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Was steht wirklich in der Bibel?

25.292 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bibel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was steht wirklich in der Bibel?

10.11.2022 um 10:47
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Je nach dem, ob der 14.Nisan nun ein Donnerstag (So die Synoptiker) oder ein Freitag (so Johannes) gewesen wäre, hätte Jesu Kreuzigung in einem anderen Jahr stattgefunden, aber irgendwann um 30 herum. Und stets an einem Freitag. Nur eben nicht stets unter dem selben Kalendertag
aha, jetzt habe ich es verstanden, danke 🙂 (werde ich mir mal abspeichern und hoffe ich finde es dann später auch wieder 😉)

Für mich ist die Sache nun geklärt.
Und @Weinache, da ist es in meinen Augen nun auch unerheblich, ob dieses paraskeuê als Freitag anzusehen ist oder als Vor-/Zubereitung" oder was der 14.Nisan für ein Wochentag war.
Wichtig und ausschlaggebend ist mMn nur, dass der Kreuzigungstag ein Freitag war - in allen Evangelien.
Und das sehe ich als bewiesen an.

Sh auch die Tabelle von @Bishamon (auch dir danke ich).

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10.11.2022 um 11:03
Zitat von OptimistOptimist schrieb:dass der Kreuzigungstag ein Freitag war
das ist nicht das Thema.


Kreuzigung Synoptiker: 14. Nissan
Kreuzigung Johannes: 15. Nissan


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10.11.2022 um 11:04
Zitat von BishamonBishamon schrieb:das ist nicht das Thema.

Kreuzigung Synoptiker: 14. Nissan
Kreuzigung Johannes: 15. Nissan
ja, habe ich verstanden :)

Aber an @Weinache gerichtet meinte ich halt, dass diese Daten unerheblich seien, auch wenn diese einen Widerspruch darstellen.
Wichtig ist wie gesagt mMn dass es ein Freitag war.


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Was steht wirklich in der Bibel?

10.11.2022 um 11:16
Zitat von OptimistOptimist schrieb:auch wenn diese einen Widerspruch darstellen.
Manche Christen halten die Bibel für widerspruchsfrei.

Weichnache hat in einem andere Tröt geschrieben:
Zitat von WeinacheWeinache schrieb am 02.11.2022:die Rabbis, Apostolischen Väter und Kirchenväter etc. Sie alle, sogar Jesus selbst, legen die Bibel wörtlich aus.
Wobei das "wörtlich" nicht stimmt. In der Bildrede "ich bin die Tür" nimmt kein Christ ne Türangel und ein Türgriff an.


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10.11.2022 um 11:18
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Manche Christen halten die Bibel für widerspruchsfrei.
so sehe ich das im Grunde auch. Aber unerhebliche Abweichungen gestehe ich der Bibel zu. Und ob es der 14. oder 15. Nisan war, ist in meinen Augen halt solch eine unerhebliche.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:In der Bildrede "ich bin die Tür" nimmt kein Christ ne Türangel und ein Türgriff an.
richtig.
Wirklich Alles wörtlich nehmen geht gar nicht, auch für diejenigen welche das ganz streng sehen.


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10.11.2022 um 11:26
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber unerhebliche Abweichungen gestehe ich der Bibel zu. Und ob es der 14. oder 15. Nisan war, ist in meinen Augen halt solch eine unerhebliche.
Ist es erheblich, daß die Kreuzigung an einem Freitag statt fand? Was wäre denn schlimm am Donnerstag?

Ist es unerheblich, ob die Kreuzigung am Tag vor dem Passahfest (14. Nisan) stattfand oder am ersten und wichtigsten Tag des Passah (15. Nisan)? Ob also "das Opfer unseres Passahlammes" mit dem israelitischen "Passahopfer" zusammenfällt oder nicht?


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Was steht wirklich in der Bibel?

10.11.2022 um 11:43
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Das mag sein. Aber deswegen würde auch ich nicht ausschließen, dass es mal eine Ausnahme von der Regel geben könnte.
Wenn du ein Experiment 5 mal durchführst, und 5 mal auf das gleiche Ergebnis kommst, und dann behauptest: Naja, eine Ausnahme kann es immer geben!

