Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@pprubens
Ausgeschlachtet? DU hast wohl wenig ahnung oder?
Auf wen sollte das den zutreffen?

@interrobang
Soweit bekannt ist eine erfolgreiche Organentnahme zur Organspende nur möglich bei lebendigem Leibe. Ein hirntoter Analphabet hat dann nichts zu lachen ;)

@pprubens
Hat er so oder so nicht mehr da er Hirntot ist.

Ich habe nichts dagegen, dass andere dadurch wieder lachen können @interrobang
Allerdings gefällt mir nicht, dass über die Leiche entscheiden werden kann, als ob sie ein Ersatzteillager wäre.

@pprubens
Muss dir auch nicht gefallen. Das entscheiden die betroffenen.

@interrobang
Die Betroffenen sind hirntot. Sie entscheiden eben nicht mehr (sofern sie nicht vorher entschieden haben). Darum geht es ja!

Aber gut, ich poste in jedem Forum meine Wünsche und bin damit aus dem Schneider ;)


Ich bekenne mich 'nicht schuldig'!

@pprubens
Darf ich fragen was du nicht spenden willst?

@interrobang
Alles! Besonders nicht mein Hirn, mein Herz, Leber, Nieren, Haut und Haar, Knochen, usw. usf.

Der Hype ist doch erst wieder aufgeflammt, als unser Steinmeier seiner Fau eine Niere gespendet hat.

@pprubens
Dein Hirn geht auch nicht weil es Tot ist. Und warum nicht? Religiöse gründe?

@interrobang
Mein Hirn ginge schon - es steuert ja meine Organe ;)

Ich habe was gegen politische Entscheidungen, die in dieser Form in meine Privatsphäre eingreifen wollen.

Wenn ich spende, tue ich das freiwillig.

@pprubens

pprubens schrieb:Mein Hirn ginge schon - es steuert ja meine Organe

Eben nicht beim Hirntot. Da werden die Organe von auserhalb gesteuert.

pprubens schrieb:Wenn ich spende, tue ich das freiwillig.

Und das tust du auch den niemand zwingt dich zum spenden.

interrobang schrieb:Eben nicht beim Hirntot. Da werden die Organe von auserhalb gesteuert.

Und genau das ist der Knackpunkt.

Entweder ich habe vorher alles klar gemacht und bin damit einverstanden oder ich habe eben nichts klar gemacht und möchte so ins Grab gehen, wie ich komplett gelebt habe.

Ich kann ja verstehen, dass Menschen, die auf eine Organsprende hoffen, sich gern einreden lassen, alles ginge mit rechten Dingen zu, wenn ein Körper (Organe) anstehen. Woher weiß ich denn als Empfänger, ob die Niere freiwillig gegeben wurde? Das ist mir alles zu schwammig.

@pprubens

pprubens schrieb:Woher weiß ich denn als Empfänger, ob die Niere freiwillig gegeben wurde? Das ist mir alles zu schwammig.

Und mir sind diese verleumdungen der Ärzte zu schwammig.

Also willst du nicht antworten? Schade aber okay.

@interrobang
Verleumdung der Ärzte?? Darum geht's doch gar nicht.

Ich habe geantwortet. Wenn dir meine Antwort keine ist - ein besseres Beispiel für meine Argumente hättes du nicht geben können. ;)

@pprubens

Warum ist eine Nicht-Entscheidung ein "nein"? Wozu gibt es dann das Feld "vielleicht" oder "ich entscheide mich später"?
Erkläre mir mal die Logik warum das "nein" sein soll.

Das sind oft Leute, die prinzipiell einverstanden sind, aber noch keinen Ausweis hatten bisher.

Dafür gibt es jede Menge Erhebungen übrigens.

"Etwa 1000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan bekommen. Werden die Deutschen zu dem Thema befragt, offenbart sich eine paradoxe Situation: Etwa drei Viertel zeigen sich prinzipiell zur Organspende bereit, aber weniger als ein Viertel hat einen Organspendeausweis."

