Hello again,
;)ich bin dann mal wieder da, denn die Probleme und Konflikte bestanden nicht in diesem Thread, aus den zu toxischen bin ich aber raus.
Erstens soll die Suche bald wieder losgehen und zweitens habe ich nochmal nachgedacht und neuere Entwicklungen verfolgt. Ich möchte diese neuen Überlegungen und ein erweitertes Szenario also hier zur Diskussion stellen.
Bitte aber keine Strohmänner aus dem Argument drehen oder es völlig verzerrt darstellen, sondern erstmal auf die relative Plausibilität schauen. Kritische Fragen natürlich gerne, aber bitte bezogen auf das, was ich geschrieben habe. Auch zynische Dreizeiler sollten zumindest etwas inhaltliche Substanz haben. Wer ernst genommen werden will, muss Gleiches tun.
Zunächst aber möchte ich noch einmal einige zeitgeschichtliche und politische Entwicklungen seit 2014 als Hintergrund zusammenfassen (erstmal unabhängig davon, ob diese in einem Zusammenhang mit MH370 stehen oder nicht – eher abseitige Informationen sind verlinkt, der Rest ist bereits bekannt oder kann z.B. in einschlägigen Wikipedia-Artikeln nochmal nachgelesen werden):
Dann hatten wir gesehen, dass für April 2014 der Jahrhundertbesuch eines amerikanischen Präsidenten, von Obama, anstand, bei dem Premier Najib das Abkommen für eine sog. regelbasierte Ordnung auf seinem Hoheitsgebiet wie in der Südchinasee mit Unterstützung der USA und seiner Verbündeten in der Region vereinbaren sollte. Obama begründete damit die neue USA-Doktrin, die strategischen Hauptinteressen im Pazifikraum und China als Hauptgegner zu sehen.
Diese Politik von Najib war eine fundamentale außenpolitische Wende im praktischen Einparteiensystem Malaysias seit der Unabhängigkeit von 1957 (da die UMNO die Interessen der islamischen Mehrheitsethnie der Malaien vor allem gegenüber den ethnischen Chinesen in Malaysia vertritt). Sein Vorgänger und Nachfolger Mahathir stand noch und steht auf Seiten von Russland und China. Da zudem noch sein Cousin Hishammuddin (selbst der Sohn eines früheren Premiers) der natürliche Nachfolger gewesen war, bestand die Gefahr, dass sich diese Westbindung dauerhaft verstetigte.
Das Verschwinden von MH370 hat Najib geschadet und Hishammuddin verhindert. Hishammuddin war im März 2014 Verkehrs- und Verteidigungsminister in Personalunion, hatte also volle Verantwortung, auch für die bekannten Reaktionen der Flugsicherung und des Militärs (zumindest im ersten Fall kann ich mir eine Sabotage von innen gut vorstellen, vielleicht durch chinesisch-stämmige Spitzel). Er hat außerdem vor der internationalen Presse versagt und war danach verbrannt, zudem ist die Welt durch MH370 auf das gleichzeitige Urteil gegen Anwar Ibrahim, der damals zum politischen Märtyrer wurde, jetzt Premier ist und China und co. ebenfalls gewähren lässt, aufmerksam geworden.
Najib ist durch den gleichzeitig beginnenden 1MDB-Skandal, ebenfalls von China unterstützt, gestürzt und jetzt im Gefängnis. Schon Anfang 2015 begann er, wieder auf die Interessen Chinas zuzugehen. Davor waren 2014 noch zwei weitere Flugzeuge von malaysischen Fluglinien in öffentlicher Hand abgestürzt, nachdem Malaysia zuvor vorbildlich in der Flugsicherheit in Asien war.
