Gott, kein Gott, und was wir sonst noch nicht wissen

@Kayla
Glauben ist ein univokes Wort = 2 Bedeutungen mit einem Wortlaut.

glauben, dass = subjektiv meinen, vermuten

glauben an (religiös) = sich mit seinem Denken fest binden, zu etwas bestimmtem Übernatürlichen stehen.

Ich benutze das Wort Glaubenswissen für das Wissen, das ich durch die Religionslehre habe.

Z. B. 'es gibt einen Schöpfer' 'die menschliche Seele ist unsterblich' 'Gott richtet jeden nach seinen Werken und schickt uns in Himmel oder Hölle.' usw.

Also die Inhalte der Doktrin wie die Inhalte jedes anderen Lehrbuches, die man weiß oder nicht weiß.

@Gwyddion
Die Bezeichnung Mythos beinhaltet keine Wahrheit und ist daher dem Glaubenden zu wenig für die Bibel. Diese mag dennoch Mythen aufgesaugt haben - oder besser: die Mythen anderer Religionen enthalten Teile der biblischen Wahrheit.

Mystische Teile der Bibel bezeichne ich eher als metaphorisch.

@natü

natü schrieb:Z. B. 'es gibt einen Schöpfer' 'die menschliche Seele ist unsterblich' 'Gott richtet jeden nach seinen Werken und schickt uns in Himmel oder Hölle.' usw.

Also die Inhalte der Doktrin wie die Inhalte jedes anderen Lehrbuches, die man weiß oder nicht weiß.

Die menschliche Seele ist sterblich und auch der damit eng verbundene menschliche Geist. Wenn du das anders siehst, dann unterliegst du schon hier einem gravierenden Irrtum. Unsterblich hingegen ist der geistige Funke der beides hervorbringt.

http://www.textlog.de/lukrez-seele-sterblich.html

@Gwyddion
Die historischen Teile der Bibel - sie hat ja verschiedene literarische Schichten - halte ich im Gegensatz zu den geistlich-dogmatischen prinzipiell durchaus für belegbar. Da könnte noch manches gefunden werden.

Wie ist das z. B. mit den Arche-Noah-Funden ausgegangen? Da habt ihr doch neulich eine Fernsehsendung drüber gesehen.

@natü

natü schrieb:Die Bezeichnung Mythos beinhaltet keine Wahrheit und ist daher dem Glaubenden zu wenig für die Bibel.

Das ist richtig. Aber wenn für mich z.B. die Geschichten der Asen als Wahr gelten würden, wären sie in Deinen Augen vlt. ein Mythos.

So ergeht es mir mit der Bibel. Ich halte die Geschichten für Mythen ( z.B. Abwandlungen aus den Mythen der Sumerer ). Du erachtest die für wahr.

natü schrieb:Mystische Teile der Bibel bezeichne ich eher als metaphorisch.

In der Tat enthält die Bibel, gerade das Neue Testament, Metaphern. Keine Frage.

@Gwyddion
Je nach Glauben bezeichnen wir die Religion bzw. das Buch des anderen als Mythos - subjektiv zu Recht. Da sind wir uns also einig.

@Kayla
Auch bei deinen Voraussetzungen ist es so. Da steht deine Meinung einfach gegen die meine. Aber keiner von uns kann es dem anderen beweisen, weil es ein geistiges System ist.

Die Ewigkeit möchte ich allerdings nicht mit der Diskussion verbringen. Schön, dass es dann aufhört. Wär sonst ein richtiges Fegfeuer.

@natü

natü schrieb:Aber keiner von uns kann es dem anderen beweisen, weil es ein geistiges System ist.

Diese Systeme kann man alle hinterfragen und vor Allem welche Absicht dahinter steckt. Es gibt kein System, an dessen Anfang keine Absicht steht. Deshalb ist es nicht sehr empfehlenswert sich auf irgendwelche Systeme, Doktrinen oder Dogmen zu stützen. Aussagen wie Himmel, Hölle oder Fegefeuer sind einfach nur menschliche Erfindungen und deshalb eben auch ein System, den Geist des Menschen zu verblenden und von der Realität oder Wirklichkeit fernzuhalten. Wer also sein Leben mit Irreführungen dieser Art verbringen will, hat nicht gelebt, sondern geträumt und wenn er am Ende Desselben endlich aufwacht, ist es zu spät.

@Kayla
Aber dann steht hinter deinem System doch auch eine Absicht. Und ... es wäre genauso diskreditiert.

@natü

natü schrieb:Aber dann steht hinter deinem System doch auch eine Absicht

Nein, ich erdenke mir kein System, sondern gehe mit der Wirklichkeit, soweit es mir möglich ist.

@Kayla
Außerdem: Absicht ist bei allem unserem Tun. Aber die Absicht, zu erkennen, muss auch bei Systemen vor allem Nutzen und Verwerten stehen.

