Bündnis 90/Die Grünen

shionoro schrieb:Unter feministischer Außenpolitik versteht man Außenpolitik, die die Belange von den eigentlichen Bürgern mitdenkt.

Was sind die "eigentlichen Bürger"? Wenn Du meinst dass die Politik eher unternehmerischen oder wirtschaftlichen Zielen gefolgt ist, dann hat es mit Feminismus nichts zu tun.

shionoro schrieb:Ob man das feministisch nennen muss, weiß ich nicht, find ich eher falsch.

Eben, da sehe ich auch den Begriff als falsch, nicht unbedingt die Idee dahinter.

@Abahatschi

Der eigentliche berger meint hier den Zivilisten und anderweitige leidtragende des Konfliktes.

Wie gesagt ist der Begriff vllt fragwürdig aber das finde ich im großen und ganze nicht schlimm wenn die Idee dahinter stimmt.

shionoro schrieb:Der eigentliche berger meint hier den Zivilisten und anderweitige leidtragende des Konfliktes.

Wie schon beschrieben gab es den Begriff schon vor dem Angriffskrieg Konflikt, die Grünen sind doch schon 2019/2020 mit dem Antrag nach einer feministischen Außenpolitik auf die Schnauze gefallen...da wollten sie mangels eigenen Ideen die schwedische Außenpolitik übernehmen.
Außerdem ist Außenpolitik doch nicht auf das Verhalten im Krieg, oder?

Bevor wir uns im Kreis drehen: ich habe den Eindruck dass nicht mal die Grünen wissen was sie da eigentlich mit dem Begriff meinen/erreichen wollen.

Hallo @shionoro , hallo @alle !


Zunächst einmal vielen Dank für die Erklärung was "feministische Außenpolitik" bedeuten soll.

Soziale oder sozialistische Außenpolitik wäre eine bessere Formulierung für das, was hier gemeint sein soll. Darüber hinaus impliziert diese Wortwahl "feministisch" das es ein Frauenthema ist und Männer nur eingeschränkt mitreden oder mitmachen können. So etwas passt recht gut zu dem "grünen Frauenstatut" und dem eher rückständigen Frauenbild der Grünen.

Die Herleitung es Begriffes "feministisches Außenpolitik" über ein Kongress, der vor über 100 Jahren stattgefunden hat, finde ich etwas gewaagt. Mein Eindruck davon ist das "Schnattalena" einen ihrer vielen "Baerböcke" geschossen hat und jetzt eine Erklärung her muß.

Abahatschi schrieb:ich habe den Eindruck dass nicht mal die Grünen wissen was sie da eigentlich mit dem Begriff meinen/erreichen wollen.

Oder so.


Gruß, Gildonus

@Abahatschi
@Gildonus

Man kann sich das hier genauer durchlesen, da wird auch klar, warum es feministisch heißt Wikipedia: Feminist foreign policy

Es ist aus dem Kerngedanken geboren, dass auch die Außenpolitik auf der Grundlage von Gleichheit geschaffen werden sollte, um effektiv zu sein. Darum feminismus, weil dabei eben viel um Frauen geht.

An dem BEgriff kann man sich wie gesagt stören, aber was dahintersteckt ist eine gute Sache, finde ich.

Gerade dieses Bild gesehen.
Wieviel lustiges könnte man dazu schreiben ... :-)


Original anzeigen (5,1 MB)


Quelle:
https://www.n-tv.de/der_tag/Jahrhundertaufgabe-Baerbock-besorgt-wegen-Frauen-und-Kindern-aus-der-Ukraine-article23223662.html

Zumindest von juristischer Seite aus ist die Affäre um den Corona-Bonus für die Geschäftsführung der Grünen nun beendet:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-berliner-staatsanwaltschaft-stellt-ermittlungen-gegen-parteifuehrung-ein-a-c2ac6564-f637-418c-bda1-42afe815e3d8

War auch nicht anders zu erwarten.

bgeoweh schrieb:War auch nicht anders zu erwarten.

