Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@Ashert001
Hab mir den Bericht angesehen. Da wird hauptsächlich die Ausbildung der Ärzte in Frage gestellt oder auf menschliches Fehlverhalten abgehoben.
Das 2. lässt sich nicht zu 100% ausschliessen, aber wenn es Ausbidungsdefizite gibt, dann sind sie natürlich zu beseitigen.
Eine spezielle Aus-/Weiterbildung zum Hirntoddiagnostiker erscheint da durchaus sinnvoll.

@Ashert001
Da Hirn wird im MRT gut darestellt keine Frage, aber wie willst du feststellen, ob es noch lebt?

emanon schrieb:Da Hirn wird im MRT gut darestellt keine Frage, aber wie willst du feststellen, ob es noch lebt?

Na keine Aktivität, wenn sich über sagen wir 24h keinerlei Veränderung messen lässt, in jedem Punkt des Gehirns, dann ist der Patient wohl wirklich tot oder zumindest mehr als beim nur oberflächlichen EKG! Und dann kann man ihn auch aufschneiden und ausnehmen!

Alles übertrieben. Natürlich kann man menschliches Fehlverhalten nie ganz ausschliessen.

Aber die Hirntoddiagnostik ist gut evaluiert und sehr sicher, wenn man sie richtig durchführt.
Sie wird hier immerhin von zwei in der Intensivmedizin erfahrenen Neurologen akribisch protokolliert.

Hirntod betrifft weniger als 1% der in Kliniken Verstorbenen.

@Ashert001
CT oder MRT wird praktisch immer gemacht!

Makrophage schrieb:CT oder MRT wird praktisch immer gemacht!

Computertomografie reicht meiner Meinung nach nicht aus, die macht nur bessere Röntgenbilder. Damit kann man Gehirnaktivität, nicht wirklich gut messen.

Kernspintomographen hingegen gibt es viel zu wenige, da soll Deutschland nur 8,6 auf eine Million Einwohner haben!
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/182664/umfrage/kernspintomographen-anzahl-in-europa/

Da geht doch nicht jeder Tote durch!

@Ashert001

Das verlangt keiner!

Ein Prozent der Verstorbenen...
Mit CT oder MRT weist man die traumatische oder intrakraniell hämorrhagische Hirnschädigung nach.
Ausserdem kann dir auch ein fMRT keine Sicherheit geben, für sich allein genommen.

Deswegen müssen ja auch alle Kriterien erfüllt werden.
Versuche diese doch nochmal einmal nachzuvollziehen. Dann wird es etwas klarer.

Die fMRT ist doch eher ein Feind der üblichen Hirntoddiagnostik, da sie oft ganz andere Ergebnisse zeigt!

Zitat:

Heute wird der Hirntod und somit der Tod des Menschen sehr unterschiedlich festgestellt. In Polen sind apparative Untersuchungen überhaupt nicht vorgeschrieben. In Italien müssen Mediziner 3x ein EEG Messen, aber in Deutschland ist ein EEG nicht einmal in jedem Fall vorgeschrieben. EEGs müssen beispielsweise nicht angewendet werden, wenn die Hirnschädigung durch Herzinfarkt, Ertrinken, Ersticken oder ein Blutzuckerkoma erfolgte.
[...]
„Neue empirische Erkenntnisse erfordern eine neue Auseinandersetzung mit diesen Fragen: Erstens haben zahlreiche Studien ein längeres Überleben und die Integration von Körperfunktionen von hirntoten Patienten nachgewiesen. Zweitens geben Studien mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) an hirntoten Patienten Anlass, an der Zuverlässigkeit der üblichen Hirntoddiagnostik zu zweifeln. Nur ein Beispiel. Bei einer „Begutachtung von allen Hirntoddiagnosen innerhalb von vier Jahren an der Universitätsklinik Newark stellten Zuckier und Kolano fest, dass bei 21 von 188 Fällen (11%) eine permanente Gehirndurchblutung trotz klinisch festgestelltem Hirntod nachgewiesen wurde
http://www.transplantation-information.de/veroeffentlichungen/vortraege/wie_tot_ist_hirntot_die_untoten_2011.html

doch der blanke Horror! :|

@Ashert001
Wenn sie mir Leber,Nieren,Herz und Milz entrissen haben bin ich garantiert Ex und hirnundurchblutet...wollen wir wetten??

