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Ist Buddhismus Humbug?

778 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Buddhismus Humbug?

22.08.2016 um 01:28
@kutulus

Danke sehr, dass du das herausgesucht hast. Ich werde es gleich ausprobieren.

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22.08.2016 um 01:35
@noilluminati
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Haß ist aber nicht automatisch irgendwo Thema, nur weil es bei deinen Nachbarkindern so ist. Und das reicht als Begründung nicht aus.
Das sollte keine Begründung dafür sein, sondern eine Untermauerung. Anscheinend kommt das nicht richtig an.

Wie auch immer, bitte nicht zu sehr auf das "Nachbarskinder" Beispiel versteifen, du messt ihm gerade mehr Bedeutung zu, als es eigentlich hat.
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Es stimmt aber einfach nicht, dass diese Religionen das vorraussetzen im Recht zu sein.
Natürlich tun sie das. Ich weiß nicht ob du gläubig bist oder nicht (ich nehme mir das Recht bezüglich solcher Vermutungen nicht raus) aber falls es so sein sollte, dann glaube ich kaum, das wenn jemand (oder auch du) wirklich fest im Glauben steht, ohne irgendwelche Probleme mit dem Gedanken zurecht kommt, das er eventuell den falschen Gott anbetet.

Eher sind betroffene ja vielmehr vom Gegenteil überzeugt (was der monotheistische Glaube nunmal auch einfach mit sich bringt).

Somit setzen sie das "Recht haben" wieder voraus.

Ein fest im Glauben stehender Christ würde schließlich wohl kaum sagen:

"Ja ich glaube an Gott, wie er in der Bibel beschrieben wird, aber Allah könnte ganz genauso der Richtige sein. Oder eben Zeus, meinetwegen auch Anubis"

Das wäre doch vollkommen widersprüchlich. Dann gibt es nämlich keinen Grund sich an eine Religion (in diesem Fall das Christentum) zu binden.


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22.08.2016 um 05:53
@GyatsoJigme

Ich denke die zehn Gebote wurden von einer negativen Alienrasse gegeben. Es gibt aber mMn auch positive. Aber das Thema Außerirdische wird hier nicht so gern gesehen,, da es hier einen eigenen Bereich für Aliens und Ufos gibt. Deswegen kann ich das hier nicht richtig erklären und es kommt nicht richtig rüber und ich bitte dich auch nicht danach zu fragen, da ich nicht gesperrt werden will.

Auf jedenfall sind diese Gebote nicht gut für die Menschen und diejeige, die meinen sie befolgen zu müssen, bringen dann diese Ideologie mit in die Welt und verhalten sich entsprechend. Ich denke aber nicht, dass sich da sonderlich viele dran haltenn.

Ich glaube manches in der Bibel, aber sage nicht das ist 100% richtig sonst wäre das für mich kein Glauben.
Ich denke nicht, dass es bei Christen anders ist.

MMn ist Liebe und Hass nicht vereinbar. Deswegen müsste man sich entscheiden: Entweder oder beides geht nicht. Deswegen werde ich Aussagen, die dem Christentum Hass implizieren nicht akzeptieren. Du kannst das natürlich trotzdem anders sehen.

Ich sage mal so Jesus war auch ein Erleuchteter für mich. Ich denke aber nicht, dass viele im Christentum erleuchtet sind und das können, was er konnte. Schon gar nicht diejenigen, die im Vatikan sitzen.

Aber denen geht es denke ich auch mehr um das Geld und Einfluß vermehren, als um Spiritualität.

Aber dem Buddhimus finde ich auch gut vor allem diese Richtung:

Beitrag von noilluminati (Seite 13)


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22.08.2016 um 16:03
@noilluminati
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Deswegen kann ich das hier nicht richtig erklären und es kommt nicht richtig rüber und ich bitte dich auch nicht danach zu fragen, da ich nicht gesperrt werden will.
In Ordnung.
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:MMn ist Liebe und Hass nicht vereinbar. Deswegen müsste man sich entscheiden: Entweder oder beides geht nicht. Deswegen werde ich Aussagen, die dem Christentum Hass implizieren nicht akzeptieren. Du kannst das natürlich trotzdem anders sehen.
Das ist eben die dualistische Denkweise. Entweder - Oder. Ja oder Nein. Gut oder Böse.

