Freimaurer

Freimauern klingt nach Abbruchunternehmen.

Outsider schrieb:Warum braucht die Freimaurerei Vorzeigepersonen?
Lebt die Freimaurerei nicht allein durch den Geist selbst?
Muss auf besondere Personen hingewiesen werden die mal Freimaurerisch waren?

@Outsider
Oh mein lieber, damit sprichst Du eine, auch unter Brüdern, heiße Thematik an.

Natürlich soll die Freimaurerei durch sich selbst wirken. (Bzw. durch das Wirken der Brüder, ein Ideal kann nichts bewirken.)

Du fragst Warum braucht die Freimaurerei Vorzeigepersonen? Mein erster Impuls war die Gegenfrage: Braucht die Freimaurerei Vorzeigepersonen?

Fakt ist, unumstritten, es gibt sie, diese Vorzeigepersonen. Brauchen wir sie? Wie sagt der Jurist immer so schön? Es kommt drauf an.

Natürlich ist es ein schönes Gefühl zu wissen die gleiche Initiation wie eben Goethe oder Lessing erlebt zu haben. Das schmeichelt dem Ego, klar. Bin ich deswegen ein besserer Mensch? Sicher nicht. Das alleine kann es also nicht sein.

Ich denke, was den ganzen Vorzeigepersonen gemein ist, ist dass sie eben einen anerkannten Ruf in der Gesellschaft haben. Und in Zeiten, in denen die Freimaurerei immer noch in einen Topf mit okkulten Gesellschaften o.ä. gesteckt wird, ist es schon sehr bequem, wenn man dann jemand hat, der einen anerkannten Ruf genießt um damit letztlich so etwas zu sagen wie: schau mal, wenn sogar der dabei war, dann kann es ja nicht so schlimm sein, wie du es hier gerade erzählst.

Ich persönlich kenne zumindest einige wenige, die in der Tat gesagt haben: nachdem ich gelesen habe, wer schon alles Freimaurer war, bin ich neugierig geworden, was das für ein Verein ist, in dem sich so viele, letztlich so unterschiedliche, Charaktere vereint haben.

Dafür ist es also sicher gut diese Vorzeigepersonen zu haben. Ja. Aber es kann, darf und soll kein Freibrief sein, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen. (Und wird üblicherweise auch von keinem Bruder so gesehen!)

Insofern komme ich immer wieder zu dem Ergebnis: ja, es braucht diese Brüder um ein wenig klarzumachen, "wes Geistes Kinder" wir sind. Aber eben nur als Einstieg. Wenn wir heute nichts zu bieten hätten als diese Geschichte(n), dann bräuchte es die Freimaurerei nicht mehr.

Vorzeigepersonen?

Ich glaube nicht, dass die FM Vorzeigepersonen braucht und diese dann an berühmten Personen festmacht.

Die FM ist doch das Streben, selbst sich so zu verhalten oder zu entwickeln, dass man eine "Vorzeigeperson" in seiner eigenen Umgebung wird und ist.

Die Aufreihung von Persönlichkeiten in manchen frm. Publikationen sollen zeigen, dass Menschen jeder Herkunft, Bildung, kulturellem Hintergrund Freimaurer sind und sein können.

Wenn Emir Abdel Kader, Kemal Atatürk oder Dehler und Böhm genannt werden, zeigt das doch nur welche Bandbreite an Persönlichkeiten sich Brüder nennen können, ...

Auch braucht es keine Werbung oder Reklame um diesem Bund beizutreten. Wer auf der Suche ist, wird die Freimaurerei finden. In sich, gemeinsam mit seinen Brüdern.

hab GLAUB ich neulich einen gesehen....
der hatte so ein zeichen auf seiner mütze....

Auf seiner Mütze?

Vielleicht hat einer einen an der Mütze

Die FM kommt nicht zum Menschen, sie liegt in seinem Herzen und muss gefunden werden! Suchen ist angesagt...........................

Ja ne is klar. Und, haste schon was gefunden? ;)

Im Grunde sind wir doch alle auf der Suche nach etwas, oder? Ist die Freimaurerei das einzige wonach menschen suchen? Nein, sie ist lediglich ein Weg wie viele andere auch!
Und jetzt tu nicht so wichtig.................. :D

@Lufton
Okkultismus (v. lat.: occultus = verborgen, verdeckt, geheim)
Und nun sag mir mal dass das Arkanum für Aussenstehende nicht okkult ist :D

(Sorry konnt ich mir einfach ned verkneiffen, sei mir ned böse ;) )

Die Ideale der FM liegen tief im Inneren verborgen! Es sind Ideale der Menschlichkeit, der Toleranz und dem Miteinander aller Menschen.

basiclord schrieb:
Die FM kommt nicht zum Menschen, sie liegt in seinem Herzen und muss gefunden werden! Suchen ist angesagt...........................


strolch schrieb:
Niemand sucht nach der Freimaurerei, so ein Quatsch.
Wer so etwas schreibt zeigt offen dass er keine Ahnung von der Materie hat.

@Outsider
Bist Du da nicht ein bisschen hart in Deinem Urteil? Hat nicht schon Lessing geschrieben:

Freimaurerei ist nichts Willkürliches, nichts Entbehrliches, sondern etwas Notwendiges, das im Wesen des Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft begründet ist.

Sagt das nicht das Gleiche? Dass die Freimaurerei (wenn damit das Streben nach den Idealen gemeint ist) in uns wohnt?

@Lufton
Ich danke für deine aufklärenden Worte!

@Outsider
Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen. ;)

@Lufton

Und wer hat das Lessing erzählz ?

@transkont21

transkont21 schrieb am 07.03.2009:Freimauern klingt nach Abbruchunternehmen.

möglicherweise werden tatsächlich ein paar mauern in manchen köpfen abgerissen die dann zu einem freieren denken führen können ;-)

Und wer hat das Lessing erzählt ?

möglicherweise hat er das in sich gefunden nachdem er gelernt hat in sich zu schauen ;-)

@der_erste
Kluge Antworten!

@transkont21
Wer hat Lessing die Geschichte von Nathan dem Weisen erzählt? Wer ihm über Ernst und Falk berichtet?

Was möchtest du für eine Antwort haben?

In diesem Zusammenhang finde ich das Zitat von Johann Wolfgang von Goethe sehr gut:
"Hierbei bekenn' ich, daß mir von jeher die große und so bedeutend klingende Aufgabe:"Erkenne dich selbst!" immer verdächtig vorkam, als eine List geheim verbündeter Priester, die den Menschen durch unerreichbare Forderungen verwirren wollten. Der Mensch kennt nur sich selbst, insofern er die Welt kennt, die er nur in sich und sich nur in ihr gewahr wird. Jeder neue Gegenstand, wohl beschaut, schließt ein neues Organ in uns auf. Am allerfördersamsten sind aber unsere Nebenmenschen, welche den Vorteil haben, uns mit der Welt aus ihrem Standpunkt zu vergleichen und daher nähere Kenntnis von uns erlangen, als wir selbst gewinnen mögen. Ich habe daher in reiferen Jahren große Aufmerksamkeit gehegt, inwiefern andere mich wohl erkennen möchten, damit ich in und an ihnen, wie an so viel Spiegeln, über mich selbst und über mein Inneres deutlicher werden könnte... Von Freunden... lasse ich mich ebenso gern bedingen als ins Unendliche hinweisen, stets merke ich auf sie mit reinem Zutrauen zu wahrhafter Erbauung.”