Wie kann man einen Atheisten überzeugen, dass er eine Seele hat?

FlamingO schrieb:Frage: Warum hat Gott - im Vorwissen um das Geschehen der "Verweseung" - nicht alles anders angelegt?

Wie hätte er das machen sollen? SpoilerOK, mit "magic man kann das" kommt man natürlich auch noch aus der grössten Erklärungsbredouille heraus
Da verbrennt der Christ einen Häretiker gerade auf dem Scheiterhaufen und der Verbrannte steht nach dem Fanal da wie aus dem Ei gepellt? Wie wirkt das denn auf die Umstehenden.
Oder es wir einem Menschen der Kopf weggeblasen und ist dann dann pünktlich zur Auffahrt in den Himmel wieder da.

Folgenden Spoiler bitte nur öffnen, wenn man sich in einer stabilen Gemütslage befindet. Kann verstörende Szenen enthalten. Ab etwa Sekunde 40.

Spoilerhttps://www.youtube.com/watch?v=1FkVXCCfg2A

FlamingO schrieb:Wie snobistisch, wie menschenverachtend ist das denn bitte?

So schlimm finde ich das gar nicht.^^
Natürlich kann jeder, der sich letztendlich als Dummbrot erkennt, sich darauf zurückziehen und Gott die Schuld an seiner überschaubaren Leistungsfähigkeit geben. Eigeninitiative ist dann nicht vonnöten, da es ja von höherer Stelle augenscheinlich so gewünscht wurde, aber große Empörung ist nicht zu erwarten, denn, frei nach Descartes

„Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.“

AgathaChristo schrieb:Nicht Gott ist dafür verantwortlich, sondern der Mensch selbst.

Naja, du meinst, es liegt in der Verantwortung der Menschen selbst, welche sexuelle Orientierung sie haben? Das heißt, jeder kann und sollte sich irgendwie doch nach den Vorgaben Gottes richten, auch wenn die Gefühle in eine andere Richtung gehen?

Wie soll sich denn also ein homosexueller Mensch verhalten, der seinen gleichgeschlechtlichen Partner liebt, und warum genau ist es nicht gottgefällig, seinen Partner zu lieben?

AgathaChristo schrieb:Es gibt da ja einen Spruch. Gott hat jedem Menschen einen freien Willen gegeben.
Nicht Gott ist dafür verantwortlich, sondern der Mensch selbst.

Was hat das denn mit der Homosexualität zu tun?
Warum erschafft Gott die Homosexualität?
Um sie dann in seinem heiligen Buch zu brandmarken?
Dein Post macht überhaupt keinen Sinn.

AgathaChristo schrieb:Gott hat jedem Menschen einen freien Willen gegeben.

Diese Freiheit gibt es auch bei der Mafia. Luigi verkauft in Italien Feuerversicherungen an Inhaber von Lokalen.

Die Inhaber werden nicht zu einem Vertragsabschluss gezwungen, sie haben den freien Willen sich gegen die Versicherung zu entscheiden.

Sollte aber zufälligerweise ein brennender Benzinkanister durchs Fenster fliegen, dann ist der Lokalinhaber selber schuld.

emanon schrieb:Was hat das denn mit der Homosexualität zu tun?
Warum erschafft Gott die Homosexualität?
Um sie dann in seinem heiligen Buch zu brandmarken?
Dein Post macht überhaupt keinen Sinn.

Du hast mich nicht verstanden oder ich mich falsch ausgedrückt.
Der Mensch ist Verursacher für sein Denken und Tun, nicht ein imaginärer unsichtbarer Gott.
Ich kann dem nicht alles zuschustern, dafür ist er, sie, es, nicht zuständig.

emanon schrieb:Wie hätte er das machen sollen?

Tcha, er hätte es eben einfach "besser" machen können; hat er aber offenkundlich nicht. Hm, warum?

emanon schrieb:Folgenden Spoiler bitte nur öffnen, wenn man sich in einer stabilen Gemütslage befindet. Kann verstörende Szenen enthalten. Ab etwa Sekunde 40.

