AfD

E.Schütze schrieb:Ich wüsste allerdings auch nicht, was an einer konservativen migrantischen Partei so schlimm sein sollte. Jeder hat schließlich das Recht, eine Partei zu gründen, wenn er sich von den schon vorhandenen Parteien nicht richtig vertreten fühlt.

Ja absolut.
Michel Houellebecq hat da sogar mal einen sehr interessanten Roman geschrieben wie sowas laufen könnte.
In dessen Szenario klatschen dann sogar die Identitären.
Nur mal als Anmerkung.

sacredheart schrieb:Warum diese gehässige Verbalisierung? Das steht doch da gar nicht. Ich kenne auch niemanden, der das so glaubt.

Weil ich wohl offenbar zu den anderen 17 Prozent zähl und keine andere Begründung find . Glauben gehört halt in die Kirche, zdf wären geil

sacredheart schrieb:die diese Zahlen kennt und politisch verantwortet, gar nichts dafür tut, diese Menge an Wohnraum nachzupflegen.

Es will wohl einfach keiner mehr wohnungen bauen . Is ne niedere arbeit . Dafür müssen wir ganz nach afd Konzept demnächst die Ausländer sieben die bereit dazu sind sich die Hände dreckig zu machen. Easy.

kofi schrieb:Die Überlastung des einzelnen Bürgers durch eine von ihm abgekoppelte Politik.

Dass wir mal einer Meinung sein würden, hätte ich bei unserem ersten Aufeinandertreffen hier im Forum auch nicht geahnt. Aber dieser obige kurze Satz beschreibt mMn allgemein aber schon auch recht treffend woran es hakt. Die "etablierte" Politik hat sich zu sehr in ihren teilweise selbstauferlegten, teilweise von linksgrün geschaffenen Tabuzonen und irrationalen Moralismen verheddert. Aus dieser Falle kommt sie so schnell nicht heraus. Manche scheinen noch mal begriffen zu haben, dass sie ein solchen Falle stecken, während die AfD die Rolle des "Enfant terrible" auskosten kann.

https://twitter.com/Wahlen_DE/status/1679454012511334400 (Archiv-Version vom 14.07.2023)

In der Umfrage wird das Szenario durchgespielt: Wagenknecht tritt mit neu gegründeter Partei in Thüringen an. Mit dem Ergebnis, dass sie aus dem Stand 25 % holt und die AfD 10 % verliert. Realistisch? Wenn das stimmt, dann bricht auch das Narrativ „AfD Wähler wollen Rechtsradikale wählen, weil sie es es geil finden“ weitgehend in sich zusammen.

stereotyp schrieb:„AfD Wähler wollen Rechtsradikale wählen, weil sie es es geil finden“

Auch aus angeblicher Not oder Angst oder auch nur wegen Unzufriedenheit hat man keine Rechtspopulisten und Rechtsextremisten zu wählen.

Sorgen und Ängste, die von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten auch noch fleißig angeheizt werden, um politischen Aufwind zu bekommen.

Ganz sicher nicht aus Nächstenliebe sich sorgender Bürger gegenüber.

Ps.
Das erlaube ich mir mal jetzt: Adolf und die NSDAP agierten genauso und haben dem Volk ein Feindbild präsentiert und das Volk unnötig aufgehetzt.

rhapsody3004 schrieb:Adolf und die NSDAP agierten genauso und haben dem Volk ein Feindbild präsentiert und das Volk unnötig aufgehetzt.

Kannst Du das erläutern? K. A., was du damit sagen willst.

@rhapsody3004

@rhapsody3004
Ach so „ man hat nicht zu wählen“ . Und wen hat man deiner gepflegten Meinung nach zu wählen?
Und wer bist du, dass du hier auftrittst wie eine Majestät von gottes Gnaden um dem Pöbel zu sagen, was er zu tun oder zu lassen hat? Das Wahlrecht ist ein Grundrecht und zwar frei und vor allem geheim. Dazu darfst du eine Meinung haben, aber du bist nicht der Chief of staff, der dem Wähler irgendwelche Wahlempfehlungen zu geben hat.

rhapsody3004 schrieb:Sorgen und Ängste

? das ist en normales politisches Mittel, schau Dir zB die Grünen mit Klima, Klimakosten, sogar Migranten wegen Klima. Sie "drohen" mit Migranten...what?

