Bündnis 90/Die Grünen

Groucho schrieb:Sehr sehr viele Autos fahren" bezieht sich offensichtlich nicht auf die Einzelperson, sondern auf die ganze Familie. Wie eine Familie sehr viele Autos fahren kann, muss ich jetzt aber nicht erklären, oder?

Bei wievielen Autos pro Kopf fängt denn „sehr, sehr viele“ an? Ein Auto pro Kopf dürfte ja schon fast der Standard sein.

kleinundgrün schrieb:Der Klimawandel trifft Ärmere viel härter. Höhere Lebensmittelpreise treffen vor allem Ärmere. Schäden durch Überschwemmungen oder Unwetter treffen jemanden, der viel Geld hat, viel weniger. Bezogen auf die Vernichtung einer Existenz.

Nicht nur Lebensmittel...die höheren Energiepreise stellen die ärmeren Haushalte insbesondere vor große Herausforderungen. Auch wenn die Kosten auf „alle“ verteilt werden sollen, wird es einkommensstarke Haushalte nicht so stark treffen. Dann wird halt eine Grillparty weniger geschmissen. In den unteren Einkommensbereichen muss dann richtig geknappst werden.

Abahatschi schrieb:Kinder ab 7 Jahre sind lt dieser Tabelle 117-122cm....sie sehen auch über ein normales Auto nicht.

Autos haben Fenster. meist genügen die auch, damit man da durch gucken kann.

Abahatschi schrieb:Ich weiß nicht wofür Du lebst - aber viele bestimmt nicht um auf den Bus zu warten. "Unbequem" ist eine sehr starke Untertreibung.

Das ist völlig normal. Man wartet ja auch nicht 2 Stunden - man muss eben etwas planen.
Für jeden, der in der Realität und nicht in einem Komfortblase lebt ist das lediglich mit etwas Aufwand und mit einem leistbaren Verlust an Bequemlichkeit verbunden.

Abahatschi schrieb:Ich habe gar keine "Angst" - notfalls gründe ich alle 2J eine Firma und setze es ab.

Viel Erfolg bei dieser "Idee".

Atrox schrieb:Nicht nur Lebensmittel...die höheren Energiepreise stellen die ärmeren Haushalte insbesondere vor große Herausforderungen.

Das natürlich auch.

Die Diskussion ist an der Stelle leider etwas einseitig. Viele sehen nur die unmittelbaren Einschränkungen.
Und ja, die sind nicht wegzudiskutieren. Wenn man mehr ausgibt, als man hat, kommt eben irgendwann die Rechnung.
Die frage ist letztlich nur: Fangen wir gleich an oder warten wir, bis es so schlimm ist, dass es gar nicht mehr anders geht.

Und da finde ich Überlegungen mancher hier, die nicht mal ansatzweise bereit sind, ein kleines bisschen ihres Komforts aufzugeben, persönlich unschön.

Der Arbeitnehmer gibt Komfort auf! Wir fahren riesige Benzin schleudern heizen wie die irren,Fressen Fleisch in mengen,finanzieren die Sozialversicherung für jederman,die Ausbildung unserer Kinder unsere Altersversorgung gleichzeitig investieren wir in erneuerbare Energien ,da kommt die co2 Steuer genau richtig für die schöne neue grüne Welt.

Frau.N.Zimmer schrieb:kann mir jemand erklären, wie man sehr, sehr viele Autos fährt?

Bauli schrieb:Nein, kann ich nicht erklären.

Aber ich kann es erklären: Es geht nicht um fahren sondern um besitzen und - letztendlich - um Neid.

Und ja, auch ich kann nur eine meiner Benzinkutschen gleichzeitig fahren.

Ich grätsche jetzt hier mal rein:

Kann mir jemand erklären, welche gute (!) Alternative vorhanden wäre, um von beispielsweise München nach Berlin zu kommen, wenn der Flug verboten/unattraktiv teuer/whatever wird?

P.S. zu meinem Beitrag
Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 902) @Frau.N.Zimmer und @Bauli:

"Wenn ich in einem sehr, sehr großen Haus wohne und sehr, sehr viele Autos fahre, muss ich am Ende mehr bezahlen."