Dein Link lässt sich nicht öffnen. Bei YT-Sachen in der Verlinkung immer darauf achten, auf Allmy nach der vorderen Klammer und vor der hinteren Klammer ein Leerzeichen zu setzten. Das musste ich auch erst mal fuchsen.

emanon schrieb:Natürlich kann jeder, der sich letztendlich als Dummbrot erkennt, sich darauf zurückziehen und Gott die Schuld an seiner überschaubaren Leistungsfähigkeit geben.

Der Haken daran ist bloß, dass sich die Leute, die so etwas vertreten, nicht als Dummbrot verstanden wissen möchten. Die erkennen eben nichts. Da werden die Hände in den Schoß gelegt und und dem Salbader auf Instagram oder um die Ecke blöd blind vertraut.

AgathaChristo schrieb:Der Mensch ist Verursacher für sein Denken und Tun, nicht ein imaginärer unsichtbarer Gott.
Ich kann dem nicht alles zuschustern, dafür ist er, sie, es, nicht zuständig.

Wenn du von einem Schöpfergott ausgehst, dann hat er auch die Homosexualität erschaffen. Der abrahamitische Gott, um den gehts hier ja meist, findet Homosexualität allerdings verwerflich.
Warum erschafft er sie dann und verurteilt die Betroffenen?

AgathaChristo schrieb:Ich kann dem nicht alles zuschustern, dafür ist er, sie, es, nicht zuständig.

Dann kann sich ja jeder frei für eine Partnerschaft entscheiden. Solange dann nicht irgendwelche Gläubige einem Vorwürfe machen oder gar als schlechten Menschen aburteilen, ist dann ja alles gut.

Bishamon schrieb:Diese Freiheit gibt es auch bei der Mafia. Luigi verkauft in Italien Feuerversicherungen an Inhaber von Lokalen.

Ja, da siehst du mal, was für Schindluder mit dem freien Willen getrieben wird.

FlamingO schrieb:Dein Link lässt sich nicht öffnen.

Sorry.

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Jetzt stelle dir mal vor du wärest ein im Schweiße deines Angesichtes schuftender Kreuzritter und Allah (der kann das bestimmt auch) lässt jeden abgeschlagenen Kopf nachwachsen, damit bei ihm nur komplett Auferstandene an die Himmelspforte klopfen.
Da kann man ja den Spaß an der Arbeit verlieren.^^

Unterm Strich bleibt wieder mal nur der Rückzug auf "magic man kann das" und die Vermutung, dass es sich um so freier "zurechtschnitzt" je weniger Beschränkungen man seiner Fantasie auferlegt.

emanon schrieb:Wenn du von einem Schöpfergott ausgehst, dann hat er auch die Homosexualität erschaffen

In keiner der drei monotheistischen Religionen haben es homosexuelle Menschen auf Anhieb leicht. Weder in der Bibel noch in der Tora oder dem Koran sind homosexuelle Menschen gut gelitten.

https://www.pro-medienmagazin.de/haben-die-weltreligionen-ein-problem-mit-homosexualitaet/

emanon schrieb:Der abrahamitische Gott, um den gehts hier ja meist, findet Homosexualität allerdings verwerflich.
Warum erschafft er sie dann und verurteilt die Betroffenen?

Das sind alte Überlieferungen, wo viele noch dran festhalten.
Mir fiel es auch anfangs schwer, Homosexualität zu tolerieren, da steckt so drin.
Da der Begriff ja die Sexualität hervorhebt, muss man nur darüber nachdenken, was Mann und Frau praktizieren könnten, was aber als normal deklariert wird.

emanon schrieb:Unterm Strich bleibt wieder mal nur

... die Einsicht, dass das ganze Zurechtgeglaube vorne und hinten nicht passt.
Wie viel Selbstlüge da investiert wird, ist erstaunlich. Nun kommt mir auch weder @Lichtbringer40 in den Sinn, der natürlich wieder nicht antworten wird.

AgathaChristo schrieb:Es gibt da ja einen Spruch. Gott hat jedem Menschen einen freien Willen gegeben.
Nicht Gott ist dafür verantwortlich, sondern der Mensch selbst.

