Skolopender, Skorpione und andere exotische Tiere

Raspelbeere schrieb:Ohne zweite, verantwortungsvolle Person im Haushalt wären für mich Haustiere auch nicht in Frage gekommen.

Das Problem ist, dass es eine Spinne war. Wäre es eine Echse... wäre das kein Problem gewesen. Verantwortungsvoll sind meine Leute. Meine Leute sind nicht gerade Spinnenfans.

@airl
Kann ich mir vorstellen... Mein Mann hatte anfangs aber auch Probleme mit der Bartagame... und den Futterinsekten die man dann halt hat. Grundversorgung war gerade noch okay für ihn, ansonsten nicht. Typ "allem was kein Fell hat trau' ich nicht über den Weg".
Mittlerweile kein Problem mehr. Fauchschaben erst zugelegt als das mit den Insekten für ihn kein Problem mehr war.

airl schrieb:Das Problem ist, dass es eine Spinne war

Meine Frau mochte Vogelspinnen und andere Spinnen hat sie mit der Hand gefangen und rausgesetzt.
Aber bei allen anderen waren und sind Spinnen ein No-Go.

Raspelbeere schrieb:Mein Mann hatte anfangs aber auch Probleme mit der Bartagame

Meine Familienmitglieder konnten es von Anfang an nicht verstehen,was ich von so einer Spinne habe,die sich versteckt und nur kurz raus kommt wenn Futter gibt. Ein "Krabbeltier" an sich in einem Terrarium ist und war schon immer eher ungewünscht und daher auch sich an das Terrarium nähern, öffnen, wegen sprühen...
Wegen Futtertiere ist es nicht. Sie meinten sogar, warum ich mir nicht eine Eidechse halten würde, davon hätte ich viel mehr... aber finanziell ist das mir zu teuer, großes Terrarium, Heitlampe.... jetzt wo ich auf Krankengeld und demnächst Bürgergeld angewiesen bin, ist sowas nicht mehr realisierbar.
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airl schrieb:Meine Familienmitglieder konnten es von Anfang an nicht verstehen,was ich von so einer Spinne habe,die sich versteckt und nur kurz raus kommt wenn Futter gibt. Ein "Krabbeltier" an sich in einem Terrarium ist und war schon immer eher ungewünscht und daher auch sich an das Terrarium nähern, öffnen, wegen sprühen...

Ich kenne das von meinem Mann. (Betreffend Fauchschaben, und betreffend in Erwägung gezogener, aber hier nicht erhältlicher Tiere.)

airl schrieb:Wegen Futtertiere ist es nicht. Sie meinten sogar, warum ich mir nicht eine Eidechse halten würde, davon hätte ich viel mehr... aber finanziell ist das mir zu teuer, großes Terrarium, Heitlampe.... jetzt wo ich auf Krankengeld und demnächst Bürgergeld angewiesen bin, ist sowas nicht mehr realisierbar.

Kann ich verstehen - bei uns geht's (zwei berufstätige jüngere Erwachsene deren Einkommen gut reicht, recht genügsamer Lebensstil mit selten in Urlaub fahren, kein Ausgehen/Konzerte etc., kein Auto, kein Pay-TV & Co. (was ich eben sehe wofür andere in selber Situation Geld ausgeben), könnte sogar jederzeit wenn nötig - das fand ich für mich Mindestbedingung - die gesamte Ausstattung der Bartagame sofort ersetzen, Tierarztkosten sofort bezahlen).
Früher wäre das nicht gegangen (zwei junge Leute rechnerisch unterm Existenzminimum in kleiner Einzimmerwohnung), darum damals trotz großem Interesse: kein Haustier. Auch keine z.B. Vogelspinne, obwohl man sie damals einfach in der Zoohandung hätte bekommen können. Auch kein Guppyaquarium.
Wenn es nicht geht, geht es nicht. Lese leide allzu häufig in Terraristikforen: Tier hat gerade keine Heizlampe, keine UV-Röhre, die wird mit der nächsten Gehaltszahlung gekauft (in drei Wochen)... Hilfe! Ich kann knappe finanzielle Verhältnisse absolut verstehen, ist keine Schande. Ein Tier wenn diese vorliegen anschaffen (Tier war zumeist neu!) sehr wohl.
Darum finde ich deine Sicht darauf sehr realistisch und solide :)

Einige Zeit waren meine Haustiere übrigens Triops. Passte am besten (leben nur drei Monate, einfache Ausstattung, leicht vermehrbar, das Schlüpfen der nächsten Generation ganz einfach vermeidbar/herauszögerbar), und echt nicht uninteressant. Wenn ich die Eier bekomme (hier schwierig; Futterinsektenanbieter hatte sie mal aber jetzt nicht mehr): Würde ich wieder machen.