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Baerbock-beziffert-erstmals-Energiegeld-article22583926.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Es geht wohl um "viel Autofahren" und nicht um "viele Autos fahren". Weil die Energiekosten steigen sollen. Also typischer A. Baerbock Quatsch. Die Kobolde der UN-Charta lassen grüßen!

Nosaweiser schrieb:Der Arbeitnehmer gibt Komfort auf!

Der auch. Arbeitnehmer zu sein ist ja kein Freibrief.

Da ist wieder das Jammern. Es geht einem ja so schlecht, da darf es kein bisschen weniger werden. Und zwar pauschal.

Klar gibt es Menschen, denen es wirklich schlecht geht. Aber vielen auch nicht. Viele könnten ein kleineres Auto fahren. Viele könnten etwas weniger Fleisch essen. Viele könnten weniger weite Strecken in den Urlaub fahren.
Das alles ist für viele nur eine Komforteinbuße.
und das muss man auch gar nicht erzwingen - es genügt, es z.B. durch den Preis etwas zu steuern.

Und für diejenigen, die es hart trifft, muss wie sonst auch ein Ausgleich geschaffen werden. Das ist der Sinn eines Sozialstaates.

Aber das Argument: "Weil manche dadurch besonders betroffen sind, machen wir es gar nicht", ist lebensfremd.

Cpt.Germanica schrieb:Es geht wohl um "viel Autofahren" und nicht um "viele Autos fahren". Weil die Energiekosten steigen sollen.

Ich verbrauche doch nicht mehr, wenn ich jeden Tag ein anderes Auto fahre, weil ich die 15 aus meiner Garage auch Mal bewegen muss. :D

Bei den Heizkosten doch ähnlicher Quatsch, da braucht der Single verhältnismäßig auch viel mehr, als eine Familie geteilt durch 4. Einem Raum ist es egal wie viel Leute sich drin aufhalten. Grün, geht man wahrscheinlich davon aus, dass jede Familie mit 4 Personen auf 200 qm wohnt.

Cpt.Germanica schrieb:Es geht wohl um "viel Autofahren" und nicht um "viele Autos fahren". Weil die Energiekosten steigen sollen. Also typischer A. Baerbock Quatsch. Die Kobolde der UN-Charta lassen grüßen!

Alles andere macht auch wenig Sinn, denn stabil sind seit Jahren:

in ca. der Hälfte der Haushalte 1 Pkw
in ca. einem Viertel 2 Pkw
in ca. einem Viertel gar kein Pkw und
nur in ca. 4% der Haushalte mehr als 2 Pkw

vorhanden.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/172093/umfrage/anzahl-der-pkw-im-haushalt/

"Viele Autos" gibt's also kaum. Und bei den 3 PKW müsste man wieder schauen, ob da erwachsene Kinder (wieder) zu den Eltern gezogen sind (das vielleicht sogar mussten).

Bei den Flügen übrigens eine ähnlich stabiles Bild,

2/3 der Personen Ü 14 gaben an, in den letzten Monaten gar nicht geflogen zu sein
1/3 privat geflogen
ein paar Prozent geschäftlich geflogen

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171112/umfrage/flugreisen-in-den-letzten-12-monaten/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171113/umfrage/anzahl-der-flugreisen-in-den-letzten-12-monaten/


Daraus kann man direkt folgern, dass ein Großteil der Deutschen zumindest deutlich seltener als einmal im Jahr fliegt (selbst wenn das fliegende Drittel perfekt rotiert heißt das ja, dass man maximal einmal alle 3 Jahre "drankommen" darf)

P.S. zu den Quellen: Statista-Links sind zufallsgeneriert mal hinter der Paywall und mal nicht, für mich sind sie es gerade nicht, ich kann nicht vorhersehen wie das für einzelne User und/oder Mods aussieht.

kleinundgrün schrieb:Deine Argumente sind nicht falsch - aber sie betreffen nur das hier und jetzt. Aber kurzfristiges Denken ist an dem Punkt fatal. Wie brauchen ein Gesamtkonzept. Eines, das für uns funktioniert aber auch für die Menschen, die nach uns kommen.

