Das Szenario, versuchte Landung auf den Kokosinseln, hatten wir schon ziemlich oft, ich hatte das öfters hier vertreten.
Neu wäre der Nordkoreanische Überläufer oder malaysische Aktivist, der nach Australien möchte. Auf den Christmas Islands gibt es ein Asyllager, auf den Kokosinseln aber nicht. Wenn das Flugzeug aus Malaysia kam (mehr wird es an dem Tag nicht geben), könnte man einen Asylsuchenden doch zurückschicken, auch wenn er den Pass "verloren" hat. Oder er hat einen triftigen Grund.
Den Ethiopian 702 hatten wir in diesem Zusammenhang daher auch schon ziemlich oft. Die Strafe in diesem Fall für den Piloten war über 20 Jahre,
@Rick_Blaine hatte mal vorgerechnet, dass es in Australien ähnlich sein dürfte. Bei der Auslieferung gibt es geteilte Meinungen, im Grunde besteht ein Auslieferungsabkommen, wenn Todesstrafe droht, wäre das wohl ein Asylgrund. Allerdings ist fraglich, ob die Entführung allein für die Todesstrafe reichen würde, also bleibt es wohl bei der hohen Haftstrafe.
Dennoch halte ich das für möglich, sogar für sich genommen für wahrscheinlicher als den Selbst-/Massenmord. Pilotenentführung hat es in Einzelfällen gegeben, trotz hoher Haftstrafen, wenn auch eher im Bereich China/Taiwan. Grund dafür wären Hinweise darauf, dass das ganze keine Einzeltat war, sondern eine Planung durch mehr als eine Person dahintersteckt. In diesem Fall blieben der islamistische Selbstmordanschlag (wobei keiner der Piloten Islamist war) oder eben eine gescheiterte Entführung, da Selbstmord wieder eine Einzeltat wäre.
Mit dem Routenvorschlag über BEBIM kann man das aber so nicht kombinieren, da irgendjemand dann den weiteren Kurs (zusammen mit der Geschwindigkeitsänderung) eingeleitet haben muss. Tatsächlich ging es mir ursprünglich darum, einen Kurs zu konstruieren, der mit einem solchen Szenario vereinbar wäre. Das ist aber wesentlich schwieriger als man denkt. Ich bin bei diesem Problem stecken geblieben:
Beitrag von Anaximander (Seite 1.873)Vor dem erfolglosen Abschluss der Suche war dieses Szenario mMn ganz gut vorstellbar. Der Geisterflug hätte dann wesentlich früher, also bei der südlichen Wende oder kurz davor, eingesetzt. Dann hätte man MH370 aber im Suchgebiet finden müssen, wobei noch eine gewisse Restwahrscheinlichkeit besteht, dass MH370 auf einem magnetic heading geflogen ist, und daher etwas weiter nördlich abgestürzt ist; allerdings ist auch dieses Gebiet bereits weitgehend abgesucht, zumindest nahe dem siebten Ring.
@DearMRHazzard hatte daher argumentiert (und auch zahlreiche Medienspekulationen), dass es dann einen Gleiflug gegeben haben muss, und MH370 doch in das südliche Gebiet geflogen sein muss, was dann wiederum einen Selbstmord praktisch beweisen würde. Allerdings kann man das mittlerweile ausschließen. Dadurch wird der Selbstmord wieder recht unwahrscheinlich, denn es gibt wirklich keinen Grund, so nahe an Australien heranzufliegen auch wegen des JORN.
OpLibelle schrieb:Wenn ich mich richtig an frühere Meldungen erinnere, soll Shah auf seinem FluSi keineswegs nur eine Route ins Nichts der Antarktis gespeichert gehabt haben, sondern eine Reihe von Flügen nach Westen, z.B. nach Diego Garcia.
Eine solche Meldung gab es nie. Es gab lediglich die Meldung einer malaysischen Boulevardzeitung unter Berufung auf eine "ungenannte Quelle", dass die Landebahn von Diego Garcia (neben anderen) auf dem Flugsimulator gespeichert war. Allerdings ist das Standard, dass sich Diego Garcia auf dem FSX befindet, also keine Auffälligkeit. Es gab keine Meldung über gespeicherte Flüge nach Westen (sicherlich wird er auf dem Flugsimulator auch mal nach Westen geflogen sein, und nicht immer nur nach Osten), in den geleakten RMP Berichten steht darüber auch nichts.
http://www.themalaymailonline.com/malaysia/article/cops-find-five-indian-ocean-practice-runways-in-mh370-pilots-simulator-bh-r