Raspelbeere schrieb:Darum finde ich deine Sicht darauf sehr realistisch und solide

Mir bleibt nichts anderes übrig, realistisch gesehen. Am Ende leidet nur das Tier. Meine Spinne hat jetzt genug mitgemacht. Erst vom online Händler aus der Box,dann der Versand, dann in mein Terrarium. Dann wieder von einem Terrarium ins andere. Dann wieder leider abholen müssen,weil ich ins Krankenhaus gekommen bin und derjenige der es abgeholt hat, übergibt die Spinne wiederum jemanden (bis dahin versorgt er die Spinne). Diese wird dann die Spinne auch heraus holen und untersuchen und in ihrem Terrarium versetzen. Solche Strapazen für das arme Tier. Möchte ich so etwas wieder für ein Tier miterleben? Nein, absolut nicht. Auch weil ich traurig bin, nicht sehen zu können, wie sie sich entwickelt, schließlich habe ich sie wirklich ins Herz geschlossen, meine Kleine..
Vielleicht kann der eine oder andere das nicht verstehen,dass man für eine Spinne solche Gefühle haben kann. Aber ich bin nun Mal ein sehr großer Spinnenfreund und leide mit ihnen, wenn irgendwas nicht stimmt.

airl schrieb:Mir bleibt nichts anderes übrig, realistisch gesehen. Am Ende leidet nur das Tier.

Meine Meinung dazu.
Ich finde es immer äußerst traurig, dass es leider - sieht man in Terraristikforen zuhauf - viele anders zu sehen scheinen. Da wird dann "was schnell angeschafft", oder leidet dann vor sich hin wenn die in der 12. Klasse angeschaffte Vogelspinne, Anole, Bartagame... eben doch nicht mit ins Studentenwohnheim mit kann und die Eltern sich nicht kümmern können, wollen.

airl schrieb:Vielleicht kann der eine oder andere das nicht verstehen,dass man für eine Spinne solche Gefühle haben kann. Aber ich bin nun Mal ein sehr großer Spinnenfreund und leide mit ihnen, wenn irgendwas nicht stimmt.

Ich kann es absolut verstehen :) Mir geht es allgemein bei Tieren so, auch bei o.g. Triops (die ich nicht einfach "wegkippen" würde wie ich es schonmal zu hören bekommen habe).

Hier ein aktuelles Foto einer meiner Fauchschaben:
Original anzeigen (2,7 MB)

@Raspelbeere

Schönes Tierchen :)

@airl

Ist sie (ist ein Weibchen) :) Habe aktuell 16 Madagaskar-Fauchschaben.

Schade, dass all diese Mitglieder nicht mehr online sind,

@Hechthunter , @Ricky66 , @Kermitdsk , @hardfecx , und weitere. Würde gerne wissen,was aus ihren Tieren geworden ist und was es neues gibt.

Raspelbeere schrieb am 16.06.2025:Da wird dann "was schnell angeschafft"

Das beste hab ich im Zooladen erlebt.
Nachdem der Kunde exotische Fische gekauft hatte, wurde er gefragt, ob er noch was brauche.
Und ja, er brauchte noch ein Aquarium.
Und weiter ja, er hatte kein einziges Aquarium zuhause.
Das Aquarium war für die eben gekauften Fische gedacht.

Das kann man sich nicht ausdenken.

NONsmoker schrieb:Das Aquarium war für die eben gekauften Fische gedacht.

Unglaublich sowas. Dann sind seine Fische gleich am ersten Tag krank, ohne eine Einlaufphase. Wenn die Mitarbeiter dieses Geschäftes etwas wären und Kompetenz hätten, würden sie den Verkauf abbrechen.

@NONsmoker

Oh je...
@airl hat ganz recht. Und auch für ein in einem Terrarium gehaltenen Tieren ginge das zumeist nicht; gerade wenn Beleuchtung und Heizung nötig sind, muss man da ein wenig herumjustieren.