@kleinundgrün

Genau, wir brauchen ein Gesamtkonzept. Und wenn nur Deutschland eines hätte, wäre es eher Symbolpolitik.
Das bedeutet nicht, dass man nicht damit anfangen kann.

Aber ein Konzept hat nur einen Wert, wenn es gelebt wird. Und dafür muss es für die Meisten lebbar sein. Dazu gehört, dass viele Kurzstreckelflüge ersetzbar sind, manche Langstreckenflüge auch, andere aber nicht.
Vielleicht sollte man da auch bei Einschränkungen differenzieren.

Es ist ein Unterschied, ob ich 5000km fliege, um mir günstig all inclusive einen zu kippen oder ob ich zu kranken oder sterbenden Angehörigen fliege. Das dürfte differenzierbar sein.

sacredheart schrieb:Aber ein Konzept hat nur einen Wert, wenn es gelebt wird. Und dafür muss es für die Meisten lebbar sein. Dazu gehört, dass viele Kurzstreckelflüge ersetzbar sind, manche Langstreckenflüge auch, andere aber nicht.

Das ist halt ne Auslegungssache. Andere lassen sich bei Markus Lanz zuschalten, Herr Özdemir muss da fliegen.

Cem Özdemir: Seit Ausbruch der Corona-Pandemie bin ich einmal dienstlich geflogen, das war nach einer Sendung von Markus Lanz von Hamburg nach Stuttgart während der Koalitionsgespräche mit der CDU. Leider war das die einzige Möglichkeit, abends noch zurückzukommen. Ansonsten fahre ich nahezu alles mit dem Zug.

Quelle:https://www.zeit.de/mobilitaet/2021-05/cem-oezdemir-die-gruenen-verkehrswende-automobilindustrie-flugverkehr-andreas-scheuer

sacredheart schrieb:Dazu gehört, dass viele Kurzstreckelflüge ersetzbar sind,

Da wohl meine allgemeine Frage untergegangen ist, frag ich dich mal direkt, durch was sie ersetzbar - rational, bezahlbar - ist?

@Frau.N.Zimmer

Bei Herrn Bonusmeilen Özdemir muss man auch mal eine Ausnahme machen, zwinkersmiley.
Seine Bekanntheit hat er ja gerade durch Bonusmeilen damals erworben.

sacredheart schrieb:Das bedeutet nicht, dass man nicht damit anfangen kann.

Eben. Das ist auch so ein sinnloses Argument: "Was kann ich schon tun?". Klar, das kann erst mal wenig sein - aber wenn keiner was macht, passiert eben gar nichts.

sacredheart schrieb:Aber ein Konzept hat nur einen Wert, wenn es gelebt wird.

Aber auch hier muss man erst mal anfangen.

sacredheart schrieb:Vielleicht sollte man da auch bei Einschränkungen differenzieren.

Besser wäre es, nach einem Bedarf zu differenzieren. Wer arm ist und ein besonderes Interesse hat, muss eben von der Gesellschaft unterstützt werden.
Aber trotzdem - es kann auch bedeuten, dass ich meinen kranken Onkel in Südamerika nicht besuchen kann. Eine ungleiche Verteilung von Geld bedeutet eben, dass manche ein besseres Leben führen können als andere.
Wer hier das Problem sieht, muss es auch hier angehen.

Es kann nicht sein, dass wir ein Verhalten fördern, das unser aller Leben verschlechtern wird. Weil an manchen Stellen dadurch Nachteile entstehen. Solche Nachteile müssen anders ausgeglichen werden. Und das funktioniert ja auch grundsätzlich.

@Carbine

Ich meine Hamburg - Ruhrpott, München - Berlin, Berlin - Brüssel, etc. Davon kann vieles durch schnelle Züge ersetzt werden. Und da dürften im Allgemeinen wenig Härten draus entstehen. Ich bin auch gegen Verbote, abe für bessere schienengebundene Konkurrenzangebote.