Bei MH17 war sogar nach den Ermittlern in Den Haag Putin beteiligt. (
https://www.handelsblatt.com/politik/international/jahrelange-ermittlungen-ermittler-putin-hatte-aktive-rolle-bei-abschuss-von-flug-mh17/28970674.html ). Vor einigen Tagen hatte Putin gegenüber Kasachstan seine Rolle bei einem anderen Flugzeugabsturz teilweise eingeräumt (
https://www.handelsblatt.com/politik/international/jahrelange-ermittlungen-ermittler-putin-hatte-aktive-rolle-bei-abschuss-von-flug-mh17/28970674.html ). Najib und Hishammuddin waren von dem Absturz eines Familienmitgliedes auch persönlich betroffen (
https://www.ndtv.com/world-news/malaysia-pms-step-grandmother-was-on-mh17-590732 )
Bei AirAsia 8501 war laut Abschlussbericht das Element des Flugcomputers, das zu dem Absturz führte, vor Abflug ausgetauscht worden, dem Piloten war eine fatale Handlungsempfehlung gegeben worden, die in dieser Kombination zu dem Absturz führte. Dass der Absturz zwei Wochen vorher in einem großen chinesischen sozialen Netzwerk angekündigt wurde, könnte vielleicht Zufall sein oder auch auf eine Sabotage hindeuten.
Gut, jetzt wird der Einwand kommen, das Motiv, das Jeff Wise für eine russische Beteiligung angeführt hat, nämlich eine Ablenkung von der gleichzeitig stattfindenden Krim-Annexion, sei zu schwach. Obama lehnte aber Waffenlieferungen an die Ukraine ab, mit der Begründung, Russland sei nur noch eine „regionale Macht“. Die eigentlichen Interessen lagen also eher in Malaysia bzw. den dortigen Seewegen.
Bei China ist es schon etwas anders, da China in der Südchinasee, wo MH370 verschwunden ist, schon vorher begonnen hatte, künstliche Inseln anzulegen – also noch bevor grüne Männchen auf der Krim gesehen wurden – um sein Hoheitsgebiet und somit die Kontrolle über „sein“ Meer und dessen Handelsrouten weitgehend herzustellen:
Beitrag von Zz-Jones (Seite 2.771)Wir hatten außerdem gesehen, dass China aufgrund von MH370 spionieren konnte, vor allem auf australischem Hoheitsgebiet, etwa bei der AUKUS-Atom-U-Boot-Basis in Perth und den Atom-U-Boot-Routen, aber auch bei dem Cobra-Gold-Manöver der USA und seiner Verbündeten in Thailand oder um wichtige Aufschlüsse über die Fähigkeiten von westlichen Aufklärungssatelliten zu gewinnen und diese mit Russland und Iran zu teilen, welche ihre Waffentransporte vor den Geheimdiensten verschleiern müssen.
Wegen der Uiguren an Bord von MH370 konnte China zudem eine Verbindung zu innerchinesischen Terroranschlägen insinuieren und startete bald darauf eine breit angelegte Verfolgung und Inhaftierung dieser islamischen Minderheit.
Das Problem ist nun, dass zwar eine Person mit falscher chinesischer Passnummer an Bord war, dessen Identität China nie aufgeklärt hat. Aber eigentlich ist es nur der Hintergrund einiger russischstämmiger Passagiere an Bord, welcher nach den Recherchen ebenfalls von Jeff Wise (oder sonstigen Quellen zu MH370) verdächtig erscheint, außerdem die beiden Iraner, bei denen nicht vernünftig zu erklären ist, warum sie, um in Deutschland oder Europa Asyl zu erhalten, zunächst nach Kuala Lumpur, dann nach Peking wollten, und zwar mit Passbildern, die ihnen genauso ähnlich sahen, wie dem Fußballer Balotelli.
Die russischstämmigen Ukrainer, die Iraner und der eine Chinese sind bereits deshalb verbunden, weil sie zu den einzigen gehörten, die den Flug über China Southern Airlines gebucht hatten: “In a terse statement, the carrier said it ticketed one Chinese, two Ukrainians, an Austrian, an Italian, one Dutch person and a Malaysian for the flight.” (WSJ, 8, März 2014,
https://www.flightaware.com/squawks/view/1/24_hours/popular/40633/Malaysia_Airlines_says_flight_MH370_from_Kuala_Lumpur_to_Beijing_lost_contact_with_air_traffic_control?replyto=114091)
Aus diesem Grund möchte ich jetzt einen neuen Vorschlag für ein mögliches politisches Motiv von Russland und Iran machen, um MH370 zu entführen, der neben die bereits genannten treten soll.
