shakazulu2 schrieb:Das werde ich nicht machen, denn die Schreiber haben eine reale Bewegung als literarische "Jesus"-Figur personalisiert.
Du zeigst nicht auf, daß Jesus eine nichthistorische literarische Gestalt ist - denn sie ist es??? Was für eine Logik.
Nee Du, Du behauptest hier ne Tatsache, also zeigst Du deren Tatsachencharakter auf. Schaff Evidenz heran oder hör auf, es wie ne Tatsache hinzustellen.
shakazulu2 schrieb:Sie hatten also keinen Moment geglaubt, dass "Jesus" nur eine literarische Figur ist, sondern dass sie etwas Reales in einer literarischen Bildgestaltung festhalten.
Noch so ein Logikaussetzer. Klar ist Jesus nach Deiner Auffassung eine rein literarische Figur für sie. Was hingegen nach Deiner Auffassung was Reales sein soll, das ist nur das, wofür diese rein fiktive Figur dann stehen solle. Symbolisch oder wie auch immer Du das nennen willst.
shakazulu2 schrieb:Die Geburtsangaben sind aber halt kein Fehler, sondern exakt präzise stimmig für das 1.Jhd.
Zwei voneinander unabhängige Evangelien berichten von einem punktuellen Ereignis, doch geben beide Evangelien je ein anderes Zeitfenster dafür an. Wenn beide vom selben Ereignis berichten, liegt mindestens eines davon falsch.
Du hingegen beziehst beide lokalpolitischen Korelierungen dann auch noch aufeinander. So als hätten die Verfasser der beiden Evangelien just dieses Zusammenspielen der beiden Zeitfenster beabsichtigt. Das kannste auch gleich knicken. Oder haste dafür irgendne Evidenz?
shakazulu2 schrieb:Ein Fehler befindet sich nur dann in den Geburtsangaben, wenn man eine reale Person herausziehen möchte.
Selbst für eine literarische Figur gelten Fehler. Auch ein Harry Potter kann nicht in einem Buch mal 1978 statt 1980 geboren worden sein.
shakazulu2 schrieb:Bei diesem Vorgehen kümmert man sich aber nicht darum, was wirklich in der Bibel steht, sondern darum, wie man die Bibeltexte der eigenen Wunschvorstellung unterordnen und darauf zurechtbiegen kann.
Meine Rede! Jesus ist der Sohn einer Frau namens Maria, und ihr Mann / Verlobter heißt Josef aus dem Haus Davids, ist aber nicht der Vater. Die Geburt findet in Betlehem statt, später lebt der Jesus aber in Nazareth. Nach seiner Taufe im Jordan durch den Täufer Johannes - ne historische Gestalt mit Bezeugung - geht Jesus nach Kapernaum. Selbst als rein literarische Figur wäre Jesus so eindeutig ein Mensch, wie es Harry Potter ist, und keine Bewegung. Nur kümmerst Du Dich halt nicht, was wirklich in der Bibel steht, biegst lieber nach Deinen Wünschen.
shakazulu2 schrieb:Nö, im Lukas-Evangelium stehen wohl beide Angaben in einem Text.
Nicht wirklich. Herodes wird zwar erwähnt, aber mit den Eltern des Täufers Johannes korreliert. Wie zeitnah dazu dann dessen Geburt einzuordnen ist, steht nicht wirklich da. Letztlich wird Herodes nur erwähnt. Aber
nicht im Zusammenhang mit der Geburt Jesu.
Dafür mußte dann schon bei Matthäus nachschauen.
shakazulu2 schrieb:Nein, es geht nicht um ein nicht-stattgefundenes Ereignis, sondern darum, was das Ereignis ist.
Öhm, eben faselte da wer noch was von Nichtdrumkümmern, was wirklich inner Bibel steht, von Wunschvorstellung und Zurechtbiegen. Und nun willst Du aus der Geburt eines Kindes, eines Jungen, von einer Frau namens Maria, etwas anderes machen, als was exakt und wirklich dasteht - die Geburt eines Kindes von einer Frau??? Es steht doch da! Du aber sagst: das hat nicht stattgefunden. Stattgefunden habe was anderes - bleibst aber jeglichen Aufweises ledig, der aufzeigt, daß genau dies damit gemeint sei. Ich mein, wie wickelt man eine Bewegung in Windeln und legt sie in ne Krippe? Und wie kann ne zwölf Jahre alte Bewegung nach ner Wallfahrt abhanden kommen, sodaß sich die heimwallenden Eltern Sorgen machen, wo ihr klein Bewegjüngchen bloß abgeblieben ist? Wieso wird so ein Schwachsinn von ner Bewegung erzählt! - Und nein, Du mußt Dir jetzt keine Phantasmagorie ausdenken, wie das irgendwie zu ner Bewegung paßt, das wäre einfach nur peinlich.
shakazulu2 schrieb:perttivalkonen schrieb:
Schön für sie. Wobei ich die Rolle Herodes' da nicht wirklich drin erkennen kann.