Carbine schrieb:Da wohl meine allgemeine Frage untergegangen ist, frag ich dich mal direkt, durch was sie ersetzbar - rational, bezahlbar - ist?

Wenn du es selbst bezahlen musst, ist Bahn Berlin-München einigermaßen bezahlbar und zeitlich eigentlich sogar attraktiv-ish. Am Meisten tut es weh, wenn man das genau einmal fahren muss, kurzfristig und keine Bahncard-irgendwas hat. Für Vielfahrer oder geplante Fahrten passt das mit den verschiedenen Rabattmodellen dann schon.

Wie das in der Welt der Polit-Funktionäre abläuft, ist klar: Bahn würde gar nichts kosten (Bahncard 100 gibt's ja für jeden MdB), der Flug kostet nur die Allgemeinheit oder die Partei, aber nicht den Abgeordneten selbst direkt. Vollkommen klar, dass da dann nach Komfort entschieden wird, und da scheint der Flieger zumindest oft zu gewinnen.

sacredheart schrieb:Bei Herrn Bonusmeilen Özdemir muss man auch mal eine Ausnahme machen, zwinkersmiley.
Seine Bekanntheit hat er ja gerade durch Bonusmeilen damals erworben.

Ich habe es nicht vergessen. Traurig, dass es scheint, er würde immer noch auf diesem Weg wandeln. Warum wollte er sonst wohl unbedingt persönlich zu Lanz, wenn er am nächsten Tag doch so einen dringenden Termin in Stuttgart hatte? Lanz wäre ihm nicht weggelaufen.

@bgeoweh
@sacredheart

Gerade mal nachgeschaut. Angenommen, ich will einen Kurztrip nach Berlin mit meiner Partnerin unternehmen (man will ja die dt. Wirtschaft unterstützen und ja ganz coronakonform im Inland bleiben).
Da würde ich von MUC nach BER mit dem ICE zusammen zwischen 400 und 500 € zahlen. Reisedauer gut 4,5h, wahrscheinlich aber mehr.
Ein Flug hingegen dauert knappe 45 Min und kostet die Hälfte. Ist das denn zumutbar?

Carbine schrieb:Da würde ich von MUC nach BER mit dem ICE zusammen zwischen 400 und 500 € zahlen. Reisedauer gut 4,5h, wahrscheinlich aber mehr.
Ein Flug hingegen dauert knappe 45 Min und kostet die Hälfte. Ist das denn zumutbar?

Bonusrunde für Extra-Fun: die Bahn vermietet auch Leihwägen (unter dem Namen "Flinkster") - schau mal nach ob das Bahn-Auto billiger ist als der Zug :D

Ansonsten hinkt die Rechnung natürlich aus verschiedenen Gründen:

45 Minuten sind nicht die tatsächliche Reisezeit mit dem Flieger und
Niemand, wirklich niemand, zahlt den vollen Preis bei der Bahn wenn er/sie nicht komplett bescheuert ist.

Atrox schrieb:Nicht nur Lebensmittel...die höheren Energiepreise stellen die ärmeren Haushalte insbesondere vor große Herausforderungen. Auch wenn die Kosten auf „alle“ verteilt werden sollen, wird es einkommensstarke Haushalte nicht so stark treffen. Dann wird halt eine Grillparty weniger geschmissen. In den unteren Einkommensbereichen muss dann richtig geknappst werden.

Das ist der Punkt. Um ärmere Haushalte sinnvoll zu entlasten, könnte man zb die Mineralölsteuer senken, damit Benzin wieder bezahlbar wird.
Es mag ja schön für das eigene Gewissen sein, dass "man" was tut, ist aber Gift für die Wirtschaft, gerade nach Coronazeiten, wenn untere Einkommem jetzt noch mehr geschröpft werden. Die Umverteilung nach Südeuropa ist schon schlimm genug.
Umweltschutz schön und gut, aber was hilft das, wenn es nur auf Kosten der ärmeren Bevölkerung geht?