Ich denke nicht länger auf diese (im Westen etablierte) Art und Weise.Das habe ich in dem Moment abgelegt, als ich Buddhist wurde.
Sie ist nämlich sehr hinderlich und die größte Geisteskrankheit der Menschen. Denn dadurch das man sich immer für eine Seite entscheidet, kann man die Wahrheit gar nicht erkennen, man befindet sich nur in einen von zwei Käfigen des Denkens.

Aber selbst das ist nur eine Sichtweise.

Deshalb werden wir auch auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. In meinen Augen sind Liebe und Hass nicht voneinander getrennte Zustände, sondern miteinander verbundene Teile des Ganzen.

Aber das ist kein Problem. Jeder hat sein Weltbild. Wer wäre ich, würde ich mir das Recht rausnehmen, anderen ihres abzusprechen :)
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Ich sage mal so Jesus war auch ein Erleuchteter für mich
Es kommt darauf an, wie man Erleuchtet (eig. eine falsche, westliche Übersetzung. Richtig heißt es Erwacht) definiert. Im buddhistischen Sinne heißt es nichts anderes als die Welt so zu sehen, wie sie ist. Ohne Bewertungen, Vorurteile, oder Meinungen. Nüchtern und Klar.

Je mehr Bewertungen wir anstellen, desto komplexer wird unsere Sprache.

Ein Lehrer hat damals in einem Gespräch gesagt, eines der großen Probleme sei, dass wir eine Sprache haben, die die Dinge unglaublich "verdinglicht".

Er hat eine Kalligraphie mit den Worten "Kein Geist - Kein Buddha" hängen.

Da kann man jetzt viel interpretieren. Ich sage es so; Wenn wir in unserem Geist keinen Unterschied zwischen unserem Geist und Buddhas Geist schaffen, gibt es diesen Unterschied nicht.

"Geist" und "Buddha" sind nur Konzepte, Worte, die das Wesentliche nicht erfassen können, weil sie eine Trennung darstellen.

Wenn ich "Stuhl" sage, hast du sofort ein geistiges Bild von einem Holzstuhl mit Rückenlehne und vier Beinen vor Augen. Vielleicht meine ich aber einen orthopädischen Kniestuhl ohne Lehne.

Wenn "Stuhl" aber einfach "Sitzgelegenheit" bedeutet, dann kann auch ein Baumstumpf ein Stuhl sein.

Deshalb habe ich auch nichts dagegen, wenn man Jesu´s Lehre als die eines Erleuchteten sieht. Das ist völlig in Ordnung.
Wir beide haben vermutlich nur eine verschiedene Auffassung von "Erleuchtet".


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22.08.2016 um 16:41
Kein Geist - Kein Buddha, das liest sich gut an.
Wenn das so ist, ist dann der edle achtfache Pfad nicht mehr da?


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22.08.2016 um 17:05
@Bonbon101
Zitat von Bonbon101Bonbon101 schrieb:Wenn das so ist, ist dann der edle achtfache Pfad nicht mehr da?
Ich verstehe nicht ganz, worauf du mit dieser Frage hinaus möchtest.

Man muss hier unterscheiden, zwischen der klassischen buddhistischen Lehre, und der Zen Buddhistischen Lehre.


SBReadResourceServlet

Wenn man sich den edlen achten Pfad ansieht, merkt man schnell, das es sich hier um eine Art von Regelwerk handelt das eingehalten werden soll.

Diese Regeln gelten im Zen (und auch wenn man bereits Erleuchtet ist), selbst wenn diese Worte (laut Zen) nichts weiter sind als verzweifelte Versuche, um die Wirklichkeit zu beschreiben.


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22.08.2016 um 17:10
Leben findet statt und das Einhalten vieler Regeln geschieht.