Das macht doch auch alles nicht viel Sinn, man will die Organe haben, nur das Gehirn nicht, also stellt man auch nur den Hirntod als Tod fest, nicht etwa den irgendeines anderen Organ.

Nur warum sollte das Gehirn vor den anderen Organen sterben?

Auch von Erfrierenden weiß man ja, das erst die Gliedmaßen absterben und dann die Organe, während das Gehirn in ein tiefes Koma geschaltet wird um ein längst-mögliches überleben zu sichern.

Das das Gehirn wirklich vor den anderen Organen stirbt, macht rein physiologisch überhaupt kein Sinn!

Das ist so als ob bei einem sinkenden Schiff der Kapitän zuerst von Bord geht, doch absolut verwerflich und bar jeder Logik!

Also ich kann mir gut vorstellen, das der letzte Rest Leben wirklich tatsächlich noch tief im Gehirn tickt, die letzten 3 Neuronen im Kreis verschaltet um Energie zu sparen oder so und nicht etwa irgendwo in der Leber! :|

@Ashert001

Ashert001 schrieb:Das macht doch auch alles nicht viel Sinn, man will die Organe haben, nur das Gehirn nicht, also stellt man auch nur den Hirntod als Tod fest, nicht etwa den irgendeines anderen Organ.

Das Gehirn ist die Persönlichkeit des Menschen. Gehirn tot=Mensch tot.

Ashert001 schrieb:Nur warum sollte das Gehirn vor den anderen Organen sterben?

zb Gehirntrauma.

Ashert001 schrieb:Das das Gehirn wirklich vor den anderen Organen stirbt, macht rein physiologisch überhaupt kein Sinn!

Und? Das ist recht egal wen durch einen unfall das gehirn beschädigt wird.

interrobang schrieb:Und? Das ist recht egal wen durch einen unfall das gehirn beschädigt wird.

Jede einzelne Zelle hat einen eigenen Überlebensmechanismus, wenn im Zellverbund Ausfälle zu verzeichnen sind, dann findet auch eine Reorganisation statt. Das Gehirn ist dann vielleicht nicht mehr in der Lage die Organe zu steuern, vielleicht nicht mal das Koma wieder abzuschalten aber es kämpft auf seine Weise doch auch bis zur letzten Zelle!

Solange da nicht die allerletzte Nervenzelle im Gehirn ihre Funktion komplett eingestellt hat, kann man doch eigentlich nicht von Tod sprechen! Rein organisch mag der Patient tot sein aber mit seinem wirklich allerletzten Lebenshauch und Bewusstseinsfragmenten hat er deswegen doch noch nicht über den Styx oder was auch immer gesetzt.

Im Grunde kann man sich doch erst absolut sicher sein, wenn das Gehirn wirklich verwest ist!

@Ashert001
Die deffinition von hirntot hab ich letzte seite gepostet.kannst ja durchlesen.

Ashert001 schrieb:Nur warum sollte das Gehirn vor den anderen Organen sterben?

Weil es viel komplexer ist, als alle anderen Organe.

Was mich an diesem Thema Organspende am meisten stört, ist, daß irgendwelche Wissenschaftler/Ärzte aus Gründen persönlicher Eitelkeit oder naivem Forscherdrang Tatsachen schaffen, die zu einem neuen moralischen Dilemma führen. In Zeiten, als noch keine Organe verpflanzt werden konnten, musste man sich nicht die Frage stellen, wie es wäre, wenn die eigenenen Familienangehörigen ein neues Organ bräuchten, dann müsste man sich damit abfinden, daß es vorbei ist, und sich darauf vorbereiten, würdig Abschied zu nehmen, das Leben ist eben endlich. Man bräuchte sich auch nicht die Frage zu stellen, ob man im Falle des Ablebens mit seinen Organen Menschenleben retten könnte.

Was mich allerdings am meisten misstrauisch macht, ist dieser fast schon missionarische Eifer, mit der um Organspenden geworben wird, so als ob den Eindruck bekommen müsste, daß das Gesundheitswesen / die Gesundheitspolitik nur von wahren Menschenfreunden und Wohltätern betrieben wird. Angesichts der massiven Einsparungen im Gesundheitswesen kann man daran Zweifel haben. Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch ,daß das nicht der Fall ist, also müssen andere (niedere) Gründe der Fall sein, warum die Anzahl von Spenden massiv erhöht werden soll.