Dann solltest du nochmal genauer nachsehen.
Ach, erklären kannste es mir nicht.
shakazulu2 schrieb:die literarische "Jesus"-Figur ist in keiner Weise unhistorisch, sondern steht für eine reale Messias-Bewegung.
Es geht nicht um literarische Phantasie, sondern um Personalisierung.
Klar doch. Die Christen sollen darauf warten, daß "Jesus" einstens in den Wolken gen Erde naht und sie, die Getreuen zu sich entrückt. Bis dahin sollen die Christen die linke Wange hinhalten, wenn man sie auf die rechte schlägt, sollen für ihre Feinde beten, sollen denen Gutes tun, die sie verfolgen, sollen in der Nachfolge bis ans Kreuz gehen.
shakazulu2 schrieb:1.
Es hat ja in diesem Sinne "einen Christus gegeben", die Frage ist nur, was "der Christus" ist, und hierzu gibt es im Korinther-12-Text auch gleich das Grundkonzept ("Leib des Messias").
Nochmals, das mit dem "Leib des Messias" sollte schon dazu passen, was in 1.Kor.15 zu lesen ist, daß Jesus auferweckt wurde, wodurch auch wir die Auferweckung erlangen können - ausdrücklich durch die Auferweckung eines Menschen! Ich hatte es ja zitiert.
Hätte freilich auch dies aus 1.Korinther15 zitieren können, was ebenfalls klar macht, daß es hier nicht um ne "Bewegung" geht:
3 Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften;
4 und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften;
5 und dass er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen.
6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind.
7 Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen;
8 zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir.
Wenn das nicht auf einen Menschen namens Jesus bezogen ist - nenn Paulus einen Lügner! Geht nicht anders.
shakazulu2 schrieb:Zusammen mit den Angaben der Evangelien, die nicht zu einer realen Person passen
Belege diese Tatsachenbehauptung!
shakazulu2 schrieb:2.
In der zitierten Stelle von Korinther 15 steht nirgendwo "einen Menschen" = Christus
"denn da ja durch einen Menschen der Tod [kam], so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten."
Hier ist die Frage ob bei "durch einen Menschen" eine Anzahl oder das Prinzip gemeint ist.
Definitiv ist es der Christus, der gekreuzigt wurde und dann auferweckt wurde, und der anschließend einer Reihe von Menschen erschienen ist, einschließlich dem Paulus - durch den - "durch einen Menschen" - die Auferstehung der Toten kam.
Diese Gegenüberstellung des einen Menschen Adam (durch den der Tod für die Menschen kam) und des anderen Menschen Jesus (durch den die Auferstehung für die Menschen kam) führt Paulus auch in Römer5 aus:
12 Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben
13 - denn bis zum Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist.
14 Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Mose selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Bild des Zukünftigen ist.
15 Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überströmend geworden.
Du arbeitest hier mit Wunschvorstellung und Zurechtbiegen, wenn Du den
shakazulu2 schrieb:"einen Menschen" = Christus
zu nem Prinzip umdeuteln versuchst.
shakazulu2 schrieb:Wie ich geschrieben habe, gibt es nach der Aufdeckung der Personifizierung keine Möglichkeit mehr aus dem Text heraus zu sagen, was die Schreiber dahinter dachten.
Ich sehe, daß Du da ne Behauptung aufstellst. Nur den AUfweis vermisse ich. Wieder mal. Was sich ein Paulus denkt, wenn er von der Auferweckung Christi nach dessen Kreuzigung samt dem Gesehenwerden des Auferstandenen durch die Apostel inc. Paulus' schreibt, ist hingegen klar. Daß Du da irgendein Prinzip biegst und wünscht, ist kein Aufweis, und so versuchste es auch gar nicht erst, das "Prinzip" als gemeint aufzuzeigen. Nu isses nur noch "die Frage, ob Prinzip gemeint ist". Aber eigentlich isses keine Frage. Kein Prinzip wird gekreuzigt und auferweckt etc., kein Prinzip läßt die Jünger seine Wundmale betasten, damit diese erkennen, man ist auferstanden und kein Geist...
shakazulu2 schrieb:Es würde niemand merken, wenn die Schreiber vollständig im Bild blieben, aber dahinter genau wussten, dass sie "bildlich übersetzen".