Kein Geist - Kein Buddha.
Wer hält Regelwerk ein wenn sich das so darstellt?


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22.08.2016 um 17:22
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Das ist eben die dualistische Denkweise. Entweder - Oder. Ja oder Nein. Gut oder Böse.
Und nicht zu vergessen, dass Gut und Böse letztlich nur leere Worte sind und man reininterpretieren kann, was man will. Für islamistische Terroristen sind die westlichen Industrieländer das Böse. Je nach vorherrschender Moral ändern sich die Interpretationen von dem was gut und dem was böse ist ständig. Ein großes Problem der monotheistischen Religionen ist, dass sie die Begriffe Gut und Böse mit Dingen befüllen, die ihrer Vorstellung davon ensprechen und dann jeweils das eine kultivieren und das andere verteufeln. Das führt aber zu einem Ungleichgewicht im Geist. Die vermeintliche Unvereinbarkeit von Gut und Böse, Liebe und Hass, führt dazu, dass man sich selbst nicht vollkommen annehmen, sich nicht so akzeptieren kann, wie man ist. Daher tun sich westlich geprägte Menschen auch so schwer mit dem Buddhismus, der ja einen Weg zur Einheit mit allem lehrt.

Ich weiß nicht, ob Buddha sich je zu Gleichgewicht geäußert hat. Ich habe erkannt, dass Gleichgewicht von großer Bedeutung ist, wenn man sich vom Leid befreien will. Wenn wir unsere Umgebung, die Natur, aufmerksam beobachten, erkennen wir, dass alles im Gleichgewicht ist. Nur der verblendete Mensch stört dieses Gleichgewicht immer wieder, weil er selbst nicht im Gleichgewicht ist und weil es in seiner Macht liegt, das Gleichgewicht zu stören. Er nimmt sich stets als getrennt von allem war und hat kein echtes Mitgefühl für sich und andere.

Die Welt wäre sicher ein leidfreierer Ort, wenn mehr Menschen die Illusion vom Getrenntsein durchschauen würden. Käme dann noch Mitgefühl hinzu, würden wir uns in einem Gefühl des Wohlwollens begegnen. Wir würden einander gar nicht verletzen wollen, weil wir in allem anderen auch uns selbst sehen würden.

Und noch was zum edlen achtfachen Pfad: Er ist eine Krücke, mehr nicht. Einer von vielen möglichen Wegen zum Ziel. Ist man aber erst einmal da, braucht man die Krücke nicht mehr.


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22.08.2016 um 17:56
@Bonbon101
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Kein Geist - Kein Buddha.
Bedeutet erst einmal nichts anderes als das es keinen Unterschied zwischen meinem und den Geist Buddhas gibt, wenn wir diesen nicht mit Worten kreieren.
Zitat von Bonbon101Bonbon101 schrieb:Wer hält Regelwerk ein wenn sich das so darstellt?
Jeder, der sich dazu verpflichtet fühlt. Das Regelwerk wird durch diese Einsicht nicht weniger gültig. Ist aber auch nur eine Hilfe.

@kutulus
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Und nicht zu vergessen, dass Gut und Böse letztlich nur leere Worte sind und man reininterpretieren kann, was man will.
Das sind alle Worte.
Ein großes Problem der monotheistischen Religionen ist, dass sie die Begriffe Gut und Böse mit Dingen befüllen, die ihrer Vorstellung davon ensprechen und dann jeweils das eine kultivieren und das andere verteufeln. Das führt aber zu einem Ungleichgewicht im Geist.(...) Er nimmt sich stets als getrennt von allem war und hat kein echtes Mitgefühl für sich und andere.
Ganz genau :)
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Ich weiß nicht, ob Buddha sich je zu Gleichgewicht geäußert hat
Gleichgewicht, Ruhe, Ausgeglichenheit, Neutralität - Alles Teile seiner Leere.
"Bist du ein Gott oder Übermensch?"
fragte man Buddha.
"Nein."

"Bist du ein Heiliger oder Engel?"
"Nein."

