Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

Wenn ich den Verlauf der Diskussion richtig verfolge, dann gibt es Unsicherheiten darüber, ob man, wenn man für klinisch tod erklärt wird nicht doch noch ein Bewusstsein hat, und man gezwungen ist die Sektion mitzuerleben.

Diese Furcht kann man nicht negieren.

Vielleicht sollte man auch die Prozedur der Organentnahme etwas "angenehmer" gestalten - und nicht so kalt chirurgisch durchführen. Denn die wirklich Toden können uns ja nicht mehr sagen, wo nun wirklich die Grenze zwischen Leben und Tod ist.

Vielleicht würde eine würdevollere Art der Organspende die Leute eher motivieren ihre Organe abzugeben, wenn sie sie nicht mehr brauchen.

@Shotokan

Shotokan schrieb:Vielleicht würde eine würdevollere Art der Organspende die Leute eher motivieren ihre Organe abzugeben, wenn sie sie nicht mehr brauchen.

Wie stellst du dir das vor?

@kleinundgrün
wieso sind dir einzelne menschen die du noch nicht mal kennst, so wichtig, obwohl menschen für dich organische unbeseelte computer sind?

@kleinundgrün
du hast mich nicht verstanden .. man geht dazu über eine entnahme zu vereinfachen .... den hirntod, wie er hierzulande definiert ist eben nicht mehr als einziges kriterium zu sehen.

schade, dass du meine aussage woher der mangel kommt nicht angesprochen hast, wo du doch so fair sein wolltest. der magel kommt vom mangel an derartigen fällen und nicht am spendermangel allein.
auch ich glaube nicht . aber ich weiss, dass unser gehirn mit sicherheit noch vieleüberraschhungen bereit hält.

man könnte insbesondere bei paarig angelegten organen die lebendspende vereinfachen. nun meine frage an alle experten hier .. warum wird das wohl nicht gemacht ...

@emanon
Ich würde mich dabei wohler fühlen, wenn ich zB Kopfhörer aufbekomme und gute Musik kören könnte. Man könnte auch die Mitarbeite so schulen, das sie ihre Arbeit im Wissen machen, dass der Patient voll bei bewusstsein ist und noch empfindet - vielleicht sogar noch sensibler ist als angenommen.

neechee schrieb:du hast mich nicht verstanden ..

Nicht? Ich schrieb doch, dass eine Vereinfachung der Entnahme möglicherweise nicht in Ordnung ist. Aber mir fehlt ds Fachwissen, das zu beurteilen.

neechee schrieb:wo du doch so fair sein wolltest

wollte ich das? Im Ernst, Du bist auch nicht ansatzweise auf alle meine Argumente eingegangen. Du bist nicht in der Position, hier zu schelten!

neechee schrieb:schade, dass du meine aussage woher der mangel kommt nicht angesprochen hast

Weil es irrelevant ist. Es spielt keine Rolle, ob die Spenderorgane reichen würden oder nicht. Aber es würde mehr Menschen geholfen werden. Das genügt doch?
Folgendes Beispiel: Vor Dir stehen 10 Menschen, die am Verdursten sind. Du hast aber nur Wasser für 5. Nach Deiner Logik würdest du das Wasser wegschütten, weil Du ja nicht alle damit retten kannst. Verstehst Du, was ich meine?

aber ich weiss, dass unser gehirn mit sicherheit noch veile überracshungen bereit hält.

Nein, das glaubst Du. Oder hoffst es. Aber wissen kannst Du es nicht. Sonst wären es ja keine Überraschungen, nicht wahr?

cassiopeia88 schrieb:wieso sind dir einzelne menschen die du noch nicht mal kennst, so wichtig, obwohl menschen für dich organische unbeseelte computer sind?

Weil sie meiner Art angehören und ich ein soziales Wesen bin.

@Shotokan

Shotokan schrieb:Ich würde mich dabei wohler fühlen, wenn ich zB Kopfhörer aufbekomme und gute Musik kören könnte.

Redest du jetzt von dir als Spender?

@neechee

neechee schrieb:...man könnte insbesondere bei paarig angelegten organen die lebendspende vereinfachen.