Verstehe ich nicht. Wenn die Prüfer meinen sie hätten maximal 300 bekommen dürfen und sie sich 1500 genehmigt haben, liegt doch der Verstoß da...und sie haben das Geld zurückbezahlt.
Soll ich annehmen dass sie jetzt ein Anrecht auf das Geld haben?

Abahatschi schrieb:Verstehe ich nicht. Wenn die Prüfer meinen sie hätten maximal 300 bekommen dürfen und sie sich 1500 genehmigt haben, liegt doch der Verstoß da...und sie haben das Geld zurückbezahlt.
Soll ich annehmen dass sie jetzt ein Anrecht auf das Geld haben?

Strafrechtlich relevant ist hier aber nur, ob die Zahlung rechtswidrig und in Kenntnis oder Billigung der Rechtswidrigkeit aus Bereicherungsabsicht erfolgt ist, denn nur dann ist der Untreuetatbestand möglicherweise erfüllt.

Wenn es sich einfach nur um einen Irrtum in gutem Glauben handelt liegt keine strafrechtliche Relevanz mehr vor, sondern nur noch eventuelle zivilrechtliche Ansprüche auf Rückzahlung usw., die interessieren einen Staatsanwalt aber nicht, das müssen die Grünen unter sich und ggf. dann vor einem Zivilgericht ausmachen.

Gestern bei Anne Will kurz reingeschaut

Marieluise Beck hat sehr gut gesprochen.

Die Grünen blühen auf in dem Konflikt

Ja, ich auch.

Das war beeindruckend. Auch wie sie da Lars Klingbeil zurecht stutzte.

Hier ein freilich nur sehr kurzes Interview mit ihr.

Interview Standdatum: 31. März 2022. Autorinnen und Autoren: Kristin Hunfeld

Bremer Osteuropa-Expertin in Kiew: "Wir hören den Artillerie-Donner"

Die Grüne Marieluise Beck ist mit ihrem Mann Ralf Fücks auf eigene Faust nach Kiew gereist. Im Interview mit Bremen Zwei berichtet Sie über ihre Eindrücke von vor Ort.

Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/ukraine-bremen-marieluise-beck-kiew-osteuropaexpertin-100.html

Fellatix schrieb:Das war beeindruckend. Auch wie sie da Lars Klingbeil zurecht stutzte.

da kann man ja sehr geteilter Meinung sein, ob sie mit ihren Stutzen Recht hat oder dem Klingbeil unrecht tut.
Seine (und auch die von Anderen) Argumente gegen einen vorschnellen Gasaustritt finde ich sehr plausibel. Denn es geht nicht nur um kalte Wohnungen und einen zeitweisen Verzicht von etwas, sondern um Einiges mehr.

Aber das blenden Grüne wie diese Beck nun gerne mal aus, dabei würde so jemand wie sie ganz zuletzt unter wirtschaftlichen Verwerfungen leiden (meine Meinung), da fällt es natürlich leicht, das immer zu fordern.
Auszubaden haben es am Ende immer alles die Geringverdiener und vielleicht auch noch die Mittelschicht, kann aber diesen Leuten wie Beck ja egal sein.

unter wirtschaftlichen Verwerfungen leiden

sie gab ja zu, dass es große Einschnitte geben wird, so blauäugig war sie dann immerhin doch nicht. Kam aber so raus, als müssen da halt Alle mal durch. Manche haben aber jetzt schon zu knabbern, weil sie nicht auf der Sonnenseite des Lebens sind, das wird vermutlich vergessen.

Optimist schrieb:Denn es geht nicht nur um kalte Wohnungen und einen zeitweisen Verzicht von etwas, sondern um Einiges mehr.

Dann setze dich doch bitte mal damit auseinander, wo das Gas verbraucht wird. Das ist eben zu 90% nur Strom und Wärme und damit nicht elementar. Nur 10% sind tatsächlich für Prozesse in der Industrie relevant.

Optimist schrieb:Auszubaden haben es am Ende immer alles die Geringverdiener und vielleicht auch noch die Mittelschicht, kann aber diesen Leuten wie Beck ja egal sein.