Ich setze dabei voraus, dass Putin bereits vor der Krim-Annexion den Angriffskrieg gegen die Ukraine geplant hatte, wobei ich es persönlich so sehe, dass Putin diesen Krieg (mindestens) bereits geplant hatte, als er 2001 im deutschen Bundestag eine Kooperation vor allem im Energiesektor anbot, aber eigentlich bereits seitdem die Sowjetunion gescheitert war. Dass er sich im Kriegsfall westlichen Sanktionen ausgesetzt sieht, ist dabei trivial.
Dazu muss man sich die strategische Lage Malaysias, vor allem der Straße von Malakka, über die MH370 entführt wurde, nochmal vor Augen stellen:
Original anzeigen (0,4 MB)Bildquelle:
https://rsis.edu.sg/rsis-publication/rsis/india-russia-and-the-northern-sea-route-navigating-a-shifting-strategic-environment/Es handelt sich also um die einzige Route für Schiffe von Russland und China auf der einen sowie Indien, Iran und Ostafrika auf der anderen Seite – nicht nur um die nahegelegenste, denn weiter südlich ginge es durch Gewässer Australiens, das die westlichen Interessen vertritt, über das JORN verfügt und dessen Amtsträger für Bakhshish gewöhnlich nicht empfänglich sind.
Um seinen derzeitigen oder um künftige Kriege zu finanzieren, muss Putin aber Geld von den russischen Rohstoffen einnehmen, denn sonst hat Russland keine ausreichend wirtschaftliche Einnahmequelle. Dazu hat er bekanntlich seine Schattenflotte. Dabei handelte es sich um von Russland betriebene Schiffe unter der Flagge von afrikanischen oder karibischen Kleinstaaten.
Diese Schattenflotte operiert häufig über die Straße von Malakka. Das zeigt sich bereits an den großen durch die Schattenflotte verursachten Umweltkatastrophen.
Denn für Schiffe der Schattenflotte gilt nicht der in der Branche übliche P&I-Versicherungsschutz für Schäden an Dritten – seien es Ladungsbeteiligte, Schiffseigner, Seeleute oder Küstengemeinden. Erste Zwischenfälle hat es schon gegeben. Den Behörden in Malaysia dürften im Mai 2023 hohe Kosten entstanden sein, als der Aframax-Tanker „Pablo“ vor der Küste ausbrannte und mehrere Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
Im Juli dieses Jahres stieß in der gleichen Gegend ein Schiff der börsengelisteten Reederei Hafnia („Hafnia Nile“) mit einem Tanker („Ceres I“) unter der Billigflagge von São Tomé & Príncipe zusammen, der mutmaßlich in illegale Geschäfte verwickelt war und über keine reguläre P&I-Deckung verfügte. Beide wurden schwer beschädigt. Um seine vom Westen sanktionierten Waren und Rohstoffe in Drittstaaten liefern zu können, stattet Russland seine Schiffe neuerdings zwar mit eigenen Versicherungsdeckungen aus. Ob die im Ernstfall wirklich leisten, ist aber zu bezweifeln.
Inzwischen hat die weltweite Schattenflotte eine Größe erreicht, bei der sich die Risiken kaum mehr beherrschen lassen.
Quelle:
https://www.dvz.de/unternehmen/see/detail/news/jedes-achte-schiff-gehoert-zur-schattenflotte.htmlLaut Recherchen von Le Monde wird zudem seit den Sanktionen russisches Öl in Malaysia zwischengelagert, dann zunächst etwa nach Indien transportiert, dort raffiniert und dann gewinnbringend nach Europa verkauft und an den Tankstellen verkauft.
„Nehmen wir an, Sie sind ein Händler in Dubai und kaufen russisches Öl, mieten einen alten Tanker, um es nach Malaysia zu transportieren. Dann lagern Sie es dort einen Monat lang in einem Offshore-Tanker für eine Million Dollar. Danach laden Sie das Öl auf ein zweites, dann auf ein drittes Schiff um, fälschen die Dokumente für 100.000 Dollar und verkaufen das Ganze im Westen mit einem riesigen Gewinn weiter.“ ...
Vor allem Indien bezieht immer Öl aus Russland. Bekam das asiatische Land vor dem Ukraine-Krieg zwei Prozent seines Öls von dort, so lag die Quote im Mai laut Le Monde bei 40,4 Prozent. Indien ist damit zum wichtigsten „Wäscher“ von russischem Öl geworden. Nachdem es im eigenen Land raffiniert worden ist, wird es in Form von Diesel oder Gasöl wieder exportiert.