"Was bist du denn?"
"Ich bin, wer ich bin. Ich habe erkannt und erlebt, dass ich das ewige Bewusstsein bin und das alles Bewusstsein ist."
Die Welt wäre sicher ein leidfreierer Ort, wenn mehr Menschen die Illusion vom Getrenntseins durchschauen würden. Käme dann noch Mitgefühl hinzu, würden wir uns in einem Gefühl des Wohlwollens begegnen. Wir würden einander gar nicht verletzen wollen, weil wir in allem anderen auch uns selbst sehen würden.
Perfekt ausgedrückt :) Hätte ich nicht besser schreiben können.


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23.08.2016 um 11:00
@GyatsoJigme
@kutulus
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Das ist eben die dualistische Denkweise. Entweder - Oder. Ja oder Nein. Gut oder Böse.

Ich denke nicht länger auf diese (im Westen etablierte) Art und Weise.Das habe ich in dem Moment abgelegt, als ich Buddhist wurde.
Sie ist nämlich sehr hinderlich und die größte Geisteskrankheit der Menschen. Denn dadurch das man sich immer für eine Seite entscheidet, kann man die Wahrheit gar nicht erkennen, man befindet sich nur in einen von zwei Käfigen des Denkens.
Zitat von kutuluskutulus schrieb: Das führt aber zu einem Ungleichgewicht im Geist. Die vermeintliche Unvereinbarkeit von Gut und Böse, Liebe und Hass, führt dazu, dass man sich selbst nicht vollkommen annehmen,
Das stimmt in diesem Fall eben überhaupt nicht. Legt mir nicht euren Glauben und eure Interpretation in den Mund.
Da scheint wohl eurer dualistisches Denken mit euch durchgegangen zu sein.

Liebe und Hass sind keine Gegensätze für mich. Ich sagte nur, dass man durch Liebe Hass transformieren kann. Und dass man das nicht gleichzeitig haben kann.
Man kann z.b. auch nicht gleichzeitig Fußball und Hockey spielen . Oder gleichzeitig Trinken und Singen geht auch nicht. Und das sind keine Gegensätze.

Aber dazu muss man es praktisch auch erst einmal probieren um das zu verstehen. Und schon gar nicht ist man dann in irgendeinem Ungleichgewicht.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Deshalb werden wir auch auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. In meinen Augen sind Liebe und Hass nicht voneinander getrennte Zustände, sondern miteinander verbundene Teile des Ganzen.
Wie wollt ihr denn dieses im Buddhismus bezeichnete Geistesgift Hass überwinden? Anscheinend soll es doch nicht Teil des Ganzen sein, wenn man es laut Budhha überwinden kann.

@GyatsoJigme

Was soll denn an dualistischer Denkweise schlimm sein?
Du unterteilst in Leute die dualistische Denkweise haben und Leute die sie nicht haben. Das ist eben auch dualisitsche Denkweise.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Ich denke nicht länger auf diese (im Westen etablierte) Art und Weise.Das habe ich in dem Moment abgelegt, als ich Buddhist wurde.
Sie ist nämlich sehr hinderlich und die größte Geisteskrankheit der Menschen. Denn dadurch das man sich immer für eine Seite entscheidet, kann man die Wahrheit gar nicht erkennen, man befindet sich nur in einen von zwei Käfigen des Denkens.



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23.08.2016 um 11:08
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Anscheinend soll es doch nicht Teil des Ganzen sein, wenn man es laut Budhha überwinden kann.
Zumindest scheint Hass nicht notwendig zu sein und Buddha scheint es überwunden zu haben.


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23.08.2016 um 11:36
Durchweg richtig.

Manche Fragen sind nicht dazu bestimmt in Gedanken nach Lösungen zu suchen. Koan.
Hinschauen auf die Frage und auf das was hier-jetzt ist.
Das ist alles.