Umgekehrt habe ich schon erlebt, ging dann von einer Zoohandlung aus: Unbedingt ein kleineres Terrarium verkaufen wollen. War nicht für die Bartagame, war für Land-Einsiedlerkrebse die ich für begrenzte Zeit aufgenommen hatte, und ich wollte Platz für die. Kaufen wollte ich ein "120 gallon" Terrarium (war in den USA), Verkäufer wollte mir stattdessen ein kleines, war nur ca. so groß wie ein Schuhkarton, anpreisen.
Da frage ich mich auch: Warum? Selbst wenn derjenige nicht einsieht dass das kleine zu klein ist, am großen verdient er auch mehr.

airl schrieb:Wenn die Mitarbeiter dieses Geschäftes etwas wären und Kompetenz hätten, würden sie den Verkauf abbrechen.

Dito.
(Was ich verantwortungsvoll fand:
Vor Kauf meiner Bartagame (3 Monate alt zu dem Zeitpunkt) wurde mir ein adultes Tier gezeigt sowie die Futterinsekten. Bei den zwei Punkten ist nämlich bei einigen potenziellen Käufern Schluss.)

Raspelbeere schrieb:Und auch für ein in einem Terrarium gehaltenen Tieren ginge das zumeist nicht; gerade wenn Beleuchtung und Heizung nötig sind, muss man da ein wenig herumjustieren.

Ja, bevor das Tier einziehen kann, müssen besonders bei Regenwaldterrarien die Luftfeuchtigkeit stimmen. Zuwenig ist nichts und zuviel auf Dauer auch nicht. Das kann man nicht sofort einstellen. Auch da braucht ein solches Terrarium für eine gewisse Zeit eine Einlaufphase. Natürlich auch muss die Temperatur stimmen, selbst bei Wüstenterrarien. Normalerweise ist das bei jedem bekannt,doch vielleicht gibt es hier im Forum ein paar,die in dieses Hobby neu einsteigen wollen. Da haben es einige Wirbellose einfacher. Oftmals braucht man keine Heitlampen oder desgleichen. Normale Zimmertemperatur reicht vollkommen aus.
Ich selbst steig bei diesem Hobby aus, verkaufe alles was ich noch übrig habe, komplett (Terrarium.....). Ich will nicht mehr an einem Tier gebunden sein.

Raspelbeere schrieb:Kaufen wollte ich ein "120 gallon" Terrarium (war in den USA), Verkäufer wollte mir stattdessen ein kleines, war nur ca. so groß wie ein Schuhkarton, anpreisen.

120 gallon,hab erstmal KI fragen müssen,was dass in unserem Maße entspricht. Die KI gibt an:

Die Abmessungen eines 120-Gallonen-Aquariums variieren in Zentimetern, gängige Größen sind jedoch etwa 124,5 cm (Länge) x 63,5 cm (Breite) x 66 cm (Höhe) oder 48 Zoll x 24 Zoll x 24 Zoll (Reptilienbecken). Einige Aquariensysteme weisen spezifische Abmessungen auf, wie z. B. 25 cm Durchmesser x 185,4 cm Höhe für ein zylindrisches System. Am häufigsten ist jedoch das rechteckige Aquarium, das umgerechnet etwa 47–48 Zoll lang ist

Quelle: KI

Ist das korrekt? Für Land Einsiedlerkrebse sollte die Mindestwerte 80x40x40 cm betragen. Ein Schuhkarton ist da wirklich zu klein, außer jemand hat enorm große Latschen :troll:

Man hört immer "umso größer umso besser" , im Normalfall stimmt das, aber zu groß sollte es für die Tiere auch nicht sein, besonders bei Wirbellosen. Ist es ein kleines Zentimeter großes Tier und man hält es beispielsweise in einem 150 cm Terrarium, kann er die Futterinsekten vielleicht nicht immer finden und verhungert. Ist alles schon Mal vorgekommen (nicht bei mir,hab das gelesen). Das Terrarium sollte immer so groß sein,dass das gehaltene Tier darin auch immer die Futtertiere sicher findet.

Übrigens, schön,dass der alte Thread wieder Mal an Bedeutung findet. :)

airl schrieb:Ja, bevor das Tier einziehen kann, müssen besonders bei Regenwaldterrarien die Luftfeuchtigkeit stimmen. Zuwenig ist nichts und zuviel auf Dauer auch nicht. Das kann man nicht sofort einstellen. Auch da braucht ein solches Terrarium für eine gewisse Zeit eine Einlaufphase. Natürlich auch muss die Temperatur stimmen, selbst bei Wüstenterrarien. Normalerweise ist das bei jedem bekannt,doch vielleicht gibt es hier im Forum ein paar,die in dieses Hobby neu einsteigen wollen. Da haben es einige Wirbellose einfacher. Oftmals braucht man keine Heitlampen oder desgleichen. Normale Zimmertemperatur reicht vollkommen aus.
Ich selbst steig bei diesem Hobby aus, verkaufe alles was ich noch übrig habe, komplett (Terrarium.....). Ich will nicht mehr an einem Tier gebunden sein.