Klassischer Strohmann. Geringverdiener werden immer als billiges Argument hergenommen.

SvenLE schrieb:Dann setze dich doch bitte mal damit auseinander, wo das Gas verbraucht wird

dann stimmt es nicht, was manche aus der Wirtschaft sagen, dass z.B. die Chemieindustrie sehr viel Gas braucht, auch manch andere Wirtschaftszweige?
Und wenn ein Bereich ausfällt, leiden dann wie bei Domino auch Andere mit darunter, weil heutzutage viele miteinander venetzt sind.

SvenLE schrieb:Geringverdiener werden immer als billiges Argument hergenommen

würde ja im Umkehrschluss bedeuten, es leiden zuerst die Gutbetuchten - oder wer leidet denn dMn am meisten unter wirtschaftlichen Verwerfungen und drohender Arbeitslosigkeit? Oder wieso findest du das billig, bzw. was ist falsch an meinem Argument?

SvenLE schrieb:Das ist eben zu 90% nur Strom und Wärme

na die Industrie braucht doch nun Strom auch nicht nur zum Heizen.

Optimist schrieb:dann stimmt es nicht, was manche aus der Wirtschaft sagen, dass z.B. die Chemieindustrie sehr viel Gas braucht, auch manch andere Wirtschaftszweige?

Es geht darum, dass Gas nur verbrannt wird um Strom oder Wärme zu erzeugen. Genau dafür gibt es aber Alternativen, welche eben aufgebaut werden müssen. Mit Ende der Heizperiode sinkt der Wärmebedarf massiv.

Wir haben dank CDU und SPD 16 Jahre keine Energiewende hinbekommen. Dabei ist alles auf dem Markt. Man hätte nur investieren müssen. Lieber hat man sich von Putin den Hintern pimpern lassen.

Optimist schrieb:Oder wieso findest du das billig, bzw. was ist falsch an meinem Argument?

Das Argument ist einfach eine billige Ausrede. Wer sozial denkt, der findet auch ein Weg, den Ärmsten bei Transformation in die nachhaltige Wirtschaft zu unterstützen. Wer einfach kein Bock hat, der wird immer wieder mit dem "Ja, aber was ist mit den [Opfergruppe eigener Politik bitte einsetzen]" um die Ecke kommen.

Jetzt sind es die Geringverdiener. Demnächst die Flüchtlinge mal wieder und in Zukunft die Rentner.

Dieses Denkmuster zieht sich durch die Politik seit Jahrzehnten - Ausreden finden für das Weiter so

SvenLE schrieb:Es geht darum, dass Gas nur verbrannt wird um Strom oder Wärme zu erzeugen. Genau dafür gibt es aber Alternativen, welche eben aufgebaut werden müssen. Mit Ende der Heizperiode sinkt der Wärmebedarf massiv.

Das ist mir schon klar, deshalb schrieb ich auch, dass die Industrie den Strom nicht nur für Wärme braucht und meinte, auch für ihre Produktionsprozesse. Und dafür brauchen die sehr viel Strom.

SvenLE schrieb:Wir haben dank CDU und SPD 16 Jahre keine Energiewende hinbekommen. Dabei ist alles auf dem Markt. Man hätte nur investieren müssen. Lieber hat man sich von Putin den Hintern pimpern lassen.

das ist ja richtig. Aber was nützt uns diese Einsicht jetzt in der Gegenwart?
Gegenwärtig haben wir noch keine ausreichende Substitutionsmöglichkeiten. Scholz sagte letztens, dass es u.a. noch an solch einfachen Dingen hapert wie Leitungen.
Was nützen also Altenativen, welche die Grünen bis jetzt nur auf dem Papier sehen, welche aber erst noch gebaut werden müssen... was aber nicht von heute auf morgen per Knopfdruck geht.
Was aber die Grüne Beck am liebsten wöllte - von heute auf morgen den Hahn zudrehen. Und dann überraschen lassen was passiert? Obs gut geht oder auch nicht?
Und in diversen Sendungen sagte Habeck und Co auch, dass man diese Sanktion ja auch lange durchhalten müsste - weil es mit den Alternativen eben nicht so schnell gehen wird/nicht kann.