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23.08.2016 um 13:25
@noilluminati
Du hast mich missverstanden. Ich wollte damit sagen, dass manche Menschen sich nicht annehmen können, weil sie die dunklen Seiten in sich selbst nicht akzeptieren können. Sowas hat seine Ursache in der Glorifizierung der einen und der Verteufelung der anderen Seite, so wie es beispielsweise im Judentum, Christentum und Islam praktiziert wird. Beispiele dafür muss ich wohl nicht nennen, kann sich wohl jeder denken, was damit gemeint ist.
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Wie wollt ihr denn dieses im Buddhismus bezeichnete Geistesgift Hass überwinden? Anscheinend soll es doch nicht Teil des Ganzen sein, wenn man es laut Budhha überwinden kann.
Hass wird im Buddhismus oft synonym für Ablehnung, Aversion, Abneigung benutzt. In unserer Kultur ist das Wort Hass leider emotional sehr stark aufgeladen, weshalb ich lieber von Aversion oder Ablehnung spreche, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden.
Hass zu überwinden bedeutet ja nicht, ihn zu negieren, ihn abzulehnen oder irgendwie zu entfernen. Das würde ja bedeuten, dass man ihn nicht akzeptieren kann. Ihn überwunden hat man, wenn man ihm nicht mehr nachgibt, sich nicht mehr vom Hass verleiten lässt. Auch ein Erwachter hat noch Gefühle, er weiß aber, woher diese Gefühle kommen und misst ihnen keine große Bedeutung bei. Wenn nämlich "erwachen" bedeuten würde, dass alle Emotionen plötzlich verschwinden, dann hätte Buddha seine Lehre wohl nie gelehrt, denn er hätte dann kein Mitgefühl mehr verspürt. Da es aber so war, muss er logischerweise noch Emotionen gehabt haben. Und ich behaupte auch, dass Buddha wie jeder andere Mensch noch in der Lage war Aversion (Hass) zu empfinden. Er war allerdings in der Lage diese unheilsamen Gefühle zu transformieren.
Der Verstand reagiert einfach auf alles. Emotionen entstehen und vergehen ständig. Ich habe den Buddhismus so verstanden, dass es darum geht, zu akzeptieren was ist. Wenn es doch darum gehen sollte, irgendwelche als negativ bewerteten Emotionen durch Meditation aus dem Geist zu "entfernen", ja dann hätte ich den Buddhismus nicht nur missverstanden, sondern würde auch schlicht damit nicht konform gehen.
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Was soll denn an dualistischer Denkweise schlimm sein?
Dualistisches Denken verhindert die klare Sicht auf die Wirklichkeit. Man kann die Wirklichkeit einfach nicht erkennen, wenn man in Dualismen gefangen ist. Das ist eine einfache Wahrheit und hat nichts mit Glauben zu tun. Mal abgesehen davon, dass diese Art zu denken viel Leid mit sich bringt. Wenn du das nicht glaubst, meditiere doch mal über die Bedeutung der Worte "schön" und "hässlich" und überprüfe sie auf ihr Leidpotenzial.
Wenn man von "Erwachten" oder "Verblendeten" spricht, dann ist das keine Wertung sondern beschreibt lediglich einen Zustand. Genauso wie Buddhisten nicht von Gut und Böse sprechen, sondern von "heilsam" und "unheilsam."

Ich möchte auch nochmal erwähnen, dass ich nicht der hundertprozentige Vollblutbuddhist bin, auch wenn es hier oft so rüberkommt. Die buddhistische Philosophie enthält sehr viel Wahrheit und Weisheit, aber das trifft auf andere Philosophien und Religionen ebenso zu. Auch wenn ich nach sorgfältiger Prüfung die Grundlegenden Aussagen des Buddhismus als logisch und wahr akzeptiert habe, bedeutet das nicht, dass ich alle Ansichten des Buddhismus teile.


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23.08.2016 um 13:53
Was soll denn an dualistischer Denkweise schlimm sein?
Du unterteilst in Leute die dualistische Denkweise haben und Leute die sie nicht haben. Das ist eben auch dualistische Denkweise.
@noilluminati
@BioGenEthiker

Natürlich. Es geht darum sich "gut" zu verhalten. Nun könnte man sagen auch das ist Dualismus, aber warte einen Moment.