Wie wertvoll ist eine solche Aussage?

Ihr müsst unbedingt den Unterschied verstehen zwischen einer Behauptung und einem Beleg. Wenn zum Beispiel ein Wörterbuch einem Wort 3 verschiedene Bedeutungen zuweist, dann macht es das z.B. so:

Bedeutung 1: Rot (Text1, Text2 Text3)
Bedeutung 2: Blau (Text3, Text4)
Bedeutung 3: Grün (Text5, Text6)

Es gibt also eine Bedeutung (eine Behauptung) an, und danach belegt es diese Bedeutung (oder Behauptung) mit einzelnen Textstellen.

Schau mal in den Walter-Bauer @perttivalkonen zu paraskeue.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wichtig und ausschlaggebend ist mMn nur, dass der Kreuzigungstag ein Freitag war - in allen Evangelien.
Ja, aber durch perttivalkonens Interpretation entsteht nun mal auch ein klarer Widerspruch. Denn in den Synoptikern ist die Kreuzigung am 15. Nisan, bei Johannes am 14. Nisan. Und die Bibel beansprucht, Gottes Wort zu sein. Sowas wäre also inakzeptabel.
die Schrift kann doch nicht gebrochen werden

Joh 10,35.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Wobei das "wörtlich" nicht stimmt. In der Bildrede "ich bin die Tür" nimmt kein Christ ne Türangel und ein Türgriff an.
Natürlich wird sowas benutzt, ich habe das doch selbst angesprochen, wenn Gott zum Beispiel sagt, dass er Israel mit starker Hand führt, oder es sein Augapfel ist etc. Aber in diesem Text (ich bin die Tür) interpretiert Jesus keinen Text aus dem Alten Testament. Wenn du also wissen willst, wie die Schreiber des Neuen Testaments das Alte Testament interpretieren, dann musst du zu den Stellen gehen, in denen sie einen alttestamentlichen Text interpretieren, oder in ähnlicher Weise Bezug darauf nehmen. Und selbst wenn Paulus manchmal eine geistliche Interpretation gibt, so basiert diese doch stets auf einem historischen Fakt (Typologie, sensus plenior).
Schließlich wissen wir von anderen Stellen, dass er Abraham und seine Nachfahren als historische Personen sieht. So, wie jeder gläubige Jude das übrigens auch tut, das ist also überhaupt nichts besonderes. Die Bibel (Altes Testament) ist für ihn Gottes Wort.

Ich meine, schaue dir doch einfach mal an wie Jesus in den Evangelien argumentiert, und auf was er sich als letzte Instanz beruft. Es ist die Bibel. Judas muss mich verraten. Warum? Weil es geschrieben steht.


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10.11.2022 um 11:52
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ist es erheblich, daß die Kreuzigung an einem Freitag statt fand? Was wäre denn schlimm am Donnerstag?
hmm, weiß nicht, ich dachte - aber das ist vermutlich falsch - dass diese Passah-Feiern (also wo die Opferlämmer gegessen wurden) immer Samstag waren (oder vielleicht Freitag?). Und wenn dies so wäre, wo ich jetzt allerdings ins Zweifeln komme, dann wäre es schon gut, wenn die Kreuzigung an einem Freitag gewesen wäre - in allen Evangelien.

@Weinache
ich verstehe schon dein Anliegen wegen Widerspruch usw.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ja, aber durch perttivalkonens Interpretation entsteht nun mal auch ein klarer Widerspruch. Denn in den Synoptikern ist die Kreuzigung am 15. Nisan, bei Johannes am 14. Nisan. Und die Bibel beansprucht, Gottes Wort zu sein. Sowas wäre also inakzeptabel.
Wenn es nun aber für Gott tatsächlich gar nicht wichtig wäre, welcher Tag es genau ist, sondern es nur darauf ankäme, DASS Jesus geofpfert wurde und dann wieder auferstanden ist ... und er als "Opferlamm" gesehen werden soll ?
Dann hätte sich halt beim Datum und Wochentag ein Fehler eingeschlichen, den wohl aber Gott demnach nicht so tragisch sieht, sonst hätte er doch bestimmt dafür gesorgt, dass der korrigiert wird?


