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Ist Buddhismus Humbug?

778 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 00:19
@kutulus

Aber ich habe mir sein Blatt genau angesehen ;)

Na, na ---Du hast recht, keine Perlen von den Säuen für die Säue^^

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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 07:07
@Micha007
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Na da biegt sich aber einer seine Welt ganz schön zurecht.
Ich denke, anders herum wird es zutreffend: Die Realität biegt den Buddhismus zurecht. ;)

Und zur Frage, ob Buddhismus Humbug ist oder nicht: Ich denke, das ist abhängig von der Betrachtungsperspektive. Nach meiner Überzeugung ist Buddhismus eine Ausdrucksform der Verweigerung des konstruktiven Umgangs mit der Realität. Aus der Binnenperspektive mag das vernünftig erscheinen, aus der Außenperspektive eher nicht. Ich halte einen konstruktiven Umgang mit der Realität für einen angemessenen Umgang mit ihr, deshalb kann ich kein Buddhist sein.


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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 07:26
@BioGenEthiker
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Nach meiner Überzeugung ist Buddhismus eine Ausdrucksform der Verweigerung des konstruktiven Umgangs mit der Realität.
Da müsste man ja fast behaupten das die konstruktive Umgangsform mit der Realität eine nachweisbare Naturgrösse ist oder es sowas überhaupt gäbe unabhängig einer subjektiven Betrachtungsweise.
Da dies natürlich nicht der Fall ist, erübrigt sich jeglicher vermeintlich konstruktive Gedanke dazu.


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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 10:37
dhg schrieb:
logisch. aber das weiß man doch auch ohne buddha


Schön wärs. Aber eben nicht, würden sie es wirklich verstehen,
what? die meisten menschen kaufen keinen faulen apfel, außer sie sehen sehr schlecht oder sind anders minderbemittelt.
man geht zum obststand, sieht äpfel, bewertet sie, um gute und nicht faule zu kaufen.
dafür muss man nicht buddhist sein.
Aber – das Konzept des Tisches ist eine Illusion. Wenn zum Beispiel eine Gruppe von Kindern kommt und sich unter dem Tisch versteckt, wird der Tisch zu einem Schutz, zu einer Festung oder einer Burg. So schnell kann etwas seine Eigenschaft oder Identität verlieren.
solch eine denke finde ich überflüssig. ein tisch ist erstmal ein tisch. die funktion ist bekannt.
dass kinder in ihrer fantasie vorrübergehend etwas anderes draus machen, ändert nichts an dem ursprünglichen konzept: tisch.
was das mit leid zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
(Hier gilt zu beachten, das das Beispiel des Apfels ebenfalls so funktioniert. Wenn ich diesen werfe, ist er auf einmal ein Ball, oder eine Kugel. Alles illusionäre Konzepte)
auch hier: überflüssig.
apfel ist apfel. geworfener apfel ist auch apfel. keine illusion.
Wenn Menschen das erkennen.. Wenn sie erkennen, das alles eigentlich Illusion ist und die Wirklichkeit sich eben nicht mit unseren Worten beschreiben lässt, erst dann wird sie von Leid befreit werden können.
mal abgesehen von dieser (aus meiner sicht) überflüssigen und gewaltsamen abstraktion von konkreten gegenständen,
wieso befreit diese abstraktion von leid?


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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 13:26
@dhg
Zitat von dhgdhg schrieb: wieso befreit diese abstraktion von leid?
Noch einmal:

Unsere Unwissenheit und das Nichtverstehen ist die Ursache allen Leidens. Aber was verstehen wir nicht?

Unser ungeübter Geist ist unfähig wahrzunehmen, dass Seher, Gesehenes und Sehen sich gegenseitig bedingen. Sie existieren nicht unabhängig voneinander und auch nicht alleine aus sich heraus.

(Buddhas Erklärungen decken sich übrigens mit den Erkenntnissen der Relativitätstheorie und Quantentheorie, nach denen die Eigenschaften der Materie abhängig vom Beobachter ist. Es ist das Dilemma der Subjektivität der Erkenntnis

Albert Einstein sagte mal: "Wenn es irgendeine Religion gibt, die den Ansprüchen moderner Wissenschaft gewachsen ist, heißt sie Buddhismus.)