Es ist wahr: In dem Augenblick, wenn man vom rechten Denken spricht, enthält das zugleich auch die Vorstellung von falsch. Aber es gibt auch Irrtümer und Täuschungen. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß Zen in dem Sinne nicht-dualistisch ist, daß es Irrtum und Wahrheit auf dieselbe Ebene stellt. Es gibt richtige und falsche Handlungen. Die Nicht-Dualität liegt nicht auf dieser Ebene. In unserer Konfrontation mit den Phänomenen in unserem Alltag gibt es richtig und falsch.

Am Anfang der Praxis bedarf es der Aufklärung darüber, was richtig ist. Deshalb gibt man z.B. in der Bodhisattva-Ordination die Gebote weiter. Diese Gebote sind sehr ausdrücklich: Nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen. Man kann nicht sagen, daß Mord nicht existiert, daß Diebstahl nicht existiert. Wenn man länger praktiziert, wird es immer weniger möglich, sich in einer diesen Geboten entgegengesetzten Richtung zu bewegen. Denn diese Gebote drücken unsere wahre Natur aus. Je mehr man mit der Zazenpraxis eins wird, je mehr man die Gebote in der Zazenpraxis aktualisiert, desto mehr beeinflussen sie unseren Alltag, desto weniger wird es möglich zu töten, zu stehlen, zu lügen.

Wenn der Zazen-Geist unseren Alltag beseelt (nicht wörtlich nehmen) werden wir uns im Alltag in Einheit mit den Wesen um uns herum fühlen, wird man nicht bewußt denken: ‘Ich darf nicht töten.’ - Ob das nun Menschen oder Tiere sind. - Es ist einfach nicht mehr möglich zu töten. Man braucht nicht mehr in dualistischer Weise über gut oder schlecht nachzudenken, es geht einfach aufgrund unserer inneren Einstellung nicht mehr.

Das gilt für die anderen Gebote genauso: Man kann nicht mehr stehlen, weil man durch Zazen den besitzergreifenden Geist (Ich Illusion) aufgeben hat, weil man versteht, daß man nichts behalten kann, daß einem nichts wirklich gehört, daß uns alles nur für die Zeit unseres Lebens geliehen wird, daß uns sogar unser Körper nicht gehört, da er zur Erde zurückkehrt. Dann ist das Gebot, nicht zu stehlen, kein dualistisches Gebot mehr, sondern Ausdruck unserer Harmonie wird mit der kosmischen Ordnung. Unser wirklicher Reichtum besteht darin, uns mit dem Universum in Einheit zu befinden. Dann wird sogar das Glück der anderen unser eigenes Glück.

Das spricht den vollkommensten Punkt der Verwirklichung an. So ist es natürlich nicht immer. Man befindet sich nicht immer auf diesem Niveau. Aber weil es eben nicht immer so ist, weil man sein Karma hat, unterweist man die Gebote. Die Gebote sind also genau für den Menschen, der sich in der Dualität befindet, der seinem Ego folgt. Aber je mehr man lernt, den Buddha-Geist, den Geist von Zazen zu leben, desto mehr verwirklicht sich ein nicht-dualistischer Geist, und desto mehr verschwindet diese Frage von gut und schlecht. Aber nicht deshalb, weil man töten und lieben auf die gleiche Ebene stellt.

Das, was die Dualität erzeugt, ist das, was sich an die Dualität klammert, das Geistige. Die geistige Funktionsweise, die so vorgeht, dass sie sich an Worte klammert, die glaubt, dass man ab dem Augenblick, wo man etwas benannt hat, es erfasst hat - einschließlich Gottes und der Leerheit.

