Optimist schrieb:Ich kam nur mit dem einen Vers nicht klar
Sieh es mal so:
1) Nur der Hirte geht zu den Schafen im Stall durch die Tür, nur der Hirte wird vom Türhüter (3a) zu den Schafen durchgelassen.
2) Räuber müssen daher anderswie in den Stall, durch die Tür geht nicht.
3) Der Hirte führt die Schafe durch die Tür auf die Weide. Also gehen auch die Schafe durch die Tür.
4) Da die Schafe nur dann durch die Tür können, wenn der Hirte sie führt, ist der Hirte für die Schafe quasi mit der "Tür" gleichzusetzen. "Nur wer dem Hirten folgt, kommt auf die Weide" = "nur wer durch die Tür geht, kommt auf die Weide".
5) Die Räuber kommen nicht durch die Tür, sondern durchs Fenster, Loch im Zaun usw. Dort wollen sie die Schafe dann auch rausbekommen, und dort durch gehts auch nicht auf die "Weide", sondern zu "schlachten und verderben" (9a).
Als Hirt, der "als einziger"* durch die
Stalltür kann, ist er für die Schafe die "Tür
zur Weide".
[* wie gesagt, auch die Schafe können durch die Tür, aber nur mit dem Hirten]
Im Johannesevangelium (aber nicht nur da) redet Jesus oft so, daß man zuweilen auf ne falsche Fährte geführt werden kann, siehe Nikodemus, der bei Wiedergeboren an ne zweite Geburt aus dem Mutterleib denkt. Oder man denke an den von den Jüngern mißverstandenen "Sauerteig der Pharisäer". Hier verwendet er die Tür mehrfach verstehbar. Das soll zum Stutzen und wiederholt Bedenken führen.