Zurück zum Thema:

Durch diese Unwissenheit entsteht die Erfahrung von Dualität. Wir teilen die Welt in "Ich"-Innenwelt und "Du"-Außenwelt. Obwohl die Dinge sich ständig verändern, halten wir an unserer Vorstellung fest, dass sie wirklich, beständig und von uns getrennt sind.

Sucht man nach etwas Zeitlosem und Beständigem, so findet man nichts. Alle Objekte sind leer von Eigenexistenz. Die Objekte sind aber auch nicht Nichts. Das trifft auch auf uns Menschen zu. Wir sind definitiv vorhanden, haben Gefühle und Gedanken. All das existiert. Doch was ist das "Ich"? Sucht man danach, so lässt sich nichts festmachen, was man als Ich bezeichnen kann. Das Ich ist leer von Eigenexistenz. Es ist weder beständig noch fest, so wie alles, was uns umgibt.

Der fälschliche Gedanke es wäre anders, lässt uns leiden. Dieses zwanghafte Anhaften an Materielles.

Man muss nur an die Kinder denken, mit ihren neuen iPhones die sie beschützen als wäre es ihr Leben. Sie blenden die Tatsache aus, das diese Gegenstände sie nicht dauerhaft glücklich machen können, weil bald wieder neue Sachen kommen und sie dann diese wollen und mit dem alten nicht mehr zufrieden sind. Der ewige Teufelskreis der Industriegesellschaft.

Und Ziel aller buddhistischen Bestrebungen ist die Erleuchtung. Warum ?

In diesem Zustand lösen sich unsere begrenzten Vorstellungen und Begriffswelten auf. Wir denken nicht mehr in Entweder-oder-Kategorien, sondern sind mit allem verbunden und verweilen bewusst im Hier und Jetzt.

Dadurch verliert man weltliche Begierden und heftet sich nicht an Dingen, die sowieso vergänglich sind. Man lebt mit dem Gedanken daran, das man im Anbetracht des Universums unbedeutend ist und es nichts materielles gibt, was einen dauerhaft zum Glück verhilft.
Zitat von dhgdhg schrieb:solch eine denke finde ich überflüssig. ein tisch ist erstmal ein tisch. die funktion ist bekannt.
dass kinder in ihrer fantasie vorrübergehend etwas anderes draus machen, ändert nichts an dem ursprünglichen konzept: tisch.
was das mit leid zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
Aber genau darum geht es eben. Natürlich wissen wir alle das es ein Tisch ist, aber erstens nur weil wir gelernt haben das das Konzept "Tisch" zu diesem Gegenstand gehört und zweitens muss es eben nicht immer ein Tisch sein, wenn man ihn für andere Zwecke verändert, verändert sich seine Funktion und damit die Beschreibung dessen was es ist.

Dabei ist die Fantasie von Kindern sogar ein sehr gutes Beispiel. Kinder sind noch nicht lange in dieser Welt und bei ihnen ist die Illusion das man allem einen bestimmten Namen geben muss, noch nicht wirklich weit ausgeprägt.

Sie sagen dann eben, ihre Konstruktion aus Tisch und Kissen ist eine Burg. Und wenn sie sagen das ist eine Burg, ist es eine Burg. Wenn du dann ins Zimmer kommst und sagst es ist nur ein Tisch mit zwei Kissen oben drauf, ist es wieder nur ein Tisch, mit zwei Kissen oben drauf.

Subjektivität der Erkenntnis. So schnell ändern Dinge ihre Namen und Funktion. Dieses Beispiel soll wie alle anderen gefühlt tausend Beispiele die ich schon aufgezeigt habe lediglich klar machen, das nichts beständig ist und das zu denken, bzw. davon überzeugt zu sein bringt Leid.