Abahatschi schrieb:schau Dir zB die Grünen mit Klima, Klimakosten, sogar Migranten wegen Klima. Sie "drohen" mit Migranten...what?

Das sagen nur nicht die Grünen, sondern ist wissenschaftlicher Sachstand.

Berryl schrieb:Ja absolut.
Michel Houellebecq hat da sogar mal einen sehr interessanten Roman geschrieben wie sowas laufen könnte.
In dessen Szenario klatschen dann sogar die Identitären.

Möchstest du näher ausführen, welche Horrorszenarien du von der Gründung einer migrantischen Partei erwartest?

E.Schütze schrieb:Möchstest du näher ausführen, welche Horrorszenarien du von der Gründung einer migrantischen Partei erwartest?

Ich erwarte doch keine Horrorszenarien.
Zt. sogar im Gegenteil.
Der Roman, der über dieses Thema geht, ist jedoch sehr intressant.
Er heisst 'Unterwerfung'.
Ich finde ja auch Roman wie 'Das Heerlager der Heiligen' äusserst komisch und humorvoll und so garnicht als Horrorszenarien.

rhapsody3004 schrieb:Ps.
Was möchte eine AfD eigentlich gegen den Arbeiter- und Facharbeitermangel unternehmen? Ist ja auch kein unwichtiges Thema und würde durch Abschottung Deutschlands sogar noch massiv gefördert werden.

Selbstverständlich kann man (die AFD) etwas tun. z. B. Ausbildungsberufe wieder attraktiver machen, es muss nicht zwangsläufig jeder studieren. Leider wurde dieses über Jahre vernachlässigt mit dem entsprechenden Ergebnis.
Wir haben 2,5 Millionen Arbeitslose, da könnte man z. B. auch ansetzen. Es wird diesbezüglich aber nichts getan.
Lediglich zu hoffen, dass man das Problem durch unkontrollierte Zuwanderung stoppt, ist eben auch utopisch.

Miami-weiß schrieb:Selbstverständlich kann man (die AFD) etwas tun. z. B. Ausbildungsberufe wieder attraktiver machen, es muss nicht zwangsläufig jeder studieren

Wie denn? Es will doch kein Schwein mehr ne Maurerkelle in die Hand nehmen. Man kann schön zu Hause, im Home Office, am Rechner sitzen und Geld verdienen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Davon ab, es gibt auch kaum noch Pädagogen.

Das ist ein Rattenschwanz, der sich durchzieht... Der Bumerang kommt noch. Keine Sorge.

SomertonMan schrieb:Wie denn? Es will doch kein Schwein mehr ne Maurerkelle in die Hand nehmen. Man kann schön zu Hause, im Home Office, am Rechner sitzen und Geld verdienen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Davon ab, es gibt auch kaum noch Pädagogen.

Das ist ja das Problem. Wir Deutschen haben irgendwie in den Kopf gekriegt "studieren und geil Geld verdienen ist das Ziel".

Innerhalb gewisser Grenzen stimmt das schon auch so.

Was aber inzwischen ne Stunde Elektriker oder Kfz-Mechaniker, usw kostet, da kommste mit nem z.B. BWL-Studium kaum noch hin

Die AFD ist für einfache Arbeiter/innen wohl so ziemlich das dümmste was man wählen kann...

Im Parteienvergleich taucht die AfD nicht auf. Warum?
IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler: Sie hat Beschäftigten nichts zu bieten: Ihr Wahlprogramm enthält nur Leerstellen zu unseren Forderungen. Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechte spielen dort keine Rolle.

Quelle: https://www.igmetall.de/service/publikationen-und-studien/metallzeitung/metallzeitung-ausgabe-oktober--november/deshalb-ist-die-afd-unwaehlbar

Karakachanka schrieb:Was aber inzwischen ne Stunde Elektriker oder Kfz-Mechaniker, usw kostet, da kommste mit nem z.B. BWL-Studium kaum noch hin

Wenn du Selbständig bist oder halt der Chef des ausführenden Unternehmens.
Als Angestellter bist da, meine Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis, jetzt nicht so der Burner beim absahnen.