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10.11.2022 um 11:55
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Natürlich wird sowas benutzt,
Und ich brachte dieses Beispiel:

Die Erde düst also nicht um die Sonne:
Die Erde steht in Ewigkeit. 5 Die Sonne, die aufging und wieder unterging, atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht.
https://www.bibleserver.com/EU/Prediger1%2C4-5

JHWH brachte Sonne und Mond zum Stehen:
13 Da stand die Sonne still und der Mond blieb stehen, bis sich das Volk an seinen Feinden gerächt hatte.

Ist dies nicht geschrieben im Buch des Redlichen? So blieb die Sonne stehen mitten am Himmel und beeilte sich nicht unterzugehen fast einen ganzen Tag.
https://www.bibleserver.com/LUT/Josua10,13

Die Sonne dreht sich also um die Erde, die fest steht.

Dann kam von dir:
Zitat von WeinacheWeinache schrieb am 02.11.2022:Wenn das die richtige Interpretation sein sollte, dann ist dem so
"Interpretation". Du vertrittst die wörtliche Auslegung, also ist das keine Interpretation: das steht genau so da.


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10.11.2022 um 12:00
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn es nun aber für Gott tatsächlich gar nicht wichtig wäre,
Wenn Gott uns den Tag als 15. Nisan offenbart, wie kannst du dann sagen, dass es ihm nicht wichtig wäre? Der Gott der Bibel nimmt es sehr genau. Jesus prangert seine Gegner an, weil sie ein einziges Wort nicht richtig gelesen haben.
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. 30 Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 31 Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht (2.Mose 3,6): 32 »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.

Mt 22,29–32.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:"Interpretation". Du vertrittst die wörtliche Auslegung, also ist das keine Interpretation: das steht genau so da.
Ich habe überhaupt kein Problem mit dieser Interpretation, das habe ich ja mit den Worten: "Wenn dem so ist, dann ist dem so." ausgedrückt. Ich sagte nur, dass andere Stellen eine ähnliche Sprache benutzen, und dann habe ich das Beispiel mit Israel gebracht, in dem es von Gott wörtlich heißt, dass er den Bund, den er mit Israel geschlossen hat, die Grundlegung einer neuen Welt nennt, oder das Auspannen des Himmels.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dann hätte sich halt beim Datum und Wochentag ein Fehler eingeschlichen, den wohl aber Gott demnach nicht so tragisch sieht, sonst hätte er doch bestimmt dafür gesorgt, dass der korrigiert wird?
Ja, aber diesen Fehler gibt es überhaupt nicht. Nur wird es andauernd so präsentiert.


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10.11.2022 um 12:06
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ich habe überhaupt kein Problem mit dieser Interpretation,
Du müsstest somit ein Junge-Erde-Kreationist sein (6 Tage Erschaffung der Welt)?

In der Bibel ist jom entweder die Zeitspanne zwischen Morgengrauen und Abenddämmerung, die von der Dauer des Sonnenlichtes bestimmt ist. Tag bildet daher den komplementären Begriff zu lajlah (Nacht).

Oder die Zeit von Morgen zu Morgen oder Abend zu Abend (24-Stunden-Tag).


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Was steht wirklich in der Bibel?

10.11.2022 um 12:07
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn es nun aber für Gott tatsächlich gar nicht wichtig wäre,
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Wenn Gott uns den Tag als 15. Nisan offenbart, wie kannst du dann sagen, dass es ihm nicht wichtig wäre?
es ist ja eben fraglich ob wirklich Gott diesen genauen Tag offenbart hatte oder ob sich bei den Bibelschreibern (und später Kopierern) nicht ein Fehler hatte einschleichen können.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Der Gott der Bibel nimmt es sehr genau. Jesus prangert seine Gegner an, weil sie ein einziges Wort nicht richtig gelesen haben.
Ja da stimme ich dir zu. Aber dein Beispiel hier ist etwas ganz anderes:
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. 30 Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 31 Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht (2.Mose 3,6): 32 »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.

