Woran glaubt Ihr? Glaubt Ihr 100% an die Bibel?

thedefiant schrieb:Mir macht dieses offensichtliche Problem nur echt sorgen.

Ich vermute mal, dass man einen ziemlich krassen egoismus fahren muss, um von sich zu glauben, dass man es verstehen hat und die anderen falsch liegen müssen.

Ist aber nichts besonderes. Ich erlebe solchen Egoismus jeden Tag und es ist immer wieder amüsant, wie Menschen die Nächstenliebe predigen aber währendessen ständig mit dem Finger auf andere zeigen und "DU liegst falsch, du bist verdammt, du musst konvertieren" schreien.

Mit Nächstenliebe und Akzeptanz hat das nichts zu tun. @thedefiant

Commonsense schrieb:Also mir sind Gläubige, die Interpretationen wählen, um eine positive Lehre aus dem Text zu ziehen, lieber als solche, die den Text wörtlich nehmen und auf seiner Richtigkeit bestehen.

Kann gut sein, aber nimmt man das AT (als Beispiel) nicht wörtlich und erschafft sich somit seine eigene Interpretation, dann macht das NT gar keinen Sinn und man braucht auch nicht länger zu beten. Schließlich ist Jesus dann auch nur für eine Metapher gestorben.

Ohne Schöpfung kein Sündenfall, ohne Sündenfall brauchen wir keinen Jesus. @Commonsense

@GyatsoJigme

Fein, wenn Du das so siehst, kannst Du das Buch einstampfen, denn die Schöpfung ist definitiv Quatsch!

Commonsense schrieb:Fein, wenn Du das so siehst, kannst Du das Buch einstampfen, denn die Schöpfung ist definitiv Quatsch!

Ich sehe das nicht so. Es ist ganz einfach nur eine logische Schlussfolgerung.

Wenn das alte Testament keine wörtliche Gültigkeit hat, bzw. eine Metapher ist, dann sind Adam und Eva auch nur eine Metapher, dann ist jedoch der Sündenfall nur eine Metapher, was aus der Sünde selbst eine Metapher macht.

Das wiederum bedeutet dass Gott entweder seinen Sohn für eine Metapher geopfert hat, oder Jesus selbst nur eine Metapher ist, denn immerhin sollte Jesus die Sünde der Welt entfernen, doch wie, wenn die Sünde nicht real, sondern nur eine Metapher sein soll?

Das neue Testament macht nur dann Sinn, wenn das alte Testament wortwörtlich genommen wird. Immerhin, was man auch nicht vergessen darf, soll ja Jesus ein direkter Nachkomme des alttestamentarischen Abraham sein, dessen Stammbaum bis zu Adam und Eva zurückverfolgt wird.

Also nimmt man die Bibel nicht wörtlich, dann kann man sie auch gleich in die Tonne werfen.

Außerdem muss man den Absolutheitsanspruch bedenken. Es gibt nur einen Gott heißt es, das Christentum ist monotheistisch. Das suggeriert ein wörtlich nehmen, oder woher nimmt ihr euch das Recht das Wort Gottes zu interpretieren ? ;) @Commonsense

@Commonsense
Ganz so falsch liegt @GyatsoJigme meiner Ansicht nach nicht. Das Jesus gestorben ist, um die Menschen von der Erbsünde zu befreien, ist schließlich ein zentraler christlicher Glaubenssatz. Nicht umsonst ist Karfreitag auch, zumindest bei den Protestanten, der höchste Feiertag.

GyatsoJigme schrieb:Also nimmt man die Bibel nicht wörtlich, dann kann man sie auch gleich in die Tonne werfen.

seh ich auch so.

@Pan_narrans
@GyatsoJigme

Dann sind wir aber eben an dem Punkt, an dem die gesamte Religion sich selbst aus dem Spiel nimmt.

