

ransom schrieb (Beitrag gelöscht):...nun möchte man das mit Zwang beheben weil alle Medienkampagnen nichts genutzt haben?!

Herrje, was für ein Zwang.
Sich einmal kurz damit zu beschäftigen ob man bereit ist anderen Menschen das Leben zu retten oder nicht.
Das ist schon echt übel.
Natürlich gibt es Menschen die durch so etwas bereits überfordert sind, aber bis zur Diskussion hier bei Allmy wuusste ich nicht, dass so viele Menschen unter Prokrastination bzw. noch weitergehenden Unfähigkeiten leiden.
So lernt man bei Allmy immer wieder was dazu.

Daß jemand zu Lebzeiten seine Meinung ändert, wenn neue Erkenntnisse reinkommen, ist sein gutes Recht, und immerhin ein gutes Zeichen, weil er sich wenigstens Gedanken macht und diese auch ausdrückt. Bin auch der Meinung, daß jeder erwachsene Mensch die Entscheidung treffen sollte, wer unentschieden ist oder nicht weiter darüber nachdenken will, soll halt einfach das Nein ankreuzen. Dann geht nichts verloren.

emanon schrieb:Herrje, was für ein Zwang.

Du hast nicht "Nein" gesagt also bist Du einverstanden......Oh man...das ist mal ein Rechtsverständnis

ransom schrieb:über das für und wieder von Leben erhalten oder als Ersatzteillager nutzen entscheidet dann ein Arzt.

Und das ist jetzt anders...?

ransom schrieb:Du hast nicht "Nein" gesagt also bist Du einverstanden......Oh man...das ist mal ein Rechtsverständnis

Du hast das anscheinend noch nicht ganz verarbeitet.
Der Zwang besteht lediglich darin, dass sich jeder einmal mit dem Thema beschäftigen sollte, mehr nicht.
Wer sich da intellektuell oder sonstwie überfordert sieht, der kann ja einfach nein ankreuzen und schon ist das Ding gewuppt.
In toto zu den Würmern oder ins Krematorium scheint ja für Einige echt wichtig zu sein. :Y:
Wie sieht das bei einer Gallenblasen- oder Appendixentfernung aus.
Können die Betroffenen Organpendenverweigerer da noch ruhig schlafen?^^

Es geht wohl eher darum, daß nicht jeder der Diagnose "Hirntod" vertraut. Das Risiko auf eine Fehldiagnose besteht dort ebenso wie bei jeder anderen ärztlichen Diagnose. Die Richtlinien für die Diagnose, z. B. daß man an unterkühlten Personen oder bei Einnahme von bestimmten Drogen, die einen Hirntod vortäuschen können, die Diagnose nicht erstellen darf, werden nämlich anscheinend nicht von allen Ärzten eingehalten.
Bei einer Diskussion in einem anderen Forum zu diesem Thema hat sich prompt eine Person gemeldet, die selber schon mal für hirntot erklärt worden war - Kollaps nach Alkoholexzess und vermutlich auch Unterkühlung, da sie nicht sofort ins Krankenhaus gebracht und warmgehalten wurde. Sie hatte doppelt Glück, erstens hatten ihre gefragten Eltern eine Organentnahme verweigert und zweitens wachte sie von selber rechtzeitig wieder auf. Bei Zustimmung der Eltern wäre sie heute nicht mehr am Leben.
Was sagt man zu so einem Fall?
Keine VT, da real passiert. Und leider kein Einzelfall. Von fehlerhaften Diagnosen wird immer wieder berichtet, von Betroffenen selber und von Angehörigen.

@emanon
Apropos ruhig schlafen, hast Du schon mal gesehen was bei einem Hirntoten im Zimmer abgeht wenn er Organspender ist? Da ist für die Angehörigen nichts mit in Ruhe abschied nehmen...nur mal dazu.
Mir ist Bewusst das das Thema polarisiert, aber wenn ich mir anschaue wie unglaublich wenig Menschen sich aktiv für die Organspende aktuell entscheiden kann ich mit nicht vorstellen das alle anderen Intellektuel überfordert sind. Sicherlich gibt es da viele die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen....aber wahrscheinlich auch viele die es einfach nicht möchten.
Natürlich ist es eine Zumutung für Angehörige im Todesfall schnell zu enscheiden ob man den Körper des geliebten Verstorbenen als Spender freigibt...andererseits finde ich den Gedanken schon Gut das darüber jemand Entscheidet der nur meine Interessen vertritt und nicht andere die in dem Augenblick nicht nachzuvollziehen sind.

T.Rick schrieb:Es geht wohl eher darum, daß nicht jeder der Diagnose "Hirntod" vertraut.

Passt. Dafür kannst du widersprechen. Sogar ganz ohne Begründung...

ALso das jemand anders über einen toten Körpfer verfügt, als man selber ohne die Familie ist ja hoffentlich für alle hier in Stein gemeißelt.
Udn wenn es eben keine Absichtserklärung gibt, heißt es Finger weg!

markamrika schrieb:Udn wenn es eben keine Absichtserklärung gibt, heißt es Finger weg!