Der Geist, der diese Art von Täuschung erzeugt, erzeugt zur gleichen Zeit das Ego, das, was sich gegenüber den Objekten, die er selbst geschaffen hat, positioniert. Ab dem Augenblick, wo der Geist einen Begriff geschaffen hat, wird er die Neigung haben, zu sagen: „Ich mag das.“ oder „Ich mag das nicht.“, „Ich möchte das haben.“ oder „Ich möchte das nicht haben.“, „Ich möchte das werden.“ oder „Das möchte ich auf gar keinen Fall sein.“ In dem Augenblick, wo ein Objekt geschaffen worden ist, positioniert sich auch ein Subjekt, mit all den im Gehirn ablaufenden Prozessen. Die Grundlage dieser Prozesse ist, einfach gesagt, Gier und Hass, Auswahl und Zurückweisung. Meister Sosan sagte: „Der Weg des Erwachens ist leicht zu verwirklichen, unter der Voraussetzung, dass man diese Einstellung aufgibt.“

Im täglichen Leben kann man dem dualistischen Geist nicht aus dem Weg gehen, aber man ist nicht verpflichtet, immer dualistisch zu denken. Es gibt viel Zeit am Tag, in der man einfach eins mit der Wirklichkeit sein kann, hier und jetzt. Man kann eins sein mit dem Waschen, wenn man sich wäscht, eins mit dem Frühstück, wenn man frühstückt. Man kann eins mit einem Moment sein, wenn man geht, wenn man Auto fährt, eins mit dem Himmel, wenn man die Wolken betrachtet, wenn man spazieren geht.

Aber es gibt Gelegenheiten, vor allem im Beruf, bei denen man wählen und entscheiden muss. Dabei muss man den unterscheidenden Geist benutzen, um eine gute Lösung zu finden. Doch das ist wahrscheinlich nur an zwanzig Prozent eines Tages nötig. In der restlichen Zeit kann man den weiten Geist behalten. Aber die meisten Menschen funktionieren nicht auf diese Weise. Sie sind ständig in der Dualität, was zu einem zerstreuten Geist führt. Und wenn sie dann eine Wahl treffen müssen, schaffen sie es nicht, eine gute Entscheidung zu finden, weil sie zu zerstreut sind.


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23.08.2016 um 14:37
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Wenn der Zazen-Geist unseren Alltag beseelt (nicht wörtlich nehmen) werden wir uns im Alltag in Einheit mit den Wesen um uns herum fühlen, wird man nicht bewußt denken: ‘Ich darf nicht töten.’ - Ob das nun Menschen oder Tiere sind. - Es ist einfach nicht mehr möglich zu töten. Man braucht nicht mehr in dualistischer Weise über gut oder schlecht nachzudenken, es geht einfach aufgrund unserer inneren Einstellung nicht mehr.
Schön, dass ich das auch mal von jemand anderem so höre. Genauso geht es mir nämlich auch. Früher habe ich ohne zu zögern, ein Insekt zerquetscht, wenn ich mich von ihm gestört gefühlt habe. Es war einfach für mich ein Ärgernis. Heute kann ich keine Insekten mehr töten, da ich erkannt habe, dass ich mit ihnen verbunden bin. Neulich hat ein Freund von mir ein Insekt zerquetscht und da habe ich erkannt, wie sehr ich jetzt anders bin. Es ist tatsächlich so, man kann nicht mehr einfach so ein Lebewesen töten. Ist es das, was manchmal als Buddha-Natur bezeichnet wird?
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Das spricht den vollkommensten Punkt der Verwirklichung an. So ist es natürlich nicht immer. Man befindet sich nicht immer auf diesem Niveau. Aber weil es eben nicht immer so ist, weil man sein Karma hat, unterweist man die Gebote. Die Gebote sind also genau für den Menschen, der sich in der Dualität befindet, der seinem Ego folgt. Aber je mehr man lernt, den Buddha-Geist, den Geist von Zazen zu leben, desto mehr verwirklicht sich ein nicht-dualistischer Geist, und desto mehr verschwindet diese Frage von gut und schlecht. Aber nicht deshalb, weil man töten und lieben auf die gleiche Ebene stellt.
Auch das kann ich bestätigen, denn ich bin auch nicht immer auf diesem Niveau. Ich bin auch nicht immer achtsam, das wäre auch ein ziemliches Wunder, nach nur so kurzer Zeit der Praxis. Du sagst, das liegt einfach am Karma, dass sich noch auswirkt, dass man nicht immer in diesem Zustand ist?