Mt 22,29–32.
... hier gehts nicht um diesen oder jenen Tag sondern um einen Sachverhalt der sehr relevant ist. Nämlich um die Auferstehung und was diese für die Menschheit bedeutet. Ob da die Auferstehung an diesem oder jenem Tag war, sehe ich als zweitrangig an.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:in dem es von Gott wörtlich heißt, dass er den Bund, den er mit Israel geschlossen hat, die Grundlegung einer neuen Welt nennt, oder das Auspannen des Himmels.
das mit dem Bund an sich kann und sollte man wörtlich nehmen. Jedoch beim "Auspannen des Himmels" klappt das schon nicht mehr.

Und genau sowas meinte ich weiter oben:
Wenn es um inhaltlich relevante Sachverhalte geht - wie eben ein Bund, oder das Opferlamm in Form von Jesus und dann die Auferstehung - das muss in allen Bibelstellen stimmig sein und da gibts ja auch keine Widersprüche.

Aber genaue Tage, ob man das so eng sehen sollte, da habe ich weiterhin meine Zweifel.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ja, aber diesen Fehler gibt es überhaupt nicht....
das ist für mich nicht eindeutig bewiesen.


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10.11.2022 um 12:17
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Du müsstest somit ein Junge-Erde-Kreationist sein (6 Tage Erschaffung der Welt)?

In der Bibel ist jom entweder die Zeitspanne zwischen Morgengrauen und Abenddämmerung, die von der Dauer des Sonnenlichtes bestimmt ist. Tag bildet daher den komplementären Begriff zu lajlah (Nacht).

Oder die Zeit von Morgen zu Morgen oder Abend zu Abend (24-Stunden-Tag).
Ich habe schonmal darauf geantwortet:
Zitat von WeinacheWeinache schrieb am 03.11.2022:Ich kann dir gerade wirklich keine ehrliche Antwort auf die Fragen geben, weil sie sich alle mehr oder weniger auf das gleiche beziehen. Ich habe mich tatsächlich nie damit auseinandergesetzt. Aber du kannst dir sicher sein, dass ich das, was die Bibel selbst dazu sagt, anerkennen werde. Und Millionen von Jahre sind das sicherlich nicht, so viel kann ich dir zu meiner Position sicher sagen.
Und dass die Erde in 6 Tagen geschaffen wurde, das ist definitiv der Fall.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:es ist ja eben fraglich ob wirklich Gott diesen genauen Tag offenbart hatte oder ob sich bei den Bibelschreibern (und später Kopierern) nicht ein Fehler hatte einschleichen können.
Lasse mal Johannes weg, und Gott hat es in den Synoptikern eindeutig geoffenbart. Sie haben das Abendmahl am Donnerstag Abend (15. Nisan) gehalten, die Kreuzigung fand also am Freitag (15. Nisan) statt.

Und hier wieder, du schreibst:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ob sich bei den Bibelschreibern (und später Kopierern) nicht ein Fehler hatte einschleichen können.
Hätte das, theoretisch, sein können? Ja. Haben wir Beispiele dazu? Gewiss, dafür müssen wir ja neutestamentlich Textkritik betreiben. Aber: Ist das hier der Fall? Nein, der Text ist hier klar überliefert. Wir haben also überhaupt keine Indizien, dass sich hier ein Fehler eingeschlichen hat.


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10.11.2022 um 12:19
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das ist für mich nicht eindeutig bewiesen.
Ja, weil du den Unterschied zwischen einer Behauptung und einem Beleg nicht verstehst. Es gibt überhaupt keine Belege dafür, dass paraskeue etwas anderen bedeuten sollte als Freitag. Dementsprechend gibt es gar keine Grundlage, Johannes 19:14 als 14. Nisan zu übersetzen. Das ist die aktuelle Faktenlage.