Quelle:
https://www.kreiszeitung.de/politik/russland-oel-putin-schattenflotte-verbreitet-gefahr-meeren-sanktionen-europa-92460366.html#google_vignette Die Straße von Malakka ist für Russland für den Transport von Öl in andere Weltteile, also vor allem indirekt in den Westen, ein wichtiger Knotenpunkt, der seit den Sanktionen und seitdem es die Schattenflotte gibt, viel stärker genutzt wird:
The Strait of Malacca saw 5.7 mn tonnes of Russian crude oil, with ‘shadow’ tankers accounting for 72%, making an increase of 151% compared to the same period in 2022. Although the volume of Russian crude passing through the Strait of Malacca is lower than other straits, it is the primary maritime choke point in Asia and the largest globally for oil.
‘Shadow’ tankers have already been involved in 50 incidents from the Danish Straits all the way to Malaysia since the start of the full-scale invasion of Ukraine.
Quelle:
https://energyandcleanair.org/publication/ensuring-an-ecological-disaster-shadow-tanker-spill-could-cost-coastal-states-usd-1-6-bn/Vor einigen Tagen gab es eine neue ZDF-Reportage mit bisher unbekanntem geleaktem Material aus dem Iran. Es geht auch um Verwicklungen in Deutschland, aber hier interessiert vor allem die Rolle Malaysias. Denn Öl aus dem Iran muss über die Straße von Malakka nach China geschmuggelt werden, der Iran erwirtschaftet damit Milliarden von Dollars. Laut der Leaks wird auch das iranische Verteidigungsministerium damit finanziert. Laut der Reportage operieren die iranischen Schmuggler in Malaysia zu Lande und zu Wasser ungestört und „waschen“ dort iranisches Öl und Gas, indem sie es etwa zwischenlagern, umfüllen und als malaysisches Öl anmelden oder Tanker vor Malaysia, also in der Straße von Malakka, vor Anker legen, bis sie verwendet werden (oft ohne Positionsdaten oder visuelle Kennungen).
https://www.zdfheute.de/wirtschaft/oel-handel-schattenflotte-iran-berlin-100.html (mit mehr Begleittext)
gleiches Video (kann man embedded darstellen):
https://www.zdf.de/video/reportagen/die-spur-224/ayatollah-iran-sanktionen-oel-tanker-100Der Iran muss, ähnlich wie Russland, strengste Sanktionen umgehen, um Einkommen zu erzielen. Gründe sind das Atomprogramm und ihre Unterstützung etwa der Hamas im Nahostkonflikt.
Ähnlich auch schon hier nachzulesen:
Oil loading at Iranian ports typically travels from the Persian Gulf to the waters off Malaysia or another transfer point, where it is transferred from one tanker to another at sea. Vessels already sanctioned by the US are often used on the leg from the Gulf to Malaysia before the crude is transferred to the so-called shadow fleet for the final journey.
Quelle:
https://marinetraffic.live/blog/chinas-wichtigste-oelhafen-um-massnahmen-zu-eroeffnen-die-die-schattenflotte-eindaemmen/Das geht nicht allein mit Bakhshih, sondern auch das politische Klima muss stimmen. Diese wäre nicht gegeben bei einer „regelbasierten Ordnung“ (also nach den Interessen des Westens: nur ordentlich registrierte, seetaugliche und versicherte Tanker), wie noch im April 2014 von Obama und seinen Golfkumpel Najib vorgestellt.
Also, kritische Fragen zu dem Szenario bitte gerne, aber fair und auf den Punkt gebracht. Und bitte auch die Frage überlegen, ob der Krieg gegen die Ukraine oder mögliche künftige Vorhaben Russlands sowie die Rolle Irans im Nahostkonflikt auch ohne MH370 möglich gewesen wären. Würden die Schattenflotten unter einer von den USA garantierten regelbasierten Ordnung in malaysischen Gewässern ähnlich unbehelligt operieren können wie jetzt und somit die Kriegswirtschaft am Laufen halten? Und ist es nicht so, dass diese Länder (Russland, Iran, China) auch weiterhin versuchen und versuchen werden, Demokratien weltweit durch hybride Angriffe zu destabilisieren, um so dem Westen zu schaden und eigene Interessen durchzusetzen?