SvenLE schrieb:Wer sozial denkt, der findet auch ein Weg, den Ärmsten bei Transformation in die nachhaltige Wirtschaft zu unterstützen

ja klar, WER sozial denkt ... das ist eben die große Unbekannte. Und vor allem wie die soziale Denke dann in der Praxis läuft - ob z.B. die Ausgleiche wirklich denen nützen, welche es tatsächlich brauchen und nicht nur nach Gießkannenprinzip oder anderweitig verpufft.

SvenLE schrieb:Klassischer Strohmann. Geringverdiener werden immer als billiges Argument hergenommen.

Wenn man sozial denkt, ist es kein billiges Argument, an Geringverdiener zu denken, sonder es ist naheliegend und logisch. Erzähl mal sachlich und nachvollziehbar, wo da genau der "Strohmann" sein soll?

Optimist schrieb:na die Industrie braucht doch nun Strom auch nicht nur zum Heizen.

Und sogar wenn, dann ist das nicht unbedingt unredlich in einem Land wie Deutschland, in dem die mittlere Jahrestemperatur nicht mal auf 10 Grad Celsius kommt (Sommer bereits eingerechnet!). Eine halbwegs temperierte Unterkunft zu haben, ist etwas, was normalerweise als Mindestvoraussetzung für ein menschenwürdiges Dasein gilt.

Fedaykin schrieb:Die Grünen blühen auf in dem Konflikt

Sachte... Ich muß einräumen, dass Habeck und Baerbock mir derzeit erheblich besser gefallen, als ich es vor der Wahl erwartet habe. Insofern ein plus! Aber es bleibt ihnen auch wenig anderes übrig, wenn sie in der derzeitigen Lage nicht gesteinigt werden wollen. Und es sind beide halbwegs "Realos", der linke durchgeknallte Flügel, zu dem man auch die Grüne Jugend (wie auch die SPD Jusos) zählen kann, hat glücklicherweise derzeit einfach kein Thema, das sich eignen würde, für seine ideologischen Spinnereien mißbraucht zu werden. Dafür ist die Lage in Europa zu ernst.
Würde Putin in bester Sowjetmanier den Weltkommunismus vertreten, sähe das vielleicht ganz anders aus. ;)

Es ist ja nur fair, dass die Grünen jetzt auch positive PR dafür bekommen, dass sie in den letzten großen Konflikten Außenpolitisch eigentlich immer richtig lagen (Afghanistan, Nord Stream 2) und das so ziemlich als einzige Partei.
Auch jetzt können sie daher viel freier und klarer agieren.

Außerdem schafft die Partei es nach wie vor, auch Dinge durchzukriegen, die sie nicht mögen. Da kann man irgendwas vonwegen "grüner Übermoral" unken, aber Habeck tut, was er tun muss und die jungen Grünen positionieren sich zwar, halten aber ansonsten die Einheit in der Partei auch aufrecht.

Gerade die Grünen sind eine PArtei, die von Harmonie stark profitiert. AB und RH haben das gut erkannt, da, wo man geeint auftritt und ruhig erklärt, wird man langfristig gewinnen, wenn auch vielleicht nicht sofort.
Im Saarland konnte man sehen, was passiert, wenn Grüne sich zu viel streiten.

Es wird die Frage sein, ob die Grünen in NRW und SH gute Ergebnisse einfahren. WEnn es richtig, richtig gut läuft, könnte man in SH den MP stellen, wenn die SPD und die SSW mitmachen und man ein besseres Ergebnis als die SPD einfährt.
In NRW und NIedersachsen könnte es zu rot/grün kommen.

Für meine Begriffe werden die Grünen eher stärker als schwächer, weil jetzt nach Corona auch das Klimathema (gerade im Sommer) wieder größer wird. Denn einerseitsnimmt natürlich die Ukrainekrise die meiste Aufmerksamkeit auf sich, aber andererseits ist das Thema Erneuerbare ENergien eng mit diesem Konflikt verknüpft.