Was genau schwebt dir zur Vereinfachung denn vor?

@emanon
Ja, wenn man schon "abnippelt" dann wenigsten mit guter Musik ;)

@kleinundgrün
iene organexplantation mit einem glas wasser und dem ausschütten dessen zu vergleichen ist ja noch irrer als der computer vergleich.
weisst du wieviele angehörige mit genau solch einem gespräch in die enge getrieben werden umd ihren geliebten menschen freizugeben ...

ich WEISS , dass bei der hirntoddiagnostik nicht alle bereiche des gehirns erfasst und beurteilt werden können. punkt.
du gllaubst doch auch nur, dass diese menschen nichts mitbekommen.. bei dir sind vermutungen ok und bei anderen nicht. hast du denn das recht zu schelten ...

emanon schrieb:Redest du jetzt von dir als Spender?

Ja, macht er.

Ich finde das auch gar nicht abwegig. Wenn man im Vorfeld sich eine angenehmere Atmosphäre der Entnahme vorstellen kann, warum nicht? Es schadet nichts und selbst wenn es nicht den geringsten objektiven Nutzen hat, so kann es doch eine positivere Erwartungshaltung schaffen.

@Shotokan
Wenn es soweit ist, dass du als Spender in den OP gerollt wirst, dann hört du die Musik nicht mehr und auch die letzte Folge der "Simpsons" ist für dich schon gelaufen.

@emanon
im moment darf man ja recht problemlos nur an angehörige spenden. ich könnte mir jedoch vorstellen auch an einen fremden menschen eine niere zu spenden.
neben möglciher finanzieller interessen der spender, was durchaus ein knackpunkt ist, wäre das verfahren bei weitem nicht so teuer und die frage nach richtig und falsch wesentlich klarer zu beantworten.

@neechee
Ich habe das nicht so ganz verstanden.
Willst du spenden oder verkaufen?

neechee schrieb:iene organexplantation mit einem glas wasser und dem ausschütten dessen zu vergleichen ist ja noch irrer als der computer vergleich.

Textverständnis good bye. Meine Güte. Ich habe nicht Organspende mit Wasserausgießen verglichen, sondern die Argumentation: "wenn ich sowieso nicht allen helfen kann, dann keinem" Du hast gesagt, wenn man nicht allen helfen kann, die Organe benötigen, weil es eh zu wenig gibt, muss man ja auch nicht die spenden, die es gäbe. Deine Worte!

neechee schrieb:bei anderen nicht. hast du denn das recht zu schelten ...

Und wieder das Textverständnis. Du verlangst Fairness von mir, indem ich auf alle Deine Argumente eingehen muss. Das war die Schelte, um die es ging.

neechee schrieb: was durchaus ein knackpunkt ist

Das ist kein Knackpunkt. Organe dürfen nicht verkauft werden. Alles andere würde dem organisierten Organhandel Tür und Tor öffnen.

nanusia schrieb:Bei nem Hirntoten geschieht das aber noch. Denn wenn man den Menschen sterben lassen würde, könnte man die Organe nicht mehr gebrauchen.

Aber ein Hirntoter scheint zu leben, weil er an Maschinen angeschlossen ist. Ohne die, würden sämtliche Organe versagen.

@emanon
Ich bin mir da nicht sicher, wie gesagt ich stand schon mal kurz davor ausgeschlachtet zu werden. Der Arzt hat mich noch mal gefragt ob mein Spendeausweis noch Gültigkeit hat. Leider ging es mit meinem Allgemeinbefinden sehr rapide Berg ab.
Ich habe mich schon gar nicht mehr als lebend empfunden - aber ein gewisses gesteigertes Bewusstsein habe ich nach meinem Empfinden gehabt.
Ich hatte Angst "ausgeschlachtet" zu werden, nicht mehr reagieren zu können usw - alles im vollen Bewusstsein, in kalter unnahbarer chirurgischer Umgebung.

Musik hätte mich beruhigt.

ich habe bei der lebendspende die tatsächlich gegebene gefahr der finanziellen interessen angesprochen. so viel zu deinem textverständnis. ^^


ich würde spenden wollen. natürlich unentgeltlich.