Klar, wären Äpfel blau-braun karierte Würfel, dann wäre sicher manches anders. Nu sprechen die Schreiber aber mal von nem Menschen. Und von Sachen, die schlicht nicht zu nem Prinzip oder ner Bewegung passen.
shakazulu2 schrieb:Den Stellen, an denen man die Personifizierung nicht aufdecken kann, kommt nicht die Qualität zu, auf eine reale Person zu zeigen, sondern sie können schlicht nicht verwendet werden.
Ah, und das ist so - weil? Nee Du, Du bastelst Dir da was, um Dein Ding da irgendwie hineinzuwürgen. Tatsache ist, just diese Sachen passen nicht zu Deiner "Erklärung". Also mußt Du sie halt irgendwie wegbekommen. So läuft das aber nicht. Vor allem schon mal ganz formal nicht in einem Thread, der danach fragt und thematisch ausgerichtet ist "was wirklich in der Bibel steht".
Daher nochmals: Bring Deine Evidenz, daß mit Jesus dem Christus kein Mensch gemeint sein kann. Sinnigerweise mit etwas, das "wirklich in der Bibel steht", nicht mit hypothetischen Fragen, ob irgendwas als Prinzip gemeint sein könnte.
shakazulu2 schrieb:Bei den "Paulus"-Texten (bei den anderen vermutlich auch) gibt es obendrein das Problem, dass nicht klar ist, wer sie jeweils geschrieben hat.
Geschenkt. Die Texte "stehen wirklich in der Bibel", und das, was Dir nicht in den Kram paßt, ist genauso sicher wie genauso fraglich von den angegebenen Autoren wie jene Passagen, die Du so gerne im Sinne einer Chiffre für Bewegung / Prinzip verstehen möchtest. Mit diesem "Einwand" gewinnst Du rein gar nichts!
shakazulu2 schrieb:Ich habe bereits für Korinther 12, 13, 14 aufgezeigt, dass 13 nicht zum Rest passt.
Jetzt kommst du mit Korinther 15.
Also ich hatte Dich ja ne Weile lang nicht gelesen, daher weiß ich davon nichts. Und halte es auch für, sagen wir mal: fraglich, daß Dir dieser Aufweis gelungen ist. Hier aber isses völlig egal. Ich hab auf Kap. 15 verwiesen, wie Du ja weißt. Und das ist nun mal ziemlich beredt.
shakazulu2 schrieb:Ich habe keine Ahnung, wie der Text zum Rest gehört bzw. zusammengestopselt ist.
Dann klemms Dir, darüber zu urteilen. Etwa indem Du so tust, als wäre das nicht von dem Verfasser der Texte, die von der Gemeinde als Leib Christi sprechen.
shakazulu2 schrieb:Ich habe keine Ahnung welche Einstellung der Schreiber hatte, als er die Figur aus der Ich-Perspektive über das reden lies, was die Figur "erfahren" haben will.
Hat der Schreiber entlang der Personifizierung gedichtet oder glaubte er es wirklich? Keine Ahnung, das kann man nicht sagen.
Die ganze Zeit redest Du von Deinem Nichtverstehen, aber am Ende verallgemeinerst Du das Nichtvermögen auf ein "man"? Neenee, bleib mal hübsch bei Deinem "ich"! Also:
DU kannst nicht sagen.
shakazulu2 schrieb:Auf jeden Fall ist der Sinn von Korinther 15, dass ein Sprecher (wie gesagt: dies ist nicht unbedingt der Schreiber) etwas über Auferstehung "empfangen" haben will - nach dem "Paulus"-Sinn auf keinen Fall in einer realen Begegnung.
Wenn Du irgendwas anführen kannst, daß dort nicht jener Paulus von 12 und 14 redet, dann liefer. Ansonsten hast Du nichts, das hier mal nen Unterschied reintragen kann.