Wenn ich Leuten erlaube, zu tun, was sie möchten (und ein freier Wille impliziert ja genau das), dann darf ich ihnen aber nicht böse dafür sein, wenn sie genau das tun.
Ich kann nicht auf der einen Seite einen freien Willen vergeben und auf der anderen, all jene, die ihn benutzen, in die Hölle schicken.
Wer so etwas tut, ist hinterhältig und niederträchtig.

FlamingO schrieb:In keiner der drei monotheistischen Religionen haben es homosexuelle Menschen auf Anhieb leicht.

Logisch. Stammen doch alle aus derselben Ecke, in der seit Jahrtausenden dieselben Traditionen herrschen.

FibaAmrih schrieb:Und wie sehr kann sich jemand lieben, der sich selbst als Sünder, voll der Schuld sieht? 🤔

Jesus ist für unsere Sünden gestorben Joh 1.29
"Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt."

Kann dieses nicht auch ein großer Trost sein, wenn man erkennt, dass man 'neben der Spur' gelaufen ist?

Of course ist das nicht so zu verstehen, dass jeder einfach machen kann wie er/sie will, Gebote und Gesetze übertreten etc. .... hey, goil, alle Sünden werden ja vergeben. Ne, so ist das natürlich nicht gemeint.
Erwachsene haben selbstredend eine Eigenverantwortung für ihre Taten und Handlungen.
Der Mensch, der sich so schuldig fühlt, wie Du das oben beschreibst, täte wohl gut daran, sich auf richtig und falsch zu besinnen, um selbstbestimmt einen nicht "sündigen" Weg für sich einzuschlagen. Der Mensch im Beispiel scheint ja noch ne Wahrnehmung für richtig und falsch zu haben, wenn er selbst unter seinen "Sünden" leidet, sich nicht mehr achten und lieben kann.
Demnach wäre da noch Hoffnung für ihn bzw. sie, so denke ich.

mitH2CO3 schrieb:Der Mensch im Beispiel scheint ja noch ne Wahrnehmung für richtig und falsch zu haben, wenn er selbst unter seinen "Sünden" leidet, sich nicht mehr achten und lieben kann.
Demnach wäre da noch Hoffnung für ihn bzw. sie, so denke ich.

Ich kann nur ein Beispiel bieten. Mein Vater war Heide, heute sagt man Atheist.
Kurz vorm sterben, sagte er zu mir, der da oben wird es richten. Damit meinte er wohl Gott.
Mich hat das sehr berührt.

AgathaChristo schrieb:Heide, heute sagt man Atheist.

Heiden sind Ungläubige im Sinne von Andersgläubige.

Von zB atheistischen Buddhisten abgesehen, sind das keine Atheisten.

@Bishamon @AgathaChristo

Ihr habt beide (un)recht, freie Auswahl:

Heide:

"in der abendländischen Geschichte für Nichtmonotheisten." [wikipedia]

"männliche Person, die nicht der christlichen, jüdischen oder muslimischen Religion angehört; männliche Person, die nicht an Gott glaubt [und noch bekehrt werden muss]" [Duden]

off-peak schrieb:Wenn ich Leuten erlaube, zu tun, was sie möchten (und ein freier Wille impliziert ja genau das), dann darf ich ihnen aber nicht böse dafür sein, wenn sie genau das tun.

Dafür wurde ja extra der Beichtstuhl erfunden. Ich meine (gelesen hab ich sie nicht), dass in der Bibel steht, dass man nicht sündigen soll. Ein explizites Verbot ist das aber nicht, es bleibt also immer eine Türchen offen und hat man gesündigt, entschuldigt man sich (wäscht sich rein!) vor Gott. Das ist so einfach.

Und rein geschichtlich gesehen weiß man doch auch um die Umtriebe der Kirche. Warum hier überhaupt die Atheisten von etwas überzeugen oder gar bekehren wollen?
Der Mitgliederschwund in der Kirche sollte Thema der Kirche werden.

FibaAmrih schrieb:beide (un)recht,

Heide ist kein Synonym für Atheist.
Für einen Christen sind alle Nicht-Christen Ungläubige.

Ähnliches Problem beim Kafir (Plural Kuffar): der Ungläubige

Die islamische Organisation Nahdlatul Ulama fordert Muslime auf, das Wort kafir nicht mehr für Nicht-Muslime zu verwenden, da der Begriff eine herabsetzende Konnotation hat.