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26.08.2016 um 14:25
Zitat von dhgdhg schrieb:what? die meisten menschen kaufen keinen faulen apfel, außer sie sehen sehr schlecht oder sind anders minderbemittelt.
man geht zum obststand, sieht äpfel, bewertet sie, um gute und nicht faule zu kaufen.
dafür muss man nicht buddhist sein.
Das mit den Äpfeln ist ja auch ein vergleichsweise simples und offensichtliches Beispiel. Wenn dir aber dein nagelneues Smartphone kaputt geht, ärgerst du dich mordsmäßig. Vielleicht war es ein teueres Smartphone und deswegen fängst du an, ihm bestimmte Attribute zuzuschreiben, die es aber in Wirklichkeit nicht hat. Wenn uns liebgewordene Dinge kaputt gehen ärgern wir uns meist, weil wir die Vergänglichkeit nicht erkennen oder nicht akzeptieren.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Man muss nur an die Kinder denken, mit ihren neuen iPhones die sie beschützen als wäre es ihr Leben. Sie blenden die Tatsache aus, das diese Gegenstände sie nicht dauerhaft glücklich machen können, weil bald wieder neue Sachen kommen und sie dann diese wollen und mit dem alten nicht mehr zufrieden sind. Der ewige Teufelskreis der Industriegesellschaft.
Dieses Beispiel zeigt es sehr gut. Wir wissen alle, dass einige Menschen mit Apple-Produkten ein bestimmtes Image assoziieren. Apple soll hochwertig sein, edel usw. Menschen bezahlen jedes Jahr horrende Summen und campieren vor Apple-Shops, nur um ihr neuestes Schätzchen als erste in Händen zu halten.
Betrachtet man aber jetzt mal ein iPhone ganz nüchtern, wird man schnell merken, dass man damit auch nicht mehr tun kann, als mit anderen Modellen. Es sind alleine die Vorstellungen der Apple-Jünger, die da einen Unterschied hineinfantasieren. Diese Vorstellungen werden noch von der Werbung geschürt. Der hohe Preis wird damit gerechtertigt, dass eben ein Apple-Produkt hochwertiger sein soll, als andere Produkte. Natürlich weiß heute eigentlich jeder, dass das Schwachsinn ist. Ein iPhone wird zu einem Spottpreis hergestellt.
Man bezahlt also für die Fantasien der Marketingleute gleich mit.
Wenn dann nach einem Jahr das neue Modell rauskommt, ist man unter Umständen mit seinem momentanen Gerät nicht mehr zufrieden. Ein Gerät, wofür man möglicherweise noch vor einem Jahr tagelang vor einem Store campiert hat. Neu wird nämlich oft mit hochwertiger, besser usw. assoziiert. Was aber bei nüchterner Betrachtung auch wieder Blödsinn ist.

Problematisch wird es auch, wenn man sich mit solchen Dingen identifiziert. Das ist mein Smartphone. Das gehört zu mir. Das macht mich aus. Solch eine Haltung führt zwangsläufig zu Unzufriedenheit.


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26.08.2016 um 14:33
@kutulus
Achtsamkeit sieht auch in einem Apfel nicht nur den Apfel sondern auch den Baum ;)


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26.08.2016 um 14:48
@wichtelprinz

;)


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26.08.2016 um 15:11
@wichtelprinz
Und den Boden, in dem er wurzelt und überhaupt alles andere auch. :)


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26.08.2016 um 15:14
@kutulus
naja der Aufmerksame weiss auch das der Hungrige im Mond eben nicht nur den Mond sieht sondern auch ein Laib Käse ;)


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26.08.2016 um 15:38
@wichtelprinz
Wohl wahr. :D


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26.08.2016 um 17:19
@GyatsoJigme

ich kapier schon das konzept.
ein tisch ist eine burg und ein apfel ist eine kugel und alles ist vergänglich.
mir ist das aber zu kompliziert. finds unnötig und gewaltsam abstrahiert. ein tisch ist ein tisch und wenn die kinder damit burg spielen, ist das ok für mich und es bleibt ein tisch.
letztendlich auch für die kinder, denn die essen später ihre würstchen drauf.

bleibt die frage, wieso das ganze? woher kommt dieser zustand des leidens?
propagiert der buddhismus ein paradies auf erden?