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10.11.2022 um 12:27
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Es gibt überhaupt keine Belege dafür, dass paraskeue etwas anderes bedeuten sollte als Freitag
okay, gehen wir mal davon aus, das wäre bewiesen.
Dann hättest du damit Recht:
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Dementsprechend gibt es gar keine Grundlage, Johannes 19:14 als 14. Nisan zu übersetzen
Zumal ich jetzt noch mal nachgeschaut habe, ob in Joh.19 der 14.Nisan erwähnt wird.
Aber das ist nicht der Fall.
Hier steht nur:
Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. ...
Wie kommt noch mal gleich die Interpretation (von wem auch immer) zustande, dass man in Johannes 19 den 14.Nisan heraus lesen könnte? Hatte es hier im Thread gelesen, aber die Beweisführung dafür habe ich nicht mehr auf dem Schirm -> kannst du mir das bitte noch mal erklären, wie manche zu dieser Annahme kommen (z.B. auch in der Tabelle von Bishamon)?
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Hätte das, theoretisch, sein können? Ja. Haben wir Beispiele dazu? Gewiss, dafür müssen wir ja neutestamentlich Textkritik betreiben. Aber: Ist das hier der Fall? Nein, der Text ist hier klar überliefert. Wir haben also überhaupt keine Indizien, dass sich hier ein Fehler eingeschlichen hat.
okay, klingt schlüssig vor obigem Hintergrund.


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10.11.2022 um 12:36
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:das ist definitiv der Fall.
Dein "definitiv" ist jetzt erstaunlich, da du das nicht nur nicht belegen kannst. Im Gegenteil: die Wissenschaft schließt das aus.

Erstaunlich für jemanden, der ständig Belege fordert.


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10.11.2022 um 12:36
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie kommt noch mal gleich die Interpretation (von wem auch immer) zustande, dass man in Johannes 19 den 14.Nisan heraus lesen könnte? (hatte es hier im Thread gelesen, aber die Beweisführung dafür habe ich nicht mehr auf den Schirm -> kannst du mir das bitte noch mal eeklären, wie manche zu dieser Annahme kommen (z.B. auch in der Tabelle von Bishamon)?
In Joh 19:14 steht wörtlich: Paraskeue des Passah.

Ich übersetze den Satz mit: "Freitag des Passahfestes", und bei mir wäre es einfach der 15. Nisan, wie bei den Synoptikern auch.

Perttivalkonen übersetzt den Satz mit: "Rüsttag (das heißt: Vorbereitungstag) des Passahlammes", und dieser Rüsttag (oder Vorbereitungstag) des Passahlammes ist der 14. Nisan. Denn die Synoptiker bereiteten das Passalamm am Nachmittag des 14. Nisan zu, und am Abend (da war es schon der 15. Nisan) haben sie es gegessen. (wobei hier auch wichtig ist hervorzuheben, dass der 14. N

Also, weil perttivalkonen dort unbedingt Rüsttag zum Passahlamm stehen haben will, deswegen kommt er zu dem Schluss, dass es ja der 14. Nisan ist, und somit den anderen Evangelien widerspricht.

Und sein Problem ist einfach, dass er nicht rechtfertigen kann, in Joh 19:14 paraskeue mit Rüsttag zu übersetzen. Er möchte es einfach unbedingt da stehen haben. Aber er kann auf keine anderen Texte (weder im Neuen Testament, noch außerbiblisch) hinweisen, in denen paraskeue diese Bedeutung des Rüsttages zukommt. Es wird immer und überall mit Freitag übersetzt.

Er kann nur auf Joh 19:14 selbst hinweisen, aber dann ist es ein Zirkelschluss, und kein Argument mehr.