Wenn das Christentum nur Sinn macht, wenn man das AT wörtlich als wahr akzeptiert, wir aber wissen, dass die im AT gemachten Angaben nicht richtig sind, löst sich das gesamte Christentum in ein Logikwölkchen auf und entschwindet...

Dann sind wir aber eben an dem Punkt, an dem die gesamte Religion sich selbst aus dem Spiel nimmt.

Wenn das Christentum nur Sinn macht, wenn man das AT wörtlich als wahr akzeptiert, wir aber wissen, dass die im AT gemachten Angaben nicht richtig sind, löst sich das gesamte Chrtistentum in ein Logikwölkchen auf und entschwindet...

Für uns mag das so sein, für den, der daran glaubt, ist es nicht so. @Commonsense

@dhg hat in früheren Diskussionen beispielsweise schon mehrmals klargestellt, das es für ihn/sie nicht von Interesse ist, dass die Wissenschaft bereits Erkenntnisse geliefert hat die der Bibel widersprechen.

Kreationismus ist rational gesehen die einzig "richtige" Glaubensweise, ohne die Bibel wörtlich zu nehmen braucht nämlich gar nicht erst an deren Lehren glauben.

Wie gesagt, Jesus wäre Bedeutungslos.

Da Kreationismus aber Realitätsverweigerung ist, verdient er in meinen Augen auch keinen Respekt.

Ich für meinen Teil toleriere es, aber akzeptieren werde ich solchen Kindergarten niemals.

GyatsoJigme schrieb:Kreationismus ist rational gesehen die einzig "richtige" Glaubensweise, ohne die Bibel wörtlich zu nehmen braucht nämlich gar nicht erst an deren Lehren glauben.

Wie gesagt, Jesus wäre Bedeutungslos.

Da Kreationismus aber Realitätsverweigerung ist, verdient er in meinen Augen auch keinen Respekt.

Glaube und Rationalität schließen sich bei theistischen Religionen per se aus.

Trotzdem sehe ich das nicht so stur. Wenn man die Bibel als die Sammlung mit Geschichten verschiedener Autoren sieht, die das Ziel hatten, ethische und praktische Anleitung zu geben, kann man sehr wohl die positiven Aspekte dieser Herangehensweise nutzen.
An Gott und von mir aus auch Jesus kann man trotzdem glauben, das machen ja auch die meisten Christen.

Aus Eurer Haltung heraus, sind außer ein paar Spinnern alle Christen "Falsche Christen". Gut, kann man so sehen, aber mir bleiben die Christen, die es fertig bringen, zu glauben, ohne die Realität zu verweigern, lieber als jene, die sich an sie "richtige" Glaubensweise halten.

Commonsense schrieb:Aus Eurer Haltung heraus, sind außer ein paar Spinnern alle Christen "Falsche Christen". Gut, kann man so sehen, aber mir bleiben die Christen, die es fertig bringen, zu glauben, ohne die Realität zu verweigern, lieber als jene, die sich an sie "richtige" Glaubensweise halten.

Nein, sie sind keine falschen Christen. Deshalb setzte ich hier

GyatsoJigme schrieb:Kreationismus ist rational gesehen die einzig "richtige" Glaubensweise,

das "richtige" auch in Anführungszeichen. Christen sind Christen. Aber der Glaube an den christlichen Gott macht nunmal aus rationaler Sicht einfach keinen Sinn, wenn man als Christ denkt Adam und Eva hat es niemals gegeben.

Das ist nunmal so. Aber welche Bedeutung hat schon die "rationale Sicht" für den Glauben ? ;)

Commonsense schrieb:Wenn man die Bibel als die Sammlung mit Geschichten verschiedener Autoren sieht, die das Ziel hatten, ethische und praktische Anleitung zu geben, kann man sehr wohl die positiven Aspekte dieser Herangehensweise nutzen.

Ja, das kann man durchaus tun. Nur ist der Glaube an den christlichen Gott und damit auch Jesus dann wohl eher Unnötig.