Und wie gesagt, mit so einer Generalverunsicherung, was von wem stamme, kannst Du genauso gut die Dir genehmen Textpassagen der Bibel abschießen, und alles, was zu nem realen Menschen paßt, ist original und ursprünglich. So semmelst Du höchstens Dir selbst eine rein. Ich für meinen Teil halte mich an die gesamte Schrift. Und an alles, "was wirklich in der Bibel steht". Weswegen ich da nicht wie Du betroffen bin, wenn was mal von wem anderen stammt.
shakazulu2 schrieb:5.
Könnte Korinther 15 aus einer Zeit stammen, in der die Leute schon dachten, dass es eine reale Jesus-Person gab?
Also ich würd ja sagen: Definitiv.
shakazulu2 schrieb:perttivalkonen schrieb:
Wie jez, zu nem historischen Jesus, wie ihn das NT schildert, paßt das nicht?
Es passt zu dem Konzept, dass die Bewegung den Messias bildet.
Und zu nem historischen Jesus, wie ihn das NT schildert, nicht? Das war meine Frage an Dich. Ohne daß Du das abweist, ist Dein "diesunddas könnte auch zu was anderem passen" belanglos. Du behauptewst, daß es sich beim Jesus des NT nicht um eine reale historische Person handelt. Also isses Dein Job, diese Möglichkeit auszuschließen. Nicht: andere Möglichkeiten im Spiel zu halten.
Drück Dich nicht nochmals, liefere!
shakazulu2 schrieb:Es passt nicht zu der Vorstellung, dass eine reale Person anwesend ist, wenn sich zwei oder drei in ihrem Namen versammeln - das wäre dann eine sehr sonderbare Aussage.
Schon mal was von dem Konzept "im Geiste" gehört? Kannst ja mal Christen fragen, wieso sie diesen Satz von den zweien oder dreien und dem Mittenunter-Sein nicht "sonderbar" finden.
Hingegen finde ich es sonderbar, daß wenn Anhänger einer Bewegung sich versammeln, diese Bewegung sich "mitten unter" diesen Leutz befinden würde.
shakazulu2 schrieb:Hier wäre es sinnvoller, dass der einzelne Gläubige angesprochen wird - Motto: "wenn du mich, den Messias, in dein Herz lässt, dann bin ich bei dir".
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf brachte es mal auf den Punkt: "Ich statuiere kein Christentum ohne Gemeinschaft." Christentum ist mehr als Agape (also die Gemeinschaft in geschwisterlicher Liebe). Christentum ist auch Diakonie (Dienst an Menschen), und Christentum ist genauso auch das Rhema, also die Verkündigung, das Bekenntnis (martyria = Zeugnis, Bezeugung). Hier spricht der Herr von dem Aspekt der Gemeinschaft. Nur weil er auch in anderen Äußerungen christlichen Seins "darinnen" ist, wird die hiesige Aussage weder falsch noch absurd.
shakazulu2 schrieb:perttivalkonen schrieb:
Du "findest" nur, was Du vorab hineinsteckst.
Von uns beiden, bist du derjenige der "Mitteilungsabsichten rein über das Historische hinaus" in die Geburtsangaben hineinsteckt - ich mache sowas nicht.
Das erklär mal. Also mein Hineinstecken ebenso wie Dein Nichthineinstecken. Ist in den Evangelien die Rede von einer agierenden Person namens Jesus oder von einem Prinzip, einer Bewegung namens Jesus? Kann man "Jesus steht für die Bewegung" direkt lesen, oder muß man es erst hinein"denken", daß das gemeint ist / sein könnte?
Es ist sowas von eindeutig. "Was wirklich in der Bibel steht" in Sachen Jesus läuft auf ne Person dieses Namens hinaus.
shakazulu2 schrieb:Ganz im Gegenteil, weit und breit fehlt doch die reale "Jesus"-Person, aber die reale Messias-Bewegung liegt ohne Sensation historisch vor.
Weit und breit fehlt Sokrates, aber die Sokratiker sind historisch.
Mit der Logik lebten um sagenwirmal das Jahr 30 im gesamten Römischen Reich
vielleicht ein paar tausend Menschen. Für den Rest der angenommenen mehreren Dutzend Millionen Zeitgenossen von Herodes Antipas, Pontius Pilatus & co. gibt es noch weniger Überlieferung als für Jesus.
Na jedenfalls bleibt Dein Realitätsverlust mit der völligen Abweisung der Historizität Jesu. Auch mit dem behaupteten Fehlen von Evidenz. Vielleicht kennste den Spruch nicht: Die Abwesenheit eines Beweises für XY ist kein Beweis der Abwesenheit von XY.