Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!
16.10.2016 um 16:34Anzeige
BioGenEthiker schrieb:Schon gut, wir müssen da nichts weiter klären. Ist ja ohnehin klar ...Wenn nicht, wird sich das sicher in irgendein anderes Gespräch einbinden.
dedux schrieb:Worte bilden die oberste Schicht einer Weltanschauung. Dort, wo Worten Absolutheitsanspruch gewährt wird, manifestieren sie sich und werden zur Welt, mit der der Einzelne klarkommen muss. Buddha hat dazu sicher ein paar gute Sprüche auf Lager gehabt.Sich klare Vorstellungen von etwas zu machen und diese beizubehalten beschreibt nichts anderes als eine der vier Formen des
Er nimmt das Gesehene als das Gesehene wahr.Darauf folgen noch tausende andere Beispiele. Egal wie man es dreht und wendet, sobald man sich ein Bild von etwas erschafft und dieses beibehält, macht man bereits einen Fehler, der daraus folgt das man es nicht durschaut hat. Die Illusion bleibt bestehen.
Nachdem er das Gesehene als das Gesehene wahrgenommen hat, stellt er sich das Gesehene vor, er macht sich Vorstellungen über das Gesehene, er macht sich Vorstellungen vom Gesehenen ausgehend, er stellt sich vor „das Gesehene ist mein“, er erfreut sich am Gesehenen. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich
Er nimmt das Erfahrene als das Erfahrene wahr.
Nachdem er das Erfahrene als das Erfahrene wahrgenommen hat, stellt er sich das Erfahrene vor, er macht sich Vorstellungen über das Erfahrene, er macht sich Vorstellungen vom Erfahrenen ausgehend, er stellt sich vor „das Erfahrene ist mein“, er erfreut sich am Erfahrenen. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich.
Er nimmt Einheit als Einheit wahr.
Nachdem er Einheit als Einheit wahrgenommen hat, stellt er sich Einheit vor, er macht sich Vorstellungen über Einheit, er macht sich Vorstellungen von Einheit ausgehend, er stellt sich vor „Einheit ist mein“, er erfreut sich an Einheit.
Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich.
Darauf folgend noch tausende andere Beispiele. Egal wie man es dreht und wendet, sobald man sich ein Bild von etwas erschafft und dieses beibehält, macht bereits einen Fehler, der daraus folgt das man es nicht durschaut hat. Die Illusion bleibt bestehen.Ja dazu, doch ein Fehler ist es nicht, es ist, wie es ist. Wer das weiß, der sieht, was mit ihm geschieht, wenn er sich über Worte streitet. Tut er es mit Freude, ist es Freude, er nimmt es leicht und ist beim nächsten Themenwechsel wieder auf Null. Sieht er es ernst, wird es ernst und er leidet darunter.
Deshalb gilt es sehr wohl sich zu befreien. Und ich wiederhole mich hier nun schon zum hundertsten mal. Unsere Sprache ist irreführend, weil sie hier Grenzen zieht. Ich muss sagen, das es gilt "mich" zu befreien, weil sonst niemand wüsste wer gemeint sei.Es gilt sich lediglich davon zu befreien, dass es jemanden gibt, der befreit werden müsste.
Denn der "Fakt" das es kein permanentes Ich gibt, und man sich deshalb auch mit nichts und niemandem identifizieren kann, hat ja nichts damit zu tun, das dort Menschen sind, die es gilt von dieser Illusion zu befreien.Menschen müssen nicht befreit werden, denn Menschen werden immer gemäß ihrer Natur handeln, abgesehen von ein paar "Exaltierten". Selbst wenn man der "Befreiung" irgendeine Bedeutung beimessen wollte, so spielt es keine Rolle ob diese für die kurze und nichtige Zeitspanne, in welcher ein Mensch existiert, realisiert wird oder nicht, ob er in den Genuss von "Befreiung" kommt oder nicht.
Aber nur weil "ich" mich befreie, gibt es nicht automatisch ein Beständiges "Ich".Die Befreiung kommt ganz von alleine - sie ist ein Auflösungsprozess, der den Tod und die völlige Auslöschung zur Folge hat. Das Nichts kann ohne große Anstrengung und ohne Doktrin erreicht werden.
Peisithanatos schrieb:Menschen müssen nicht befreit werden, denn Menschen werden immer gemäß ihrer Natur handelnWenn dazu auch das Anhaften an eine Illusion zählt, dann stimme ich dir wohl eher weniger zu.