Solange ein Christ sagt, er glaubt nicht das es den Sündenfall gab, und er das lieber als Metapher sieht, begeht er eine Handlung die er nicht begehen sollte.

Er interpretiert eine Schrift, die von Gottes Macht inspiriert wurde. Bedeutet im Klartext: Jeder Christ, der die Bibel nicht 100% wörtlich nimmt, stellt seine eigene Interpretation über die Wortwörtlichen Beschreibungen eines von Gott inspirierten Textes.

Darf man das ? Oder viel eher, sollte man das ? Ist da wohl die Frage.

Commonsense schrieb:An Gott und von mir aus auch Jesus kann man trotzdem glauben, das machen ja auch die meisten Christen.

Ja tun sie, aber wie man jetzt gerade sieht, macht es nicht gerade viel Sinn Jesus dafür zu verehren das er für eine Metapher gestorben ist ;) @Commonsense

@Commonsense
Man darf halt nicht mit Logik an Religion heran gehen.

GyatsoJigme schrieb:...Da Kreationismus aber Realitätsverweigerung ist, verdient er in meinen Augen auch keinen Respekt.

Und welcher Richtung von Buddhismus gehörst du an? - wo lehrt der Buddhismus Respektlosigkeit Andersgläubigen gegenüber?

Zilli schrieb:Und welcher Richtung von Buddhismus gehörst du an? - wo lehrt der Buddhismus Respektlosigkeit Andersgläubigen gegenüber?

Ich bin Zen Buddhist

Und auch für dich noch einmal, da du es anscheinend immer noch nicht verstehst.

Ich muss als Buddhist nicht jeden Unsinn akzeptieren, toll finden oder gutheißen.

Jemand der leugnet das die Erde über 4,5 Milliarden Jahre alt ist, leugnet die Realität.

Solch einen Unsinn muss ich nicht respektieren. Wenn jemand daher kommt und mir was vom fliegenden Spaghetti Monster erzählt, ist es auch nicht meine Pflicht das ernst zu nehmen und zu respektieren. Es ist Quark.

Wenn jemand stattdessen einfach an Gott glaubt dabei aber keine Thesen aufstellt die den wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht, wie z.B das die Erde eine Scheibe sei, dann respektiere ich denjenigen auch und achte seinen Glauben.

@Zilli

Aber ich verstehe nicht, was dich das kümmert, ob jemand die Realität verleugnot oder nicht, du regst dich ja auch nicht über den grünen Vorhang des gegenüberliegnenden Nachbarfensters auf, auch wenn er dir nicht gefällt?
Was geht dich das an, was jemand glaubt?

GyatsoJigme schrieb:Kreationismus ist rational gesehen die einzig "richtige" Glaubensweise, ohne die Bibel wörtlich zu nehmen braucht nämlich gar nicht erst an deren Lehren glauben.

Wie gesagt, Jesus wäre Bedeutungslos.

true!

GyatsoJigme schrieb: Bedeutet im Klartext: Jeder Christ, der die Bibel nicht 100% wörtlich nimmt, stellt seine eigene Interpretation über die Wortwörtlichen Beschreibungen eines von Gott inspirierten Textes.

wieder wahr.
ich bin beeindruckt. sowas aus dem mund eines nichtchristen... für mich neu.

Pan_narrans schrieb:Man darf halt nicht mit Logik an Religion heran gehen.

stimmt bei der bibel auf jeden fall. was jesus tat, ist aus menschlicher sicht völlig unlogisch.



eigentlich kommt dieses 'bibel = interpretationssache' nur von leuten, die die bibel nicht lesen oder nicht lesen wollen. sozusagen als ausrede. wenn man tatsächlich die bibel mit dem gedanken liest, dass jeder satz der da steht, etwas anderes bedeutet, kommt man nicht durch. auf diese lesart schafft man es nicht mal eine speisekarte zu lesen.