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 14:49
@kutulus
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Ist es das, was manchmal als Buddha-Natur bezeichnet wird?
Wenn man so will, ja. Die Buddha Natur existiert aber in uns allen von Anfang an. Das ist nichts was man sich antrainiert, sondern etwas das man Erkennen muss. Aber unser dualistische Freund steht uns da sehr oft im Weg.

Menschen in Asien beispielsweise (besonders Tibet) lernen gar nicht erst dualistisch zu denken.

Ich habe einen Freund (auch Zen Buddhist) der hat mal einen Bekannten in Asien angerufen und gefragt ob er ihm noch das eine Buch zusenden kann, was er unbedingt noch lesen wollte. Der Bekannte in Asien antwortete: "Schwierig".

Mein Freund wusste sofort, er wird kein Buch mehr zu Gesicht bekommen. Die Menschen dort antworten nicht mit Ja, oder Nein, Richtig, oder Falsch. Eine pure Faszination mit ihnen zu sprechen, wenn man auf solche Dinge achtet.
Zitat von kutuluskutulus schrieb: Du sagst, das liegt einfach am Karma, dass sich noch auswirkt, dass man nicht immer in diesem Zustand ist?
Vielmehr liegt es daran, das man nicht immer in diesem Zustand sein kann. Würden wir auf einem Asiatischen Berg in einem buddhistischen Kloster leben, wäre das ein viel kleineres Problem. Aber wir sind hier im Westen in einer dualistischen Welt und wollen aufhören dualistisch zu denken.

Bedeutet, man ist nicht immer in diesem Zustand, weil wir nicht immer in diesem Zustand sein können. Ich schrieb hier:
Im täglichen Leben kann man dem dualistischen Geist nicht aus dem Weg gehen, aber man ist nicht verpflichtet, immer dualistisch zu denken.(...) Aber es gibt Gelegenheiten, vor allem im Beruf, bei denen man wählen und entscheiden muss. Dabei muss man den unterscheidenden Geist benutzen, um eine gute Lösung zu finden. Doch das ist wahrscheinlich nur an zwanzig Prozent eines Tages nötig. In der restlichen Zeit kann man den weiten Geist behalten. Aber die meisten Menschen funktionieren nicht auf diese Weise. Sie sind ständig in der Dualität, was zu einem zerstreuten Geist führt



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23.08.2016 um 14:55
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Bedeutet, man ist nicht immer in diesem Zustand, weil wir nicht immer in diesem Zustand sein können.
Verstehe, was du meinst. Man muss sich eben zu einem gewissen Grad anpassen, wenn man in der Gesellschaft funktionieren will.


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23.08.2016 um 14:56
@kutulus
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Verstehe, was du meinst. Man muss sich eben zu einem gewissen Grad anpassen, wenn man in der Gesellschaft funktionieren will.
So ist es, leider.

Wie gesagt, würden wir in einem Kloster leben, dann hätten wir diesen Zustand vermutlich die ganze Zeit.

Lehrer stellen dich dort nämlich nicht vor eine Wahl, es gibt nichts zu entscheiden.


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23.08.2016 um 15:06
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Wenn nämlich "erwachen" bedeuten würde, dass alle Emotionen plötzlich verschwinden, dann hätte Buddha seine Lehre wohl nie gelehrt, denn er hätte dann kein Mitgefühl mehr verspürt
Ich habe mal eine Geschichte gelesen, in der Buddha, direkt nach seiner Erleuchtung, tatsächlich keine Lust hatte, seine Erkenntnisse zu verbreiten. Er meinte, die Mühe würde sich nicht lohnen, weil es doch keiner verstehen würde. Es brauchte einen der Götter (Brahma?), um ihn zu überreden.


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23.08.2016 um 15:08
Ja, die Geschichte kenne ich. Ich kann seine Unlust aber mittlerweile auch echt nachvollziehen. :D


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