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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 17:38
@dhg
Zitat von dhgdhg schrieb:wieso das ganze?
Das müsstest du Buddha fragen, aber wenn ich darauf antworten muss, ist der Erklärung ganz einfach.

Um das Leid zu beenden bzw. zu verringern. Einen Weg dort heraus zu finden und die Wirklichkeit so zu erfassen wie sie ist. Nciht wie sie unsere Konzepte beschreibt.
Zitat von dhgdhg schrieb: woher kommt dieser zustand des leidens?
Das habe ich doch schon mehrmals erklärt. Außer du meinst einen bestimmten Zustand, dafür musst du aber präziser werden.
Zitat von dhgdhg schrieb:propagiert der buddhismus ein paradies auf erden?
Nein. Der Buddhismus kennt kein Paradies. Es gilt nicht irgendetwas zu tun und daraus einen positiven Nutzen zu ziehen.

Im Christentum folgt man Jesus, akzeptiert ihn als seinen Erlöser und war man ein guter Mensch, zack. Paradies.

Ein ewiges Leben an einem Ort an dem Leid nicht existiert.

Was erzählt der Buddhismus ?

Niemand hilft dir dort heraus, du musst es selbst tun. Kein Jesus und kein Erlöser. Buddha erklärt dir wie es geht, das wars dann aber auch.

Sobald du schon besprochene Illusionen abgelegt hast und verstehst, das alles vergänglich ist, wird auch das Leid sein Ende finden und das Ziel ? Nirvana !

Das Nirvana ist aber kein Paradies, denn der Buddhismus kennt kein nachtodliches Jenseits, in das der Verstorbene eingeht.

Nirvana ist kein Himmel, keine transzendente Jenseitssphäre, kein ewiges Sein. Nirvâna ist ein Abschluss, kein Neubeginn in einer anderen Welt. Nirvâna heißt »Verlöschen« und meint jenen Zustand, der eintritt, wenn alle an das Dasein fesselnden Bindungen überwunden sind. Nirvâna ist keine Örtlichkeit ewiger Glückseligkeit, sondern ein Zustand der Zustandslosigkeit, das Ende allen Verlangens, die Beruhigung aller Unruhe des Geistes, der Abschluss des Wiedergeburtenkreislaufs, das Nichtverfügbare jenseits der verfügbaren Welt.

Nirvana lässt sich demnach nicht mit einem jenseitigen Paradies gleichsetzen, wie das, an welches du glaubst, sondern beschreibt lediglich den Zustand der vollkommenen Auslöschung.

Um es ganz leicht zu erklären. Buddhisten wollen den Tod erreichen, den Atheisten ohnehin schon erwarten.

Nur haben Atheisten die Illusion nicht erkannt und Leiden deshalb.


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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 17:46
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Das habe ich doch schon mehrmals erklärt.
woher der ursprung des leids. wieso gibt es das überhaupt?
wieso hat ein mensch bedürfnisse, wenn es leiden bedeutet?
verstehst du jetzt, was ich meine?
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Im Christentum folgt man Jesus, akzeptiert ihn als seinen Erlöser und war man ein guter Mensch, zack. Paradies.
nein. so ist das nicht.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Niemand hilft dir dort heraus, du musst es selbst tun.
so wie bei jeder menschen gemachten religion.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb: Zustand der vollkommenen Auslöschung.
das ist trost- und hoffnungslos.


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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 17:48
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Buddhas Erklärungen decken sich übrigens mit den Erkenntnissen der Relativitätstheorie und Quantentheorie, nach denen die Eigenschaften der Materie abhängig vom Beobachter ist.
Das stimmt so nicht. In der Quantenmechanik erfolgt der Kollaps der Wellenfunktion im Zuge des Messaktes. Ein Messakt kann auch die Wechselwirkung mit einem Atom sein, das sich zufällig in der Nähe eines quantenverschränkten Zustands eines Teilchenpaares befindet und ist nicht zwingend von der Anwesenheit eines bewusst wahrnehmenden Beobachters abhängig. Im Übrigen erscheint es mir verfehlt, den Lehrsatz des bedingten Entstehens mit moderner Physik in Analogie zu bringen.