Peisithanatos schrieb: Das Nichts kann ohne große Anstrengung und ohne Doktrin erreicht werden.Na gut, das diskutierten wir bereits. @Peisithanatos
GyatsoJigme schrieb:Wenn dazu auch das Anhaften an eine Illusion zählt, dann stimme ich dir wohl eher weniger zu.Hätten Illusionen keinen Sinn, würde es sie wohl nicht geben - dahinter stecken wohl auch evolutionäre Mechanismen zur Selbstaffirmation. Selbstbetrug ist also, abgesehen von wenigen Ausnahmen, ein sinnvolles Instrumentarium um uns und unsere Gesellschaft am Leben zu erhalten.
dahinter stecken wohl auch evolutionäre Mechanismen zur Selbstaffirmation.(..) ein sinnvolles Instrumentarium um uns und unsere Gesellschaft am Leben zu erhalten.Mag sein. Selbstbetrug ist aber gleichzeitig auch eine (wenn nicht die) Ursache für (psychisches) Leid, und es gibt nunmal Menschen, die sich nicht weiterhin selbst belügen wollen und für diese gibt es Lehren wie die von Buddha Shakyamuni.
GyatsoJigme schrieb:Du solltest nicht zu viel Wert auf deinen Verstand legen, das endet schnell in Hochmut ;)Mach ich das tatsächlich?^^ ich bin mir der Relativität und Beliebigkeit aller Positionen und besonders auch meiner, wohl bewusst. Ich spiele nur gerne :D
Peisithanatos schrieb:Menschen müssen nicht befreit werden, denn Menschen werden immer gemäß ihrer Natur handeln, abgesehen von ein paar "Exaltierten".Menschliche Natur ist nur ein weiteres Konzept, welches sich beliebig mit Inhalten füllen lässt, um dem Menschen bestimmte Attribute zuzuschreiben, eine Rechtfertigung dafür, Verhaltensweisen nicht hinterfragen und sich in letzter Konsequenz nicht ändern zu müssen. Die menschliche Natur ist eine bequeme Ausrede.
kutulus schrieb:Menschliche Natur ist nur ein weiteres Konzept, welches sich beliebig mit Inhalten füllen lässt, um dem Menschen bestimmte Attribute zuzuschreiben, eine Rechtfertigung dafür, Verhaltensweisen nicht hinterfragen und sich in letzter Konsequenz nicht ändern zu müssen. Die menschliche Natur ist eine bequeme Ausrede.Sieh mal einer an. Da hatte ich gestern Nacht nicht einmal mehr die Augen für das Offensichtlichste.
kutulus schrieb:Menschliche Natur ist nur ein weiteres Konzept, welches sich beliebig mit Inhalten füllen lässt, um dem Menschen bestimmte Attribute zuzuschreiben, eine Rechtfertigung dafür, Verhaltensweisen nicht hinterfragen und sich in letzter Konsequenz nicht ändern zu müssen. Die menschliche Natur ist eine bequeme Ausrede.Mit Verlaub, aber das ist Unsinn, denn um überhaupt wissen zu können, in welchem Rahmen Änderungen in unserem Verhalten möglich sind, sind solche Konzepte unumgänglich. Einfach herzugehn und zu sagen, Mimimi die Menschen sind so böse und zerstören ihre Umwelt, weil sie so böse und zu bequem sind sich zu verändern, zeugt davon, dass man überhaupt nichts verstanden hat.
Peisithanatos schrieb:Die Menschheit sieht sich nicht als Kollektiv, sondern besteht aus einzelnen Individuen mit einem zu beschränkten Horizont, die nur an ihren eigenen Komfort interessiert sind.Aber um diesen individuell eingeschränkten Horizont zu überschreiten hat man Institutionen erfunden, die es ermöglichen, Menschen als Kollektiv zu organisieren. Menschen sind auch soziale Wesen, die eines überindividuellen Kontextes bedürfen, um ihr Menschsein entfalten und gestalten zu können. Inwiefern der soziale institutionelle Kontext hinreichend sein wird, um die drohende Katastrophe des Zivilisations-Kollapses zu vermeiden, wird sich zeigen, aber kraft unserer Vernunft können wir unserer Natur einen Rahmen verpassen, der uns nicht nur dem blinden Spiel der Kräfte ausliefert.
Peisithanatos schrieb:zu Grunde richtenOder auch auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Der ein oder andere mag dann noch eine Weile im Schlamm herumrobben und in sich hinein weinen, bevor er dann doch wieder aufsteht.