So ist die Rechtslage jetzt.
Aber ich verstehe deinen missionarischen Eifer nicht. Du kannst es für dich frei entscheiden, auch nach der Widerspruchslösung...
Wenn es anderen nicht wichtig genug ist, sollen sie doch spenden.

ransom schrieb:Apropos ruhig schlafen, hast Du schon mal gesehen was bei einem Hirntoten im Zimmer abgeht wenn er Organspender ist? Da ist für die Angehörigen nichts mit in Ruhe abschied nehmen...nur mal dazu

Ja, ist mir bekannt.
Damit beginnt man in der Regel allerdings nach der Abschiednahme.
Weisst du sicher.

ransom schrieb:...kann ich mit nicht vorstellen das alle anderen Intellektuel überfordert sind.

Natürlich nicht. Manche sind einfach auch nur stinkend faul oder uninteressiert. Für die wird es dann wahrscheinlich erst interessant wenn man ihnen eröffnet, dass sie selbst ein Organ brauchen. Da werden viele Uninteressierte bestimmt ganz schnell "hier, her zu mir" rufen.
Den meisten geht das Leid anderer doch völlig am Arsch vorbei.
Wenn jeder an sich selbst denkt, dann ist doch an alle gedacht.^^

Ich habe auch widersprochen.
Und würde es bei einem frisch verunfallten Angehörigen (vielleicht einige Zeit auf der Straße gelegen, garantiert unterkühlt eingeliefert, "angeblich" hirntot???) erst mal ebenso halten, da wäre nix mit Entscheidung schnell, schnell, schnell, denn die Aasgeier in Weiß kreisen schon ... da würde ich eher darauf bestehen, ihn erst mal einen Monat oder so an den Apparaten zu halten und dann noch mal zu schauen, ob die Diagnose - ohne Gabe von Schmerz- und anderen Mitteln, bei normaler Körpertemperatur - sich aufrechterhalten läßt.

@emanon
Ich habe das sehr wohl verarbeitet...wer bist Du das Du mir unterstellst das nicht zu tun? Ich war Organspender habe bereits meinem an Leukämie erkrankten Kousin Knochenmark gespendet und habe mich 2012 dagegen entschieden. Jetzt habe ich eine Patientenverfügung und über den konkreten Fall sollte es mal so kommen entscheidet dann meine mittlerweile Exfrau. Mir geht es mit dem Gedanken sehr gut und ich finde es gelinde gesagt verwerflich was hier für Anfeindungen aufkommen wenn man eine andere Meinung vertritt.

@T.Rick

T.Rick schrieb:werden nämlich anscheinend nicht von allen Ärzten eingehalten.

Haben konkrete Einzelfälle diesen Anschein in dir erweckt oder sind das nur gezielt gestreute Gerüchte?

T.Rick schrieb:die Aasgeier in Weiß kreisen schon

Deine Beiträge werden immer AgitProp-lastiger. Alte Schule? :D

ransom schrieb:verwerflich was hier für Anfeindungen aufkommen wenn man eine andere Meinung vertritt.

Bleibst du üblicherweise von Gegenargumenten verschont oder warum empfindest du sie als "Anfeindungen"?

T.Rick schrieb:Es geht wohl eher darum, daß nicht jeder der Diagnose "Hirntod" vertraut.

Dabei solltest du auch berücksichtigen, dass bei der Diagnose Hirntod, die Ärzte jede intensiv-medizinische Maßnahme sofort beenden, heißt die Herz-Lungen-Maschine wird abgeschaltet. Es sei denn man ist Spender, oder es wurde eine Schwangerschaft bei der Verstorbenen festgestellt.

Spätestens mit der Feststellung des Hirntodes entfällt die Pflicht (und das Recht) des Arztes, therapeutisch ausgerichtete Maßnahmen zu ergreifen.[35] Daher können sich die organprotektive Intensivtherapie und die Vorbereitungen zur Organentnahme und Transplantation nur mit Zustimmung zur Organspende anschließen. Falls einer Organspende nicht zugestimmt wurde, wird die medizinische Therapie in der Regel beendet und das Beatmungsgerät abgestellt. Eine Ausnahme könnte eine bestehende Schwangerschaft sein.

Wikipedia: Hirntod#Bedeutung hinsichtlich Organspende

mal daraüber nachgedacht? @ransom @T.Rick

Manche haben echt den Glauben, dass in einem Krankenhaus die Ärzte zu allererst schauen, ob sie dem Patienten Organe entreißen können und dann erst, ob er oder sie noch zu retten ist.
Schau mal nach Europa, wo überall außer Deutschland die Widerspruchslösung oder ähnliches gilt, ob dort die Patienten so mirnix, dirnix ausgeschlachtet werden?
Es funktioniert überall problemlos.

@ransom
Es versucht doch niemand nicht-Spender zu überzeugen, es geht doch nur darum das ganze umzudrehen.

Dein Post liest sich wie eine Verteidigung deiner Entscheidung, aber es muss sich ja niemand rechtfertigen, es geht ja nur um das wie der Entscheidungsfindung ob Organspender oder nicht.