Buddhas "Wenn es dieses gibt, dann entsteht jenes" beschreibt lediglich Kausalität, aber nicht kollabierende Wellenfunktionen und hat darüber hinaus nichts mit Relativitätstheorie zu tun, wo es um Bezugssysteme geht. Vielleicht könnte man solche irreführenden Analogien besser unterlassen, wenn man philosophische Aspekte des Buddhismus' referiert. Ich hatte dazu schon einmal an anderer Stelle hingewiesen. Nicht, dass da ein falscher Eindruck enststeht ...
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Obwohl die Dinge sich ständig verändern, halten wir an unserer Vorstellung fest, dass sie wirklich, beständig und von uns getrennt sind.
Nein, das wäre wirklich eine sehr naive Sicht auf die Wirklichkeit. Dass die Dinge wirklich sind, ergibt sich aus dem offensichtlichen Umstand, dass sie Teil der Wirklichkeit sind, dass sie also - weil "Wirk"lichkeit auf unsere Sinne ein"wirkt" - wahrgenommen werden können und daher als "wahr" (an)genommen werden. So weit ist da nichts falsch oder irreführend.

Dass die Dinge unbeständig sind, lässt sich anhand beliebiger Gegenstände unserer Umwelt erkennen. Spätestens nachdem das erste Geschirrteil auf dem Boden zerbrochen ist, kann man ableiten, dass auch andere Gegenstände der Abnutzung und dem Zerfall unterworfen sind. Und ein Blick in die Landschaft mit verwitternden Steinen, die sich zu Sand und Flugstaub zerstreuen sowie zu alternden und sterbenden Pflanzen und Tieren, lässt die Annahme von Beständigkeit gar nicht erst aufkommen.