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10.11.2022 um 13:10
@Weinache
aha, jetzt verstehe ich die Problematik besser und auch weshalb du das mit den Tagen so genau nimmst.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Ich übersetze den Satz mit: "Freitag des Passahfestes", und bei mir wäre es einfach der 15. Nisan, wie bei den Synoptikern auch
In der Bibel wird es allerdings so übersetzt:
Es war aber Rüsttag des Passah
Aber selbst wenn du es "Vorbereitungstag des Passahfestes" übersetzen würdest, würde das in meinen Augen inhaltlich nicht viel ändern.
Bei Joh.19 steht nicht explizit, dass sie am 14.Nisan das Lamm aßen. Also kann das Verzehren auch am 15. Nisan stattgefunden haben. Sh auch das Nachfolgende.
Zitat von WeinacheWeinache schrieb:Perttivalkonen übersetzt den Satz mit: Rüsttag (das heißt: Vorbereitungstag) des Passahlammes", dieser Rüsttag (oder Vorbereitungstag) des Passahlammes ist der 14. Nisan.
Denn die Synoptiker bereiteten das Passalamm am Nachmittag des 14. Nisan zu, und am Abend (da war es schon der 15. Nisan) haben sie es gegessen. (wobei hier auch wichtig ist hervorzuheben, dass der 14. N
War denn dieser Vorbereitungstag immer der 14.Nisan?
Aber selbst wenn:
die Synoptiker bereiteten das Passalamm am Nachmittag des 14. Nisan zu, und am Abend (da war es schon der 15. Nisan) haben sie es gegessen.
-> da spielt es doch dieser Aussage nach gar keine Rolle, ob das Lamm am 14.Nisan oder 15.N. vorbereitet wurde - gegessen (und das würde ich als wichtiger erachten) wurde es also am 15.Nisan.
Mit anderen Worten: den tatsächlichen Vorbereitungstag sehe ich weniger relevant an, als den Tag wo dann gegessen wurde.

Und das kann ja dann bei Joh.19 genauso gewesen sein - insofern dann also kein Widerspruch zu den anderen Evangelien.


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10.11.2022 um 13:34
Zitat von OptimistOptimist schrieb:War denn dieser Vorbereitungstag immer der 14.Nisan?
"Vorbereitungstag" oder "Rüsttag" ist eine technische Bezeichnung. Hier kommen einigen Dingen zusammen. Der 14. Nisan wird nie als Paraskeue bezeichnet, darum geht es ja gerade. Die Synoptiker sagen lediglich, dass sie für Jesus alles vorbereitet haben.
Aber am ersten Tage der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten [ἑτοιμάζω]? 18 Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passa feiern mit meinen Jüngern. 19 Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten [ἑτοιμάζω] das Passalamm.

Mt 26,17–19.
Und am ersten Tage der Ungesäuerten Brote, als man das Passalamm opferte, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten [ἑτοιμάζω], damit du es essen kannst?

Mk 14,12.
Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet [ἑτοιμάζω] uns das Passalamm, damit wir’s essen. 9 Sie aber fragten ihn: Wo willst du, dass wir’s bereiten [ἑτοιμάζω]?

Lk 22,8–9.
ἑτοιμάζω (hetoimazo) ist also weder die technische Bezeichnung παρασκευή (paraskeue), sondern es ist lediglich ein Verb, und dieses Verb ist nicht mal παρασκευάζω (paraskeuazo), also die Ableitung vom Nomen παρασκευή (paraskeue).

Denn das Neue Testament benutzt das Wort παρασκευάζω (paraskeuazo), und zwar in 2. Kor 9:2,3, Apg 10:10 und 1. Kor 14:8.

Also, alleine aus diesen Stellen zu schließen, paraskeue sei der Rüsttag der sich auf diese Ereignisse bezieht, ist nicht möglich. Aber wie gesagt, da kommt einiges zusammen.

Unsere Wochentage gab es bei den Juden nicht, bei denen kannst du dir das so vorstellen:

Sabbat (Samstag)
1. Tag (Sonntag)
2. Tag (Montag)
3. Tag (Dienstag)
4. Tag (Mittwoch)
5. Tag (Donnerstag)
Rüsttag (Freitag)

Also Rüsttag (paraskeue) ist jeweils die Vorbereitung zum Sabbat, weil man da ja nicht arbeiten darf. In diesem Sinne musst du also das Wort "Rüsttag" im Neuen Testament verstehen, wenn es so übersetzt wird. Ist in jüdischem Kontext das gleiche wie Freitag.


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10.11.2022 um 13:42
@Optimist
Und als es schon Abend wurde und weil Rüsttag (paraskeue) war, das ist der Tag vor dem Sabbat

Mk 15,42.
Hier, Markus interpretiert das für dich.


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