Solange nur der Hauch von Manipulation und Unehrlichkeit besteht, werde ich ein klares Nein äußern.

Wo Geld zu machen ist finden sich immer welche, die es ausnutzen. Sogar Ärzte, die einen Eid geschworen haben.

Mir wird übel bei dem Gedanken, dass jemand sterbenskrank da liegt, und jemand anderes wird aufgrund von Geld oder Vitamin B bevorzugt.

Solange man mir da nicht jeden Zweifel nimmt, heißt es bei mir ganz klar: Nein.

Auf keinen Fall! Ich halte sowieso nichts davon jedes Leben irgendwie zu erhalten. Das fängt bei Neugeborenen an die nicht ohne Intensivmedizinische Betreuung überleben würden und später ihr Dasein mit erheblichen Einschränkungen ertragen müssen, bis hin zur Reproduktionsmedizin und alles weitere.
Es gibt soviel Menschen auf der Welt, wir haben ein Problem der Überbevölkerung, Nahrungsmittelknappheit und wie dann alle mit Energie versorgt werden steht auch noc in den Sternen.
Das Problem der heutigen Gesellschaft ist doch, das der Tod als etwas unnatürliches gesehen wird, dabei ist doch Leben und dann sterben ein Kreislauf.
Ich selbst würde auch kein Organ von jemand anderem haben wollen und von mir kriegt auch keiner was.

@j.hardway
Du kannst gerne auf jegliche Medizinische hilfe verzichten. auch auf sicherheitsgurte... und geb deinen Kindern ja keinen sicherheitshelm.
Die können dan auch..

j.hardway schrieb:würdig Abschied zu nehmen, das Leben ist eben endlich

j.hardway schrieb:Was mich allerdings am meisten misstrauisch macht, ist dieser fast schon missionarische Eifer, mit der um Organspenden geworben wird,

Ihr Piefke habt eben nicht die wiederspruchslösung wie wir hier in Österreich.

j.hardway schrieb:so als ob den Eindruck bekommen müsste, daß das Gesundheitswesen / die Gesundheitspolitik nur von wahren Menschenfreunden und Wohltätern betrieben wird

Organe wachsen halt nicht auf Bäumen.

j.hardway schrieb:also müssen andere (niedere) Gründe der Fall sein, warum die Anzahl von Spenden massiv erhöht werden soll.

Ja weil:

Organe wachsen halt nicht auf Bäumen.

Und es eben genug solche wie dich gibt denen es scheissegal ist das sie Menschenleben retten könnten.

@AllmySpott

allmotlEY schrieb:Solange nur der Hauch von Manipulation und Unehrlichkeit besteht, werde ich ein klares Nein äußern

allmotlEY schrieb:Wo Geld zu machen ist finden sich immer welche, die es ausnutzen. Sogar Ärzte, die einen Eid geschworen haben

Ich hoffe du bist aufrichtig und nimmst keinerlei Medikamente mehr wen die schance besteht das dein arzt dir ein Mittel verschreibt weil er für dieses mittel prozente bekommen könnte.

@cassiopeia88

cassiopeia88 schrieb:Ich halte sowieso nichts davon jedes Leben irgendwie zu erhalten. Das fängt bei Neugeborenen an die nicht ohne Intensivmedizinische Betreuung überleben würden und später ihr Dasein mit erheblichen Einschränkungen ertragen müssen

Eugenikfan?

Hab den Ausweis ausgefüllt im Portemonnaie.

@interrobang

interrobang schrieb:Und es eben genug solche wie dich gibt denen es scheissegal ist das sie Menschenleben retten könnten.

Scheissegal ist es mir sicherlich nicht.
Kommt nur darauf an, wessen Leben...

@interrobang
Der Begriff ist mir persönlich mit zu viel negativem belastet.
Ich kann verstehen, dass meine Ansicht dieser ethischen Frage, persönlich Betroffenen sauer aufstösst, aber nur da es heutzutage diese Möglichkeiten gibt.
Wie ich schon vorher erläutert habe sollte man sich damit abfinden, dass der Tod zum Leben dazugehört.