Was die Trennung betrifft, ist sie räumlich gegeben. Dass kausal und prozessual ein Stoffstrom auf der Erde stattfindet, der über hinreichend lange Zeiträume hinweg auch zu Vermischungen einst getrennter Atome führt, lässt sich aus einem Mindestmaß an Einsicht in Geologie und Biologie erkennen, wo es diverse Kreisläufe gibt (Wasserkreislauf, Kohlenstoffkreislauf, Stickstoffkreislauf usw.). Auch das ist also kein Punkt, der irgendwie der Allgemeinheit verborgen geblieben wäre.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Sucht man nach etwas Zeitlosem und Beständigem, so findet man nichts.
Elementarteilchen kommen diesem Ideal schon sehr nahe. Und wenn man lange genug in die Zukunft schaut, löst sich unser Universum in eine Photonen-Leptonen-Wüste auf. Also diese Teilchen können schon für sich beanspruchen, ewig und unwandelbar zu sein, wenn der Big Freeze Realität geworden ist.
Alle Objekte sind leer von Eigenexistenz.
Hierzu müsste man klären, was mit "eigen" im Begriff "Eigenexistenz" gemeint ist. Buddha meinte damit, dass die Dinge leer von "An-sich-sein" sind, dass sie also nicht unabhängig von ihrem Kontext existieren, sondern in den Prozess des Werdens eingebunden sind, ja diesen als intrinsischen Bestandteil mit konstituieren.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Doch was ist das "Ich"? Sucht man danach, so lässt sich nichts festmachen, was man als Ich bezeichnen kann. Das Ich ist leer von Eigenexistenz. Es ist weder beständig noch fest, so wie alles, was uns umgibt.
Das besagt lediglich, dass es keinen beständigen Kern gibt, den man als "Ich" bezeichnen könnte. Es lässt aber die Option offen, dass das "Ich" etwas Prozessuales ist, welches im Zuge des Wahrnehmungsprozesses die Funktion des Wahrnehmungssubjektes einnimmt. Und damit hätten wir die Frage, was das "Ich" denn sei, beantwortet: Es ist das Konstrukt des Wahrnehmungssubjekts im Kontext des Wahrnehmungsprozesses. Und dieses Konstrukt entsteht immer dann, wenn sich Wahrnehmung ereignet, ist also notwendigerweise etwas Prozessuales.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Der fälschliche Gedanke es wäre anders, lässt uns leiden.
Nein, nicht der Gedanke, das "Ich" wäre etwas Beständiges oder Dauerhaftes lässt uns leiden, sondern das Bestreben, etwas Dauerhaftes zu finden, anhand dessen wir uns ebenso dauerhaft glücklich fühlen könnten. Mit dem "Ich" hat das weniger etwas zu tun als mit der Projektion der Glückserwartung auf Dinge, die "Nicht-Ich" sind. Menschen, die ihren Halt nicht in sich selber finden können, können nur aufs Neue enttäuscht werden. Was nötig ist, ist daher nicht die Einsicht in die Wandelbarkeit des Ich-Konstruktes, sondern die Wertschätzung desselben als Ausgangspunkt und Endpunkt jeglichen Glücksempfindens.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Der ewige Teufelskreis der Industriegesellschaft.
... setzt sich fort, weil die Außenfixierung des Glückserwartens über diverse Werbestrategien ständig neu befeuert wird. Die Therapie muss also darin bestehen, diese Außenfixierung aufzuweichen, so dass diverse Modetrends nicht mehr verfangen, weil die inneren Werte als wertvoller betrachtet werden als zur Schau gestellte Äußerlichkeiten. Und das geht auch mit einem starken Ich-Konzept, statt mit einem Nicht-Ich-Konzept, wie es im Buddhismus praktiziert wird.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:In diesem Zustand lösen sich unsere begrenzten Vorstellungen und Begriffswelten auf. Wir denken nicht mehr in Entweder-oder-Kategorien, sondern sind mit allem verbunden und verweilen bewusst im Hier und Jetzt.
Und wenn die Einheitsschau vorbei ist, geht das Leben trotzdem weiter. Lesenswert dazu "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen" von Jack Kornfield. Nach dem "Hier und Jetzt" geht es mit dem "Danach und dann danach" weiter. Was man aus der Einheitsschau mitnehmen kann, ist eine andere Sicht auf die Dinge des Lebens, eine andere Wertschätzung für das, was uns selbstverständlich erscheint usw., aber kein anderes Leben, denn Alltag ist trotzdem immer noch überall und immer wieder ...
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Man lebt mit dem Gedanken daran, das man im Anbetracht des Universums unbedeutend ist und es nichts materielles gibt, was einen dauerhaft zum Glück verhilft.
Das bekommt man auch ohne Erleuchtung hin. Frustrierende Erfahrungen, die das Leben so mit sich bringt, sind da ganz erhellend ... :D


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Ist Buddhismus Humbug?

26.08.2016 um 17:51
@dhg
Zitat von dhgdhg schrieb:das ist trost- und hoffnungslos.
Ja, aber es führt auf den Boden der Tatsachen zurück. Luftschlösser werden zerstört. Das ist alles.


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26.08.2016 um 18:08
@dhg
Zitat von dhgdhg schrieb:wieso gibt es das überhaupt?
wieso hat ein mensch bedürfnisse, wenn es leiden bedeutet?
Dazu müsste man "menschliche Bedürfnisse" erst einmal genauer definieren.

Ist Gier ein menschliches Bedürfnis ? Oder ist es einfach nur Gier ?
Zitat von dhgdhg schrieb:nein. so ist das nicht.
Das ist eben deine Meinung, so gut wie jeder Christ hat da ne andere + seiner eigenen Interpretation.
Zitat von dhgdhg schrieb:so wie bei jeder menschen gemachten religion.
Ich glaube kaum, das man den Weg eines Buddhisten mit dem eines Christen vergleichen kann. Besonders wenn besprochene Christen nicht gerade strenggläubig sind oder sich 1zu1 an die Bibel halten, wie du es (so habe ich es aus dem anderen Thread entnommen) tust.
Zitat von dhgdhg schrieb:das ist trost- und hoffnungslos.
Das ist deine Meinung. In meinen Augen ist es unglaublich befreiend. Die Luftschlösser zerplatzen eben.