Zilli schrieb:Aber ich verstehe nicht, was dich das kümmert, ob jemand die Realität verleugnot oder nicht, du regst dich ja auch nicht über den grünen Vorhang des gegenüberliegnenden Nachbarfensters auf, auch wenn er dir nicht gefällt?
Was geht dich das an, was jemand glaubt?

Wir sind hier in einem Diskussionsforum.

Wenn jemand Behauptungen aufstellt deren Gegenteil bewiesen ist, wird das erwähnt und klargestellt.

Wenn ich im realen Leben jemanden treffe der mir was davon erzählt das die Erde eine Scheibe sei, lächle ich ihn auch nur an und lass ihn erzählen.

Als Buddhist halte ich mich an Wissenschaftliche Erkenntnisse weil sie Objektive und unbeeinflusste Ergebnisse darüber liefert, wie unsere Welt funktioniert. Ich muss das tun, weil der Buddhismus selbst keine Aussagen über solche Themen macht.

Natürlich soll ich andere Achten, Respektieren und Tolerieren.
Aber nicht wenn es um Themen geht, dessen vermeintliche Richtigkeit widerlegt wurde.

Die Erde ist einfach keine Scheibe. Ob ihr das wahrhaben wollt oder nicht, sie ist eine Kugel (vielmehr ein Ei). Das ist eine Tatsache. Realität. Warum leugnen ? Wieso sollte ich Menschen respektieren die sich vorsätzlich der Realität entziehen ?

Ob mich das interessiert was anderen glauben ist noch einmal ein ganz anderes Thema. Ich bin hier um zu Diskutieren und eventuell etwas zu lernen, nicht um mir Verschwörungstheorien durchzulesen. Dafür gibt es eine eigene Rubrik. @Zilli

dhg schrieb:ich bin beeindruckt. sowas aus dem mund eines nichtchristen... für mich neu.

Das ist traurig :D @dhg

GyatsoJigme schrieb:Das ist traurig :D

also mich freut es :)


schönen tag @all

dhg schrieb:eigentlich kommt dieses 'bibel = interpretationssache' nur von leuten, die die bibel nicht lesen oder nicht lesen wollen.

Das ist Quatsch und das weißt Du auch.

Sie kommt von Leuten, die ihren Glauben nicht aufgeben wollen, es aber eigentlich müssten, wenn sie die Realität anerkennen.

Jemand, der die Realität ausblendet, um den wahren Glauben zu leben, ist wohl kaum in der Lage, andere Menschen und ihre Motivation zu analysieren.

GyatsoJigme schrieb:Natürlich soll ich andere Achten, Respektieren und Tolerieren.
Aber nicht wenn es um Themen geht, dessen vermeintliche Richtigkeit widerlegt wurde.

Dann ist dein Buddhismus bloß ein Hobby - weil inkonsequent ;)

GyatsoJigme schrieb:weil der Buddhismus selbst keine Aussagen über solche Themen macht.

Was eine verdammt gute Idee ist!

Zilli schrieb:Was geht dich das an, was jemand glaubt?

Es geht uns alle an, wenn dieser irrationale Glaube sich in der Realität auswirkt, wenn er Entscheidungen beeinflusst, die uns alle betreffen, wenn z. B. Politiker einem solchen irrationalen Glauben anhängen oder wenn Kreationisten und Fundamentalisten darauf pochen, ihren Unsinn in den Lehrplan von öffentlichen Schulen (oder überhaupt Schulen) aufzunehmen.

Zilli schrieb:Dann ist dein Buddhismus bloß ein Hobby - weil inkonsequent ;)

Nein. Ist er nicht. Du verstehst es ganz einfach nur nicht. Ich habe es in einem anderen Thread schon versucht zu erklären

Ich fange hier ganz sicher nicht noch einmal von vorne an.

Wer nicht verstehen will, wird nicht verstehen. @Zilli