Aus diesem Link:
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/neue-regelungen-zur-organspende-jeder-soll-ueber-seinen-tod-nachdenken-1.1298371

Egal ob GfK, IPSOS oder andere Umfragen, es zeigt sich immer wieder, dass Menschen spenden würden, aber einfach keinen Ausweis bisher haben. Unterschätze niemals den Faktor Bequemlichkeit.

@elfenpfad
Das mit dem Datenschutz ist wirklich sehr schlecht gelöst und erzeugt nur Mißtrauen. Das ist ein schlechter Aspekt der Reform.

Aber das gute daran ist, man kann dem vorher widersprechen. Nur wenn man dies nicht explizit tut, könnten gewisse Daten nicht anonymisiert weitergegeben werden.

Makrophage schrieb:Das sind oft Leute, die prinzipiell einverstanden sind, aber noch keinen Ausweis hatten bisher.

Prinzipiell bin auch ich einverstanden. Die Art und Weise, wie ich dazu aufgerufen werde, entscheiden ebenfalls über mein ja oder nein. Unterschätze niemals die Gefühle der noch lebenden Organspender @Makrophage

Organspende-Reform samt Daten-Skandal?

Still und leise wurde in der Organspende-Reform die Forschungsklausel aufgebohrt. Damit könnten persönliche Daten von Spendern und Empfängern an die Pharmaindustrie gelangen - und das ohne Zustimmung der Betroffenen. Für die Opposition ein handfester Skandal.

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/organspende/article/813883/organspende-reform-samt-daten-skandal.html (Archiv-Version vom 28.05.2012)

und du schreibst:

interrobang schrieb:Und mir sind diese verleumdungen der Ärzte zu schwammig.

KEINE NARKOSE !
KEINE SCHMERZMITTEL !
KEINE SICHERHEIT WAS ÜBERHAUPT HIRNTOD IST "jeder macht hier mal was er denkt das Richtig zu sein"

Viele Skandale und Weltweit eine Situation die alles andere als witzig ist ...

Jeder Mensch bekommt im Laufe seines Leben zu wissen, dass er Organe spenden kann. Dieses nun per Gesetz zu beschließen, wie und wann eine Entscheidung zu geschehen hat, halte ich für den falschen Weg.

Am Ende werde ich noch beim Arzt drauf angesprochen, dass ja meine Organe super zur Spende gereichen würden. Wie komme ich mir da vor? Wie ein ins Auge gefasstes Ersatzteillager. Tut mir leid - das gefällt mir nicht.

Ich kann akzeptieren, dass ich sterben muss. Ich kann entscheiden, was danach mit meinem Körper geschieht. Kann ich das nicht mehr, ist für mich die Organspendedebatte ein Fake.

Nehmen wir mal das Beispiel einer reichen Person - da hat jemand zwei mal ein Herz "gespendet" bekommen - und ist trotzdem gestorben. Auswüchsen sind Tür und Tor geöffnet....

@rumpelstilzche
Hallo und von vorne..

rumpelstilzche schrieb:KEINE NARKOSE !
KEINE SCHMERZMITTEL !

Wikipedia: Hirntot#Betreuerbestellung

interrobang schrieb:Dazu gab die Bundesärztekammer im Jahr 2001 folgende Erklärung ab:


„Nach dem Hirntod gibt es keine Schmerzempfindung mehr. Deshalb sind nach dem Hirntod bei Organentnahmen keine Maßnahmen zur Schmerzverhütung (zum Beispiel Narkose) nötig. Die Tätigkeit eines Anästhesisten bei der Organentnahme dient ausschließlich der Erhaltung der Funktionsfähigkeit der zu entnehmenden Organe.“

rumpelstilzche schrieb:KEINE SICHERHEIT WAS ÜBERHAUPT HIRNTOD IST "

Hier kannst du nachlesen wie er festgestellt wird.
http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.7.45.3252 (Archiv-Version vom 18.06.2012)

kommst du morgen wieder mit den gleichen anschuldigungen?