@BioGenEthiker
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Im Übrigen erscheint es mir verfehlt, den Lehrsatz des bedingten Entstehens mit moderner Physik in Analogie zu bringen.
Das sehe ich anders. Den Buddhismus mit der modernen Physik zusammen zu bringen ist alles andere als verkehrt.

Hier ein Ausschnitt aus einem sehr interessanten Artikel, der verdeutlich worauf ich hinaus möchte.
Teilchenphysiker betonen die Wichtigkeit, die dem Beobachter zukommt, wenn irgend etwas definiert werden muss. So ist beispielsweise Licht aus einem Blickwinkel her aus betrachtet Materie, während es aus einem anderen Blickwinkel heraus Energie ist. Es hängt von zahlreichen Variablen ab, als was für eine Art von Phänomen Licht zu existieren scheint – insbesondere vom konzeptuellen Rahmen, den der Beobachter benutzt, um das Licht zu untersuchen. Also existieren Phänomene nicht inhärent, von ihrer eigenen Seite her, als dieses oder jenes, ohne Beziehung zu dem Bewusstsein zu haben, dass sie wahrnimmt.

Der Buddhismus macht die selbe Aussage: als was die Dinge existieren hängt vom Beobachter und vom konzeptuellen Rahmen ab, mit dem der Beobachter die Dinge betrachtet. Zum Beispiel: ob eine Situation als „schreckliches Problem“ existiert oder aber als „lösbares Problem“ hängt vom Beobachter ab, von der betroffenen Person. Wenn jemand vom konzeptuellen Rahmen ausgeht, dass dies „eine unmögliche Situation“ ist und dass nichts getan werden kann, dann existiert ein wirklich schwieriges, unlösbares Problem. Wenn jemand dagegen den problematischen Charakter und die Komplexität einer Situation anerkennt, aber gleichzeitig darauf vertraut, dass es eine Lösung geben kann, wenn man sich der Sache in einer anderen Weise nähert, dann wird diese Person viel offener dafür sein, eine Lösung zu finden. Was für die eine Person ein enormes Problem ist, ist für die andere Person keine große Angelegenheit. Es hängt vom Beobachter ab, denn unsere Probleme existieren nicht in inhärenter Weise als monströse Probleme. So kommen Naturwissenschaft und Buddhismus zum selben Schluss: die Phänomene existieren in Abhängigkeit vom Beobachter als „dieses“ oder „jenes“.
Gerne zu Ende Lesen -> http://studybuddhism.com/de/fortgeschrittene-studien/geschichte-und-kultur/buddhismus-in-der-heutigen-zeit/der-buddhismus-und-die-naturwissenschaft
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Dass die Dinge unbeständig sind, lässt sich anhand beliebiger Gegenstände unserer Umwelt erkennen. Spätestens nachdem das erste Geschirrteil auf dem Boden zerbrochen ist, kann man ableiten, dass auch andere Gegenstände der Abnutzung und dem Zerfall unterworfen sind. Und ein Blick in die Landschaft mit verwitternden Steinen, die sich zu Sand und Flugstaub zerstreuen sowie zu alternden und sterbenden Pflanzen und Tieren, lässt die Annahme von Beständigkeit gar nicht erst aufkommen.
Du reflektierst hier deine Sicht darauf, aber vergisst dabei anscheinend, das beileibe nicht alle Menschen ebenfalls so denken.