@natü

natü schrieb:Absicht ist bei allem unserem Tun. Aber die Absicht, zu erkennen, muss auch bei Systemen vor allem Nutzen und Verwerten stehen

Gegen Absichten ist ja auch nichts einzuwenden, nur gegen jene, welche Menschen indoktrinieren und ihnen damit geistige Freiheit rauben.

@Kayla

Kayla schrieb:Gegen Absichten ist ja auch nichts einzuwenden, nur gegen jene, welche Menschen indoktrinieren und ihnen damit geistige Freiheit rauben.

Stimmt. In diesem Falle sticht folgendes nicht:

natü schrieb:Aber die Absicht, zu erkennen,

Denn diese Indoktrination findet schon von Babybeinen an. Siehe z.B. die Beschneidung. Ein Bekenntnis für das Kind zu Gott bzw. der Bund mit ihm. Es selbst hatte noch nicht einmal die Möglichkeit eine Absicht für das Tun anderer zu äußern. Geschweige denn, ein Erkennen als erste Basis für einen möglichen Glauben.

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:Denn diese Indoktrination findet schon von Babybeinen an. Siehe z.B. die Beschneidung. Ein Bekenntnis für das Kind zu Gott bzw. der Bund mit ihm. Es selbst hatte noch nicht einmal die Möglichkeit eine Absicht für das Tun anderer zu äußern.

Das finde ich besonders verwerflich. Jeder neugeborene Mensch muss das Recht haben sich aus freien Stücken zu seiner Weltsicht hin zu entwickeln und zu bekennen. Er muss die Freiheit haben seinen persönlichen Weg selbst zu finden. Eine Tradition welche das verhindert oder verbietet ist schlichtweg unlauter, denn damit wird über ein anderes Leben in einer Weise bestimmt, welche an geistigen Diebstahl denken läßt.

@Kayla

So sehe ich es auch, aber ich mußte konstertieren, das unsere Regierung gerne vor den Zentralräten des erhobenen Zeigefingers, demütig in die Knie gehen. So wird unsere Säkularität langsam aufgeweicht.

*Seufz*

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:das unsere Regierung gerne vor den Zentralräten des erhobenen Zeigefingers, demütig in die Knie gehen. So wird unsere Säkularität langsam aufgeweicht.

Es gibt zum Trost ja immer noch Wahlen, aber leider scheinen zu Viele den erhobenen Zeigefinger mehr zu schätzen, als ihre geistige Freiheit. Vielleicht wird die Zeit da die nötige Erfahrung bringen, damit dieser unerträgliche Zwang endlich aufgelockert wird.

@Kayla

Die Angst die man bekommt ist die, das eine Abstrafung per Wahl kommt, aber die rechten erheblichen Aufwind bekommen.

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:das eine Abstrafung per Wahl kommt, aber die rechten erheblichen Aufwind bekommen.

Ja, davor muss man sich in acht nehmen. Aber mit der Zeit werden die Menschen auch selbstbewusster, wenn sie merken, das es in ihrer Hand liegt, die Zustände in eine konstruktivere Richtung zu lenken. Aufklärung in dieser Hinsicht müsste schon im Kindergarten beginnen, damit sich die Gesellschaft endlich als mündigen Teil ihres eigenen Fortschritts begreifen kann.

@Optimist

Optimist schrieb:Nur ist die Quelle der "Gegenseite" auch gut schmeckend und erquickend... (Wolf im Schafspelz usw.)

Was ist denn wenn diese Frucht äußerlich sehr schmeckend und erquickend ist, aber im Kern faul und schimmelig ist?

@Kayla

Nunja.. Kindergarten. Aufgrund des "Hortgeldes" wegen zu geringer Hortkapazitäten bundesweit, werden genau viele von den Kindern eben nicht im Kindergarten landen und weiterhin in den teilweise religiös ausgerichteten Familien verbleiben.

Von daher hoffe ich, das irgendwann genug Plätze vorhanden sind und ebenso ein Pflicht dafür erarbeitet wird, wie die Schulpflicht.

@Kayla
@Gwyddion
Beschneidung ist ein emotional aufgeladenes Thema, da es auch um Körperverletzung angeblich bzw. wirklich geht.

Indoktrination ist aber, wenn man es mal neutral sieht, alles, was man pädagogisch vermittelt, oder?

Wenn du ein Studienfach wählst und dich da hineinkniest, suchst du doch freiwillig die 'Indoktrination'.
Oder wenn du ein ethisches Anliegen hast und dir bei Gleichgesinnten Argumente holst.

Ferner prägt auch schon die Pflege den Geist eines Kindes: mit oder ohne Musik, Sprache, Reinlichkeit, Kontakten usw.

Schon mit der Muttermilch saugt man seine späteren Fixierungen auf. Wollte man ein Kind vollkommen frei entscheiden lassen, würde es bis dahin verhungern.

Wenn aber körperlich füttern, warum dann nicht geistig?


...Weiter: Wer bestimmt, was Erziehung zur Freiheit ist und was Indoktrination?

Wenn einer diese Entscheidung träfe, wäre dieser der größte Indoktrinator.