In Terraristikforen finde ich selbst bzgl. Wüstenterrarien, u.a. für Bartagamen und Uromastyx, Fragen wie "I do not get the basking temps right" (Temperaturen am Sonnenplatz stimmen nicht), obwohl das Tier schon zu Hause ist.
(Den Fehler hatte ich nicht gemacht, und alles genau getestet und gemessen - die Lampen mussten da schon ein paar Mal umgestellt werden - bis die Temperaturen im Allgemeinen, sowie speziell am Sonnenplatz, stimmten.)

airl schrieb:Ist das korrekt?

Ja, das war die Größe.

airl schrieb:Ein Schuhkarton ist da wirklich zu klein, außer jemand hat enorm große Latschen :troll:

Leider gelten diese Tiere in den USA als "billiges Kinderhaustier". Man kann sie sogar noch oft z.B. bei einer Tombola gewinnen. :( Natürlich dann nur ein oder zwei Tiere, keine Ausstattung... (War in einem entsprechenden Forum unterwegs, von und für Leute die diese Tiere ordentlich halten wollen, und die Angaben wirkten mir valide.)

airl schrieb:Wenn die Mitarbeiter dieses Geschäftes etwas wären und Kompetenz hätten, würden sie den Verkauf abbrechen.

Wie das ausging, weiß ich nicht mehr, mir hat sich nur diese Szene eingebrannt.
Das besagte Geschäfft ist heute nur noch ein Angel-Laden.

Ich hab mir früher immer über gewünschte Tiere erst entsprechende Literatur besorgt (Internet gab es noch nicht)
Wenn es dann nicht passte, hab ich es sein gelassen.

NONsmoker schrieb:Ich hab mir früher immer über gewünschte Tiere erst entsprechende Literatur besorgt (Internet gab es noch nicht)
Wenn es dann nicht passte, hab ich es sein gelassen.

So hab ich das damals auch gemacht, auch wenn solche Bücher nicht gerade billig waren und es heute noch so sind. Im Zeitalter des Internets,wo man eigentlich immer auf dem neusten Stand der Technik und der Haltung ist, könnte man solche Bücher auch billiger verkaufen.

Raspelbeere schrieb:Man kann sie sogar noch oft z.B. bei einer Tombola gewinnen

Damals als Kind ging das in Deutschland auch noch. Mit Vater auf einem Fest des Kleintierzuchtvereins gegangen, Tombola mitgemacht und mit einem Wellensittich und einem Käfig wieder zurück nach Hause gekommen, wo Mutter erstmal die Hände übers Gesicht gestrichen hat :D

NONsmoker schrieb:Ich hab mir früher immer über gewünschte Tiere erst entsprechende Literatur besorgt (Internet gab es noch nicht)
Wenn es dann nicht passte, hab ich es sein gelassen.

Exakt so halte ich das auch. Erstens ob das Tier überhaupt passend ist, zweitens auch, um die Anschaffung falscher Ausrüstung (die ich durch passende ersetzen würde, sobald es mir auffiele) zu vermeiden.
Leider finde ich immer noch in Terraristikforen Menschen, die sich eine komplette falsche Ausrüstung gekauft haben - dann zwar eine neue passende anschaffen, aber trotzdem hat anfangs sich ein Tier unwohl gefühlt bis es dauerhaften Schaden genommen, und es wurde Geld für etwas nicht nutzbares ausgegeben.

airl schrieb:Damals als Kind ging das in Deutschland auch noch. Mit Vater auf einem Fest des Kleintierzuchtvereins gegangen, Tombola mitgemacht und mit einem Wellensittich und einem Käfig wieder zurück nach Hause gekommen, wo Mutter erstmal die Hände übers Gesicht gestrichen hat :D

Das weiß ich und kenne auch solche Geschichten aus der Verwandtschaft. Heutzutage ist das mindestens für Wirbeltiere in Deutschland nicht mehr zulässig. Ob es für andere Tiere in Deutschland möglich wäre weiß ich nicht, aber unter den in Deutschland erhältlichen Tieren die keine Wirbeltiere sind dürfte wenig für die meisten Kinder interessant sein und v.a. kein "Klassiker" sein wie jene Einsiedlerkrebse.