Es gibt unzählig viele Beispiel - Personen in meinem Umfeld, die diese Vergänglichkeits - Tatsache einfach ausblenden, weil sie sich nicht damit beschäftigen möchten. Dieselbe Angelegenheit wie mit dem Tod.
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Nein, nicht der Gedanke, das "Ich" wäre etwas Beständiges oder Dauerhaftes lässt uns leiden, sondern das Bestreben, etwas Dauerhaftes zu finden, anhand dessen wir uns ebenso dauerhaft glücklich fühlen könnten. Mit dem "Ich" hat das weniger etwas zu tun als mit der Projektion der Glückserwartung auf Dinge, die "Nicht-Ich" sind. Menschen, die ihren Halt nicht in sich selber finden können, können nur aufs Neue enttäuscht werden. Was nötig ist, ist daher nicht die Einsicht in die Wandelbarkeit des Ich-Konstruktes, sondern die Wertschätzung desselben als Ausgangspunkt und Endpunkt jeglichen Glücksempfindens.
Davon spreche ich doch. Außerdem haben wir dieses Thema nun schon genug durchgekaut und ich habe es ebenfalls oft genug erklärt, man muss nur mal ein paar Seiten zurück gehen.
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Und wenn die Einheitsschau vorbei ist, geht das Leben trotzdem weiter. Lesenswert dazu "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen" von Jack Kornfield. Nach dem "Hier und Jetzt" geht es mit dem "Danach und dann danach" weiter. Was man aus der Einheitsschau mitnehmen kann, ist eine andere Sicht auf die Dinge des Lebens, eine andere Wertschätzung für das, was uns selbstverständlich erscheint usw., aber kein anderes Leben, denn Alltag ist trotzdem immer noch überall und immer wieder ...
Es geht auch nicht darum dem Alltag aus dem Weg zu gehen. Wie gesagt, sich von ihm zu lösen und ihn aufzugeben ist eine Aufgabe für Mönche, für alle anderen gilt es den Alltag zu leben, aber eben in einem anderen Ausmaß von Bewusstheit, als es der Rest tut.

Auch dieses Thema, bereits etliche Male durchgekaut.
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Das bekommt man auch ohne Erleuchtung hin.
Sehe ich anders. Fundamentalistische Gläubige sind immer das beste Beispiel dafür. Sie stellen sich in den Mittelpunkt des Universums und tun so, als wären sie irgendetwas besonderes oder auserwählt. Die Tatsache, das sie nichts weiter sind als eine etwas höhere Brut von Trockennasenaffen und im Anbetracht dessen vollkommen unbedeutend für den Verlauf des Universums, die lassen sie natürlich außen vor.

Es gehört schon etwas mehr dazu, seinem Ego endlich mal die Stirn zu bieten und zu erkennen, das alles gar nicht so besonders ist, wie es uns dieses erscheinen lässt.


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dhg ehemaliges Mitglied

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26.08.2016 um 18:23
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Ist Gier ein menschliches Bedürfnis ? Oder ist es einfach nur Gier ?
ok, nimm gier. würde ich zwar nicht als bedürfnis bezeichnen, aber verursacht leiden.
woher kommt gier?
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Das ist eben deine Meinung, so gut wie jeder Christ hat da ne andere + seiner eigenen Interpretation.
nein.
und hier gehts doch um buddhismus.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:In meinen Augen ist es unglaublich befreiend.
wenn die auslöschung das ziel ist, warum kürzt man nicht ab?
warum ein leben lang leiden um evtl erleuchtet zu werden um dann ausgelöscht zu werden?


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genos ehemaliges Mitglied

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26.08.2016 um 18:24
@GyatsoJigme
Nirvana ist kein Himmel, keine transzendente Jenseitssphäre, kein ewiges Sein. Nirvâna ist ein Abschluss, kein Neubeginn in einer anderen Welt. Nirvâna heißt »Verlöschen« und meint jenen Zustand, der eintritt, wenn alle an das Dasein fesselnden Bindungen überwunden sind. Nirvâna ist keine Örtlichkeit ewiger Glückseligkeit, sondern ein Zustand der Zustandslosigkeit, das Ende allen Verlangens, die Beruhigung aller Unruhe des Geistes, der Abschluss des Wiedergeburtenkreislaufs, das Nichtverfügbare jenseits der verfügbaren Welt.




Buddhisten wollen den Tod erreichen
das wirst du nie erreichen , da du jedesmalig bei der Wiedergeburt unwissend von neuem beginnen musst.
Sinn hätte das ganze wenn du dich deiner früheren leben erinnern würdest.


Ehe du solche Behauptungen aufstellst,solltest du erst mal ein Beweis vorlegen , dass es eine Wiedergeburt gibt.
Zum andern, wie erklärst dur dir drir eigene Existenz.


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dhg ehemaliges Mitglied

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26.08.2016 um 18:25
@genos

gyatso lehnt die lehre der wiedergeburt ab.


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