@Ickebindavid

Verdi hatte sich auch mal mit dem Wahlprogramm der AfD näher befasst - allerdings und fairerweise keine Ahnung wie aktuell das alles noch 2023 ist:

AfD: Kalt und unsozial
Die Katze ist aus dem Sack: Ein erster Entwurf für das Parteiprogramm der AfD liegt vor. Es ist ein Horrorkatalog voller Angriffe auf Beschäftigte und Erwerbslose.

Staatliche Tätigkeit will die AfD auf ein Minimum reduzieren. Viele öffentliche Aufgaben will sie privatisieren, Regulierungen abbauen. Markt und Konkurrenz sollen es richten. Wer besonders auf öffentliche Daseinsvorsorge und soziale Unterstützung angewiesen ist, hat das Nachsehen.

Das Renteneintrittsalter will die AfD noch weiter anheben. Das Arbeitslosengeld I will sie privatisieren. Wer dann nicht selbst vorsorgt, und zwar auf eigene Kosten ohne Arbeitgeberbeiträge, fällt rasch ins Nichts. Auch die arbeitgeberfinanzierte gesetzliche Unfallversicherung für alle Beschäftigten will die Partei faktisch abschaffen.

Es soll wieder ein strenges Bankgeheimnis geben: Die AfD als Schutzmacht der Steuerbetrüger. Die Erbschaftsteuer will die AfD abschaffen. Die Reichen wird es freuen, den öffentlichen Haushalten aber fehlt das Geld. Wie auch den Kommunen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer – die soll nach dem Willen der AfD nämlich ebenfalls weg.

Reiche und Unternehmen steuerlich noch mehr schonen, öffentliche Ausgaben kürzen: Entlassungen im öffentlichen Dienst, schlechtere öffentliche Leistungen und noch mehr soziale Kälte werden die Folge sein.

Soziale Sicherheit abbauen, den Staat zurückfahren, die Steuern senken: Damit bedient die AfD die Interessen der Arbeitgeber, der Unternehmen und der Vermögenden. Zu den Interessen der Beschäftigten steht dies in krassem Widerspruch.

Quelle: https://wipo.verdi.de/publikationen/++co++e2d2d58c-ecfa-11e5-864a-525400ed87ba

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Ps.
Auch gegen den Mindestlohn war sie einst genauso wie gegen die Erhöhung auf 12 Euro bzw. zumindest hatte sich die AfD da zusammen mit Teilen aus der Union enthalten.
Mittlerweile soll sie den Mindestlohn aber begrüßen. Denke das hat taktische Gründe, weil sich weiter dagegenzustellen nicht gut ankommen würde in der Bevölkerung.

Berryl schrieb:Wenn du Selbständig bist oder halt der Chef des ausführenden Unternehmens.
Als Angestellter bist da, meine Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis, jetzt nicht so der Burner

Da muss ich jetzt echt passen. Ich lebe schon seit knapp 7 Jahren nicht mehr in D. Ein Kumpel arbeitet selbständig in D als Elektriker. Einer hat den Meister gemacht und verdient sich mit einer (relativ kleinen) KfZ-Werkstatt dumm und dämlich. Letzterem bleiben nach Steuer und Mitarbeitern und Maschinen/Ausstattung um die 150k pro Jahr. Dafür hat er sich aber auch mit Meister ca 10 Jahre den Arsch aufgerissen. Aber nicht schlecht für nen motivierten Hauptschüler, oder?

Kann nicht mehr korrigieren. Er hat als Meister noch knapp 10 Jahre gebraucht, um das jetzt zu erwirtschaften pro Jahr.
Hat aber nur nen Hauptschulabschluss. Geht also auch, wenn jemand wirklich will.

Also da ja einige AfD-Wähler auch Angst davor haben sollen Deutschland könne zu einem Bundesstaat der USA werden - sollten sie mal überlegen, ob AfD-Politik nicht viel eher Deutschland US-Verhältnisse bescheren würde - zulasten von Millionen Arbeitern und Bedürftigen.